Gefährliches Philips P2000 Monitorphänomen

  • Ich habe u.a. heute einen Philips P2000 bekommen nebst der Monitor/Disketteneinheit.


    Der Vorbesitzer hatte die Kiste auch nur eingelagert und sich nun gewundert, das der Monitor nun anscheinend defekt ist und Flüssigkeit aus dem Gerät tropft.


    Gerade habe ich mir das Teil vorgenommen, überall Siff und undefinierbare, zähe Flüssigkeit, die anschein3end auch auf den darunter stehenden P2000 gelaufen ist (aber andere Baustelle).


    Nach Demontage des Chassis dachte ich zunächst, die Bildröhre wäre implodiert, dem war aber nicht so, es sah alles noch heile aus.
    Da viel mir auf, das Flüssigkeit und Kristallbildung genau am Bildschirmrand vorhanden sind.


    Beim genaueren Betrachten sieht man dann, das die Bildröhre eine vorgelagerte Scheibe hat, dazwischen diese ominöse Flüssigkeit, das ganze nur mit einem dünnen Klebefilm "abgedichtet".


    Was auch immer diese Flüssigkeit ist - Die Dichtfolie wird irgendwann undicht und Sauerstoff scheint diese dann teilweise zu krstalisieren, was dann das vorliegende Bild und eine darunter entstehende Pfütze ergibt. 8|


    Ich hab die Folie dann ganz entfernt und mit einem leichten Rück konnte ich die getönte Vorsatzscheibe lösen.
    Die BR dahinter ist völlig ok.
    Also alles säubern, entseuchen und neu einbauen...


    Wie ich im Netz gesehen habe, schein das Phänomen bei diesem Typ zu grassieren (Google Philips P2000)
    Die Bildröhre (von Philips natürlich) hat die Bezeichnung "M31-333GH", leider finde ich keine Informationen darüber.

  • Pfui Deibel!


    Das Thema ist mir nicht unbekannt, allerdings habe ich bei einigen meiner Bildschirme ein leicht abweichendes Phänomen: Das Zeug hinter der Glasscheibe ist eher gelee-artig und fängt an zu gammeln, als wenn dort irgendwas organisches an der Arbeit ist. Dass das raus tropft habe ich aber noch nicht erlebt. :tüdeldü:


    Diese ganze Sauerei hat meiner Meinung nach entweder etwas mit der Entspiegelung zu tun oder ist ein Schutz für die Röhre. Erst vor kurzem bin ich über eine Beschreibung des Themas gestolpert:


    http://www.digibarn.com/collec…omemco-system3/index.html


    (unter den Bildern ist eine Leserzuschrift, in der das erklärt wird)


    Der Typ ist der Meinung, dass die Bildröhre ohne ihre "Schutzscheibe" extrem empfindlich ist :shock:


    Wie gesagt, ich habe so was auch an Bildschirmen aus den späten 70ern; dort entstehen vom Rand beginnend diese Punkte, wie sie auch auf dem Terminal im obigen Link zu sehen sind. Bisher ist mir noch keine Sauerei passiert, aber das ist schon ziemlich ärgerlich. Ich kenne andere Leute, die das auch schon mal durch Entfernung der Frontscheibe "geregelt" haben - afair war das auch ziemlich eklig. :(


    Georg

  • Höre ich zum ersten Mal von. Ich kenne nur abfallene Entspiegelungsschichten bei Sony Röhren Mitte der 90er. Tolle Monis aber das war sch....


    Gruß x1541


    per tapatalk 2 versendet

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Für Kühlung halte ich das nicht; das "Einbrennen" passiert auf der Innenseite in der Phosphorschicht, die ja von dem Elektrodenstrahl angeregt wird. Fass' doch mal eine Bildröhre nach stundenlangem Betrieb vorne an - die ist lauwarm. Vor allem: Diese Gammelei entsteht bei langer Lagerung - in Betrieb sind diese Geräte kaum noch.


    Das gibt's bei älteren Bildschirmrechnern oder Terminals häufiger, spontan habe ich das hier gefunden:


    Intertec Superbrain: http://www.gaby.de/esbrain.htm


    Terminal ADM3: http://www.retrotechnology.com/herbs_stuff/adm3a.jpg


    Bei mir sind es die alten WANG-Bildschirme (z.B. PCS-II) und Terminals (2236). Bilder habe ich gerade nicht zur Hand, kann ich aber bei Bedarf gerne nachreichen.


