PowerBook 170 - mein neuer Liebling...

  • Hardware:
    Mein PB 170 lag lange lieblos in der Ecke da das Display eines der vielen mit „Tunneleffekt“ (Räder ziehen sich vom Rand her nach kurzer Zeit schwarz zu). Zufällig habe ich dann ein defektes Gerät bekommen (Logic-Board nur noch als Kochplatte benutzbar, Gehäuse war schon durchgeschmolzen). Da lag es nahe: Aus Zwei mach Eins.


    Von dem defekten Board kann ich einige IC noch gut für die Reparatur eines Portable gebrauchen wenn überlebt.Zu den Innereien gibt es hier schon einen schönen Beitrag:

    Apple PowerBook 170

    Platz genug ist sogar für eine CR2032, dürfte nun einige Jahre die Werte halten.

    Ausstattung:
    Gerät ist mit einem 6 MB Modul auf max. 8 MB aufgerüstet, die 2 MB im Auslieferzustand sind dann doch eher sportlich. Festplatte stammt aus - keine Ahnung, vergessen. Jedenfalls 230 MB gegenüber 40 MB, man muss ja auch arbeiten.Externer ADB Num-Block, externes Micro (war bei den 4.600 USD mit dabei) und Batterielader runden die Sache ab (Bild 1).


    System:
    In den Trainingsstapeln hat Apple sogar noch die System 6 Kompatibilität beworben, wohl aber dann vml. System 7 pushen wollen. (Bild 2)
    Jedenfalls geht nur die „Japanversion“ oder entsprechend Modifizierte:

    http://school.anhb.uwa.edu.au/…b/misc/powerbooksys6.html

    Mit dem „Localisizer“ Paket überbügelt taugt das (für mich) nur als Startdiskette. Installiert ist wie bei Lieferung das System 7.0.1 deutsch (Bild 3).
    Installation:Startdiskette wie o. g. oder aus dem Service eine auf rein FileSharing angepasstes System (bis PB DUO verwendbar), dann über LocalTalk.

    Diagnose:
    Im Gegensatz zum Macintosh Portable oder Mac SE hat Apple nicht mehr eine angepasste MacTest Version herausgebracht (dazu später noch mehr…) Das modular aufgebaute MacTest Pro (Bild 4) kommt zur Anwendung was fast 20 Jahre Begleiter der Servicetechniker wurde.
    Datenaustausch: Via FileSharing über eine alte LocalTalk zu Ethernet Box (z. B. Dayna Mini Etherprint) von einem PB TI oder Pismo. So lassen sich über USB Stick Fundstücke recht schnell transferieren ohne Server.

    Marketing:
    Die für Apple Verhältnisse lustige Animation ist es wert mal angeschaut zu werden (Achtung, geht 5 Minuten):



    https://www.youtube.com/watch?v=9IocV1EGi1w



    Software:
    Die 1.x Versionen von Word, Multiplan etc. laufen leider nicht mehr.RagTime, HyperCard, diverse Adobe und Aldus Software in frühe Versionen sind ideal. Im Gegensatz zum Portable ist der Einstieg in „Multimedia“ mit Quicktime 1.0 gut nachzuvollziehen.

    Hinweise:
    Quicken 1.x scheitert an der 2000 Hürde, 3.x akzeptiert aktuelle Daten, nur das Reporting scheitert wieder da nur zweizahligTouchbase Pro 3.x funktioniert nur wenn das Datum auf 199x zurückgestellt wirdPagemaker 1.x arbeitet nur im 24 Bit ModusRageTime 2.x bringt im 32 Bit Modus beim Beenden Fehler 2

    Fazit:
    Die Klarheit des aktiven 1 Bit Displays und des Systems lässt schönes Retrogefühl aufkommen. Auch wenn die Startzeit gegenüber System 6 von 3 auf 8 Sekunden gestiegen ist lassen sich hier aber schon Videos in Briefmarkengröße schauen (Bild 5). Und im Gegensatz zum Portable lässt sich das Gerät auch tatsächlich noch gut transportieren. Der Trackball ist wesentlich besser benutzbar da größer als beim PB Duo 270c. Dafür ist dieses mit Farbdisplay besser in Verbindung mit der QuickTake. Bilder und Videos ohne Graustufen anzuschauen/zu bearbeiten ist (mir) dann doch etwas Retro zu viel...





