Was ist ein ACA Visual Technology

  • Ich hab den http://www.ebay.de/itm/Compute…1a%3Ag%3AnswAAOSwj85YMZuC in der Bucht
    gesehen und hab keine Ahnung was das ist. Auf den Bildern sieht man einen 68020, RAMs und Simm-Slots, wohl einen Grafik-Prozessor und eine EPROM-Karte.
    Copyright ist von 1990. Und da steht noch was von XTC3. Im Netz find ich aber nichts Hilfreiches.


    Haben will ich ihn nicht, aber es interessiert mich, was das ist.

    Das Genie beherrscht das Chaos

  • Ahhh :)


    Da schlaegt mein kleines UNIX-Herz doch hoeher :)


    Das ist ein X-Terminal - bzw. nur die Basiseinheit. Es fehlt natuerlich noch Maus, Tastatur und Monitor. Vorsicht bei der Anschaffung! Ich weiss nicht, wie das bei Visual Technology war, aber bei den Tektronix X-Terminals kommt da noch zwingend die Software dazu, die beim Booten vom Host geladen wird. Ohne die Software kann man mit den Dingern nicht viel anfangen.


    Allerdings hab' ich mich immer gefragt, ob man da nicht ein 68000er BSD oder Linux drauf portieren koennte - aber dazu brauchte man wiederum Tonnen an HW-Doku.


    Wer X-Terminals nicht kennt, hier eine minimalistische Einfuehrung:


    Die graphische Oberflaeche X11 von UNIX kann über das Netzwerk kommunizieren, d.h. die Last der Graphikdarstellung laeuft dann ueber den X-Server auf dem Terminal, waehrend der Host "nur" die eigentliche Anwendung betreibt. Ein X-Terminal ist jetzt einfach ein Rechner, auf dem im Wesentlichen nur der X-Server laeuft.


    Ich selbst hab' jahrelang X-Terminals bei mir im Einsatz gehabt (Tektronix mit Graustufenmonitoren): Angenehmes leises Arbeiten - kein Luefter, keine Platte :)


    -- Klaus

    [ ... to boldly code where no byte has gone before ... ]

  • Ja, auch ich gehe davon aus, dass das ein XTerminal ist. Übrigens kennt der startx-Befehl unter Linux noch heute die query, direct, indirect Parameter, mit dem man aus dem Rechner ein XTerminal machen kann. Sogar unter Cygqwin klappt das, hab ich schon öfters als Ersatz zu kommerziellen X-Terminals benutzt. Das ganze basiert auf dem Protokoll XDMCP. Auch umgekehrt gehts, man kann aus jedem Linux-System durch Freigabe von XDMCP einen Terminalserver für Xterminals im gleichen Subnet machen, eine kleine Änderung in den Konfigdateien der X-Installation genügt meistens.


    Was ich an bekannten Bauteilen erkennen konnte:
    - 68020 mit Onbard-RAM, erweiterbar über PS2 DIMMs
    - 68901 MFP Interruptcontroller (wie im ST)
    - Texas Instruments TIGA Grafikchip (die gabs auch als PC-Grafikkarten und von MATRIX für den ST) (anhand des RAMDAC kann man auch die Grafikauflösung ermitteln)
    - Netzwerkcontroller Chip von AMD
    - X-Terminalsoftware dürfte auf der Steckkarte mit den 6 EPROMs sein (wenn sie noch drauf ist, siehe offene Fenster)


    Ob man auf dem Ding EMUTOS zum Laufen bringt?

    1ST1