Festplatte mit Anlaufschwierigkeiten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Leute,
    ich habe hier eine Festplatte, die sich beim Anlauf etwas schwer tut.
    Nachdem ich sie gestern mit Mühe zum Laufen bekommen habe, habe ich sie erstmal neu LL-Formatiert.
    Die Anzahl der defekten Sektoren ist noch abolut akzeptabel, die Platte erscheint mir also durchaus erhaltenswert.
    Ich habe die Platte daraufhin gut 12 Stunden durchlaufen lassen, um eventuell festsitzende Lager gängig zu machen.
    Danach habe ich sie ausgeschaltet. Nach kurzem Stillstand lief sie problemlos wieder an.
    Bereits nach ca. 1,5 Stunden Stillstand lief sie aber erst wieder mit leichten Schlägen auf den Hinterkopf an.


    Es handelt sich um eine Seagate ST-138R (3,5'' RLL).
    Die Platte wird auch bei Dauerbetrieb nicht ungewöhnlich heiß und hat einen normalen Geräuschpegel.
    Hat jemand eine Idee, woran es liegen kann, daß sie schon nach so kurzer Stillstandszeit nicht mehr selbstständig hochläuft,
    und vor allem, was man dagegen tun kann?

  • Tippe weiterhin auf das Lager - machte die Platte Laufgeräusche, vor allem beim Hochfahren und Abschalten ?

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


    Webseite und Blog ist immer noch - seit fast 20 Jahren - online.

    • Offizieller Beitrag

    Hmm, entweder ist der Motor doch irgendwie durch oder das "bisschen" Lagerfett ist echt zu wenig/alt geworden?


    Vielleicht kann man den Lagern etwas 'eintropfen'? Sowas in der Richtung soll bei der Geräuschkulisse von großen 5,25"ern helfen..hab ich aber auch noch nicht gewagt - was aber bei der ein oder anderen Platte hier auch nicht schaden könnte ;)


    Grüße,
    Marcus

  • Kann es sein, dass die Platte lange vertikal auf einer Filecard betrieben wurde und nun normal horizontal? Würde auch auf Lager tippen, aber auch versuchen ob sie in den anderen erlaubten Einbaurichtungen besser anläuft.


    Gruss, Nibble

    • Offizieller Beitrag

    Die Laufgeräusche sind völlig unauffällig.
    Die ursprüngliche Einbaulage ist leider nicht bekannt, ich habe aber horizontal und vertikal ausprobiert.
    In beiden Lagen gibt die Platte, wenn sie nicht anläuft, beim einschalten ein leises 'Tack' von sich.
    Das hört sich für mich an, als würde der Motor versuchen anzulaufen, aber nicht genügend Drehmoment aufbringen.


    Der Gedanke, dem Lager eine neue Schmierung zukommen zu lassen, ging mir auch schon durch den Kopf.
    Damit von außen auch was ins Lager kommt, muß man wohl ein erher dünnflüssiges Öl nehmen, denke ich.
    Da sehe ich aber das Risiko, daß auch etwas in den Innenraum gelangt, und sich auf den Plattenoberflächen absetzt.
    Hat sich da schonmal jemand erfolgreich dran versucht?

  • Prüfe mal die Elkos auf der Platine, kann gut sein, dass die nicht mehr genug Kapazität haben um den Anlaufstrom des Motors aufzubringen. Außerdem kann es sein, dass die Parkspur der Platte mittlerweile so glatt ist, dass die Köpfe durch Adhäsion an der Platte kleben. Kann auch beides in Kombination sein.

    • Offizieller Beitrag

    aber leider sind das alles SMD Tantal Elkos


    Welche Schätzchen brauchst du? Mit Glück habe ich etwas im Fundus.
    Aber bei solchen Kondensatoren kommt es meistens auf den genauen Wert nicht an.

    • Offizieller Beitrag

    Bei SMDs musst du auch die Bauform angeben! :)
    Ich schau morgen mal nach.

  • Ich habe eine Atari SH 204, in der eine 20 MB Tandon 3,5 Zoll Platte verbaut ist. Die Platte war, als ich sie bekam, nichtmal lowlevel formatiert, und auf den Gehäuseschrauben war noch Siegellack drauf. Sprich nie richtig benutzt, kein Austauschlaufwerk im SH204 Gehäuse, kann also nur ganz wenige Betriebsstunden drauf gehabt haben. Der Erstbesitzer muss an der Installation der Platte gescheitert sein, vermute ich mal. Die hat aber das selbe Probem. Wenn ich sie nach langer Zeit verwenden möchte, da reicht eine Nacht ohne Betrieb, startet sie nicht. Ich muss die SH 204 (Schuhkarton von 1985/86) aufschrauben und an der Schwungscheibe der Platte drehen, dann läuft sie aus Stillstand an. Hab mir auch schon Gedanken gemacht, ob man da was machen kann. Ob das kaputte Elkos sind, oder verharzte Schmierfette im Lager, habe ich noch nicht rausbekommen.

    1ST1

  • Vor der SMD Lötorgie (ok, ich gebe ja zu, dass ich das nicht gern mache und eher machen lasse), würde ich mal andere Netzteile ausprobieren, die vielleicht minimal höhere Spannungen liefern. Ein altes original IBM AT, Nixdorf/NCR Netzteil wären da meine Wahl.


    Gruss, Nibble