Apple Lisa 2/5 - Netzteil, Glättungskondensatoren

  • Ich muss im Netzteil meiner Lisa 2 mindesten einem der Glättungskondensatoren austauschen (weil geplatzt, allerdings ohne Rückstände)
    Es handelt sich um 0,022yF und 0,01yF


    Wo finde ich Angaben über den Widerstandsbewegung (5, 7.7, 10,... Mohn), oder spielt das hier eine untergeordnete Rolle?
    (auf dem Elkos steht weiter nichts drauf, soweit ich das sehen kann)


    Die Literatur gibt leider nichts weiter her.


    Danke euch


    .:. Lutz

    "There is no reason for any individual to have a computer in his home." Ken Olson, president, chairmen and founder of Digital Equipment Corp, 1977

    • Offizieller Beitrag

    Huch, hast du mal ein Bild davon bzw. vom Netzteil?


    Wäre es so ein gelber, hätte ich gesagt lass das Teil draussen ;)


    Grüße,
    Marcus

  • Hi Lutz,


    hat da die automatische Rechtschreibkorrektur wieder zugeschlagen, oder kennst Du soviele Dinge, die ich nicht kenne?


    Eine Widerstandsbewegung kenne ich nur im politischen Sinne, unsere Widerstände bewegen sich selten. Und Mohn als Ersatz für MOhm erscheint mir auch wie autokorrigiert.. :S


    Allerdings wundere ich mich auch über Glättungskondensatoren mit den von Dir angegebenen Werten. Und bei den Werten sind das auch typischerweise keine Elkos. Meinst Du die Entstörkondensatoren (meistens Metallpapier), Stichwort X2?


    Sorry, ich will hier nicht klugsch...en, nur evtl. Missverständnisse aufklären. ;)


    Die X2-Kondensatoren kannst Du problemlos tauschen, wenn Du wieder auf das X2-Zeichen achtest.


    Gruß von nebenan
    Georg

  • Ja, die Automatische Rechtschreibekorrektur ... ist mir ein Grauen (ich habe den Eindruck, dass ich jeden Fehler finde und korrigiere, aber beim Senden dann alles wieder auf den Ursprung zurückgesetzt wird ;)


    Zum Kondensator: Ja, es sind Entstörkondensatoren - das habe ich nun nach Studie des Schaltplanes herausgefunden. Und daher auch Folienkondensatoren. Ich habe diese noch nicht ausgelötet, ggf. stehen weitere Daten auf den Seiten (ich kann bislang allerdings nichts wesentliches ablesen)


    [imgwidth]http://forum.classic-computing…a8ae282ff44cef9bf264b1400[/imgwidth] [imgwidth]http://forum.classic-computing…176bb8a4957676df68d69d6d3[/imgwidth]


    Leider gibt der Schaltplan keine tiefergehenden Details wieder...
    (Quelle des Schaltplanes ist ASIMOV, allerdings in einer großen ZIP-Datei, https://mirrors.apple2.org.za/…Schematics%20-%20LISA.zip)



    Hole heute 3 Apple ][+ mit viel Gelump ab, bin daher wieder nur über mein dreckeliges Android erreichbar ;)

  • Na ja, das ist für mich nicht die Option erster Wahl. Und bislang haben die ja gut 40 Jahre gehalten ;)

    "There is no reason for any individual to have a computer in his home." Ken Olson, president, chairmen and founder of Digital Equipment Corp, 1977

    • Offizieller Beitrag

    Das Thema mit dem einfach weglasen hatten wir schon mal - ist aus versicherungstechnischen Gründen nicht empfehlenswert.
    Passenden Ersatz zu bekommen ist unproblematisch, zumal auf der Platine offenbar mehrere Bohrungen für unterschiedliche Rastermaße vorgesehen sind.


    Im Schaltplan sind die Entstörkondensatoren oben links zu finden, allerdings passt der nicht zu den Bildern.
    Auf dem Schaltplan gibt es je 2 X- und 2 Y-Kondensatoren, auf dem Bild sind 4 Y-Kondensatoren zu sehen.
    Die Schaltung wird also von dem Schaltplan abweichen.
    Die zwischen die stromführenden Leiter geschalteten Entstökondensatoren sind X bzw. X2 Typen, und die zwischen Stromführenden Leitern und Schutzleiter Y bzw. Y2 Kondensatoren.
    Der größere blaue (C2) dürfte ein X bzw. X2 sein.


    Der Fall ist aber ganz einfach gelagert, dafür braucht man garkeinen Schaltplan. Einfach durch Y2-Typen mit gleichen Werten ersetzen, und gut ist.

  • Danke dir, toast_r.
    Ich habe mich mit Folienkondenstatoren nie viel beschäftigt, mir vor allem nie Gedanken über den Ohmschen Widerstand gemacht.
    Habe nun meine Lötstation wieder im Zugriff und werde die nicht geplatzten drei C auslösten und durchmessen.
    Mal schauen, ob Conrad in Düsseldorf diese auf Lager hat ;)


    .:. lutz

    "There is no reason for any individual to have a computer in his home." Ken Olson, president, chairmen and founder of Digital Equipment Corp, 1977

  • Moin,
    die abgebildeten Kondensatoren sind PAPIER-Kondensatoren, und NICHT Folientypen !
    Es müsste sich hier um Exemplare der Firma RIFA handeln.
    Ebenso wie die WIMA MP3 (die sind blau) sind das die letzten Papierkondensatoren, welche allgemein in der Technik noch verwendet wurden. Sie gelten als erheblich impulsbelastbarer gegenüber Kunstfolientypen. Bei Defekten und extremen Überlastungen durch Netzspannungs-Spitzen platzen sie, werden jedoch nicht zum 'Flammenwerfer', wie die Kunstfolientypen. Deshalb ist das der einzige Bereich bei Geräten der 1980er Jahre und späteren, in dem man noch trockene Papier-Cs antreffen kann.
    Dafür haben sie aber eben alle Nachteile, die trockene Papier-Cs typischerweise aufweisen, inclusive der begrenzten Lebensdauer. Bei Betrieb in warmer Umgebung kann das Lebensdauer-Ende schon nach 10 Jahren erreicht sein.


