Ibm Xt 5160 Sfd

  • Hallo,


    vor etwa einem Jahr konnte ich einen IBM XT 5160 das Leben retten. Ein Metaller hatte ihn mir verkauft, nachdem er meinte, wenn er ihn nicht los würde, wollte er eine Lampe daraus bauen. Also konnte ich nicht anders und habe dann zugeschlagen. Bei dem XT handelt es sich schon um eine spätere Version mit einem Diskettenlaufwerk, das nur die halbe Bauhöhe aufweist und mit einer 20 MB Festplatte (IBM WD 25). In dem Gehäuse selbst ist übrigens ein Aufkleber vom 26.06.1986. Der Rechner an sich war etwas verstaubt, wie es eben üblich ist. Was mir aber viel mehr Sorgen gemacht hatte war die RTC-Karte deren Batterie leicht ausgelaufen war. Half also nichts. Ich habe den XT zerlegt und alles gereinigt und anschließend wieder zusammengebaut. Das Entfernen der Batterierückstände hat ein Glück keine weiteren Schäden hinterlassen. Alles funktionierte wieder nach dem Zusammenbau. Ich musste leider eine VGA-Karte in den XT einbauen, da ich keinen Monochrom-Monitor mit passendem Anschluss habe. Die RTC-Karte habe ich erstmal draußen gelassen. Da soll noch die Batterie gegen eine Knopfzelle mit Halterung getauscht werden, was ein Freund noch machen möchte. Anbei erstmal ein paar Bilder.


    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Schön, wieder ein Klassiker gerettet :thumbup:


    Den Rest des Gehäuses hast du aber? ;)


    Grüße,
    Marcus

  • Als Erweiterungskarten waren übrigens eine originale Hercules Grafikkarte mit paralleler Schnittstelle dabei. Inzwischen habe ich aber die Hercules Karte ganz aus dem Rechner rausgenommen, da ich noch eine Gamecard mit zwei weieren seriellen Schnittstellen, Game Port und parallelen Port hatte. Es war auch eine serielle Schnittstellenkarte in dem XT verbaut aber nur mit dem breiten DB 25 Anschluss. An ihr hängt ein Nullmodemkabel zur Zeit. An dem einen COM Port der Gamecard (mit DB 9 Anschluss) werkelt eine serielle Maus.


    Krass finde ich übrigens die Länge des IBM Xebec HDD MFM Controllers. Der Floppycontroller mit dem externen Anschluss ist auch interessant. Was heute fast nur noch einen Chip braucht, brauchte vor 30 Jahren eine ganze Menge Chips mehr und auch vor allem eine ganze Menge Platz.


    Meine Trident VGA-Grafikkarte wirkt zwar ein wenig wie ein Fremdkörper in dem XT, aber mir fehlt eben der monochrome Monitor und für Spiele macht sie auch schon was her. Insofern finde ich die Lösung auch nicht so schlecht, auch wenn wie vielleicht etwas blasphemisch ist.

  • Ja. Klar habe ich den Rest des Gehäuses. Dasselbe war nur irgendwie total verdreckt und vor allem die weiße Blende der Vorderseite des Gehäuses war teilweise total schwarz. Der Metaller meinte zu mir, er hätte den XT mal aus einer Haushaltsauflösung mitgenommen. Ich weiß echt nicht wo der Rechner im Einsatz war. Zumindest schien er in all den Jahren doch sehr dreckig geworden zu sein. Ich habe die Blende in der Dusche mit einer Bürste über eine halbe Stunde geschrubbt bis sie wieder sauber war.


    Auch interessant: Es waren kaum noch die originalen Schrauben am Gehäuse vorhanden. Im Netzteil stecken andere drin als üblich und auch außen fehlten sie größtenteils. Ich nehme deswegen an, dass der Rechner schon einiges erlebt hatte. Allerdings funktioniert er wie 'ne eins! Das finde ich nach all der Zeit echt erstaunlich. Vor allem die Festplatte hat es mir angetan. Die ist mal endkrass! Bei ihr hatte ich aber schon Angst, dass sie hinüber ist nach all der Zeit, aber auch sie funktioniert erstaunlicherweise verdammt gut. Ich hatte sie neu formatiert und durchgetestet.


    Die Hauptplatine hatte ich auch mit Wasser etc. gereinigt, um die Batterierückstände von der Platine zu bekommen. Wobei jene hauptsächlich in den einen ISA-Steckplatz gelaufen waren. Auf der Hauptplatine selbst hatte sich an ein paar Lötstellen in der Nähe nur ein wenig Patina gebildet.

