Festplatte an CP/M Rechner

  • Hallo zusammen,


    gerne würde ich an meiner CP/M-Maschine (Schneider Joyce) eine Festplatte anschließen und nutzen. Bei meiner Suche im Netz bin ich u.a. auf ein entsprechendes Interface (GIDE) gestoßen, welches direkt auf den Sockel des Z80 gesetzt wird und den Anschluss von IDE-Geräten ermöglicht. Natürlich muss das Gerät auch noch angesprochen werden, dafür gibt es auch entsprechende Software. Das Interface gibt es allerdings nur als Bausatz und muss selbst zusammengelötet werden, was für mich leider ein Problem darstellt.


    Es gibt auch IDE-Festplatten die an die parallele Schnittstelle angeschlossen werden, wie z.B. diese hier:
    http://www.ebay.de/itm/Externe…aa9328:g:jy8AAOSwT~9Wiqoy
    Hat jemand Erfahrung damit, ob man solch eine Festplatte mit CP/M ansprechen kann?


    Gibt es evtl. noch andere Lösungen?



    Viele Grüße,
    Marcus

  • Das Löten beim GIDE dürfte noch das kleinste deiner Probleme sein.
    Das schwierige daran ist die dafür noch erforderliche Softwareanpassung.
    Auch das von dir verlinkte Interface braucht einen speziellen Treiber und den scheint es nur für Windows zu geben.


    Gruß Jörg

  • Das schwierige daran ist die dafür noch erforderliche Softwareanpassung.


    Das ist genau das Problem bei CP/M-Systemen, im Gegensatz zu z.B. MS-DOS-PCs. Unterschiedliche CP/M-Systeme sind auf Hardware-Ebene oftmals nicht miteinander kompatibel (außer man hat das ausdrücklich gewollt), die unterscheiden sich unteranderem durch:
    - Typ und Basisadresse des Floppycontrollers
    - Typ und Basisadresse des Videocontrollers
    - Terminalemulation (VT52, VT100, Textronics, ..., ..., ...,)
    - Anbindung der Tastatur, oftmals seriell
    - Tastaturbelegung und Scancodes
    - Typ und Basisadresse des Controllerchips für serielle und parallele Schnittstellen
    - Diskettenformat


    CP/M-Systeme sind eigentlich nur auf Softwareebene miteinander kompatibel, also ab BDOS-Schicht aufwärts, sofern das entsprechende Programm die vorhandene Terminalemulation unterstützen. Anwendungsprogramme, die reine ASCII-Ausgabe unterstützen, gehen immer, z.B. ZORK 1-3 - Hichhicker z.B. dann aber wieder nicht unbedingt. Darüber hinaus wirds schwierig. Man kann nichtmal von einer allgemeinen CP/M-Systemdiskette die typischen CP/M-Befehele wie FORMAT.COM, PIP.COM, STAT.COM von einem System auf ein anderes übertragen, weil die an das System angepasst werden müssen, in FORMAT.COM steckt z.B. der ganze Programmcode zum Ansprechen der Register des Floppycontrollers mit drin.


    Wer jetzt noch behauptet, QDOS bzw. MS-DOS wäre einfach nur ein CP/M-Clone, lässt sich sich vom Commandprompt und dem DIR Befehl täuschen... (allerdings sind viele Systemaufrufe zwischen CP/M, MS-DOS und TOS gleich!)

    1ST1

  • Bei meiner Suche im Netz bin ich u.a. auf ein entsprechendes Interface (GIDE) gestoßen, welches direkt auf den Sockel des Z80 gesetzt wird und den Anschluss von IDE-Geräten ermöglicht. Natürlich muss das Gerät auch noch angesprochen werden, dafür gibt es auch entsprechende Software. Das Interface gibt es allerdings nur als Bausatz und muss selbst zusammengelötet werden, was für mich leider ein Problem darstellt.


    Das Interface gibt es noch? Wo kriegt man denn den Bausatz?

  • Bei allen genannten Quellen sieht es derzeit düster aus, da der benötigte 74LS646 kaum noch zu bekommen ist und auch GALs inzwischen bei den meisten Händlern aus sind. Von den GIDE/USB Platinen (http://hc-ddr.hucki.net/wiki/d…:module_sonstige:gide_usb) habe ich vor ca. 10 Wochen die letzten beiden für meinen KC87 und meinen A5105 bekommen, daher auch alle (außerdem sind diese für den K1520 Systembus).


    Gruß Jörg