Klassische Betriebssysteme auf klassischen Computern

  • Schönen Abend zusammen!


    Auf dem C64 oder AtariST stellt sich die Frage welches Betriebssystem man installieren soll ja eher selten (es sei denn man rechnet V2 Basic und Geos oder GEM und Gemini schon als zwei Systeme).
    Hat man nun aber einen alten PC fragt man sich schon eher, ob DOS 3.20 wie im Auslieferungszustand oder DOS 6.irgendwas als das neueste drauf soll.
    Bei alten Macs hat man ja auch die Wahl ob und welches alte Classic-OS oder gar eine OSX-Version drauf soll.
    Noch kniffliger bei Workstations. Gut, eigentlich will da ja keiner Ubuntu oder RedHat auf einer alten Sun oder Indy haben, aber oft ists schwierig ein Irix, Solaris oder was es sonst noch gibt aufzutreiben. Da ist man dann schon froh dass man irgendein Irix drauf hat, um eben nicht BSD oder Gentoo installieren zu müssen und die Kiste dann am Bildschirm und der Bedienung wie irgendein hergelaufener Pentium4 daherkommt :)


    Wie entscheidet Ihr Euch, was habt Ihr auf welchen Kisten, vielleicht gar mehrere Betriebssysteme auf demselben Rechner, also ein multiboot-System?
    Versucht Ihr möglichst viele passende Betriebssysteme zu installieren oder seid Ihr zufrieden wenn Ihr die alte Kiste mit Linux zum laufen bekommt?
    Wollt Ihr den Originalzustand bei der ursprünglichen Auslieferung oder packt ihr das neueste auf die Maschine das gerade noch so eben läuft?


    Schönen Gruß,


    Thomas





    PS: Out ich mich mal gleich selbst (zumindest fang ich damit an):


    Commodore PC 30-III: MS-DOS 5.0, Geoworks, Windows 3.1, GEM
    Macintosh Performa 475: System 7.1 + 7.5, MacOS 8.0 + 8.1

  • Bei meinem Atari STE lade ich gelegntlich das TOS 2.06 ins RAM hoch und starte dann neu (RAMTOS).
    Mein STE ist mit 4MB Ram ausgestattet und nach Neustart stehen abzüglich des TOS im Ram noch ca 3,8 MB zur Verfügung...
    Für mich absolut ausreichend und durch die neuere TOS Version wird das arbeiten auf dem Desktop manchmal ziemlich erleichtert.....



    Im Gegensatz verwende ich beim Schneider Euro PC 2 das original mitgelieferte MS-DOS 3.3
    Alles darüber würde mir einfach nur Speicher fressen (Ram und Festspeicher) und hätte weder Performance Anstieg, noch sonstige Vorteile davon.

  • Also irgendwie schon "original", wenn's geht. Das heißt, auf eine SUN gehört ein Solaris und eher kein Gentoo-Linux. Und Multiboot System macht m.E. auch nicht so wirklich viel Sinn und führt i.a. nur zu elendem Rumgebastel. Bei moderneren Rechnern, die man auch so noch benutzt, kann das anders aussehen (Mac + Win), aber bei den alten Sachen würde ich dann wohl eher noch ein zweites Gerät hinstellen (kann ja auch ein kleines sein, BookPC, Notebook), wenn ich z.B. Win98 und Win3.1 haben wollen würde (was ich nicht will :) ). Die Acorns laufen mit den AuslieferungsROMs. Und für MacOS hatte ich, als ich es noch hatte, auch immer die "zum Rechner zeitgemäßen" Versionen - damals vielleicht auch primär, weil da immer noch der Satz InstallDisks dabei war, was dann evtl. noch sanft geuprgraded worden ist. Ich würde z.B. auf einen Mac IIfx auch kein MacOS 8 drauftun (wenn das überhaupt geht). Dieser Ansatz ist auch deshalb interessant, weil das relativ zwangsläufig dazu führt, daß man auch nur damals(TM) benutzbare Software installiert, was manchmal ganz erhellende Einsichten bringt - etwa wie "grottig" manches doch war, was man aber zu der Zeit als supercool und schnell empfunden hat. Oder wie schick und gut benutzbar manche Sachen funktioniert haben, obwohl die Maschine drunter eigentlich keine Rechenpower hat.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Jedes "zeitgenössische Tuning" ist in meinen Augen erlaubt, wenns gefällt. Wurde damals, als die Kisten "neu" waren ja auch gemacht, um einen möglichen eingeschränkten Funktionsumfang zu erweitern.
    Auf meinen DOSen ( bis auf meinen IBM 5150 -> der hat gar keine Festplatte ) ist immer mindestens DOS 3.x wegen der Netzwerktauglichkeit drauf, auch wenn im Auslieferungszustand zum Teil höchstens DOS 2 drauf war. Oder einen Amiga 1200 / 4000 würde ich immer von Kickstart 3.0 auf 3.1 aufrüsten, ebenso bei Atari STs der ersten Stunde mit ihren doch sehr absturzfreudigen bzw. eingeschränktzen TOSen. Da ich alle Rechner dann und wann auch gebrauche ( bin ja kein Museum, wo die Rechner nur in Glasvitrinen leider ihr letztes Dasein fristen müsssen ), sollten sie in Grundzügen zumindest auch noch brauchbar sein.
    Im zweifel kann ich jeden meiner Rechner ( selbst die beiden HxC Rechner mit ins Gehäuse integriertem Display ), in wenigen Handgriffen in den Urzustand zurückversetzen.