    Georg

  • Ich hab hier mal in den Aservaten nachgesehen, ich habe da einen anderen CRT mit Ph.M31 Röhre, allerdings andere Nummernendung.
    Da gibt es keinen zusätzlichenn Schutz.
    Also an Implosionsgefährung oder Bildröhrenempfindlcihkeit mag ich ja bei solch "modernen" Bildröhren nicht glauben.
    Ich erinnere mich nur als alte 50er / 60er Jahre Kisten, die eine Plexi-Scheibe vor der Bildröhre hatten und sich dazwischen gerne Staub ansammelte.


    Hab hier nochmal was zum Thema gefunden:
    http://www.google.com/patents/EP0293470A1?cl=de


    Auf jeden Fall eine ziemliche Sauerei :motz:

    Leben ist eine Krankheit die durch Sex übertragen wird und in jedem Fall tödlich endet!

  • Da wird von Giessharz geredet. Man kennt es ja von Gummifüssen, dass die sich nach den Jahren verflüssigen. Aber Giessharz? Man lernt nie aus. Evtl. wird es aber durch die Kathodenstrahlen auch zersetzt :D


    Gruß x1541


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  • Da wird von Giessharz geredet. Man kennt es ja von Gummifüssen, dass die sich nach den Jahren verflüssigen. Aber Giessharz? Man lernt nie aus. Evtl. wird es aber durch die Kathodenstrahlen auch zersetzt :D

    Das ist aber sicher auch nur eine Variante von vielen. Bei dem Philips scheint's eher flüssig zu sein, bei den mir bekannten eher klebrig / schmierig.


    Ich habe noch etwas gefunden - allerdings modern - da wird explizit eine Flüssigkeit eingesetzt (weil einfacher zu recyceln):


    http://www.patent-de.com/20020613/DE10059850A1.html


    Insgesamt bestätigt sich aber der Eindruck, dass die Vorsatzscheibe dem Implosionsschutz dient. Die Frage ist jetzt, ob die Röhre nach Entfernung der Scheibe empfindlicher ist als eine "normale" Bildröhre, oder ob sie dann vergleichbar stabil ist und durch die Vorsatzscheibe eben nur noch besser geschützt war.


    Aber wir gehen mit unseren Schätzchen ja sowieso immer seeeeehr pfleglich um ... ;)

  • und was is wenn die phosphorschicht weggebrannt is?

    Dann ist einfach Schluss mit Leuchten. :D


    Nee, im Ernst, ganz weggebrannt ist die nie. Aber das kennst Du doch sicher, oder? War früher bei den Bildschirmen, die immer die gleichen Masken im Textmodus darstellten (oder bei Terminals, die - unabhängig vom Bildinhalt - oben und unten dauerhaft Status, Systembezeichnung, Datum etc. anzeigten) durchaus üblich: Die Bildschirme waren mindestens 8 Stunden am Tag an und zeigten dann immer das gleiche Bild (z.B. Bestellmaske). Nach ein paar Jahren konntest Du die Maske auf dem Bildschirm sehen, auch wenn er ausgeschaltet war. Die Datenfelder dagegen waren ok, weil dort nie dauerhaft das Gleiche stand.


    Dafür (bzw. dagegen) wurden dann ja die Bildschirmschoner entwickelt. Im einfachsten Fall einfach Elektronenstrahl ausschalten.


    Bei modernem Equipment ist das alles kein Thema mehr, weil

    • die moderneren Beschichtungen unempfindlicher wurden
    • die Fenster der grafischen Oberflächen immer woanders liegen
    • jedermann einen lustigen Bildschirmschoner hat
    • bei Flachbildschirmen gar keine Elektronenstrahlen mehr mitspielen dürfen
    • moderne Bildschirme 2 Wochen nach Ablauf der Garantiezeit kaputt gehen und entsorgt werden ;)
  • und was is wenn die phosphorschicht weggebrannt is?


    Dann erzeugt der Kathodenstrahl den Bildschirminhalt auf deiner Netzhaut und ein Röntgenbild von dir brennt sich auf der Wand dahinter ein. :mrgreen:


  • Ich bin selbst ein Putz- und Bleichfreak :P , aber bei dem Bildschirm hätte ich wohl aufgegeben. Respekt.

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