EISA CFGs...

  • Hallo, ich mache das auch hier mal bekannt.


    Im vcfed Forum hatte ein Hobbykollege Namens mR_Slug einen Link gepostet, wo er seine EISA CFG Sammlung veröffentlich hat, CFG Files für über EISA-Karten, ISA-Karten und EISA Mainboards und er rief dazu auf, weitere beizusteuern. Nun, hab ich gemacht, hab ja auch eine kleine Sammlung von etwa 1000 CFG Dateien, vor allem auch für Olivetti-Zeugs aus der LSX 50xx Serie, M486 und CP486. Jetzt sind über 1700 Komponenten in der Sammlung. Viele von meinen hatte er schon, aber er hat die Sammlung damit immerhin weiter vervollständigen können.


    Man kann auf der Seite nach einzelnen Dateien suchen und die runterladen, oder das Gesamtpaket. Bei vielen CFG Dateien gibt es sogar Unterordner mit mehreren Versionen der selben CFG. Erstaunlich, wie lange manche Boards gepflegt und geupdated wurden, teils (insbeosndere bei Compaq) wurdem die CFG Dateien über einen Verlauf von 10 Jahren gepflegt.


    Hier die Download-Seite http://108.59.254.117/~mR_Slug/EISA/
    Und der Diskussions-Thread für Kontakt, vielleicht kann ja noch jemand zur Sammlung was beisteuern: http://www.vcfed.org/forum/sho…ation-CFG-file-collection


    Ich habe ihm auch geraten, die EISA-Setup-Utilities der verschiedenen Hersteller auch dort online zu stellen, weil z.B. die Olivetti-Maschinen sich nicht sauber mit dem AMI_ECU aufsetzen lassen, da braucht man das EISA-Setup von Olivetti. Ähnlich könnte es auch bei Compaq usw. sein. Ich gab ihm was ich hatte, AMI_ECU, Olivetti und 2 Versionen von ASUS.


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    Erklärung für Kollegen, die das nicht kennen: EISA war einer von zwei 32-Bit Nachfolger von ISA. Der andere war MCA / Microchannel, was von IBM mit den besseren IBM PS/2 PCs (etwa ab 486 aufwärts, z.B. Model 50 bis 95) einführte. Problem bei MCA war, dass IBM mit dem Nachbau der Hardware durch andere Hersteller richtg viel Geld verdienen wollte. Also ersonnen die anderen Hersteller unter der Führung von Intel den EISA-Bus, was etwa den selben Funktionsumfang wie MCA hatte, nur dass erstens die Lizenzkosten sehr niedrig waren, zum zweiten auch ISA-Karten in die Slots passten.


    Sowohl MCA als auch EISA unterstützten eine Software-Konfiguration, bei der man keine Jumper oder DIP-Switches zu bewegen waren, um IRQs, DMA-Kanäle, Interrupts und Basisadressen und einiges mehr einzustellen. Da damals ROM-Speicher für eine Beschreibung der dazu notwendigen Einstellparameter rar war, wurde zu jedem MCA/EISA Mainboard bzw. Erweiterungskarte eine Beschreibungsdatei dazu geliefert. Bei EISA sind das die CFG-Dateien, zu denen teilweise noch eine OVL-Datei dazu gehört. ( MCA verwendet statt CFG-Dateien sogenannte ADF-Dateien, die bekommt man hier: http://www.mcamafia.de/mcapage0/mcaindex.htm ) Hat man die entsprechenden Dateien zur Beschreibung der Konfiguration dieser Hardware nicht, kann man diese Karten oder Mainboards nicht in Betrieb nehmen. EISA-Karten haben lediglich eine 8 Zeichen lange Kennung, die vom EISA-Setup ausgelesen wird, und es sucht dann im Verzeichnis des EISA-Setups nach einer CFG-Datei mit dieser Kennung, erst wenn es die hat, kann es die Karte oder das Board richtig einstellen.


    Außerdem sollte man in einem EISA-System auch ISA-Karten im EISA-Setup mit entsprechenden CFG-Dateien anmelden, so dass das Setup erkennt, dass der Slot bestückt ist, und welche Ressourcen die Karte verwendet. Für einige populäre ISA-Karten wie Adaptec 15xx Controller oder Soundblaster-Karten gibt es CFG-Dateien, die man den EISA-Slots zuweisen kann, und es gibt auch eine generische CFG-Datei für alle anderen ISA-Karten, womit man quasi beliebige Ressourcen anmelden kann. Erst wenn alle Karten usw. im EISA-Setup angemeldet sind, kann das EISA-Setup möglichst konfliktfrei allem EISA-Karten Ressourcen automatisch zuweisen .


