Reparaturwissen teilen ...

  • Hallo C64-Freaks,


    ich repariere gerade einen C64 ... Dead Test ... Diagnostic Cart ... alles OK ... aber nur 30719 BASIC BYTES FREE


    ... erster Gedanke ... RAM-Problem ... als Erstes PLA getestet & getauscht ... siehe da ... 38911 BASIC BYTES FREE.


    Wer kann das Fehlerbild "30719 PLA" erklären oder hat es schon mal gesehen?


    Gruß,


    Erik

  • Reparaturthreads sind immer sehr willkommen ... ;) ... grundsätzlich richtig.


    In meinem Beitrag ging es um ein außergewöhnliches Verhalten eines defekten PLA (aufgehoben zum Zeigen) ... wo die Datenströme durchgehen ... der das Fehlerbild 30719 BASIC BYTES FREE verursacht.


    Wer hätte da nicht zuerst auf RAM-Fehler getippt und angefangen, RAM auszulöten & gleich zu sockeln.


    P.S.: Sogar Ray Carlsen kannte den Fehler nicht ... deswegen "Reparaturwissen teilen".


    Gruß,


    Erik

    • Offizieller Beitrag

    Mir ist schonmal aufgefallen, daß Du offenbar eine sehr hohe Meinung von Ray Carlsen hast.
    Er hat auf jeden Fall einen großen Erfahrungsschatz was die Reparatur von Commodore Geräten angeht.
    Allerdings würde ich ihn nicht auf einen allzu hohen Sockel stellen wollen.
    Spätestens seit ich seine Netzteil-Konstruktion gesehen habe, habe ich arge Zweifel an ihm.
    Seine Reparatur-Artikel erweckt bei mir auch eher den Eindruck,
    daß seine Reparaturmethode eher 'trial and error' ist, als daß er wirklich mit Verstand an die Sache rangeht.
    Keinesfalls will ich sagen, daß ich es vielleicht besser kann.
    Allerdings finde ich es nicht angebracht, ausgerechnet Ray Carlsen als 'Commodore-Reparatur-Guru' anzusehen.
    Da gibt es Leute von ganz anderem Kaliber, die Fehler durch Signalverfolgung und logisches Denken finden,
    und nicht durch IC-Wechsel aufgrund bekannter Symptome, bis man den richtigen erwischt hat.

  • Wer hätte da nicht zuerst auf RAM-Fehler getippt und angefangen, RAM auszulöten & gleich zu sockeln.


    Eigentlich jeder, der den C64 einigermassen gut kennt, denkt bei 30719 sofort an ein eingestecktes Modul, das keinen Autostart hat. An RAM Probleme denkt da keiner. Eher an eben fehlerhafte Modulerkennung und da hat die PLA damit zu tun ;)

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Eigentlich jeder, der den C64 einigermassen gut kennt, denkt bei 30719 sofort an ein eingestecktes Modul, das keinen Autostart hat. An RAM Probleme denkt da keiner. Eher an eben fehlerhafte Modulerkennung und da hat die PLA damit zu tun ;)

    Danke für's ausführen :) Den Gedankengang "8K RAM zu wenig" würde für mich auch lediglich bei nem SRAM basierten Rechner Sinn machen (was der C64 ja nicht ist) und meine Vermutung ging auch direkt in Richtung EXROM/GAME-Leitung von der PLA defekt.


    Ray Carlsen ist eh ein ziemlich schwieriger Charakter ... der Repair-Guide ist ganz ok, das Universalnetzteil 'ne lebensgefährliche Stümperei.

  • Eigentlich jeder, der den C64 einigermassen gut kennt, denkt bei 30719 sofort an ein eingestecktes Modul, das keinen Autostart hat. An RAM Probleme denkt da keiner. Eher an eben fehlerhafte Modulerkennung und da hat die PLA damit zu tun ;)

    Vielen Dank für die Erläuterungen ... das erklärt das Fehlerbild ja genau und ich verstehe es.

  • Danke für's ausführen :) Den Gedankengang "8K RAM zu wenig" würde für mich auch lediglich bei nem SRAM basierten Rechner Sinn machen (was der C64 ja nicht ist) und meine Vermutung ging auch direkt in Richtung EXROM/GAME-Leitung von der PLA defekt.


    Ray Carlsen ist eh ein ziemlich schwieriger Charakter ... der Repair-Guide ist ganz ok, das Universalnetzteil 'ne lebensgefährliche Stümperei.


    Auch hier vielen Dank für die Erklärung des Fehlerbildes!! :thumbup:

  • Oh, da gibt's genug.
    Ich hatte mal über ne Reparatur berichtet. Allerdings wohl nicht ausführlich genug. Hab dann irgendwann Jahre später E-Mails von leuten erhalten, dass ihr Rechner immer noch nicht geht, obwohl sie die Chips die bei mir defekt waren getauscht haben.
    Das ist heute irgendwie diese Teiletauscher-Mentalität, die sich überall einbürgert. Heutzutage repariert doch niemand mehr was, da werden nur noch ganze Platinen, Module, ... getauscht.

