Copy II PC Option Board - woher nehmen ? Gibt es Nachbauten ?

  • Hallo,


    zum Archivieren von Diskettenformaten aller Art gibt es für PCs älterer Bauart nicht nur den Controller "Catweasel", sondern auch das Central Point Software "Copy II PC Option Board".
    Das gibt es als kleinere ISA-Bus Karte mit einem hochintegriertem Chip, aber auch als Karte mit diskreter Logik bzw. TTL Bausteinen - siehe Bild.
    Wer weiss woher man eine solche Karte bekommen kann, und wer weiss, ob jemand die Karte jemals in einem Selbstbauprojekt nachgebaut hatte (mit den TTL Bausteinen sollte das eigentlich gehen) ?


    Gruss Peter

    • Offizieller Beitrag

    Mal 'ne Frage an die Spezialisten: Was kommt den am Stecker aus einem Floppylaufwerk raus?


    Auf einem Track sind ja nicht nur die Nutzdaten drauf, sondern auch Synchronisierung, Sektornummer und wer weiss was.
    Ich denke das landet komlett am Floppystecker. Wer macht FM und MFM? Laufwerk oder Controller?


    Wenn's ums archivieren geht, könnte man die Daten von der Floppy ja mit moderner Elektronik überabtasten und danach per Software die Nutzdaten extrahieren.
    Damit wäre man schon unabhängig von der Sektoranzahl und Bytes/Sektor. Und Tricksereinen mit Kopierschutz sind dann auch lesbar.


    Die Tracks könnte man mit einer vebesserten, eigenen Schrittmotoransteuerung (Microstepping) genauer anfahren, also 77, 80, 40 Tracks sollten klappen.


    Ist mal eine Überlegung. Passt das?

    • Offizieller Beitrag

    Die ganze FM/MFM Kodierung / Dekodierung erledigt der Controller.
    Das Laufwerk liefert eigentlich nur digitalisiert die von der Disk gelesenen Analogsignale, genauer gesagt werden die Flußwechsel, die das Laufwerk auf der Disk liest, übertragen.


    Was Du vorschlägst, gibt es bereits zu kaufen. Das Ding nennt sich Kryoflux.
    Das mit dem Microstepping wurde im Kryoflux-Forum auch schonmal angesprochen, um 100TPI Disks in 96TPI Laufwerken zu lesen.
    Der Haken dabei ist natürlich, daß man dafür die Schrittmotorsteuerung aus dem Laufwerk zm Controller verlagern muß.
    Damit ist das Laufwerk dann so modifiziert, daß man es ohne Rückbau nicht mehr mit normalen Controllern verwenden kann.
    Und ob man damit dann die erforderliche Genauigkeit erreicht ... ?
    Vielleicht, wenn es gelingt, durch ständiges überprüfen der Signalqualität und entsprechendes Nachführen des Kopfes die richtige Spurlage zu 'ertasten'.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn's sowas schon gibt, haben wir ja viel Arbeit gespart. :)
    Aber ist ja interessant.


    Beim Microstepping ging es mehr darum alle Daten lesen zu können (Archivierung), nicht um ein genaueres Laufwerk zu bauen. Und hierfür brauch ich nur ein Lesegerät.


    Wer hat denn 100TPI Disks?

    • Offizieller Beitrag

    Glaub ich nicht! Zu der Zeit wussten die Amis doch gar nicht wie Dezimalsystem geschrieben wird.
    Das muss bestimmt 101,6 (= 4 * 25,4) heissen.
    :thumbup:

  • Um ein 96TPI-Laufwerk auf 100 TPI umzubauen ist mehr zu tun, als nur den Stepmotor anders anzusteuern. Um genauer zu sein, die Stepmotor-Steuerung kann sogar so bleiben, wie sie ist. Es muss die Mechanik umgebaut werden. Denn der Spurabstand entspricht einem oder zwei Schritten des Stepmotors plus eine gewisse mechanische Übersetzung (Getriebe), welches z.B. durch den Durchmesser der Rolle bestimmt wird, die auf dem Motor drauf sitzt und das Stahlband mit dem Kopf bewegt. Weniger als einen Schritt, oder geringfügig mehr als einen Schritt kann man einen Stepmotor nicht bewegen.