    Hinweise:
    1. EISA war wie MCA und später PCI in der Lage, IRQs gleichzeitig für mehrere Karten zu teilen (Interrupt-Sharing).
    2. Das EISA-Setup erfordert viel Speicher, wenn viele CFG+OVL-Dateien für viele Karten geladen werden müssen. Daher ein Tipp zum Aufbau eines EISA-Systems: Erstmal eine Minimalk-Konfig, bestehend aus Mainboard, Grafikkarte und Plattencontroller und zusammen stecken, MS-DOS von Diskette booten und EISA-Setup starten, die CFG-Datei-Sammlung bereit halten und erstmal das konfigurieren was man da hat, also Mainboard, Grafikkarte, Platten und Floppycontroller. (EISA kennt einen Notfallmodus, so dass es wenigstens von Floppy booten kann, wenn die EISA-Config komplett platt oder falsch ist!) Je nach Controller ist die Festplatte erst nach dieser Grundkonfiguration durch das EISA-Setup für eine Betriebssystem-Installation sichtbar! Dann MS-DOS und QEMM auf Platte installieren und dafür sorgen, dass QEMM auf 640 kB freiem DOS-Speicher kommt. Erst dann weitere ISA- und EISA-Karten einbauen und die passenden CFG-Dateien ins Programmverzeichnis vom EISA-Setup reinkopieren. Dann das EISA-Setup nochmal ausführen, die restlichen Karten konfigurieren und anschließend QEMM Optimize erneut ausführen, denn jetzt sind mitunter UMB-Bereiche durch ROMs oder IO-Adressen belegt, wo zuvor QEMM UMB-Speicher einblenden konnte. Sonst kann man das EISA-Setup mitunter nicht wieder ausführen! Man sollte nur die CFG (und OVL) Dateien im EISA-Setup Programmverzeichnis haben, die man auch benötigt, sonst bekommt das EISA-Setup dicke Backen beim Suchen der benötigten Dateien.
    3. Auch wenn man plant, ein anderes Betriebssystem als DOS einzusetzen, sollte man trotzdem eine kleine DOS-Partition mit QEMM für das EISA-Setup einrichten und dort belassen. 10 MB reichen ganz dick.

    1ST1

    2 Mal editiert, zuletzt von 1ST1 ()

  • Muss mal schauen, ob ich da nochwas habe. Habe vor knapp 10 Jahren für mein EISA System mir von überall her die CFG Dateien gesaugt und gebunkert. Evtl. ist da ja auch noch was "neues" dabei.


    Gibt es für MCA eigentlich auch einen "Komplett-Download"? Auf der genannten Seite kann man nur einzelne adf runterladen, ist doch etwas mühselig. Wenn die Seite mal offline geht, ist alles weg.

    Einmal editiert, zuletzt von MaTel ()

  • Es gab zu MCA mal noch eine andere Seite, wo man den Krempel en Bloc runterladen konnte, hatte ich auch gemacht, ich finde das Archiv aber nicht mehr.


    Deine Kritik an der Vorgehensweise teile ich, der Download von "allem was man evtl. mal gebrauchen könnte" ist auf diesem Wege mühsam, vielleicht mal beim Seitenbetreiber nachfragen... Es gibt leider so einige Seiten, deren Dateien man deswege nur mühsam einzeln herunterladen kann, wobei man dann fast wahnsinnig wird. Die Betreiber wollen damit scheinbar verhindern, dass die (gemietete) Webserver-Bandbreite überschritten wird, oder sich ein Denkmal setzen. Irgendwie auch verständlich, aber stört auch.

    1ST1

  • Gibt es für MCA eigentlich auch einen "Komplett-Download"? Auf der genannten Seite kann man nur einzelne adf runterladen, ist doch etwas mühselig. Wenn die Seite mal offline geht, ist alles weg.


    Lang lebe wget...
    http://r3tr0.de/mirror/www.mcamafia.de/mcapage0/mcaindex.htm


    Und hier die ADFs zusammengezippt:
    http://dostalgie.de/downloads/ibm/mcamafia-adfs.zip

  • Vielen, vielen Dank 1ST1 für diese wertvolle Sammlung und Beschreibung. Ich habe ein Sockel 4 mit EISA Ports bei dem bisher nur der ISA Teil geht. Auf diesem Mainboard gibt es auch PCI Steckplätze die nicht gehen, müssen diese dann auch mit den .cfg einstellen?

    Ich mag alle Computer vom XT bis zum P3

  • Nachtrag, ich habe in der Sammlung tatsächlich die .cfg Datei für das 'Mercury EISA - PCI' gefunden. Ich probiere das dann demnächst aus, kann ich das AMI ECU für dieses Mainboard hernehmen?

    Ich mag alle Computer vom XT bis zum P3

  • Das AMI ECU ist ein generisches Tool, was mit den meisten Boards von den Taiwan-Herstellern gehen sollte. Bei Olivetti funktioniert es nicht, da gibts ein eigenes Tool. Für andere spezielle Marken kann ich nichts sagen.


    Mal sehen, wann er die EISA-Setup-Utilities noch online stellt.

    1ST1

  • Ich muss endlich mal Fotos von meinen EISA Einstellungen machen. Die Dallas Chips (wimre hat der sogar zwei Onboard - Asus VL/EISA-486SVI ) in meinem Netware Server halten schon verdächtig lange, eigentlich sind die überfällig.
    Habe erst heute an einem Odin 12c887 in einem Pentium I Board einen Rework auf CR2032 am Chip machen müssen, damit die Demens mit CRC Checksum Error endlich aufhört. Mal sehen, wie lange die drangepappte Knopfzelle hält.