Kabel mit Master/Slave bei IDE

  • Wie strikt ist das Anordnen der Platten bei IDE Kabeln eigentlich zu beachten ? Muß die Master Platte unbedingt am Ende des Kabels sitzen, oder kann man die auch mittig setzen, so daß das Ende offen bleibt ? Gilt das evtl. nur für CableSelect fähige Kabel ?


    Und was ist von einer Konstruktion zu halten, wo der Controller in der Mitte des Kabels sitzt und an einem Ende die Masterplatte und bei Bedarf am anderen der Slave - funktioniert sowas überhaupt, oder ist das elektrisch einfach albern ?


    Slave :----------: Kontroller :----------: Master
    nixnix :----------: Kontroller :----------: Master


    (so zwecks Kabel aus dem Gehäuse führen und bei Bedarf was anflanschen können)

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    • Offizieller Beitrag

    Die Zuordnung Master am Ende und Slave in der Mitte gilt nur bei aktiviertem Cable Select, sonst darf das auch umgekehrt sein.
    Offenes Kabelende (ohne Gerät) ist grundsätzlich zu vermeiden, da es dort Signalreflektionen gibt, die zu Störungen führen (können).
    In alten (langsamen) Systemen kann das evtl. scheinbar funktionieren, aber alleine schon wegen der Datenintegrität würde ich das lassen, auch wenn es scheinbar funktionieren sollte.
    Vielleicht kann man sich einen Terminator für das offene Kabelende bauen, das näher zu untersuchen überlasse ich aber lieber anderen. :)
    Controller in der Mitte ist auch so eine Sache außerhalb der Spezifikation, die vielleicht trotzdem geht.
    Bei PIO Transfer geht's vermutlich zufällig doch, aber bei UDMA, insbesondere mit 80pol. Kabel, würde ich von vornherein die Finger davon lassen.
    Dann schon lieber bei Bedarf ein entsprechend langes Kabel selbst bauen, um die richtige Reihenfolge am Kabel einzuhalten.

    +++ ATH

  • Je schneller der IDE-Bus betrieben wird, um so kritischer ist ein offenes Ende zu sehen.
    An einem offenen Ende entstehen zum einen Reflexionen, zum anderen wirken die Leitungen
    wie kleine Antennen.
    Ein Device, dass in der Mitte sitzt, muss im Prinzip zwei Leitungen treiben - bei den Laufwerken
    muss dies eigentlich einkalkuliert sein, ob das aber auch auf den Kontroller zutrifft, ist fraglich.
    Insgesamt sind Deine Konfiguration kritisch zu sehen, wie wohl es wahrscheinlich in den meisten Fällen
    funktionieren wird (zumindest bei den niedrigen Datenraten).

  • OK.
    Danke für die Antworten !


    Es war ein Rechner, wo das CD Laufwerk ausgebaut war und der Kontroller mittig saß, weshalb das Kabelende vom entfernten CD-ROM dann immer schon freilag. Die Platte hat aber trotzdem immer einwandfrei funktioniert - allerdings als PIO (nix DMA) mit 40pol Kabel. Ich werde das wohl dann, wenn ich was nach extern lege, mal eher mal mit dem längeren (Selbstbau-)Kabel probieren, als mit der Y-Konfiguration. Momentan ists aber sowieso schon umgebaut auf klassisches Anschlußschema mit dem Kontroller an einem Ende und dem Master am anderen.


    (IDE Terminatoren dürften auch eher schwierig aufzutreiben sein ... ;) )

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries