Olivetti ETV

  • CWP-1 (Compact Word Processor, CP/M im ROM, 9-Nadel-Drucker, für Privatanwender gedacht).


    Ich habe gerade mal nachgesehen :) Die CWP-1 hatte ein Z80 Derivat von Hitachi...dass spaeter als Z180 rauskam :)
    https://en.wikipedia.org/wiki/Hitachi_HD64180


    und CP/M 2.2 im ROM


    Willkommen 1ST1 auch hier in diesem Forum! :)

  • Toller Beitrag und Glückwunsch zu Deiner tollen Sammlung! Mein Vater war Olivetti Händler in den 90er und mir sind die ETV´s noch gut in Errinerung. Bin auch seit längerem auf der Suche nach einer 2700 oder 2900, leider scheinen davon nichtmehr sehr viele überlebt zu haben. Bei eBay.it ist derzeit eine 240er zu haben, leider zu weit zum abholen und der Versand nach DE ist mir dann doch zu teuer.

  • Schau mal in die Ebay-Kleinanzeigen. Dort sind beide Varianten (zwei Diskettenlauferke, ein Diskettenlaufwerk und 20 MB Festplatte) der ETV 2700 gerade drin. Tipp: Nimm entweder die mit Festplatte, oder nimm beide. Die mit 2 Diskettenlaufwerke ist nicht auf Festplatte nachrüstbar, denn es gibt zwei verschiedene Hauptplatinen, mit und ohne IDE-Interface (nicht mal Lötpunkte für den Stecker). Ich habe beide Varianten. Am liebsten ist mir persönlich aber die ETV 250 und 260.


    Eine ETV 2900 ist sehr aussichtslos zu bekommen, genau wie die ETV 300, 350 und 500. Denn das waren Erweiterungsboxen, die per serieller Schnittstelle an eine ET-Serie Schreibmaschine angeschlossen werden mussten. DIe Schreibmaschine ist Tastatur und Drucker für diese ETVs. Dazu ist aber auch an der Schreibmaschine mit der richtigenn LCU (Line Control Unit, also Schnittstelle mit eigenem Prozessor und Firmware) nötig, im Falle dass man eine ETV anschließen wollte, musste es eine serielle LCU (also keine parallele) mit ETV-Firmware sein. Und dann konnte man nicht jede ET mit jeder ETV kombinieren, das musste zueinander passen:


    ETV 300 mit ET 121, ET 221, ET 231, ET 225
    ETV 350 mit ET 225, ET 111, ET 112, ET 115, ET 116
    ETV 500 mit ET 112, ET 116 (die ETV 500 ist ein M19-PC mit einer speziellen seriellen Schnittstelle im ISA-Slot und angepasstem BIOS, dass die Schreibmaschine Tastatur spielen konnte) Funktionell kommt dabe eine ETV 260 raus.
    ETV 2900 mit ET 2200, ET 2300, ET 2400, ET 2500, ET 2250, ET 2250MD, ET 2450MD (es gab einen PCS-286 PC der dernETV 2900 sehr ähnlich war, er hatte ein größeres Gehäuse, in dem 3 ISA-Slots waren - wir Azubis verspotteten das als "Plastic Computer System") Funktionell kommt dabe eine ETV 2700 raus.


    Die ETV 300 und 350 liefen unter CP/M, die ETV 300 benutzte die selbe APLS-Mechanik wie die Commodore VC1541, alle anderen Systeme waren 3,5 Zoll DIsketten basiert. Die ETV 500 und 2900 liefen unter MS-DOS und haben eine CGA-komaptible Grafikkarte. Das 8088MPH-Demo läuft nur eingeschränkt drauf (getestet auf ETV 260 und 2700), etwea die Hälfte der Screens sind Ok, die anderen nicht.


    Diese ETVs (300, 350, 500, 2900) noch zu bekommen, vor allem mit passender Schreibmaschine mit passender LCU erachte ich als fast unmöglich. Vor 3 Jahren habe ich das letzte Mal in der Bucht eine ETV 300 gesehen, ohne die zugehörige Schreibmaschine, ohne Bootdiskette, der Verkäufer wusste allerdings dass er was seltenes hat und wollte 600 Euro, in dem "Zustand" völlig übertrieben.


    Übrigens, die oben gelisteten ET-Schreibmaschinen habe ich fast alle, aber nur eine ET 2300 davon hat eine Schnittstelle, eine Centronics, die kann ich also als Drucker am PC verwenden, leider hat sie aber noch einen Fehler den ich nich nicht hinbekommen habe. Meine zweite Schreibmaschine mit Schnittstelle ist eine ET Compact 60 mit serieller LCU, die habe ich mir damals als Azubi gekauft, und sie an meinen Atari ST angeschlossen und für alle Textprogramme die ich verwendet habe , Anpassungen geschrieben. Die habe ich selbstverständlich auch noch (wie inzwischen auch alle anderen Praxis- ET-Compact, ET-Personal und Linea-Typenradschreibmaschinen für kleine Büros bzw. Privatpersonen).

    1ST1

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  • So, gute Nachricht, meine ETV 210s funktioniert wieder! Habe einen ziemlichen Aufwand getrieben, alle Eloks und Transistoren im Netzteilbereich der Platine getauscht, aber das wars nicht... Der Fehler waren schlicht zwei Potis, deren Schleifkontakte eben keinen Kontakt mehr hatten. Diese Potis sind in der Rückkopplung (Soll/Istwert-Vergleich der Ausgangsspannungen) zwischen den Schalttransistoren und den Reglerchips. Durch den hohgen Widerstand der Potis bekamen die Reglerchips keine Messspannung und dachten es wäre keine da, in folge dessen wurden die beiden Transistoren voll aufgedreht, 57V statt 5V (Logik) bzw. 32V (Motoren) und zwei Cowbars regelten brutal auf Masse runter, um die Elektronik zu schützen.Die beiden Potis habe ich heute ABend getauscht und auf einmal sah ich wieder vernünftige Spannungswerte, nachdem ich das Bild uten gemacht hatte habe ich aber noch genauer eingeregelt. Schön dabei ist, dass man die Spannungen per Jumer von der Logik trennen kann, so dass man an den Potis rumschrauben kann, ohne die Logik mit zu niedriger oder zu hoher Spannung zu gefährden. Nun ist es wieder gut und die Maschine funktioniert wieder, nachdem ich das Druckwerk noch etwas gereinigt und vorsichtig etwas eingeölt habe.


    Die ETV 210s verwendet ein Thermotransfer-Druckwerk, welches auch Zeichen auf dem Blatt wieder korrigieren kann, sprich die Farbe wieder vom Papier abheben kann. Das ist sehr interesant zu beobachten. Siehe andeutungsweise https://www.youtube.com/watch?v=nu8JVHH2UYA, das ist eine IBM Quietwriter mit dem selben Druckkopf, das heißt Olivetti hat diese Technik bei IBM lizenziert. Vielleicht nehme ich die 210s nach Thionville mit, je nachdem ob im Auto noch Platz ist. Nachfolgend ein paar Bilder, inklusive einer 1:1 Abbildung der Schrift, die ich mit meinem Makroobjektiv gemacht habe. Das ist fast Typenradqualität.