Monitor-Reparatur-Fachmann gesucht für IBM 8515

  • Hallo Leute,


    ich habe einen noch recht schönen IBM 8515-Monitor, der leider defekt ist und den ich unbedingt erhalten möchte.


    Der Fehler zeigt sich wie folgt: Beim Einschalten leuchtet kurz die grüne LED und der Bildschirm knistert elektrostatisch. Dann geht die grüne LED aus. Es kommt kein Bild, wenn an eine VGA Grafikkarte angeschlossen. Nach dem Einschalten sieht man für einen kurzen Moment die leuchtenden Elektronen unten rechts in der Ecke am Bildschirm. Was könnte die Fehlerquelle sein ... traue mich keinesfalls an das Innenleben des Monitors, da ich kein Fernsehtechniker bin. Kann man diesen Monitor noch reparieren ... traut sich ein Fachmann da ggf. mal ran?


    Für Bereitschaft, Hilfe, Ratschläge wäre ich sehr dankbar.


    Weitere Bilder kann ich auf Anfrage gerne zur Verfügung stellen. Es ist ein damals handelsüblicher IBM 8515.


    Ein passendes Service Manual stünde als .pdf zur Verfügung.


    Viele Grüße,


    Erik

  • Ich versuche noch mal einen "Hilferuf" an die Community ... THX an STYNX (!) ... :) ... komme wirklich sehr gerne darauf zurück! Wäre halt nur superschade wegen des schönen Monitors ...


    Vielleicht kennt jemand auch jemanden, der sich mit der Technik auskennt und an das Innere des Monitors rantraut.


    Grüße,


    Erik

  • Da möchte ich doch mal einer vorigen Äußerung widersprechen....


    Ganz allgemein :
    Wenn's nur knistert (aber nicht hart knackt oder gar knallt !), wird kurz Hochspannung erzeugt - und dann schaltet irgendeine Schutzschaltung das Gerät gleich wieder aus.
    Das ist meist ein gutes Zeichen ! Schaltnetzteil und Hochspannungserzeugung sind dann wahrscheinlich nicht defekt oder es liegt nur ein kleinerer Fehler vor.


    Immer wieder werden Hochspannungstrafos als defekt verdächtigt und Geräte unnötig abgeschrieben, dabei sind die Hochspg.-Trafos lange nicht so häufig defekt, wie es immer wieder behauptet wird - das weiß man aber erst, wenn man sich tatsächlich die Mühe macht, mal wirklich nach dem Fehler zu suchen ! Aber das tun die Leute natürlich nicht, wenn sie gleich denken, es wäre der Trafo. Somit entsteht ein sich selbst bestätigendes Vorurteil....


    Während der Schul- und Ausbildungszeit, auch noch zu Beginn des Studiums habe ich nebenbei in einer Werkstatt deutlich mehr als 1000 CRT-TV und Monitore repariert. Daher wage ich einfach mal die obigen Behauptungen.


    Aber selbst bei Hochspg.-Überschlägen aus dem Hochspg.-Trafo heraus (passiert meist nur bei DSTs) braucht man nicht zwangsläufig einen neuen Trafo, sondern oft nur ein passendes Gießharz, um die Isolation wierder herzustellen.
    Viel problematischer sind defekte Bleeder, also weglaufende Focusspannung oder schwimmendes G2. Da nimmt man dann tatsächlich möglichst einen neuen DST - oder man muss bös basteln, was auch nicht ganz ungefährlich ist.


    Hinzu kommt noch, dass hinreichend alte Geräte oft noch gar keinen DST haben, sondern andere Lösungen, die dann auch oft reparierbar sind, falls dort überhaupt mal ein Problem in dem Bereich auftritt.


    Insofern würde ich den 8515 keinesfalls gleich abschreiben - insbesondere bei vorhandenem Service-Manual dürften die Chancen für Wiederbelebung gut sein.


  • Korrektur ... der ist noch nicht repariert ... THX für die Hinweise! :thumbup:

  • Bitte, gern geschehen !
    Der 8515 kennt nur zwei Z-Frequenzen, 31.6 sowie 35.5kHz. Das spricht für eine nicht übermäßig komplexe Horizontalablenkschaltung. Und das wiederum spricht ebenfalls dafür, dass man eine Reparatur nicht als chancenlos betrachten sollte....
    Sind im Manual auch detaillierte Schaltbilder vorhanden ? Dann könnte sogar eine Ferndiagnose möglich sein - wenn es ein einfacher Fehler ist. Ich gehe mal davon aus, dass ein anständiges Multimeter vorhanden ist und eine vernünftige Lötstation ? Möglichst auch noch ein Netz-Trenntrafo zur eigenen Sicherheit ? Für viele Fehler braucht man nicht einmal ein Oszilloskop, obwohl damit manches einfacher und schneller geht und es natürlich in machen Fällen auch unverzichtbar ist. Ein ordentliches Multimeter ist aber unverzichtbar - also eines, was DC und AC-Komponenten getrennt misst, was hinreichend breitbandig ist, was bei nicht-sinusförmigen Signalen nicht völlig 'spinnt' und auch nicht bei überlagerter HF oder magnetischen Störfeldern verrückt wird. Dann noch eine ausgeschlaute Schutzschaltung gegen Fehlbedienung und Überlastung statt teurer Spezialsicherungen im Gerät. Ich war schließlich damals beim Goerz/Metrawatt Unigor 3n gelandet, ein absolut geniales Gerät aus ca. 1969, nach etwas Überholung und Recalibrierung auch heute noch sehr nützlich. Das hab ich immer noch, es hat seitdem mehrere andere Geräte überlebt..... natürlich ein rein analoges Gerät. Funktioniert einfach immer ! Aber einfach so ein Gerät teuer bei eBax zu kaufen im 'irgendwie' Zustand und dann gleich damit messen zu wollen, das wird wahrscheinlich nix. Für Reparaturen an Ablenkstufen, Schaltnetzteilen und dergl.aber genau das, was man zur Fehlersuche braucht, sehr vielen Digitalen klar überlegen. Aber auch im Analogbereich gibt's jede Menge Mist, der einen nicht weiterbringt - und es gibt natürlich auch sehr gute Digitale.
    Was ist vorhanden und gibt es detaillierte Schaltbilder im Manual ?