    1ST1

  • http://www.nmbtc.com/step-moto…l-half-and-microstepping/


    Das ist mir bekannt. Beim Microstepping geht es darum, einen Stepmotor gleichmäßiger zu bewegen, und nicht darum, ihn in einem krummen Winkel z.B. auf einer Spur zu halten. Diese Ansteuerung erfolgt dafür nicht mit einer digitalen Ansteuerung der Wicklungen, sondern es werden "analoge" sinusförmige Signale auf alle Wicklungen geben. Das klingt erstmal nach einer Lösung des Problems, denn jeder Spannungszustand korreliert mit einem Winkel. Das Dokument spricht (wohl bei einer 8-Bit-Auflösung der DA-Wandler, die die Wicklungen ansteuern) von 256 Microschritten. Es ist aber eine Sache, so einen Motor in 256 Microschritten von einer Stepposition in eine andere zu bewegen und es ist eine andere Sache, so einen Motor gegen seinen Dauermagneten in einer dieser 254 Zwischenschritte zwischen zwei Elemtarschritten festzuhalten. Signalrauschen noch garnicht betrachtet. Das bedeutet nämlich permanent Spannungen (und hoher Stromfluss!) auf allen Wicklungen, wofür Stepmotoren nicht ausgelegt sind.

    1ST1

    • Offizieller Beitrag

    Das bedeutet nämlich permanent Spannungen (und hoher Stromfluss!) auf allen Wicklungen, wofür Stepmotoren nicht ausgelegt sind.


    Wieso das?
    Um ein Haltemoment zu erzeugen, musst du sogar staendig bestromen. Ok, meistens wird nach einiger Zeit der Strom reduziert, aber ganz abschalten geht oft nicht.


    Wie stabil man beim Microstepping den Motor zwischen 2 Schritten halten kann, weiss ich auch nicht. Aber im Halbschrittbetrieb wird der Motor auch absichtlich zwischen 2 Steps gehalten. Und hier musst du erst recht staendig bestromen, sonst verlierst du einen halben Schritt.

    • Offizieller Beitrag

    Bezüglich Haltestrom weiß ich z.B. von den CBM Floppies mit Matsushita-Laufwerken,
    daß die Schrittmotoren mit 12V gefahren werden, und dann mit 5V in der Position gehalten werden.
    Außerdem habe ich (im Zuge eines Bastelprojektes) die Erfahrung gemacht, daß sie verdammt heiß werden,
    wenn sie statt mit 5V mit 12V in Position gehalten werden, und ohne Haltespannung praktisch keine Haltkraft mehr haben.

    • Offizieller Beitrag

    Im Allgemeinen arbeitet man bei Schrittmotoren mit einer Versorgungsspannung, die mehrfach hoeher ist als die Nennspannung, und einer Strombegrenzung.
    So ist der Haltestrom begrenzt, beim Verfahren kann sich der Strom aber schnell genug aendern. (Induktivitaeten behindern ja leider die Stromaenderungen.)


  • Wieso das?
    Um ein Haltemoment zu erzeugen, musst du sogar staendig bestromen. Ok, meistens wird nach einiger Zeit der Strom reduziert, aber ganz abschalten geht oft nicht.


    Wie stabil man beim Microstepping den Motor zwischen 2 Schritten halten kann, weiss ich auch nicht. Aber im Halbschrittbetrieb wird der Motor auch absichtlich zwischen 2 Steps gehalten. Und hier musst du erst recht staendig bestromen, sonst verlierst du einen halben Schritt.



    Stepmotoren haben bedingt durch einen eingebauten Permanentmagneten mit vielen Polen eine Selbsthemmung bei jedem Step. Freiwillig bleibt solch ein Motor nur bei solch einem Step stehen. Kannst ja mal einen unbestromten Stepmotor von Hand drehen, dann merkst du das. Mit einer Haltespannung kann man die Haltekraft in dieser Position zwar verstärken, notwendig ist das aber nicht, wenn der Motor auf seiner Welle keinen anderen Kräften (sehen wir mal von Reibung und ähnlichem ab) ausgesetzt ist. Wenn man den Motor auf irgendeiner Stellung zwischen zwei Steps anhalten möchte, muss man das Magnetfeld im Motor ordentlich durcheinander wirbeln, und das geht halt nur, wenn man genau berechnete Ströme konstant durch alle Wicklungen jagd. Da werden die Dinger richtig warm, evtl. brennen sogar die Wicklungen durch, weil sie für konstante Dauerströme nicht ausgelegt sind.

    1ST1