IBM PC XT (Modell 5160) am Start :D

  • Hallo bin noch neu hier und freue mich über dieses super Forum.


    Ich habe einen IBM XT 5160 günstig erstanden der Monitor ist Defekt und glaube auch Schwarz Weiss.


    Ich möchte dieses schöne Stück wieder an den Start bringen und habe ein bissl gelesen aber vieles ist noch nicht beantwortet deshalb auch gleich die Fragen was möglich ist.


    Ist es möglich eine Tseng 3000 8Bit oder andere 8Bit Karten sofern man eine bekommt zu betreiben an einem kleinen 19 Zoll Tft? Was ist eigentlich die schnellste 8Bit Graka?


    Ist es möglich einen Nec V20 auf das Board zu stecken? Würde der CoPro 8087 von Intel auch laufen mit Nec? Wiegesagt habe da noch nicht so die Ahnung.


    Eine CF Karte müsste auch kommen welche ist besser Lowtech oder die von Sergey?
    Ist Floppy 3/4 einfach gegen das 5/12 austauschbar oder brauch man extra Controller?


    Netzwerkkarte 3Com 3C503 8bit wäre Tcp/ Ip unter Dos 3.21 möglich?


    Ist Dos6.22 zu langsam? Pts schneller?


    Eine Menge Fragen für den Anfang ;) aber ich möchte das max aus dem kleinen rausholen. Ps: sind die Schaltpläne und Bios eigentlich OpenSource?



    Habe hier noch ein Projekt gefunden das aber sehr schleppend läuft ein Linux für 8088 http://elks.sourceforge.net/


    ok das wars erstmal danke und lg Viborg

  • Hallo viborg,
    Willkommen hier im Forum.
    Also gut, dann werde ich mal versuchen, die meisten deiner Fragen nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten ;)


    Ist es möglich eine Tseng 3000 8Bit oder andere 8Bit Karten sofern man eine bekommt zu betreiben an einem kleinen 19 Zoll Tft? Was ist eigentlich die schnellste 8Bit Graka?


    Prinzipiell ist es möglich. Eine 8bit-ISA-VGA-Grafikkarte sollte problemlos in einem XT funktionieren, es gibt auch einige 16bit-Karten, die in einem 8bit-Slot funktionieren. Im Einzelfall einfach mal ausprobieren. Natürlich funktioniert die Grafikkarte dann auch mit einem TFT-Monitor. Du musst allerdings beachten, dass die Grafikkarte kaum in der Lage sein wird, die nativen 1280x1024 des TFTs darzustellen, daher muss der Bildschirm die niedrigere Auflösung hochskalieren. Ob das gut aussieht hängt vom Bildschirm ab.
    Wenn du die Grafikkarte austauschen möchtest, musst du auf jeden Fall dem Rechner mitteilen, was für eine nun verbaut ist. Das geht über die DIP-Schalter auf der Hauptplatine.
    Nummer 5 und 6 sind für die Grafik zuständig: EGA oder VGA wäre beide auf ON.
    Die schnellste 8bit-Grafikkarte ist relativ, hängt ganz davon ab auf was du Wert legst. Den schnellsten Textmodus erhältst du wohl mit einer originalen IBM MDA oder einer Hercules(-kompatiblen) Monochrom-Karte. Aus einer originalen CGA-Karte lässt sich auch so einiges herauskitzeln, wie so manche Demos mittlerweile beweisen.
    Der Flaschenhals beim XT ist halt schlicht und ergreifend der Systembus, der Prozessor, usw. Von daher darf man von einer VGA-Karte keine Wunder erwarten. Ganz im Gegenteil. Wenn man EGA- oder gar VGA-Grafikmodi verwendet, hat man verglichen mit den niedrigeren Auflösungen und Farbtiefen der CGA viel mehr Daten pro Bild zu schaufeln. Daher leidet da die Performance normalerweise drastisch drunter. Der einzige Vorteil den eine VGA-Karte bietet, ist halt die Möglichkeit, einen "modernen" Bildschirm anzuschließen.


    Ist es möglich einen Nec V20 auf das Board zu stecken? Würde der CoPro 8087 von Intel auch laufen mit Nec? Wiegesagt habe da noch nicht so die Ahnung.


    Beides kein Problem. Um den V20 voll ausnutzen zu können, sollte man allerdings ein angepasstes BIOS benutzen. Und man muss dem Rechner mitteilen, ob er einen Coprozessor hat oder nicht: DIP-Schalter 2 ON=ohne CoPro, Off=mit CoPro


    Eine CF Karte müsste auch kommen welche ist besser Lowtech oder die von Sergey?
    Ist Floppy 3/4 einfach gegen das 5/12 austauschbar oder brauch man extra Controller?


