Hat jemand Erfahrungen mit ESDI Festplatten (PS/2) gemacht ?

  • Hallo,
    was kann man tun, wenn eine ESDI-Platte in einem PS/2 Rechner jede Menge defekte Zuordnungseinheiten bei einem Scandisk Durchlauf hinterlässt ?
    Die originale Reference Disk (mit den Tests und der Möglichkeit der Konfiguration) bietet per Strg-A (= Ctrl-A) Tastendruck im Hauptmenü eine Low-Level Option (Prepare Disk.....) an, aber wenn man die anwählt, wird sogleich mit einer Fehlermeldung abgebrochen.
    Das dazu passende LLFORMAT Programm auf der Reference Disk (RFP70A) meldet, dass entweder der ESDI-Controller defekt wäre oder die ESDI Platte keine "Defect list" besitzt und ergo auch nicht formatiert werden kann (weil diese damit als Nicht-IBM-Platte erkannt wird).
    Ein im Internet kursierender Patch (2 Bytes zu patchen) für das LLFORMAT Programm hat nichts gebracht, es kommt weiterhin die Meldung.


    Natürlich hat der PS/2 Rechner kein Controller-BIOS und ergo funktionieren DEBUG g=C800,5 oder ähnlich nicht (wo kein BIOS ist, kann man auch keine Routine starten!).
    Ontrack Disk Manager oder ähnliche Disk-Management-Programme sind auch keine Lösung, weil diese genau der Grund sind, warum die Defect List von irgendeiner Koryphäe weggelöscht wurde.
    Und auch die nach längerem Googlen gefundene SGATFMT3 und SGATFMT4 Software funktioniert nicht.


    Hat jemand einen non IBM ESDI-ISA-Controller (damit könnte man die Defect List wieder generieren) ?
    Gibt es noch sonstwie ein Tipp wie man so eine ESDI Platte in einem PS/2 Rechner Low-Level-formatieren kann ?


    Gruss Peter

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


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  • Schau dir das Tool SStor an, das formatiert Platten auch im LL meine ich. Zumindest generiert es eine defectlist beim formatieren.

    Ich mag alle Computer vom XT bis zum P3

  • Eine PS/2-ESDI Platte.


    Und SpeedStor (SSTOR) geht natürlich genauso wenig wie Ontrack Disk Manager usw. für das Initialisieren via Low Level Format zu benutzen (aber nochmal getestet mit der SSTOR 6.5 - wie gesagt, geht nicht).
    Ja es kann eine Defect List generieren ... aber nicht aufgrund eines Low Level Formats, sondern nur die fehlerhaften Sektoren/Cluster anzeigen, die schon via SCANDISK unter DOS erzeugt wurden.
    Diese "Defect List" wird aber dann bekloppterweise nicht auf die Platte geschrieben, sondern wie gesagt, nur angezeigt.
    Viele Einträge im SpeedStor Menü sind leider auch ausgegraut und können nicht angewählt werden.

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  • So, ich gebe erstmal auf (mit der besagten Platte).
    Habe 8x mal insgesamt SCANDISK mit Oberflächenanalyse und Korrektur angewendet, 2x noch mit dem PC-DOS 7 drauf, dann neu via MS-DOS 6.2 formatiert, dann weitere 6x SCANDISK ausgeführt (SCANDISK /surface /autofix am Schluß, man sitzt da ja Stunden davor).
    Das Ergebnis: Die ersten zwei Durchläufe sind jeweils ca. 40 Defekte erkannt worden, dann in den weiteren Durchläufen weitere 40 Defekte jeweils, dann wieder mal weitere 12 Defekte, dann 11, dann am Schluß noch 6. Habe dann gestoppt. Man könnte das natürlich täglich machen und irgendwann hat man auch den Effekt, dass es 0 neue Fehler gibt. Bisher 256 Zuordnungseinheiten in total als Defekt gemeldet = macht insgesamt 512KB, siehe CHKDSK Ausgabe.
    Problem ist halt, es sind Lesefehler (!), und beim Ausführen der aufgespielten Software kommen immer wieder neue Read Error mit Abbruch - damit kann man nicht wirklich leben.
    Bilder dazu siehe Anhang - letzter Durchlauf (11 neue, hinzugekommene Fehler), und die Ausgabe von CHKDSK.

  • Mein letzter Versuch war mit "spinrite", dauerte 36 Std. und hatte Erfolg. Weil ich nicht wusste, das es mit
    spinrite so lange dauern kann, hatte ich dummerweise nach 8 Std. abgebrochen. :tüdeldü: Nach dem 2. Durchlauf
    mit 24 Std.waren etliche Fehler repariert, schöner Erfolg, der Nerven gekostet hat!

    Gruß Jürgen

    Immer Brustschilde DR 1872-1874 geucht. :thumbup:

  • Vielleicht solltest du mal ein Hilfegesuch auf internationaler Ebene starten: http://www.vcfed.org/forum/forumdisplay.php?63-Later-PCs


    Hatte ich schon längst. Siehe http://www.vcfed.org/forum/sho…-121)-and-ESDI-Hard-Drive ...


