Universelle EPROM-Brennstation

  • Hallo zusammen,


    inspiriert vom Christian (Toast_r), wollte ich hier mal kurz mein neues Projekt vorstellen, mit dem ich mich gerade ausgiebig beschäftige. Leider stoße ich auch gerade an ein großes Problem, aber dazu später.
    Es soll eine universelle EPROM Brenn- und Teststation werden.
    Folgende Komponenten verwende ich dafür:


    1. Eine IBASE HalfSize PISA CPU Karte mit einer 440 Celeron 1-Kern CPU, 2GB RAM von Kingston und einer PCI- und ISA-Slot Backplane.



    Das Teil wird/wurde in der Industrie eingesetzt und zeichnet sich durch seine geringe Größe, Menge an Anschlußmöglichkeiten und Systemstabilität aus.
    Die Lüfter-/Kühlkörper-Kombination werde ich später übrigens noch durch einen reinen Passivkühler tauschen.


    Und auch das aktuell zum Aufbau genutzte ATX-Netzteil, wird später ebenfalls noch durch ein PicoPSU Netzteil ersetzt. Hier ein Beispielfoto:



    2. Eine 4GB Compact Flash Karte Industrial Ultra von Transcend, die im eigens dafür vorgesehenen Slot, auf der Rückseite des Boards steckt. Auf dieser habe ich ein mit nlite modifiziertes WinXP SP3 mit aktivem EWF (Enhanced Write Filter) installiert.
    Der Schreibschutz verhindert ein übermäßig schnelles Altern der CF-Karte, in dem alle Schreibzugriffe des Betriebssystems zukünftig in den Arbeitsspeicher umgeleitet werden. Das funktioniert bestens.


    3. Ein 8GB USB Stick, der als Datenablage dient und in einem der 4 möglichen USB-Slots steckt. Von diesem soll auch später die Brenner-Software gestartet werden.


    4. Ein Chinabrenner TL866 (modifiziert zur Version A) mit ICSP-Schnittstelle.


    5. Ein Brenner EXPRO-60 von Sunshine, der mit dem ALL-03 von Hilo kompatibel sein soll.



    Und nun wäre ich auch bei dem oben schon erwähnten Problem angelangt. Dem Brenner liegt eine Controller-Karte bei mit der Bezeichnung SAC-101A (siehe oben), die leider nicht so will, wie ich das gerne möchte.
    Denn sobald ich die Karte in einen der beiden ISA-Slots stecke, bootet der Rechner nicht mehr. Kein Bild, nichts. Es ertönt dann noch nicht mal mehr der Post-Beep-Ton nach dem Einschalten.
    Ich habe mittlerweile alle Adressen durch, die man per Dip-Switch auf der Karte vorgeben kann. Ziehe ich sie wieder raus, läuft alles wieder völlig normal.


    Nun wächst in mir der Verdacht, das die Karte evtl. defekt sein könnte. Darauf befindet sich ein GAL 16V8A-15LP, der wahrscheinlich die Logik zur Adress-Umschaltung beinhaltet. Ziehe ich diesen aus seinem Sockel, läuft der Rechner mit gesteckter ISA-Karte.
    Könnte es nun sein, das ein GAL auch mal seine zuvor programmierten Daten vergisst/verliert? Leider habe ich keinen weiteren ISA-Slot PC, um die Karte in einem anderen Rechner testen zu können. :(




    Achso ganz vergessen. Alles zusammen soll später übrigens hier eingebaut werden:


    Viele Grüße
    Thomas


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  • Kurzes Update.
    Ich konnte das GAL mit meinem TL866 neu beschreiben und nun läuft der Rechner einwandfrei hoch. Auch die Kommunikation zum EXPRO konnte ich in XP schon aufbauen. Es geht also weiter.

    Viele Grüße
    Thomas


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  • Könnte es nun sein, das ein GAL auch mal seine zuvor programmierten Daten vergisst/verliert?


    Sowas hab' ich tatsächlich schon "reihenweise" erlebt - beim Transputer-Linkadapter TA2 wurde ein PALCE22V10 (damals, wenn ich mich recht entsinne, noch AMD) von den Unterschwingern eines ACT-Bausteins gelöscht! Durch Verwendung eines ABT-Bausteins war das Problem dann gelöst, wobei wir nat. sicherheitshalber auch einen anderen 22V10 eingesetzt haben.
    Damals habe ich erst richtig festgestellt, wie "sauschnell" die ACT-Bausteine sind - nur mit guten Oszilloskopen mit GHz-Bandbreite läßt sich feststellen, dass die in weniger als 1ns schalten und dabei Unterschwinger bis -2,5V erzeugen (trotz Blockkondensatoren direkt an den Versorgungspins)!
    Seitdem meide ich die AC/ACT-Bausteine wie der Teufel das Weihwasser :thumbup:

    3 Mal editiert, zuletzt von dlchnr ()

  • Interessant.
    Das erstaunliche war auch, das der Blank-Test des TL866 das GAL als komplett leer, also unbeschrieben, angezeigt hat. Als wäre es nie programmiert worden. Sehr seltsam.