  • Oh, da gibt's genug.
    Ich hatte mal über ne Reparatur berichtet. Allerdings wohl nicht ausführlich genug. Hab dann irgendwann Jahre später E-Mails von leuten erhalten, dass ihr Rechner immer noch nicht geht, obwohl sie die Chips die bei mir defekt waren getauscht haben.
    Das ist heute irgendwie diese Teiletauscher-Mentalität, die sich überall einbürgert. Heutzutage repariert doch niemand mehr was, da werden nur noch ganze Platinen, Module, ... getauscht.


    Das ist doch eine blödsinnige Verallgemeinerung. Viele konnten weder damals bzw. können heute einen Rechner durch systematisches Vorgehen reparieren, weil 1. der Sachverstand fehlt, oder 2. z.B. ein Oszilloskop nicht zur Hand ist 3. usw.
    Nicht viele haben das Verständnis / Können / Werkzeug um tiefer in die Materie einzutauchen um Fehler systematisch zu beheben, denen bleibt nur stochern im Nebel, oder z.B. die Interface in Kiel ;)

  • Oh, da gibt's genug.
    Ich hatte mal über ne Reparatur berichtet. Allerdings wohl nicht ausführlich genug. Hab dann irgendwann Jahre später E-Mails von leuten erhalten, dass ihr Rechner immer noch nicht geht, obwohl sie die Chips die bei mir defekt waren getauscht haben.
    Das ist heute irgendwie diese Teiletauscher-Mentalität, die sich überall einbürgert. Heutzutage repariert doch niemand mehr was, da werden nur noch ganze Platinen, Module, ... getauscht.


    Um überhaupt sinnvoll zu reparieren, braucht man entsprechendes Test-Equipment, beim C64 z.B. das Test Harness/Dongles, die bekannten Diagnosemodule, Kickman Spielmodul ist auch noch hilfreich (Kernal ROM) und den ein oder anderen C64-Testrechner (habe mir extra 2 mit Nullkraftsockeln ausgestattet).


    Damit kommt man schon sehr weit ... ;)

  • Das ist keine blödsinnige Verallgemeinerung sondern allgemein blödsinnig. Wenn mir der Sachverstand fehlt lasse ich es entweder bleiben oder ich versuche mir eben diesen anzueignen. Wenn mir das passende Werkzeug fehlt muss ich mir halt welches zulegen, oder es bleiben lassen. Oder mich an jemanden wenden, der den Sachverstand und das Werkzeug hat.
    In diesem Fall habe ich das Board dann zur Reparatur geschickt bekommen. Mit zig sinnlos gewechselten Chips, abgerissenen Lötaugen, die neuen Chips mit nem Dachrinnenlötkolben und bleifreiem Lot reingebraten... Danke. Kaputter als vorher.
    Sorry, da hört mein Verständnis einfach auf.
    Wenn ich was angehe, setze ich mich vorher mit der Materie auseinander, messe, lese, messe wieder, lese wieder, denke scharf und logisch nach, lese, messe nochmal und löte dann schlussendlich.
    Mit dem richtigen Werkzeug.
    Und ansonsten lasse ich es einfach, bevor ich noch mehr schrotte.
    Ist es denn zuviel verlangt, einfach ein wenig gesunden Menschenverstand mitzubringen?
    Das ist als würde jemand mit seinem Ikea-Werkzeugset, ohne vorher wenigstens mal ins "Jetzt mache ichs mir selbst" geschaut zu haben, bei seinem Auto die Bremsen macht.

  • Um überhaupt sinnvoll zu reparieren, braucht man entsprechendes Test-Equipment, beim C64 z.B. das Test Harness/Dongles, die bekannten Diagnosemodule, Kickman Spielmodul ist auch noch hilfreich (Kernal ROM) und den ein oder anderen C64-Testrechner (habe mir extra 2 mit Nullkraftsockeln ausgestattet).


    Mitnichten. Meist reicht schon schlicht und ergreifend ein Multimeter und eventuell ein Logikprüfstift. Siehe https://www.forum64.de/index.p…56-250469-schwarzes-bild/


    Edit: Das allerwichtigste "Spezialwerkzeug" hab ich vergessen: Ruhe und Geduld ;)

    • Offizieller Beitrag

    Der eigentliche Sinn des C-64 Diagnose Set ist die Endkontrolle nach erfolgter Reparatur,
    um nicht nur die sofort sichtbare Funktion zu prüfen, sondern auch die ganzen I/O Ports.
    Ohne das Diagnose-Set geht das zwar auch, ist aber deutlich mehr Aufwand.
    Etwas anderes ist das mit dem Dead Test, der ist dazu gedacht, Fehler, die den Start des C64 verhindern, einzugrenzen, um so die Fehlersuche zu vereinfachen.

  • Der eigentliche Sinn des C-64 Diagnose Set ist die Endkontrolle nach erfolgter Reparatur,
    um nicht nur die sofort sichtbare Funktion zu prüfen, sondern auch die ganzen I/O Ports.
    Ohne das Diagnose-Set geht das zwar auch, ist aber deutlich mehr Aufwand.
    Etwas anderes ist das mit dem Dead Test, der ist dazu gedacht, Fehler, die den Start des C64 verhindern, einzugrenzen, um so die Fehlersuche zu vereinfachen.


    Ja, da sehe ich auch so ... erst Spannungen (Netzteil, VR1 und VR 2) messen ... dann DEAD TEST durchführen ...