Corona PC400

  • Hallo.


    ich melde mich mal nach einer längeren Pause zurück.. :)


    Ich habe mir soeben in der Bucht einen Corona PC400 gekauft. Die Geräte sind recht selten und es war der allererste Computer überhaupt mit dem ich, Anfang/Mitte der 80er noch im Kindesalter, im Leben zu tun hatte. Ich freue mich wiedermal auf ein neues Projekt.


    Leider ist keine Tastatur dabei und eine onboard monochrome-Grafikkarte verbaut (ich vermute MDA).


    1. Das Gerät hat keinen DIN-Anschluss für die Tastatur, wie zum Beispiel beim IBM XT 5160, sondern einen Westernstecker. Hat jemand zufällig einen Pinout ? Wenn nicht muss ich mit dem Oszilloskop messen und kann nur hoffen, dass die IBM Nachbautastatur kompatibel ist.


    2. Meinen IBM Monochrome Monitor will ich am IBM XT lassen. Ich habe noch eine CGA Karte und einen CGA Monitor. Jetzt hat der Corona ja höchstwahrscheinlich DIP-Schalter auf dem Board. Hat jemand eine Anleitunf dafür ?



    Vielen Dank !!


    Jan

  • Den Corona habe ich auch bei Ebay gesehen. Genau aus den Gründen, die Du jetzt als Problem aufzählst, habe ich aber kein Interesse gehabt. Das letzte Mal, wo ich ein nicht wirklich kompatiblen XT ähnlichen Rechner gekauft hatte (ein HP Vectra), hatte ich ähnliches durchgemacht (wo dort die fehlende Tastatur glücklicherweise weniger ein Problem darstellte). Außerdem möchte man Rechner UND Tastatur vom gleichen Hersteller idealerweise. Naja, dann mal viel Glück.


    Davon abgesehen scheint der Corona PC400 standardmäßig NICHT eine Hercules Karte sondern einen Color Graphics Adapter zu besitzen (man erinnere sich, auch 9pin SUB-D), mit einer Besonderheit, nämlich auch 640x400 Bildpunkte anzeigen zu können (wie auch immer, wahrscheinlich eine Erweiterung des INT 10h im BIOS).

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


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  • Das ist ja schonmal interessant. Danke für die Infos. Das wäre schonmal gut, wenn es CGA wäre. Bezüglich der Tastatur werde ich vorrübergehend ein Kabel mit einer DIN Buchse an dem Board anlöten, welches ich durch einen offenen Slot nach hinten rausführe. Ich hoffe halt nur, dass der Treiberbaustein kompatibel ist. Ich finde nirgends im Netz irgendwelche Infos über das Gerät.

  • Mann, hast Du ein Glück. Mit dem Suchwort "Cordata PC400" und zehn Seiten weiter im Suchergebnis-Text-Auszug habe ich auch das Handbuch als Link gefunden:
    http://nanoreseau.net/system-c…-Cordata-PC400-PPC400.pdf (Achtung : 168MB groß, eingescannt!)


    P.S.: Das Handbuch ist in Französisch, sollte aber trotzdem keine Geheimnisse besitzen. Die DIP Schalter z.B. sind alle beschrieben.

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    Einmal editiert, zuletzt von Peter z80.eu ()

  • Ich habe gestern das Gerät bekommen. Habe es eben ausgepackt und ich muss sagen, es ist ein schöner Rechner in gutem Zustand, der absolut erhaltungswürdig ist ! Ich habe ihn eben mal aufgebaut und einen IBM 5151 Bildschirm angeschlossen. Der Rechner geht zwar an, aber fährt nicht hoch. Oben links in der Ecke blinken abwechselnd "K" und "f" und darunter blinkt der Cursor als Unterstrich. Kann es sein, dass der Rechner ohne Tastatur nicht hochfährt ?

  • Ja, das denke ich auch. Ich hab jetzt mal das ganze Teil zerlegt und möchte zu Testzwecken einen Adapter bauen, um ein XT Keyboard an zu schliessen.

  • So, ich habe vorsichtig den originalen connector ausgelötet und 2 Steckleisten eingelötet. Von diese bin ich an ein Breadbord gegangen und von diesem wiederum an die XT Tastatur. Ich habe gemessen wo die 5V und die Masse anliegen. Wenn ich 5V und Masse mit dem Keyboard verbinde und den Rechner einschalte passiert wieder nichts. Wenn ich allerdings am Breadboard die 5V kurz abziehe und wieder anstecke, fährt der Rechner einwandfrei hoch, aber die tastatur kann ich nicht benutzen natürlich.


    Auf dem Bord sind 6 Lötpunkte.


    - 2x GND (miteinander verbunden)
    - 3X 5V
    - 1x ca 3,3 Volt


    Ich nehme an, die Leitung mit 3,3V ist die Datenleitung. Ich weiß nicht, wo ich clock anschließen soll, das clock signal müsste doch von der Tastatur kommen. Hab halt Angst, etwas kaputt zu machen.