  • Was ist vorhanden



    ... leider nur eine textbasierte Version ohne irgendwelche Schaltbilder.


    Der Monitor ist bereits an *schroeder* verschenkt ... steht hier bei mir zur Abholung. Einen IBM 5279 Monitor gibt es für ihn noch kostenlos on top.


    Ich belasse es bei 1 Monitorzerlegungs-Zeremonie (8514) ... davon habe ich b.a.w. erstmal genug ... :D


    Falls du dich daran versuchen möchtest, bin ich quasi nicht mehr der richtige Ansprechpartner ... ;)


    Nichtsdestotrotz ... vielen herzlichen Dank für deinen Detailinfos und dein Wissen! Klasse! :thumbup:


    Gruß,


    Erik

  • Zitat von E. Dresen

    leider nur eine textbasierte Version ohne irgendwelche Schaltbilder.


    Dann wäre es ohnehin mit einer Ferndiagnose nichts geworden. Über so ein IBM-Manual, in dem konsequent das Wichtigste nicht zu finden ist, hatte ich mich andernorts auch schon mal sehr geärgert.


    Zitat von E. Dresen

    Der Monitor ist bereits an *schroeder* verschenkt ...


    Ich denke, da ist er gut aufgehoben ! Nur Stadtreinigung, Recyclinghof oder ähnliche Orte, die sind bitte zu meiden....
    Alte Rechner an einem modernen Flachbildschirm, das gehört nämlich grundsätzlich verboten ;) Also müssen auch alte Monitore erhalten werden.
    Ebenso, wie man doch bitte alte Schellack-Aufnahmen nicht mit einem Transistorverstärker hört... und in einen 1974er VW gehört kein modernes Autoradio mit USB-Port. Sowas geht eben einfach nicht.
    Grüße aus HH !

  • Hi

    Falls jemand hier noch aktiv ist und diesen IBM 8515 Monitor reparieren konnte, ich habe genau das gleiche Problem. Ein IBM 8515 Monitor mit folgendem Problem: Beim Einschalten leuchtet kurz die grüne LED. Dann geht die grüne LED aus. Vielleicht hat jemand das schon mal repariert? Ich habe bereits mal fast alle Elkos ausgetauscht, ausser dem grossen 470uF 385VDC. Das Problem besteht aber immer noch.

    Grüsse aus der Schweiz

    Chris

  • Hi Oldie

    Das sind alles LCD Flatscreens? Ich stecke immer noch in den 80er und 90er mit den CRT Reparaturen, falls ich dann mal bei den Flatscreens ankomme melde ich mich bei Dir ;)
    Gruss

    Chris

  • Hi

    Falls jemand hier noch aktiv ist und diesen IBM 8515 Monitor reparieren konnte, ich habe genau das gleiche Problem. Ein IBM 8515 Monitor mit folgendem Problem: Beim Einschalten leuchtet kurz die grüne LED. Dann geht die grüne LED aus. Vielleicht hat jemand das schon mal repariert? Ich habe bereits mal fast alle Elkos ausgetauscht, ausser dem grossen 470uF 385VDC. Das Problem besteht aber immer noch.

    Grüsse aus der Schweiz

    Chris

    Hi esons,


    ich habe auch einen 8515 Monitor (mein aller erster Computermonitor!), den ich unbedingt retten möchte. Exakt gleiches Fehlerbild. Kurzes Aufleuchten der LED - leuchtet länger, wenn er eine Zeit aus war. Knistern ist vorhanden, daher vermute ich dass Hochspannung erzeugt wird. Ich habe mich bisher noch nicht ans austauschen der Elkos gewagt.


    Es scheint mir, als wäre das Fehlerbild nicht ganz unbekannt - wir sind zumindest schon mal zu dritt.


    "Leider" konnte ich bisher nichts Ähnliches wie in diesem Video feststellen: https://youtu.be/mLVbmnViz7I?t=1085


    Ich habe leider absolut keine Erfahrung mit CRTs.


    Hast du das Problem mittlerweile lösen können?


    Viele Grüße,

    Richard

  • Hallo zusammen,


    Er lebt wieder! ::matrix::


    Nachdem ich ihn komplett auseinander genommen hatte sind mit gleich ein paar sehr verschmutzte Stellen auf der Platine aufgefallen. Besonders bei den drei Widerständen und dem einen merkwürdig aussehenden Keramik-Kondensator. Einer der Widerstände war außerdem leicht locker. Kurzerhand habe ich den Lötkolben rausgeholt und mal einige Lötstellen erneuert. Den auffälligen Keramik-Kondensator hatte ich ausgelötet, war nach einer Messung aber in Ordnung und ich habe ihn Mangels Ersatz einfach wieder eingebaut. Danach habe ich die Platinen (und später das Gehäuse) geradezu in Isopropanol getränkt und alles fein säuberlich mit Wattestäbchen und Tuch gereinigt.


    Und siehe da - er funktioniert wieder. Ich muss wohl noch ein Bisschen was am Bild justieren (leicht verschoben), aber soweit passt wieder alles.