    Wie Toast_r schon schrieb :
    Nicht weglassen - auf gar keinen Fall ! Man macht das Gerät damit einerseits oft zum Funk-Störsender, andererseits wird das Gerät auch seinerseits oft erheblich störempfindlicher durch Störungen aus dem Netz.


    Jedes Bauteil kostet Geld, insbesondere solche sicherheitsrelevanten Bauteile, gerne hätten die Hersteller die weggelassen......


    Stört man mit derart modifizierten Geräten Funkdienste irgendwelcher Art und die Bundesnetzagentur besucht einen, weil sie einen gefunden hat, das wird das sehr, sehr bösartig teuer..... die Herren (oder ggf. auch Damen), die dort arbeiten, haben einen nicht kleinen Stundensatz... plus diverser Verwaltungsakte und was da dann sonst noch so zu zahlen ist.


    Das gilt übrigens auch für einige dubiose China-Billig-LED-Lampen oder Billig- Stecker-Schaltnetzteile oder dergleichen. Sollte man besser nicht benutzen !


    Toast_r hat es schon angedeutet, da aber regelmäßig Unklarheiten bei diesem Thema bestehen, detailliere ich das hier nochmal etwas :


    X - Typen NUR und AUSSCHLIEßLICH netzparallel schalten, also zwischen L und N.
    X1 ist für erhöhte Anforderumgen (zB.Industrieelektronik),
    X2 für normale Anforderungen (zB. Konsumelektronik).


    Y - Typen dürfen netzparallel oder zwischen Netz und netzseitiger Gerätemasse (Primärmasse) geschaltet werden,
    wenn Folgendes beachtet wird :
    Y1 für Anwendungen in Schutzklasse II - Geräten, bei denen der Y - C zwischen Netz und einem berührbaren leitenden Teil liegt, welches NICHT zwangsläufig auf Schutzleiterpotential liegt
    Y2 für Anwendungen in Schutzklasse I - Geräten, bei denen der Y - C zwischen Netz und einem berührbaren oder nicht berührbaren leitenden Teil liegt, welches zwangsläufig auf Schutzleiterpotential liegt.
    Der bei solchen Themen übliche Einschub zu meiner rechtlichen Sicherheit : Alle Angaben ohne Gewähr !
    Ich empfehle dringend, sich u.a. mit der DIN-VDE 0560, 0565 zu befassen und diese kompromisslos und strikt zu befolgen !
    Bei jeglichen Unklarheiten diese Arbeiten von einer qualifizierten Elektro-Fachkraft ausführen lassen !


    Wer hier pfuscht oder schlampt und es geschieht ein Unfall, landet vor Gericht, angeklagt wegen fahrlässiger Körperverletzung oder fahrlässiger Tötung - und genau da gehören solche Leute dann auch hin !
    Ende des Einschubes...


    Ich vermute mal, dass der Apple Lisa in SKI ausgeführt ist und somit keine evtl. schwierig beschaffbaren Y1-Cs nötig sind.


    Ich könnte mir gut vorstellen, dass die bekannte Firma, die man in Fachkreisen gern auch als 'Unrat-Elektronic' bezeichnet, mangels Sachkenntnis oder auch aus rechtlichen Gründen keine Y1- Cs im Sortiment hat - vielleicht nichtmal Y2 und X1.
    Derartige Teile bestellt man besser bei Distrelec (ehemals Schuricht) in Bremen oder anderen ernstzunehmenen Distributoren, die wissen, was sie tun.
    Insbesondere Y1 sind schwer zu bekommen. Eine einfache und günstige Quelle sind dafür aber TV-Geräte ab ca. 1995, Videorecorder mit Schaltnetzteil und dergleichen. Das sind regelmäßig in SKII ausgeführte Geräte. Pro Gerät findet sich aber nur 1...2 Y1-Cs, irgendwo zwischen Primärmasse des SMPS und der Sekundärmasse (Signalmasse). Nahezu immer finden sich darin aber X2-Cs, davon meist gleich mehrere. In Netztrafo-Geräten finden sich oft gar keine Y-Cs, sie sind nicht nötig, weil dann ja kein 'störendes' SMPS vorhanden ist. In CRT-Monitoren finden sich immer auch X- und Y-Cs, in der Regel aber nur X2 und nur Y2, da Monitore in der Regel als SKI - Geräte ausgeführt sind.
    Für die Lisa könnte das aber genau richtig sein, sofern ihr Netzteil tatsächlich in SKI ausgeführt ist. Deren Cs dürften nur nach der alten VDE0560 spezifiziert sein, vermutlich nach 0560-2 und nach 0560-7.


    Genau deshalb ist so ein kleiner, netter Berg von Elektroschrott in der Ecke oft sehr hilfreich..... insbesondere TV- und Monitorplatinen enthalten oft alles, was man grad so für kleinere oder mittlere Reparaturen im Bereich nicht-digitaler Schaltungen braucht.



    Grüße aus HH !

  • Danke dir. Habe bereits Papierkondensatorem über Mercator bezogen - Y2 Typen (haben auch Y1 im Sortiment)
    Muss sie nun nur noch einlösen (seit mindestens 4 Wochen ;)


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