    • Offizieller Beitrag

    Ui, schönes Teil :thumbup:
    Bin ja ein Fan des ersten PowerBooks - dem PB100 und dem 140er :mrgreen: ..obwohl das einzig coole mobile Apple war und ist das Mac Portable :tüdeldü:


    Grüße,
    Marcus

  • Fein, fein.
    Der Akkuhalter/-lader und das schwarze Mikrofon machen das natürlich komplett. Der quietschgelbe Trackball ist wohl eher nicht original, hat aber was.


    Ansonsten geht der natürlich deshalb super, weil das so eine Art Workstation in mobil war. Dementsprechend war der auch ein bißchen "preislastiger". Aber das Display ist wirklich klasse. Was die Lesequalität anbelangt deutlich besser als vieles was es danach an FarbBildschirmen gab. Die PB 100 - 140 - 170 sind m.E. gleichzeitig erschienen. Müßte man man mal in alten MacWorlds kramen gehen. Soll heißen, das ist einer von den "Ersten" ( wenn man die Schlepptops mal außen vor läßt ; die hatte wohl auch sowieso keiner ).

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    • Offizieller Beitrag

    Das PB100 war das erste nach dem Mac Portable - einige PBs sind im vleichen Gehäuse..glaube 100-170?


    Grüße,
    Marcus

  • Aber das Display ist wirklich klasse. Was die Lesequalität anbelangt deutlich besser als vieles was es danach an FarbBildschirmen gab

    Das kann ich zu 100 % unterschreiben.



    Wurde ja vom Mac Portable übernommen und daher sind die Geräte auch spannend da noch System 6 und geeignet für viele 1.x Versionen.



    Den schicke ich übrigens - manchmal halt notwendig - per UPS von Arbeit nach Hause und umgekehrt - das Teil in der Bahn mitschleppen, nö.


    Ja, das PB 100, 170 und 140 (als Billigversion vom 170) kamen zeitgleich.


    Um die Geräte mit "passiven" Bildschirm mache ich einen großen Bogen. Aber auch bei den "aktiven" Farbdisplays schalte ich auf schwarz/weiss um wenn Farbe nicht benötigt. Nicht nur wegen der Lesbarkeit sondern auch weil der Bildaufbau dann wesentlich schneller geht.


    Mit einem vernünftigen Bildschirm wäre das PB 100 ein schönes Gerät.
    Das trifft auch für meinen einzigen Oldie x86 zu, Compaq SLT 286. Starke Idee nämlich mit der herausnehmbaren Tastatur.

  • Ich habe das Powerbook 170 geliebt. Ich habe ca. 1992/93 alle deutschen Apple-Händler angefaxt, auf der Suche nach einem gebrauchten Apple Powerbook mit TFT-Display. Ein Händler aus Wuppertal hat mir dann das PB 1700 für 1.000 DM angeboten, ein Leasing-Rückläufer, und ich habe es gekauft. Was war ich stolz ;)


    Meine Chefin hatte ein PB 180 mit 33 MHz und ich, als Praktikant, ein 170er mit 25 MHZ ;) Ich habe es dann auch jeden Tag in die Agentur mitgebracht und in das LocalTalk-Netzwerk eingeklinkt ;) Für den Zeitvertreib war Glider installiert. Eine echte Empfehlung.


    Ich glaube, ich werde mir mal wieder ein 170er zulegen! Das 100er hatte ich auch. Das hat zwar auch Kultcharakter, ist aber eigentlich nicht mehr nutzbar, ohne Festplatte!

  • Das war ja dann schon ein Schnäppchen wenn man sich die (deutschen) Neupreise aus November 1991 so anschaut.



    Sind schon die Reduzierten - sollte in den ersten Ankündigungen 9.980 DM kosten.


    Die Härte war aber das die 2 MB ab Werk gerade für das System gereicht haben und die Erweiterungsmodule richtig heftig in die Kohle gingen.


    Das PB 100 hat mind. eine 20 MB HDD drin...

  • Stimmt, ich hatte es verwechselt. Es hatte kein Diskettenlaufwerk, das war es.

  • Nette Preisliste. Und ich dachte immer die RAM Preise bei Acorn seien maßlos überteuert gewesen. Dort steht aber dazu nochmal ein Faktor 3x. Daß das PB jenseits des "Vernünftigen" war, war klar. Im Gegensatz zu heute gab es aber zumindest damals wirklich echte Spitzentechnik ( zumindest was den Consumer Bereich anbelangt ) von der Apfelfirma. Heute gibt es Touchleisten und schwarze Tonnen ... schade irgendwie.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries