Schon der zweite C16 zeigt keine Lebenszeichen mehr ???

  • Hallo zusammen,


    auf der Suche nach Hilfe bin ich hier im Forum gelandet und habe mir ein paar Beträge durchgelesen. Leider habe ich in den bereits bestehenden Beiträgen nicht die Hilfe gefunden, die ich suchte.


    Mir sind innerhalb von 1,5 Jahren zwei meiner C16 abgeraucht und ich kann den Fehler nicht finden.


    Dass das Netzteil im Leerlauf über 14V anzeigt habe ich nach dem Lesen eines anderen Beitrags hier im Forum als Fehler für eine eventuelle Überspannung ausgeschlossen.


    Also habe ich einen der C16 aufgeschraubt und ein paar Messungen gemacht. Um ganz sicher zu gehen mit einem stabilisierten 9V Netzteil mit 850mA, das ich auch sonst öfter nehme. Die Spannungsdifferenz sollte für den 7805 trotzdem reichen.


    Vor dem Einschalten zeigt mir das Gerät eine Spannung von 9,02V an. Nach dem Einschalten geht die Spannung runter und schwankt zwischen 0,6V und 0,8V. Das Schwanken erkläre ich mir erstmal durch die Messungenauigkeiten, wenn man die Messspitzen auf alte Lötaugen drückt.


    Also habe ich den Ausgang des 7805 ausgelötet und den Widerstand, die Diode und den Kondensator mit Verbindung zum 5V-Ausgang des 7805 ebenfalls an einer Seite ausgelötet. So dass ich den Spannungsregler komplett getrennt habe vom Rest der Schaltung. Nach dem Einschalten blieb jedoch der Spannungsabfall bestehen und ich hatte bei der Messung zwischen Vin und Masse am 7805 in etwa den gleichen Wert wie zwischen Vout und Masse. Das waren dann wieder die besagten 0,6V bis 0,8V. :wacko:


    An diesem Punkt ging ich dann davon aus, dass der 7805 evtl. defekt ist und habe ihn durch einen neuen ersetzt. Das hat jedoch auch nichts gebracht. Also habe ich mir ein Messgerät gekauft mit dem ich die Kapazitäten der Elkos messen kann. Diese liegen zwar leicht außerhalb des Toleranzbereichs, aber da kann ich mir nicht vorstellen, dass das die Fehlerquelle ist. Der 0,1uF liegt bei 0,087uF und der 47uF liegt bei 54,82uF. 8|


    Hat jemand eine Idee, wo der Fehler liegen könnte? ?( ?(


    Ich würde nur ungerne alle Bauteile der Reihe nach auslöten und ersetzen bis die Geräte endlich wieder funktionieren.


    Gruß


    Frank

  • Ich hoffe, dass der C16 elektrisch gesehen mit dem C64/C128 identisch ist:
    Hast du auch schon beachtet, dass zu den +5V= auch 9V~ gebraucht wird?

    "640 kB ought to be enough for anybody"

  • Hallo Geriatroniker,


    ich habe mir den Schaltplan des C16 angesehen: http://www.zimmers.net/anonftp…/c16-251788-1of3-left.gif und http://www.zimmers.net/anonftp…c16-251788-1of3-right.gif


    Der C16 hat nur einen zweipoligen Eingang für (eigentlich) 9,5V= und diese 9,5V sind (wie auf dem Schaltplan zu erkennen) nur verbunden mit dem Kassettenplayer-Anschluss. Wenn meine Elektronikkenntnisse mich nicht täuschen, dann reichen dem 7405 aber auch 9V= absolut aus um 5V= stabilisiert ausgeben zu können.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hoffe, dass der C16 elektrisch gesehen mit dem C64/C128 identisch ist:
    Hast du auch schon beachtet, dass zu den +5V= auch 9V~ gebraucht wird?


    Vorsicht, da liegen Welten zwischen. Sowas gibt es beim C16 nicht.


    Bitte keine Hilfesuchenden auf den Holzweg schicken, wenn man nicht bescheid weiß.
    Was den Netzteilaufbau angeht, unterscheidet sich der C16 grundlegend vom C64, und auch sonst wurde, wohl vor allem wegen dem Kostendruck, bei der Entwicklung des C16/C116 so einiges anders gemacht.

  • Wenn ich mich nicht irre, dann werden die 9V beim C64 für den SID-Chip gebraucht. Die Computer der 264er-Reihe haben aber meines Wissens nach alle keinen SID-Chip.

    • Offizieller Beitrag

    Also habe ich den Ausgang des 7805 ausgelötet und den Widerstand, die Diode und den Kondensator mit Verbindung zum 5V-Ausgang des 7805 ebenfalls an einer Seite ausgelötet. So dass ich den Spannungsregler komplett getrennt habe vom Rest der Schaltung. Nach dem Einschalten blieb jedoch der Spannungsabfall bestehen und ich hatte bei der Messung zwischen Vin und Masse am 7805 in etwa den gleichen Wert wie zwischen Vout und Masse. Das waren dann wieder die besagten 0,6V bis 0,8V.


    Nochmal zum Mitschreiben:
    Bezugnehmend auf die angegebenen Schaltplaene hast du R10, D11, C1 und VR1-Output ausgeloetet. Trotzdem hast du nur 0,8V am VR1-Input. Das sieht fuer mich nach einem Kurzschluss aus.
    Die Verbindung vom VR1-Input geht weiter an R13, D12, Q5 und den Stecker CN3. Haengt an dem Stecker was dran?


    Mess doch mal mit einem Ohmmeter in die 5V rein. D.h. da wo du den VR1-Output ausgelotet hat, misst du mit dem +-Pol des Ohmmeters.


    Rein schaltungstechnisch kapier ich nicht was der R10 macht. Falls die Gesamtschaltung zu wenig Strom zieht oder der VR1 abraucht, kann die 5V zu gross werden. Das wuerde beinahe alles zerlegen.


    Viel Erfolg erstmal
    Florian

  • Hallo Frank,


    ehrlichgesagt komme ich aus Deinem ersten Beitrag noch nicht ganz raus.


    Der C16 war eine auf Lowcost getrimmte Entwicklung. Daher ist das Gerät um einiges einfacher aufgebaut als C64 und Co. Wie aus den Schaltbildern hervorgeht braucht der C16 intern für die Elektronik nur +5 V. Das geht weil Sound und Videochip in einen Chip namens TED zusammengefasst wurden und dieser mit 5V auskommt. Allerdings gilt auch genau dieses Bauteil als sehr empfindlich und ist oftmals Grund defekter C16. Überhitzung. Ein Kühlkörper darauf ist anzuraten.


    Die abgegriffenen 9V= gehen nur zum Antrieb der Datasette. Jetzt zu den Spannungen: Die Leerlaufspannung des Netzteils scheint mir arg hoch. Je höher Differenz Eingang zu Ausgang, umso mehr wird der Längsregler belastet. Für die 5V wäre hier denkbar den 7805 durch einen DC/DC Konverter zu ersetzen, die gibts in passender Bauform.


    Jetzt zu der zusammenbrechenden Spannung am Eingang. (0,8V) - kann so nicht sein. Kurzschluss oder Netzteil kaputt (liefert keinen Strom). Das sollte sich durch messen der Bauteile im Eingang aber rausfinden lassen. Der Rechner sollte sich am Ausgang vom 7805 (der muss dazu raus) mit +5V versorgen lassen und laufen (keine Datasette natürlich)


    P.S.: Gerade noch den Beitrag von Funkenzupfer gesehen... R10... hmm. Könnte das eine ganz schreckliche Variante sein den Regler zu entlasten? Ich vermute das der für die übliche Last unterdimensioniert ist. Bei der Spannungsversorgung hat Commodore ja schon immer seltsame Dinge gebaut. Bei Umbau auf DC/DC muss der Kram mit weg.


    Viele Grüße
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Ein Kühlkörper darauf ist anzuraten.


    Heisst das, das normalerweise kein Kuehlkoerper am 7805 verbaut ist?
    Dann Prost Malzeit.


    R10... hmm. Könnte das eine ganz schreckliche Variante sein den Regler zu entlasten?


    Wenn der 7805 laeuft, habe ich ca. 4V an R10 (bei 9V Eingangsspannung lt. Schaltplan). Dann kommen 200mA ueber den R10 in die Schaltung. Ok.
    Aber sauber ist das nicht.

  • Zitat

    Heisst das, das normalerweise kein Kuehlkoerper am 7805 verbaut ist?


