CBM II 720 Bürofund

  • Hallo alle zusammen


    In einem anderen Forum hat mich Christian, @ Toast_r, angesprochen. Daher stelle ich euch hier meinen Bürofund aus dem letzten Jahr vor. Es handelt sich um einen CBM II 720 mit Proxa 7000 Erweiterung. In den 80ern tat er seine Dienste in einem Ingenieurbüro für technische Gebäudeausstattung und hat mit einer Software Rohrleitungssysteme berechnet. Mit dabei war ein Floppy 8250LP, ein IBM Drucker mit Kugelkopf und ein NEC Nadeldrucker.


    Ein erster Funktionstest ergab das er läuft und rechnet! Da hier das Netzteil gekapselt ist, kann ich nicht erkennen ob dieses Modell noch den berüchtigten Netzfilter besitzt. Weiß das jemand. Sollten die Elkos getauscht werden, beim Betrieb fiept er schon extrem. Ist der zusätzliche Stecker am Netzteil für das Einbaufloppy gedacht (720 D)?


    Anbei nun noch ein paar Bilder. Ich bin nicht sonderlich geübt mit Onlinespeichern. Verzeiht, falls es nicht gleich so klappt wie gedacht.




    So long


    Tanky

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Tanky,
    schön, daß Du den Weg zu uns gefunden hast. :)
    Dein Rechner ist ein wirklich schönes Stück. Herzlichen Glückwunsch dazu!
    Der Rechner weist übrigens 2 Besonderheiten auf:
    Normalerweise wurde die Verbindung zum Tastaturanschluß mit einem am Mainboard angelöteten Kabel hergestellt,
    ähnlich wie am IEEE-Bus. Die bei Dir verwendte Stecklösung gab es nur in Sonderfällen.
    Außerdem steckt auf der Proxa 7000 Platine noch eine weitere Platine.
    Das scheint ein Dongle für CBM 8000 Software zu sein, denn die Platine steckt auf dem Userport der Proxa 7000.


    Im Netzteil sind Entstörkondensatoren, die auf alle Fälle erneuert werden sollten, weil die dazu neigen hochzugehen.
    Und wenn das Netzteil schon das hochfrequente fiepen hat, sind frische Elkos ebenfalls angezeigt.


    Die Floppy 8250LP solltest Du ebenfalls mal genauer unter die Lupe nehmen,
    da gibt es eine Schwachstelle bei den Elkos auf der Motorplatine.
    Ein Funktionstest der Floppy würde auch nicht schaden, also mal eine Diskette formatieren, ein Programm drauf speichern und wieder laden.


    Schade, daß keine Software mehr vorhanden ist.
    Es wäre sicher interessant gewesen, mal eine Version der Proxa 7000 Steuerungssofware aus der praktischen Anwendung zu sehen.
    Verfügbar ist aktuell leider nur eine Standardversion. Mit der kann man zwar zwischen mehreren virtuellen Maschinen umschalten, es gab aber Versionen mit weiteren Möglichkeiten, wie z.B. Ramdisk oder Druckpuffer.


    Für den Software-Transfer, damit Du mit der Maschine aus etwas anfangen kannst, gibt es verschiedene Lösungen.
    Die wohl komfortabelste ist das petSD.
    Das arbeitet auch prima mit der Maschine zusammen.
    Eine andere Lösung wäre z.B. ein Zoomfloppy.


    Der freie Stecker am Netzteil ist übrigens ursprünglich für die 8088 CPU-Platine gedacht.
    Der wurde aber auch für die nachträglich im Hause Proxa eingebaute Floppy verwendet.
    Commodore hat übrigens nie 700er mit Floppy produziert.
    Sie haben bei Bedarf umgebaute Rechner von Helmut Proxa bekommen.

  • Die Floppy 8250LP solltest Du ebenfalls mal genauer unter die Lupe nehmen,
    da gibt es eine Schwachstelle bei den Elkos auf der Motorplatine.
    Ein Funktionstest der Floppy würde auch nicht schaden, also mal eine Diskette formatieren, ein Programm drauf speichern und wieder laden.

    Tja, neben der Software wurde alles, wirklich alles, entsorgt bevor ich die Maschine entdeckt habe. Ich habe also nicht mal eine Diskette dazu. Übrig blieb nur die nackte Hardware.


    Da ich gleich bei den ersten Nachforschungen zum Rechner (ich wusste Anfangs überhaupt nicht was für ein Gerät das ist) die Netzfilter und Elko Problematik prominent angesprochen wurde, habe ich ihn und das Floppy seit den ersten Tests nicht mehr angeschaltet.
    Die auslaufenden Elkos im Floppy sind dann wohl auch meinem 8250LP zu tauschen. Blöd. Meine Löterfahrungen sind übersichtlich und auch schon ein paar Tage alt :nixwiss: . Und da ich so nebenbei ein Stadthaus aus dem 14. Jahrhundert saniere habe ich viel Material und Werkzeug für Holz und Stein. Elektro habe ich auch, aber die Elektronikausstattung müsste ich von Grund auf neu besorgen :fpa: . Ich glaube mir ist neulich sogar das Lötzinn ausgegangen :rolleyes: . Na dann bleibt die Kiste eben noch eine Weile wie sie ist. Sie hat etwa 20 Jahre auf dem Dachboden überstanden dann schafft sie noch ein paar mehr.


    Und sollte doch jemand aus der Gegend willens und fähig sein sich gegen Entgeld der Sache anzunehmen gerne PN an mich.


    Leichte Zeit


    Tanky

  • Ja, die Floppies sollte man auf jeden Fall reparieren. Ich musste teilweise Leiterbahnen mit Draht nachziehen, wo sie komplett weggefressen waren
    ( siehe z.B. https://www.flickr.com/photos/…/albums/72157653645777010 oder https://www.flickr.com/photos/…7112596/with/17092112271/ )


    Vielleicht hilft ja ein Hilfeaufruf im Forum.


    Gruß,
    André