    Kann es sein, dass die Tastatur überhaupt nicht kompatibel ist ?

  • XT und AT Keyboards sind auch nicht wirklich miteinander kompatibel.
    Keine Ahnung, wenn in dem französischen Manual nichts dazu drin steht, frag' doch mal im Forum http://www.vcfed.org/forum/forum.php nach.


    Die "normalen" Belegungen sind hier z.B. übersichtlich dargestellt: https://en.wikipedia.org/wiki/IBM_PC_keyboard#Connection

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  • Danke für die Antwort Peter. ich bin mittlerweile einen Schritt weiter. Das XT Keyboard funktioniert !! :)


    Dennoch gibt es Probleme.


    Ich habe wie gesagt 3x 5V. Das XT Keyboard erwartet beim Start vom Rechner 5V an clock und data. Nach dem Rechnerstart fällt die Spannung ab. Ok, das ist normal bei clk und data, er kommuniziert ja.
    Alledings fällt er am dritten Pin auch ab. Dh., ich habe keine konstante Spannungsversorgung von 5 Volt für mein Keyboard. Ich habe zu Testzwecken 5V an einem Messpunkt abgegriffen und siehe da, ich kann
    die Tastatur benutzen. Also entweder arbeitet die originale Tastatur nicht mit 5V, was ich mir nicht vorstellen kann denn schließlich braucht auch da der Controller Spannung, oder aber es ist noch etwas im
    Argen im Schaltkreis der Tastatur. Es kommt nur 1 Pin dafür in Frage, ich werde das jetzt mal durchmessen. Zumindest hab ich mal einen kleinen Fortschritt.


    Nächstes Problem. Ich hab das Teil jetzt einfach mal mit einer DOS 3.2 Startdisk hochgefahren. Ich kann das System bedienen. Wenn ich mich aber vertippe, ich habe eben aus Versehen "ve" statt "ver" eingegeben, dann
    sucht er in einer Endlosschleife die Datei "ve" und hört nicht mehr auf. Jede Menge Prompts auf dem Bildschirm. Ich weiß jetzt nicht, ob das etwas mit der Tastatur zu tun hat ?

  • Das mit der Endlosschleife bei Nutzung eines nicht wirklich passenden Keyboard-Treibers kenne ich vom Amstrad PC1512/1640. Das originale MS-DOS 3.2 hat dort ein "Keybgr.com", was auf die Tastatur des Amstrads abgestimmt ist. Deswegen habe ich bei Nutzung höherer DOS-Versionen immer den gepatchten Original-Tastaturtreiber dort genutzt.
    Es wäre gut, Du testest mal OHNE Laden des Keyboard-Treibers. Oder war das Phänomen schon _ohne_ Tastaturtreiber aufgetreten ?
    Ansonsten gab es soweit ich mich erinnern kann auch jemand in dem vcfed.org Forum, der die Original MS-DOS 2.1 Disketten eines Cordata PC Systems hatte.

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  • So, das Keyboard geht. Habe einen Fehler auf dem Board gefunden. Hab jetzt alles was ich brauch am originalen Tastaturanschluss.


    Rechner fährt von Diskette hoch. Festplatte hat Lesefehler.


    Ich muss mich berichtigen, ich benutze IBM DOS 3.3.


    Wenn ich 14 mal Enter drücke geht er in eine Endlosschleife und ich muss ihn neustarten (immer 14 mal, hab mitgezählt). Wenn ich mich vertippe geht er in eine Endlosschleife im Dos. Wenn ich IBM Basic starte, stürzt er ab bzw der Monitor geht aus.. Kann es sein, dass das an dem IBM DOS liegt ?? Ist das nicht 100% kompatibel ?? Hab leider keine andere DOS Version auf 5,25" Disketten da.. :(

  • Hab' ich doch geschrieben. Probier's mal OHNE Keyboard-Treiber in der AUTOEXEC aus. Es kann gewiß auch an der DOS-Version liegen, wenn diese nicht original für den Rechner verkauft/erstellt wurde.
    Daher ja mein Tipp, besorge Dir mal die Original System-Disketten, definitiv älter als DOS 3.3 ...

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  • Vielen Dank nochmals für eure Hilfe !!


    Ich habe ein Problem. Ich habe einen XT5061 mit 5,25" und 3,5" Laufwerk (1,44mb) mit IBM-DOS 5. IBM-DOS 3.3 habe ich auf 5,25" Disketten, aber ich will ein anderes MS-DOS, ggf Corona Version installieren.


    Am PC habe ich ein 3,5" Floppy Laufwerk. Ich habe auf die Diskette ein Image geschrieben von einem alten MS-DOS und wollte diese am IBM auf eine 5,25" Disk spielen, um sie anschließend im Corona laufen zu lassen. Ich kriege die IO.SYS und die MSDOS.SYS natürlich nicht kopiert. Habt ihr einen Tip für mich ?