  • Moinmoin.
    Gerade beim Macintosh IIci würde ich - einen passenden Beschleuniger vorausgesetzt - gerne einmal Mac OS 8 installieren, denn damit soll das Netzwerk stabiler laufen.
    Wäre das gegeben, hätte ich einen netten, kleinen Spaß-Server, der mit seinen 128 MB RAM problemlos diverse Dinge von HTTP bis Hotline hosten könnte.


    Bei den Ataris ist es so, daß ich gerne mehrere Betriebssysteme und Desktops zur Auswahl habe.
    Bestes Beispiel für Multiboot ist mein 'kleiner' Atari Falcon:


    TOS mit und ohne Gemini
    MagiC mit Jinnee
    MiNT 1.15 und MiNT 1.16 in diversen Distris mit Jinnee, Gemini oder Thing


    Natürlich alles von Laufwerk C:.
    Linux hatte ich mal probiert, wollte aber nicht.


    Auf den kleineren Ataris habe ich normalerweise das nackte TOS, evtl. mit Gemini.
    Ein STf hat eine TOS-Karte, mit der ich zwischen 1.00 und 2.06 umschalten kann.
    Auf dem Mega/STe kann ich ein CrippleMiNT booten.
    Für den TT habe ich diverse Festplatten mit unterschiedlichen Systemkonfigurationen.
    Und der Milan läuft unter MiNT. Leider will das MagiC Milan darauf nicht booten.


    Was bei mir tatsächlich noch nicht läuft, sind Linux-m68k und NetBSD.

  • Auch bei einem ST kann man sich diese Frage stellen...


    - eher trivial, und das war hier sicher nicht gefragt, welche TOS/GEM-Version, das kann von TOS 1.0 alles bis 2.06 und EMU-TOS sein
    - ein bischen differenzierter wird es schon, wenn man MiNT oder Magic! nimmt, dann hat man nämlich sich nämlich schon für ein nicht mehr ganz kompatibles Multitaskingsystem entschieden.
    - es gibt mehrere MS-DOS-Emulationen, in Software (PCDitto, schnarchlahm) oder in Hardware (Supercharger, PC-Speed, AT-Speed, AT Once, usw.)
    - es gibt mehrere Mac-Emulatioren, rein in software bis mit Hardwreunterstützung (Aladdin, diverse Varianten von Spectre)
    - C-64, ZX-Spectrum usw. können auch emuliert werden
    - auch für CP/M kann man sich erwärmen, und zwar sowohl ein klassisches Z80-CP/M in reiner Software-Emulation, als auch CP/M-68K
    - OS9 macht aus dem ST ein Echtzeitsystem
    - Wer seinen ST mit einer 68030 und Fastram ausgestattet hat, kann auch Debian Linux 68K oder NetBSD 68K nutzen


    Hab ich was vergessen?


    Und CP/M geht auch auf dem C-64, entweder rein softwaremäßig, schnarchlahm, oder mit der Z80 Karte von Commodore oder c't.

    1ST1

  • Neben Microware OS-9 kannst du auch noch RTOS-UH nennen, um den ST zu verrealtimen.
    Ein weiterer TOS-Ersatz wäre KaOS.
    Dann gibt es natürlich noch NoSystem und - passend dazu - NoDesk.


    Und, da ich den letzten Post nicht mehr editieren kann:
    Oben habe ich die unterschiedlichen AES-Varianten, die bei mir laufen, vergessen: Geneva, XaAES, N.AES sowie das AES aus MultiTOS.
    MultiTOS selbst habe ich auf dem Falcon gar nicht im Einsatz, wohl aber auf dem Milan.


    Zu MagiC:
    Es ist in hohem Maße kompatibel, und zumindest auf einem 2+ MB ST läuft es trotz Multitasking noch flotter als ein reines TOS, wodurch es meiner Meinung nach prädestiniert für alle ist, die mehr als TOS möchten, bei denen ein großes MiNT aber zu viel ist.


    Zu 030 für Linux und NetBSD:
    Ich weiß es nicht, aber da MiNT einen 020, keinen 030 für Vieles voraussetzt, könnte ich mir vorstellen, daß es bei Linux und NetBSD ähnlich ausschaut.
    Hat dazu jemand nähere Informationen?

  • Hi 1ST1,


    Da gibts ja sooooo viel, SpareMint, FreeMint, EasyMint, was nimmt man denn da für Falcon (4MB) oder MegaST (2MB)?
    Ist MagiC immer noch komerziell oder inzwischen Freeware? Falls komerziell, kriegt man das noch irgendwo? Ists das Geld wert?


    Ich hab ja jetzt nur das normale GEM/TOS und auf dem Falcon noch das MultiTOS drauf.....


    Linux und Co tu ich mir glaub ich weder auf dem Atari noch auf meinem Amiga an, da krieg ich doch viel einfacher und schneller ein System auf dem PC hochgezogen (wenn ichs nicht schon hätte).


    Emulation (DOS und C64 usw.) ist bei mir unsinnig, dafür hab ich ja die alten Kisten im Original :)
    Aladdin hab ich zwar (das ist ja jetzt auch keine richtige Emulation sondern das kann man meines Erachtens schon als alternatives Betriebssystem sehen), kam aber noch nicht so richtig weit damit, irgendwie war bis jetzt noch keine Zeit sich länger damit zu beschäftigen, kam immer irgendeine andere Kiste dazwischen (auf meinem Amiga mit Shapeshifter läuft das MacOS sehr zurfriedenstellend und flotter als auf einem Mac mit gleicher Ausstattung, darum will ich da irgendwann auch mal den Vergleich Aladdin auf dem ST, sagt was aus über die Produktqualität bzw. das Rechnerdesign der Hochpreis-Geräte von Apple).


    Kann ich Dich da löchern sobald ich mal wieder mit Aladdin anfang und nicht weiterkomme?


    Schönen Gruß
    Thomas

  • Hallo Thoralf,


    Also, ich mag Multiboot-Systeme. Klar muss man basteln und ausprobieren und forschen bis mans hinbekommen hat, aber das macht doch auch mit den Reiz aus.
    Und zum Schluss (es ist nie Schluss :) ) hat man ein elegantes System bei dem man z.B. auf der SUN sagt "boot disk0" und dann kommt Solaris, "boot disk1" und dann kommt NextStep usw.
    Oder noch feiner aufgelöst: "boot disk0:a" für Solaris 10, "boot disk0:b" für Solaris 9,....
    Oder am Mac, wo ich dann beim booten die alt-Taste gedrück halte und die Wahl hab zwischen dem alten OS9.0, 9.2, dem "neuen" 10.1 bis 10.4 oder auf noch neueren auch mal WindowsXP :)
    Oder auf der Indy, wo ich dann zumindest die Wahl hab zwischen Irix 5.3 und 6.5 (schön elegant mittels eingabe von "boot53" oder "boot65" an der Konsole).
    Und auf den PCs hab ich einen schönen bunten Bootloader bei dem ich mir aussuchen kann ob ich eine der drei Linux-Installationen, BeOS, Haiku, Zeta, Windows in den Verschiedenen Versionen, MacOS etc. booten will.


    Klar machts viel Arbeit das so hinzubekommen (am liebsten mit nur einer Platte, wenns nicht anders geht oder weil zumindest ichs auf einigen Systemen nicht anders kann auch mit zwei oder drei) wie mans will und noch viel mehr Arbeit in der Systempflege, weil man dann ja pro Rechner gleich mehrere Installationen warten muss, aber darum gehts mir ja bei meinem Hobby, die Kisten am Laufen zu halten, und je mehr je lieber. Auch wenn dann gerne mal die Zeit knapp wird und das eine oder andere System zu kurz kommt....


    Gruß
    Thomas

  • Moinmoin.
    Auf einem 4 MB Falcon würde ich ein CrippleMiNT installieren oder eine entsprechend kleine, modernere Distri zusammenstellen.
    CrippleMiNT kannst du sogar in Kombination mit dem originalen MultiTOS nutzen, was zwar nicht die beste, jedoch die einfachste Variante ist, um Multitasking einzusetzen. Ich persönlich würde allerings beim Single-Betrieb bleiben, wenn nicht wichtige Gründe für Multitasking sprechen.


    Wenn du dein RAM auf 14 MB aufrüstest, kannst du VanillaMiNT oder EasyMiNT installieren.
    Letzteres braucht ein wenig Platz. ;)


    Auf dem Mega ST würde ein CrippleMiNT laufen, aber dein RAM wäre ziemlich voll, und du müßtest dir das Netzwerk noch sauber zusammenfrickeln, weil in der Distri ein paar Sachen einen 030 brauchen, die du ersetzen müßtest.


    MagiC bleibt in meinen Augen ein schönes, kleines System, MiNT ist allerdings moderner und soll kompatibler sein.
    Bei mir laufen beide ziemlich gleich gut.

  • Ohje, wo soll man denn heutzutage noch eine Falcon-Speichererweiterung auftreiben?
    Da krieg ich ja eher eine für meine A2630 :)


    Na, dann wird das mal mein nächstes Projekt, falls mir die Bilder von Mint gefallen die ich jetzt dann gleich suchen werd........

  • Lynxman im atari-home.de Forum hat wahrscheinlich noch Speichererweiterungen für den Falcon.


    Auf einem ST/TT/Falcon <= 4 MB würde ich mit MiNT garnicht anfangen, höchstes Magic oder Multitos (ist im Kern auch MiNT). Die großen MiNT Versionen brauchen alle mehr RAM.

    1ST1

  • Ob du MagiC oder ein Mini-MiNT wie Cripple installierst, bleibt sich ziemlich gleich.
    Der Vorteil bei MiNT ist, daß du eine schnellere Netzanbindung hast, wenn du sie denn brauchst.