    Die CF-Controllerkarten kenne ich beide nur aus der Theorie, aber ich gehe davon aus, dass beide wunderbar ihren Dienst verrichten. Vielleicht könnte sich Toshi dazu äußern?
    Das mit den Diskettenlaufwerken ist so ne Sache.
    Grundsätzlich geht das BIOS immer von 5,25"-DD-Laufwerken aus, also mit 360kB. Der Floppycontroller unterstützt auch 720kB Laufwerke im 3,5"-Format, man muss jedoch dem Betriebssystem sagen, dass es das Laufwerk als solches behandeln soll. Da gibts aber schon einige Threads zu hier im Forum, eventuell spuckt die Suche was aus ;)
    Ein 1,44MB-HD-Laufwerk funktioniert jedenfalls auf keinen Fall mit dem originalen Controller. Dafür bräuchte man einen speziellen Diskettencontroller.


    Netzwerkkarte 3Com 3C503 8bit wäre Tcp/ Ip unter Dos 3.21 möglich?


    Theoretisch schon.
    Es gibt kleine, leichtgewichtige TCP/IP-Stacks, die auch auf nem XT funktionieren müssten.
    Falls du jedoch den Microsoft Client verwenden möchtest: Nein, dessen TCP/IP-Treiber braucht mindestens einen 286er.


    Ist Dos6.22 zu langsam? Pts schneller?


    Zu langsam nicht. Das Problem ist schlichtweg, dass die neueren DOS-Versionen ihre Vorteile gar nicht ausspielen können. Ein XT hat im Maximalausbau 640kB RAM. Eventuell noch eine EMS-Karte. HIMEM.SYS geht nicht weil es keinen Speicher über 1MB gibt. EMM386.EXE erst recht nicht. DEVICEHIGH und LOADHIGH gehen nicht, weil im Normalfall kein Speicher über 640k verbaut ist. Die neueren DOS-Versionen belegen jedoch mehr Speicher als die alten.
    Insofern würde ich auf nem XT zu PC-DOS 3.20 raten.
    Zu PTS kann ich nichts sagen, weil ich das offen gestanden noch nie eingesetzt habe. Probiers einfach aus ;)


    Eine Menge Fragen für den Anfang ;) aber ich möchte das max aus dem kleinen rausholen. Ps: sind die Schaltpläne und Bios eigentlich OpenSource?


    Ich weiß nicht, was bislang alles in deinem Exemplar verbaut ist. Aber eins kann ich dir gleich sagen: Du wirst aus einem Fiat Uno keinen Ferrari machen können. So ein XT ist eine wunderbar solide, robuste und gemächliche Kiste. Geschwindigkeitsrekorde wirst du damit nicht aufstellen können. Und bevor du einen Haufen Kohle, Arbeit und Geduld in irgendwelche Leistungssteigerungen steckst, und nachher eventuell enttäuscht bist: Lass ihn lieber wie er ist. Manchmal ist Original auch cool ;)
    Was Schaltpläne und BIOS-Quellcode betrifft: Theoretisch hat da IBM immer noch das Copyright drauf. Es gibt aber freiere Alternativen zum BIOS.


    Habe hier noch ein Projekt gefunden das aber sehr schleppend läuft ein Linux für 8088 http://elks.sourceforge.net/


    Habe ich auf der letzten Hobby und Elektronik in Stuttgart mal auf nem B200 ausprobiert. Ist ganz lustig.
    Ist aber halt nur ein gesundgeschrumpfter Kernel und ein ganz ganz minimales Userland.Wirklich viel anfangen kann man so direkt nicht damit. Aber es war ja auch von vornherein als Embedded-Projekt geplant.


    ok das wars erstmal danke und lg Viborg


    Bitte bitte,
    Liebe Grüße
    David

  • Der bessere Weg wäre, den PC in seiner Hard- und Softwareära zu lassen.
    Das würde beduten MS-DOS 3.2 / 3.3, die passenden Floppylaufwerke und einen passenden Monitor.
    Ansonsten sehe ich bei den ganzen Modifikationswünschen den PC bald mit einem 486er AT Board verschandelt und da wäre es echt schade drum.

    Gruß Jörg

  • Hi Viborg,


    du solltest den XT soweit wie möglich im original Zustand belassen, und auf keinen Fall Pimpen oder Modden.


    Ich habe zwei XT's und einen AT, und finde diese Geräte einfach toll, so wie sie sind. Sprich Geschwindigkeit interessiert bei denen doch überhaupt nicht.


    Interessieren tut mich nur der Zustand, sowie der Ausbau, der aber auch nur, wenn auch original Teile verwendet wurden. Auch bei dem CoPro.



    VG
    Ulrich

    PDP-11/34a, IBM System /23, IBM PS2 Mod.25/30/55, Tandon 286, IBM XT 5150, 5160, 5170, Apple 2, ...