    Danke !!!

    • Offizieller Beitrag

    Von der Disk mit dem zu kopierenden System in Laufwerk A: Booten, damit die richtige DOS-Version läuft.
    Leere Disk in Lauferk B: einlegen.
    FORMAT B: /S ausführen.
    Der Parameter /S sorgt dafür, daß nach dem Formatieren die Systemdateien übertragen werden.
    Alternativ SYS B: verwenden für eine bereits formatierte Disk. Überträgt ebenfalls die Systemdateien.
    Letzteres funktioniert bei älteren DOS-Versionen nur dann, wenn die ersten Einträge im Inhaltsverzeichnis noch nicht belegt sind, ansonsten kommt 'kein Platz für Systemdateien auf dem Zieldatenträger'.

  • Ja, das wollte ich machen. Das Problem ist, ich habe bei dem IBM das 3,5" Laufwerk an eine Controllercard angeschlossen, mit der ich nicht booten kann :-(. Ist bestimmt bekannt, "Sergey´s Floppycontroller". Die Platine hab ich vor ein paar Jahren nackt gekauft und gelötet. Hat jemand von euch auch diese Karte und weiss wie man den IBM dennoch von Floppy booten kann ? Danke !

  • So, hab endlich wieder etwas Zeit, um mich um den Corona zu kümmern.
    Mein IBM XT kann mit dem Floppycontroller nur von DD-Disketten booten, nicht von HD. Warum, weiss ich nicht, ich habe im Controller-Bios alles probiert. Das Problem ist, ich kann mit meinem USB Diskettenlaufwerk am PC DD-Disketten nicht formatieren bzw beschreiben. Ich habe noch eine originale IBM DOS 3.3 DD-Diskette, mit dieser habe ich den IBM XT gestartet und dann im 5,25" Laufwerk eine Startdisk erstellt.
    Mit dieser fährt der Corona sauber hoch und die oben genannten Fehler sind nicht mehr da !!


    Mein nächstes Problem ist die Festplatte. Wenn ich fdisk eingebe, schreibt er, es wären Lesefehler auf der Festplatte. Also wird sie zumindest erkannt. Ich wollte eine Lowlevel-Formatierung machen, debug + g=c800:5 geht nicht, weil der Controller kein Bios hat. Auf der Controllerkarte ist ein WD1010 Chip. Also scheint es nur über Software zu gehen. Daraufhin habe ich SSTOR runtergeladen. Dieses Programm läuft aber nicht, weil ich nur 256kb RAM habe.. :-((((


    Also, gibt es noch eine Möglichkeit, die Festplatte zu retten bzw low level zu formatieren ??


    Danke !!!

  • Ja, habe ich probiert. Ich habe die Platte in den XT gesteckt (mit und ohne original controller) dann fährt der Rechner nicht mehr von diskette hoch.

  • Ich habe nur einen Controller vom IBM XT und den Controller vom Corona PC. Das funktioniert alles nicht. Ich hatte zuerst die Corona Platte an den IBM Controller angeschlossen, dann hatte ich den Corona Controller auch noch in dem IBM gebaut, natürlich IBM controller vorher ausgebaut.

  • Ja, der IBM XT läuft top ! Das einizige was mich daran momentan "stört", ist, dass man nicht von 1,44MB Diskette booten kann mit Sergey´s Controller. ich weiss nicht warum.


    Ich dachte, vielleicht kennt jemand ein kleine Programm, das ich in debug schreiben kann, um die low level Formatierung an zustoßen ?! Ich denke, dass der Corona Controller OK ist, die Platte wird mit fdisk ja erkannt. Fdisk bricht allerdings ab, weil Lesefehler auf der Platte sind. Also scheint da ja was zu arbeiten. Oder aber, die Platte ist Müsli ?!



    ich denke, ich werde auf jeden Fall noch eine Speichererweiterung in den Corona einbauen. 256kb sind zwar oldschool, aber selbst für viele XT Programme zu wenig. Hat vielleicht noch jemand eine RAM Erweiterungskarte zu veräußern ?

  • Das wäre echt super !!!!!!!!!!!!!!!!


    Ich habe zwischenzeitlich ein Diskimage-Tool gefunden und mir somit eine MS-DOS 2.11 5,25" Diskette erstellt. FDISK /MBR hab ich jetzt auch probiert, nix.


    Der Corona hat übrigens eine sehr schöne, klassische Schrift.

  • Ich würde mal die für den IBM XEBEC-Controller genannte debug Vorgehensweise zur Low-Lever Formatierung bei dem Corona Controller versuchen. Kann funktioieren, muss es aber auch nicht. Bei mit hat das sogar schon mal bei einem 8-bit NCR SCSI Controller im XT funktioniert. Link:


    http://www.minuszerodegrees.ne…c/ibm_xebec_llf_debug.htm


    Irgendwo habe ich auch mal eine kürzere Version gesehen, finde ich aber gerade nicht.


    Gruss, Nibble