    • Offizieller Beitrag

    Neice Arbeit :mrgreen:
    Wie gehts den Tantal-Elkos auf der Platine? Die meisten brennen ja aus oder sind einfach defekt.. meist der C56, C57, C58 und auch C59
    Weggeknipst und das Board rennt wieder ;)


    Grüße,
    Marcus

  • Auf dem XT war als ich ihn bekommen hatte, eine Bootdiskette mit dabei. Ich meine, es war ein PC DOS 3.x oder 4.x auf der Diskette drauf. Von der Festplatte selbst wollte der Rechner nicht booten. Auf der Festplatte selbst war auch nur ein MS Word 4 drauf und eine Menge Worddokumente. Ich habe den Rechner dann komplett neu aufgesetzt. Zugegeben auch etwas blasphemisch: Ich habe DR DOS 6.0 auf den XT installiert und OpenGEM 6. Desweiteren sind inzwischen ein paar Spiele drauf. Ein paar Anwendungen für GEM, was nicht gerade sehr schnell läuft, aber es läuft und man kann mit arbeiten, was vielleicht auch daran liegt, dass der XT glücklicherweise 640 KB RAM hat. Ich habe den XT sogar ins Netz gehangen über einen Pocket LAn Adapter, der an der parallelen Schnittstelle werkelt. Es läuft mTCP auf dem XT und sogar Doslynx läuft! Wobei Doslynx zum Laden einer Seite echt verdammt viel Zeit braucht (mehrere Minuten). Ich habe sogar den Rechner soweit vorbereitet, dass man DOS Netzwerkspiele mit ihm spielen könnte, aber ich fürchte, es wird keine Netzwerkspiele geben, die auf einem XT laufen.


    Zum Installieren des Systems hatte ich übrigens ein 3.5 Zoll Floppy genutzt. Ich wollte das erst mit dem 360 KB 5,25 Zoll Floppy machen, der in dem XT drinsteckt, aber das hatte ich dann doch schnell gelassen. Das war mir dann zu stressig.

  • Zitat

    Neice Arbeit :mrgreen:


    Wie gehts den Tantal-Elkos auf der Platine? Die meisten brennen ja aus
    oder sind einfach defekt.. meist der C56, C57, C58 und auch C59


    Weggeknipst und das Board rennt wieder ;)

    Soweit ich das mit meinem laienhaften Wissen beurteilen kann, habe ich echt Glück. Die Platine läuft wirklich gut und es gibt keine Probleme bislang beim Einschlaten. Es hat auch noch nichts puff gemacht und die Kondensatoren sehen alle gut aus. Ich hoffe, das bleibt auch so, denn für mich ist das mit dem Löten immer ein Problem. Das habe ich ein paar Mal in der Schule gemacht und danach nicht mehr wirklich. Mir fehlt auch leider die Ausrüstung und ich muss immer Freunde deswegen bemühen. Das ist sicherlich etwas, was ich noch abstellen muss.


    Was auch sehr cool ist, wenn man die alten Steckkarten etwas gegen das Licht hält, dann sind die richtig durchsichtig und das Licht scheint durch die Karte durch.


    Und man bekommt das Gehäuse doch auch ganz schön schnell voll und die Interrupte sind auch sehr schnell weg. Da muss man schon gut überlegen was da rein soll und was man mit dem Rechner anstellen möchte.

  • Achja, dein XT und die super witzige Geschichte dahinter, schön dass du jetzt auch hier bist Andreas! :)
    Du kannst dich übrigens echt glücklich schätzen, diese seltene, originale XT Version des Enhanced Keyboards zu besitzen.
    Das Layout wurde für die IBM Model entwickelt und mit diesem Modell für den XT SFD eingeführt, später wurde die Model M dann als AT Version mit der PS/2 Reihe von IBM ausgeliefert.
    Wenn du noch Teile oder Software benötigst, sag Bescheid. ;)


    Gruß
    DerIBMSammler , Klaus und Saschs

    Der IBM Sammler, der ganz vernarrt in seine "Schätzchen" ist! :)

    Einmal editiert, zuletzt von DerIBMSammler ()

  • Zitat

    Du kannst dich übrigens echt glücklich schätzen, diese seltene, originale XT Version des Enhanced Keyboards zu besitzen.


    Das Layout wurde für die IBM Model entwickelt und mit diesem Modell für
    den XT SFD eingeführt, später wurde die Model M dann als AT Version mit
    der PS/2 Reihe von IBM ausgeliefert.

    Ich finde das Model F im Metallgehäuse eigentlich besser. Aber das Model M hat auch was. Vor allem ist die Tastertur grundsolide, auch wenn sie sich in einem Kunststoffgehäuse befindet. Das muss man schon so sagen. Aber zur Tastertur gibt's auch eine kleine Geschichte zu: Fast jeder kennt das, dass man erstmal suchen muss, wenn man in DOS nicht die deutschen Tasterturtreiber läd. Als ich dann immer noch suchen musste nachdem ich die deutschen Tasterturtreiber geladen hatte, merkte ich, dass jemand wohl die Kappen von der Tastertur schon mal runtergenommen hatte und teilweise total falsch draufgesetzt hatte, was mir doch einiges an Kopfzerbrechen bereitet hatte. Da ich die Tastertur eh noch reinigen wollte, habe ich dann alle Kappen abgezogen und die Tasten wieder richtig draufgesetzt und siehe da, die Tastertur ließ sich dann auch frustfrei bedienen. :D