Debian Migration von i686 auf amd64

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Kennt sich hier jemand mit Linux aus? Mein Rechner (Intel E5400 Dualcore) sollte ja eine 64 Bit Maschine sein. Ich habe aber aus Gründen vor Jahren dort nur die i686 Version von Debian installiert. Mitlerweile ist die Kiste richtig lahm geworden (WWW).


    Meint ihr, es wäre eine gute Idee, das Ding auf 64 bit upgzugraden, oder wird sich das beim Webseiten anschauen nicht bemerkbar machen?


    Gruß
    Stephan

  • Ich würde da keine Geschwindigkeitswunder erwarten. 64-Bit-Binaries können deutlich größer sein als 32-bittige, was die Performance nicht unbedingt verbessern muss, wenn plötzlich größere Dateien geladen werden müssen. Wenn das zur Folge hat, dass das RAM ausgeht und plötzlich geswappt werden muss, kann der Schuss sogar ganz nach hinten los gehen.

  • Ich habe ziemlich genau diese Aktion vor einem Weilchen gemacht. 32bit auf 64bit wegen Upgrade auf aktuelles Debian. Der gefuehlte Geschwindigkeitsgewinn geht i.a. gegen Null. Allerdings bei Videos und Online/Karten und ueberladenen Webseiten (BBC, freenet) hat man bisschen mehr Speed.
    Bei normalen Anwendungen bringt es gar nichts.


    Allerdings: Fuers Ego ist es schon schoen zu wissen, dass wo 64bit drin sind auch 64bit genutzt werden. Und langfristig ist das der Entwicklungszweig, der stabiler unterstuetzt wird.


    Groesster Nachteil ist, dass bestimmte Games nicht mehr unter wine64 laufen wollen, man darum die i686 Variante installieren muss, wo sie sich dann trotzdem zickig haben, Solltest Du sowas benutzen oder Programme haben, die es noch nicht fuer 64bit gibt, dann kann man das auch mal noch 3 Jahre vor sich herschieben. Ansosnten waere mein Tip: AMD64 - Use it NOW !



    Ganz generell: Du brauchst dann mehr RAM (4GB ist prima).
    Und speziell: Mach da einen QuadCore Chip rein. Das Unix kann das Verteilen mittlerweile ordentlich und wechselt auch die Kerne durch. Das merkt man dann auch tatsaechlich in Form von MehrSpeed. Ausserdem kannst Du da vermutlich auch noch ein Modell mit hoeherem Systemtakt (FSB) benutzen, was auch nochmal was bringt und Strom spart man auch noch. Das Optimum an Aufruestung fuer ein Sockel 775 Board duerfte so ein Umbausatz fuer Xeon Prozessoren sein - bei Kosten von ca. 3EUR fuer den Sockeladapter kann man da einen 12MB Cache QuadCore Xeon benutzen, sofern das Board den Strom liefern kann, und das sollte man dann schon deutlicher merken. Und: Die ollen Serverprozessoren aus dieser Zeit (Sockel 771) werden gerade grosszuegig bei ebay entsorgt und haben ganz andere Preise als der sonst fuer 775 empfohlene Q6600, der mit ca. 15EUR auch im Rahmen bleibt.


    Wenn keine SSD verbaut ist, dann diese als Systemplatte nachruesten.



    Noch zum Debian: Die neue Version kommt mit "systemd" statt init. Das funktioniert auch, hat aber Eigenheiten. Kommt aber sowohl bei 32 wie 64bit als default.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ich habe ziemlich genau diese Aktion vor einem Weilchen gemacht. 32bit auf 64bit wegen Upgrade auf aktuelles Debian. Der gefuehlte Geschwindigkeitsgewinn geht i.a. gegen Null.


