Olympia BOSS und BASF 7120

  • Hallo miteinander,
    ich habe von MarNo84 den Olympia BOSS mit Prologue-Festplatte und den BASF Digilog 7120 übernommen ... und würde mich freuen von weiteren Besitzern zu hören.
    Für beide Rechner suche ich Literatur (Handbuch-Scans) bzw. Disketten-Images.


    Den BOSS gab es ja als 8085 und Z80-Maschine, da müsste es CP/M dafür geben. Für den BASF war laut den paar Stellen, an denen man was über ihn findet, BOS und CP/M verfügbar.
    Hat jemand das BASIC-Handbuch für den BASF 7120 abgespeichert?


    http://www.old-computers.com/museum/docs.asp?c=1301&st=1


    Gruß, Robert

    NCR DMV/Olivetti M20/ITT 3030/DEC Rainbow 100/Siemens PC-D/OlyPeople/MFA 8085/TA Alphatronic

    • Official Post

    Viel Spass mit den kleinen Schwergewichten - bei Dir sind diese sicher in besseren Händen - hier standen die bur rum - und in Weg :anbet:


    Ich räume grade etwas auf, muss ja die neuen Kleinigkeiten unter bringen :grübel:


    Grüße,
    Marcus

  • Bei mir an der Berufsschule (Büromaschinemechaniker / Büroinformationselektroniker) Heinrich-von-Stephan-Schule in Frankfurt Sachsenhausen gab es einen ganzen Klassensatz Bosse, an denen wir BASIC Programmier-Unterricht bekamen. Die Rechner liefen unter CP/M, aber nur mit zwei Diskettenlaufwerken. In eBay ist gerade so einer drin, aber vielleicht ohne Disketten.

    1ST1

  • ich habe von MarNo84 den Olympia BOSS mit Prologue-Festplatte ....übernommen ... und würde mich freuen von weiteren Besitzern zu hören.


    Da hebe ich mal die Hand, aber gaaanz vorsichtig. Ich kann nämlich momentan wenig hilfreiches beitragen: Mein Boss ist defekt (afair das Netzteil), hat einen 8085 drin, und wenn ich die Disketten noch finde müsste es CP/M sein.
    Keine große Hilfe für Dich, viel Ungewissheit, aber wer weiß, vielleicht komme ich bei Gelegenheit mal dazu. Manchmal reichen mir ja solche Impulse :tüdeldü:

  • Quote

    Da hebe ich mal die Hand, aber gaaanz vorsichtig


    ... und ich winke leise zurück. Wenn Du Dich an Deine Maschine machst, wäre das ja eine gute Gelegenheit, Disketten zu sichern, Fotos zu machen und ROMs zu dumpen.


    Ich sag' vorab schon mal danke ... ich hab' auch vor, dann alles hier zu posten, was in den Maschinen steckt.

    NCR DMV/Olivetti M20/ITT 3030/DEC Rainbow 100/Siemens PC-D/OlyPeople/MFA 8085/TA Alphatronic

  • Sodale ...
    anbei mal die beiden ROMs, die ich auslesen konnte und Bilder vom Festplattencontroller und dem Busadapter.

  • Hallo Robert,


    ich habe eine Menge Hard- und Software zum Olympia Boss.


    Einer ist aus erster Hand. Kenne das Gerät seit ca. 1982. War der erste Rechner an dem ich "gehackt" habe.


    Habe drei Geräte, zwei passende Drucker, mehrere Ersatz Floppys und ne Menge Disketten. Ach ja, Handbücher auch noch.


    Bin gerade dabei alles zusammenzuholen und zu testen.


    Gruß Martin

  • Hallo Martin & alle anderen BOSS-Besitzer ... ich habe leider bislang weiterhin nur meinen eigenen BOSS "D" ohne weitere Software oder Dokumentation. Ich wurde angeschrieben, weil ein User hier den Thread gelesen hat, und den BOSS als Treiber in MAME erzeugen will.


    http://forums.bannister.org//u…&Number=111978#Post111978


    Ich würde mich riesig freuen, von Euch noch ROM-Inhalte, Disketten-Images oder Handbuch -Scans zu bekommen, um möglichst viele Informationen zur Verfügung stellen zu können, gerade weil die BOSS-Reihe ja so unterschiedliche Mitglieder bez. Prozessor und Diskettenformaten hat.


    Gruß

    Robert

    NCR DMV/Olivetti M20/ITT 3030/DEC Rainbow 100/Siemens PC-D/OlyPeople/MFA 8085/TA Alphatronic

  • Hallo Robert,

    ich bau meine Kiste heut mal auf.


    Gib mir mal einen Tipp, wie ich Images von den Boss Disketten erstellen könnte. Alternativ mach ich Dir Kopien, brauche dann aber Deine Postadresse.


    Das wär echt cool, wenn es gelingt den Boss in Mame wiederzubeleben. :)


    Gruss Martin

  • Hallo Martin,


    schön von Dir zu hören!


    Ganz wichtig wäre momentan ein Handbuch, falls Du die Möglichkeit zum Scannen hast.


    Für die Disketten kommt es auf das Format an - ich weiß nicht mal, wie der BOSS seine Daten speichert. Wenn Du weißt, ob der BOSS 35 bzw. 40 oder 77 bzw. 80 Datenspuren pro Diskettenseite nutzt, kannst Du die Schritte 1 und 2 überspringen.


    http://www.old-computers.com/museum/computer.asp?c=95


    Hier sind Diskettenkapazitäten angegeben, die ich vorsichtig so interpretiere: Boss A: einseitig, Boss B zweiseitig, Boss C und D zweiseitig, mehr Spuren als Boss A und B


    Ich würde so vorgehen:

    0. Achte darauf, dass Deine Originale schreibgeschützt sind.


    1. Formatiere eine Diskette auf dem Gerät, zu dem die Disketten gehören (wir wollen die alten Schätzchen ja nicht zu sehr durch Auslesen stressen, daher nehmen wir eine neue DD-Diskette).