    Dort steht auch, dass das wohl "Disk Snow" wäre:
    Sounds like "Disk Snow". You get a head crash which removes some oxide. The oxide floats around, some gets between the head and the disk which removes more oxide. The amount floating around increases, and the disk deteriorates more quickly.


    P.S.: 1ST1: Eigentlich ist schon alles dazu gesagt worden, das mit dem llformat Patch Versuch und der wiederholten Nichtanwendbarkeit hatte ich schon gesagt. Danke aber für Deine Anregungen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Peter z80.eu ()

  • Naja, wäre halt trotzdem interessant, ob llformat jetzt keine Fehler mehr anzeigt. Aber wenns in der Platte in Folge eines Headcrashs "schneit", dann solltest du zusehen, dass du besseren Ersatz bekommst. Evtl. einen MCA-SCSI-Controller.

    1ST1

  • Nur mal so als genereller ESDI-Tip:


    Bei fast allen ESDI-Festplatten sind gleich hinter dem Stecker drei SMD-Kondensatoren. Bei ganz alten manchmal auch radiale Elkos.
    Diese laufen regelmäßig genau so aus, wie bei den PS/2-Floppy-Laufwerken, Mac SE+SE30, u.s.w.
    Die müssen sofort getauscht werden, bevor sie größeren Schaden anrichten.
    Meist sind es zwei parallel geschaltete 47uF/16V und ein 100uF/6V - diese kann man z. Bsp. durch zwei 100uF/25V radiale Subminiatur-Elkos ersetzen.


    Ich konnte so schon einige EDSI-Platten wiederbeleben und andere für die Zukunft erhalten ;)


    PS: Bei dem Snow-Problem hilft das aber natürlich nicht. Ich hab auch einige ESDI-Platten mit div. Scandisk Fehlern - Ein IBM-LL-Format hat daran aber nichts geändert. Die Platten lassen sich trotzdem verwenden.


    Christian

  • Nur mal so als genereller ESDI-Tip:


    Bei fast allen ESDI-Festplatten sind gleich hinter dem Stecker drei SMD-Kondensatoren [...]


    Generell sind die Kondensatoren die "Bösen", ein Blick schadet da nicht. Allerdings haben die Kondensatoren keinen Einfluß auf eine immer größer werdende Anzahl an fehlerhaften Sektoren....


    Zitat


    PS: Bei dem Snow-Problem hilft das aber natürlich nicht. Ich hab auch einige ESDI-Platten mit div. Scandisk Fehlern - Ein IBM-LL-Format hat daran aber nichts geändert. Die Platten lassen sich trotzdem verwenden.


    Christian


    Nicht bei dieser Platte. Jede Weiterbenutzung treibt die Anzahl der Fehler weiter nach oben. Wenn das eine konstante Anzahl an Fehlern wäre, hätte ich das auch so gesehen (mit dem trotzdem verwenden).


    Darüber hinaus habe ich einen fiesen Wackelkontakt, wo das Plasmadisplay und der gesamte Rest des Rechners beim Bootversuch keinen Mucks mehr von sich geben (auch keine Fehler-Beep-Codes!), nur der Lüfter und die Festplatte machen Geräusche.
    Mache ich den Deckel hinten auf, und drücke ich dann bei den SIMM Bausteinen (oder manchmal woanders) drauf, geht wieder alles - bis der Deckel wieder drauf ist, und ich eine Weile mit dem Rechner rumgespielt habe.
    Außerdem "tanzen" die Pixel der obersten Reihe bei Textdarstellung pro Zeile ab und an etwas, der Rest der Zeichendarstellung ist gestochen scharf.
    Bei Grafiknutzung (VGA Grafik, EGA usw.) tritt das Phänomen dagegen nicht auf. Damit kann man aber leben.


    Gruss Peter

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  • War auch nur ein allgemeiner Tip - wenn ich die silbernen SMD-Elkos sehe ärgere ich mich jedes mal!
    ...und man sollte auch bei funktionierenden Laufwerken die Dinger tauschen, da es später immer schwieriger wird, die sauber zu entfernen.


    Normale radiale auslaufende Elkos hatte ich bisher nur in den SFD1001 und 8250LP-Laufwerken.


    Ärgerlich mit den Wackelkontakten - ist meist sehr schwierig so etwas wieder hin zu bekommen.


    Ich hab jetzt schon zwei MAC Plus hier, die manchmal nicht booten (weder externe HD noch Floppy). HD und Floppy sind aber an anderen Geräten einwandfrei.
    Bei beiden Geräten sind das auch Kontaktschwierigkeiten - dem ist kaum auf die Spur zu kommen.
    ...aber zum Glück haben die 1985 noch keine SMD Elkos da eingebaut - das ging erst mit PS/2, MAC SE30 und Amiga 600/1200 los...


    Was für ein HD-Modell ist denn genau in dem P70?

  • An der Uni hatten wir einen altehrwürdigen Rechner, der auch irgendwann Wackelkontaktprobleme bekommen hat.
    Die Reparatur war einfach und billig und hat noch Jahre gehalten:
    Das Mainboard wurde mit einem Spanngurt verzurrt. Danach konnten keine Bits mehr rausfallen. 8-)

    Das Genie beherrscht das Chaos