    Ich konnte weder bei WIndows/Liinux eine Geschwindigkeitvorteil von 32 zu 64Bit sehen.
    Vor ein paar Jahren gab es noch garnicht alles fuer 64bit - das wird nun.
    Wobei man evtl. mit "alter" Hardware an den externen Ports aufpassen musss (z.B. USB) da nicht alle Geraetetreiber fuer 64Bit vorhanden sind, da nicht alle 64bit Treiber fuer "Retro"-Hardware schreiben (gute alte Drucker, Scanner, Soundkarten etc).


    Ich versuche immer meinen PC zu dem Zeitpunkt des guenstigsten Preises auf Maximal-Ram zu bringen ...oder leistbares Maximalram.


    Mein kleiner HP Desktop-PC hat 4x4GB Ram - also 16GB. Habe ich noch nie ausgereizt, weil mich vorher mein Monior in der Breite mit ca. 40 Browsertabs begrenzt :)
    Dafuer hat er eine Triple-Core (X3) CPU von AMD mit jeweils 3Ghz - reicht zum browsen :) Dazu eine passive 1GB Grafikkarte. Die deckt normales arbieten, browsen und Video ab.
    Gamer bin ich ja nicht :) Die onboard wurde von Linux nicht mehr mit neuen Treibern unterstuetzt (siehe 64bit -Falle)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Vielen Dank für die Tips. Freut mich, daß es hier Fachleute für aktuelle Rechner bin, da kenne ich mich gar nicht wirklich aus.
    Mein Rechner ist ein Dell Optipex 780 DT.


    http://www.dell.com/downloads/…780_tech_guidebook_en.pdf


    Laut Manual geht Prozessorseitig maximal ein S775 Core 2 Quad Q9650 mit 3Ghz und 12 M (Cache?) und 1333FSB.


    So ein Ding kostet bei Ebay 50,- (recht viel, oder?)


    Ihr meint, es geht günstiger mit einem S771 / S775 Adapter? Sowas hier?


    http://www.ebay.de/itm/Intel-X…d0fd4c:g:UiEAAOSwHMJYNBh1


    Welchen Prozessor soll ich mir dann aussuchen?


    Im Rechner sind gerade 8GB Speicher installiert.


    Hinsichtlich der Grafiklösung habe ich auch nur die Onboard - Varianten. Spielen tue ich nicht, aber wenn dann browsen und Office schneller wird, würde ich hier auch Hand anlegen. Ich würde aber was ohne Lüfter wollen (PCIe X16 1.0) und halbe Bauhöhe.


    Hat jemand hier auch einen Tip?


    Danke
    Stephan


    Danke schonmal

  • Hast mal ein top gestartet, um zu gucken, welche App denn überhaupt wieviel Rechenleistung zieht?


    Laufen da ggf. unnötige Applikation im Hintergrund?


    Evtl. bringt Dir das Umsteigen auf nen schnelleren Browser (Chrome/Chromium) wesentlich mehr?


    Du willst auf einen Xeon Server Prozessor umsteigen? Unterstützt das Bios Deines Mainboards solche CPUs, so dass die auch korrekt initialisiert werden?

    • Offizieller Beitrag



    Hallo!


    Nein, Beide Browser machen ähnlich viel Last.


    Ob das Board Xeon versteht? Keine Ahnung!


    Wobei ich TOP nicht verstehe. Wenn ich die Lasten addiere, kommt mehr als 100% zusammen.


    Gruß
    Stephan


  • Wobei ich TOP nicht verstehe. Wenn ich die Lasten addiere, kommt mehr als 100% zusammen.


    Gruß
    Stephan



    Drück mal die Taste "1" während top läuft, dann wird jeder Kern aufgelistet - was der Grund ist, warum Du über 100% kommst. ;)

  • Hinsichtlich der Grafiklösung habe ich auch nur die Onboard - Varianten. Spielen tue ich nicht, aber wenn dann browsen und Office schneller wird, würde ich hier auch Hand anlegen. Ich würde aber was ohne Lüfter wollen (PCIe X16 1.0) und halbe Bauhöhe.


    Für Office und Surfen reicht normalerweise die Onboard-Grafik - bei Sachen wie Google Earth allerdings nicht.