    Andreas meinte einen Kühlkörper auf den TED montieren. Hört man immer wieder, da der sehr warm wird und nicht zu ersetzen ist. Ist auch beim SID u.ä. Custom-Chips in anderen C-Rechnern keine schlechte Idee.

  • Ich habe zum Messen natürlich den Vout des 7805 ausgelötet um nicht den restlichen Schaltkreis mitzumessen und habe dann Vout gegen Masse und Vin gegen Masse gemessen. Und da kam ich auf diese komischen Werte.


    funkenzupfer: Genau diese Bauteile (C1, C2, R10 und D11) habe ich auf einer Seite ausgelötet um den 5V-Bereich komplett lahm zu legen. Anders hätte ich es ja auch nicht sauber messen können 8-)

    • Offizieller Beitrag

    um nicht den restlichen Schaltkreis mitzumessen


    Genau. Und jetzt sollst du nur den 5V Zweig mit einem Ohmmeter messen, ob sich in diesem ein Kurzschluss befindet.


    Du kannst auch mal statt deines Netzteils ein Ohmmeter anschliessen um den Eingangskreis auf Kurzschluss zu pruefen.

    • Offizieller Beitrag

    Ist der 7805 noch drin?


    Falls ja, schmeiss den mal raus und miss nochmal.
    Falls nein, dann ist mir der Widerstand viel zu niedrig. Du hast den R13 mit 470R und eine Z-Diode mit viel hoeherer Spannung. Da duerfte gar nichts fliessen, also Widerstand ist sehr hoch.
    Hast du bei der Widerstandsmessung + und - richtig gepolt?

    • Offizieller Beitrag

    R10 und D11 sind auch ausgeloetet?


    Dann ist der Widerstand deutlich zu klein. Durch die Z-Diode muesste sich auch eine kleine Abhaengigkeit in der Polung ergeben.
    Aber damit brauchst du nur noch 3 Bauteile nach Fehlern durchsuchen.


    Der Stecker CN3 Cassette ist nehme ich an offen?

    • Offizieller Beitrag

    Und der Kurzschluss ist abhangig vom Schalter SW1?


    Dann kannste den C200 und Line Filter ausschliessen.

  • funkenzupfer: Das ist ja das Merkwürdige. Wie gut kennst du dich mit diesen Computern aus? Sollen wir da gemeinsam über Skype live drauf schauen? Das ist ggf. leichter als jedes einzelne Messergebnis hier zu posten.


    Mein Skypename ist LinkSpies

    • Offizieller Beitrag

    Wie gut kennst du dich mit diesen Computern aus?


    Eigentlich kenne ich mich mit dem C16 gar nicht aus. Ich hab nie einen Commodore gehabt. Aber Prozessoren, TTL-Graeber etc sind mehr gut und lange vertraut.
    Ich hab mir nur die Schaltung angeschaut.


    Sollen wir da gemeinsam über Skype live drauf schauen? Das ist ggf. leichter als jedes einzelne Messergebnis hier zu posten.


    Ich bin mehr der klassische Typ. Ich habe weder Skype, Facebook, Twitter noch den ganzen anderen "Muell".
    FTP, HTTP, Email, SSH, das reicht. :)


    Aber ansonsten hast du schon recht.
    Koennen wir machen, aber ich muss den Mist erst installieren. Wird heute wohl nichts mehr.


    Das ist ja das Merkwürdige.


    Was ist den merkwuerden?

  • Das Merkwürdige ist, dass der Kurzschluss (oder was auch immer das ist) dann auftritt, wenn ich die Komponenten mit Strom versorge, die eigentlich OK sind.


    Wir müssen das auch nicht heute machen. Ich habe es nicht so eilig. Hauptsache ich bekomme das Ding irgendwie wieder hin 8-)

    • Offizieller Beitrag

    Das Merkwürdige ist, dass der Kurzschluss (oder was auch immer das ist) dann auftritt, wenn ich die Komponenten mit Strom versorge, die eigentlich OK sind.


    Das ist nicht merkwuerdig.


    Bei der Ohmmessung wird eine ziemlich kleine Spannung benutzt, die keinen PN Uebergang (der in Halbleitern vorkommt) beeindruckt.
    Du kannst ja mal mit dem Diodentest messen, hier sind Pruefspannungen um die 2V ueblich. Wahrscheinlich kommst du hier zu einem ganz anderen Ergebnis.


    Du weisst doch: Wer viel misst, misst Mist.