    Viele Grüße
    Thomas


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  • Hab' nochmal in den alten Unterlagen nachgesehen - das Problem trat wohl, wenn ich mich recht entsinne, bei allen PALCE22V10 auf, die nicht mit ein /5 am Ende der Bezeichnung versehen waren. Ich vermute sogar, dass das Problem nicht nur den 22V10, sondern alle PALCE-Bausteine betraf, da auch der 16V8 im Datenblatt die /5 als letzte Version eingetragen hat.
    Den ACT haben wir übrigends, wie ich nun gesehen habe, durch einen AHCT ersetzt. Die Datenleitungen D0 und D1 gingen von diesem an die PINs 10 und 11 des 22V10.

  • Das erstaunliche war auch, das der Blank-Test des TL866 das GAL als komplett leer, also unbeschrieben, angezeigt hat.


    So sind auch meine Erinnerungen bezüglich des PALCE22V10 - die Unterschwinger haben wohl einfach den Löschalgorithmus ausgelöst.
    Die Bausteine konnten auch ohne Probleme wieder programmiert werden und haben auch wieder funktioniert - nur in besagtem Board waren sie eben schwupp-die-wupp wieder gelöscht :fp:

  • Weiter geht's.


    So, nach dem ich alle Schritte des Test-Tools zur Diagnose des Brenners durchlaufen ließ, ging die Reparatur erst richtig los. Der GAL auf der Controller-Karte war da noch nichts dagegen.
    Ein Logic-IC war defekt, eine Diode und ein Widerstands-Array hatten es hinter sich. Was der Vorvorbesitzer wohl damit angestellt hat? :grübel: Vielen Dank auch noch mal an Jogi für die Hilfe.
    Jedenfalls liefen danach alle Tests mit Soll-Werten erfolgreich durch und ich konnte auch zum ersten Mal einen EPROM erfolgreich brennen. :juchee:


    Als nächstes hat die Slot-CPU samt Backplane im Koffer Platz genommen:


    Das Ganze wird von einem 12V/18A Netzteil, sowie einer 160 Watt PicoPSU versorgt. Um das Kabel des Netzteils an die PicoPSU anzuschließen, fehlt mir noch der dazu passende Stecker mit samt Crimp-Pins.
    Diese sind aber schon bestellt und sollten in der nächsten Woche eintreffen.

    Viele Grüße
    Thomas


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    • Offizieller Beitrag

    Das sieht ja wirklich nicht schlecht aus. :thumbup:
    Bin gespannt auf den fertigen Koffer!


    Daß Du wegen der Wärmeentwicklung beim Betrieb das Netzteil besser aus seiner Isolierschale nimmst hast Du mit Sicherheit berücksichtigt. :)

    +++ ATH

  • Daß Du wegen der Wärmeentwicklung beim Betrieb das Netzteil besser aus seiner Isolierschale nimmst hast Du mit Sicherheit berücksichtigt. :)


    Das werde ich entsprechend der Abwärme entscheiden. Wenn sich das Netzteil, aufgrund geringerer Leistungsabgabe, eher langweilt, dann kann es auch dort bleiben.

    Viele Grüße
    Thomas


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  • Jo, nachdem die Stecker für die Stromversorgung endlich da waren, ging es ans Kabelvercrimpen und danach erfolgte auch schon der erste Einschaltversuch:



    Alles bestens.


    Den Platz für das Netzteil habe ich dann doch noch ein wenig weiträumiger ausgeschnitten, damit die Wärme besser abgeführt wird.




    Ja und da der ganze bestellte Schaumstoff für den restlichen Krimskrams im Koffer noch nicht da ist, habe ich mich nebenbei mal um den Aufbau des PLS100-Adapter gekümmert, um zukünftig auch ein paar PLA's brennen zu können.



    Anschließend noch alle Verbindungen penibelst durchgeprüft, um Fehler wirklich ausschließen zu können. So ein PLS100-Chip ist nicht mehr so einfach zu bekommen und demnach ein kostbares Bauteil.
    Dann ging es drum. Zuerst mal eine gebrannte PLA ausgelesen, um die Daten mit einem Jedec-File aus dem INet zu vergleichen. Sah alles gut aus.
    Nächster Schritt. PLS100-Rohling eingelegt und Brennvorgang gestartet.




    Das Ergebnis:



    Läuft. :)

    Viele Grüße
    Thomas


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    Einmal editiert, zuletzt von GMP ()

  • hallo thomas,


    super :thumbup:


    werde mir später auch einen programmer-koffer bauen.


    gruß
    helmut


  • Hallo Helmut,
    ich bringe den Koffer zum Retro-Treff mit, damit wir auch was geeignetes zum Brennen dabei haben. Kannst ihn Dir ja dann mal anschauen. :)
    Bis dahin muss alles fertig sein.

    Viele Grüße
    Thomas


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