  • ... mal Flash deaktiviert? Fast 100% ist sicherlich nicht normal.


    Ich würde auch mal Firefox installieren und sehen, ob das Problem dann immer noch besteht.
    https://www.heise.de/newsticke…-auf-Firefox-3132680.html

  • Den teuren Chip würde ich auch nicht kaufen da bekommst Du fast den kompletten Rechner dafür.
    Die Xeon Bastelei ist genau das - eine Bastelei, d.h. vorher viel Lesen und keine Garantie für nichts; und wenn das Klebchen falsch klebt, ist der Rechner hin.


    Grafikkarte kann was bringen, wenn separates VideoRAM ins Spiel kommt. Bsp: 292012466278 . Die ist allerdings 64bit und das will man eher nicht haben. Bei
    http://www.pc-erfahrung.de/gra…/vga-grafikrangliste.html
    gibt es eine schöne Liste. Neuere können den 3D Teil abschalten, siehe letzte Spalten.
    NVIDIA Hersteller Treiber laufen bestens unter Linux. Radeon soll bißchen zickiger sein. (Ersteres kann ich bestätigen.) Und das ist dann schonmal was, wo die Frage aufkommt, ob Du evtl. mal den "richtigen" Grafiktreiber nachinstalliert hast. Das möchte man bei Debian nämlich per Hand machen - aus Lizenzgründen ( freie Software wie in Frei - und so weiter ; weites Feld ).


    Ansonsten würde ich auch sagen, daß die "top" Zahlen ein bißchen sehr hoch sind - gerade in Anbetracht von 3GHz DualCore, was eigentlich so schlecht immer noch nicht ist.


    Pro 64bit OS wäre auch noch ein gutes Argument, wenn man 8GB RAM schon hat und die benutzen möchte.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Das Zauberwort heißt PAE


    Will man das wirklich ?
    ... Installieren Sie ganz einfach HIMEM.SYS über die config.sys und schreiben Sie irgendwo noch DOS=HIGH dazu und Sie gewinnen Unmengen unmöglich adressierten Speicherplatz. Eigentlich schlimmer als Bankswitching. Inkl. der Alt-Last A20 Gate - und "die" trauen sich bis heute nicht den Kram mal zu entsorgen.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Zitat von »ChaosRom«
    Das Zauberwort heißt PAE


    Will man das wirklich ?


    Na klar will manb das. Linux, BSD, MacOS haben das seit Jahren als Default aktiviert. Auch das No-Execution-Bit
    funktioniert nur in Kombination mit PAE. Einzig Windows macht das bei den 32bit Versionen künstlich anders,
    obwohl auch dort PAE verfügbar ist.

    Das Genie beherrscht das Chaos

  • Das Zauberwort heißt PAE


    Natürlich kann ein 32-bit Linux durch PAE (sowie passender !! CPU) die 4GB-Grenze überschreiten und auch mehr Arbeitsspeicher nutzen.
    Aber! Weiterhin besteht die 4GB-Grenze in jedem Fall für jeden einzelnen Prozess.

    "There is no reason for any individual to have a computer in his home." Ken Olson, president, chairmen and founder of Digital Equipment Corp, 1977

  • Ich wollte damit auch nur an Antrieb auf 64bit-Linux umzusteigen relativieren. Der Speicher über 4GB ist nicht
    verloren (wie bei 32bit Windows), sondern kann dank PAE verwendet werden. Gerade Browser sind recht großzügig
    was RAM-Benutzung angeht. Mein Iceweasel genehmigt sich schon gern mal über 2GB (von 16). Unter W32 wären
    da noch 1,5GB über, unter Linux mit PAE könnte ein Prozess noch bis 4GB bekommen.
    Ich persönlich würde mir den Aufwand des Umstiegs schenken und nur im Falle einer Neuinstallation auf 64bittiges
    Linux umsteigen.
    Coolnessfaktor, Frickeldrang und Sonderanwendungsfälle können die Prio natürlich verschieben.

    Das Genie beherrscht das Chaos