    2. Auf einem PC mit einem HD-Diskettenlaufwerk (1.2MB) und DOS-Betriebssystem lässt Du die Diskette durch ANADISK analysieren.

    http://www.pcxt-micro.com/download.html


    3. Das Ergebnis der Analyse zeigt Dir, ob eine oder zwei Diskettenseiten genutzt werden, wieviele Spuren genutzt werden, und wie viele Sektoren in welcher Größe pro Spur benutzt werden. Das beeinflusst jetzt die Wahl der Waffen: Mit einem 1.2MB-Laufwerk kannst Du grundsätzlich (fast) alles auslesen, aber die Treffergenauigkeit bei Disketten mit 35 bzw. 40 Spuren pro Seite ist geringer, weil der Schreib-/Lesekopf einen schmaleren Magnetisierspalt hat. Falls Du ein 360K / 40 Spuren-Laufwerk hast, z.B. in einem XT ist das dann besser.

    Also: Hat die BOSS-Diskette 77 oder 80 Spuren, brauchst Du ein HD (oder QD) Laufwerk, hat sie 35 oder 40 Spuren, brauchst Du ein DD-Laufwerk (aber es kann grundsätzlich auch im HD-Laufwerk funktionieren).


    4. Ich lese gerne mit zwei Utilities ein, die beide ihre Stärken und Schwächen haben:

    Bei Teledisk http://www.classiccmp.org/dunfield/img54306/teledisk.htm brauchst Du dich um nichts weiter kümmern, als das Laufwerk einzustellen und ggf. das Auslesen auf eine Seite zu beschränken, falls der BOSS nur einseitige Disketten beschreiben sollte. Teledisk liest bis zum physikalischen Ende der Diskette (also z.B. 42 oder 82 Spuren) und nimmt so auch manche Kopierschutzeinrichtungen mit. Die überzähligen Spuren überfordern aber manchmal Emulatoren oder Utilities zum Umgang mit Diskettenimages.

    IMD braucht ein paar Voreinstellungen, funktioniert aber auch sehr gut. Beim Einlesen von 35/40-Spur-Disketten solltest Du z.B. "Double Step" auf "on" stellen, wieder angeben ob es einseitige oder zweiseitige Disketten sind und die maximale Anzahl der Spuren definieren. Bei IMD kannst Du v.a. sehr schön die Anzahl der Wiederholungen angeben, die bei widerspenstigen Disketten verwendet werden, um möglichst alle Daten zu bekommen. Für "kreative" Diskettenformate, die z.B. an den Sektornummern drehen oder zwischendrin das Aufzeichnungsformat ändern, sollest Du "Full Analysis" auf "Yes" setzen.


    Bei beiden Utilities können Kommentare eingegeben werden. Bitte schreibe vom Label die genaue Bezeichnung ab oder gib Hinweise, zu welcher Maschine die Diskette gehört.


    Wenn es der Zustand der Disketten hergibt, kannst Du zur Sicherheit jede Diskette mit beiden Utilities einlesen.


    Gruß

    Robert

    NCR DMV/Olivetti M20/ITT 3030/DEC Rainbow 100/Siemens PC-D/OlyPeople/MFA 8085/TA Alphatronic

  • Hallo Robert,


    danke für die Infos zum Imageerstellen.


    Hier der Verkaufsprospekt des BOSS (Büroorientierte Systeme und Software). Bin auch das erstemal über diese Auflösung des Namens gestolpert.


    Auf Seite drei ein Systemschaubild der Architektur des Boss A mit 8085 Prozessor.


    Für den BOSS A mit 8085 gab es 140 kByte und 256 kByte Diskettenlaufwerke.


    Ich kenne selbst nur das Prologue, aber es gab auch für den 8085 das CP/M Betriebssystem.


    Ein 360 kB 5,25 Zoll Laufwerk habe ich noch in meinem Amiga 2000 - da bin ich gerade dran eine Netzwerkkarte mit ISA-Bus zu finden, um Daten zwischen dem Bridgeboard und meinem Netzwerk auszutauschen.


    Ein 1,2 MB 5,25 Zoll Laufwerk habe ich garnicht mehr.


    Soviel erstmal für den Moment.


    Gruß nach bayrisch Schwaben

    Martin

  • Hallo an alle Exotenfreunde und Boss Liebhaber,


    hier habe ich einen Teil der BOSS Dokumentation gescannt und durchsuchbar gemacht. Mein "Original" ist bereits mehrfach kopiert - das war damals der Auslieferungszustand von der Firma Fischer & Heilmann hier aus der Gegend, die uns damals das System zur Fakturierung verkauft hatten.

    (Für über 10.000 DM hätte ich heutzutage auf einer gedruckten und gebundenen Ausgabe bestanden! ;-))


    Auf Seite 4 bzw. Seite 14 sind die Aufteilung des Speichers unter CP/M bzw. die Z80 Systemarchitektur beschrieben.


    Zum Modell D und den Besonderheiten mit der Festplatte gibt es ein eigenes Kapitel.


    Kann jemand daraus erkennen wieviel Spuren das Diskettenformat hat?


    Gruß Martin

  • Hallo Robert, hallo zusammen,


    nachdem ich heute meine Olympia Bosse repariert und getestet habe, hier ein Video für die MAME Entwickler, wie der Bootvorgang mit Diskettenlaufwerk aussieht:


    https://www.youtube.com/watch?v=vtqxN7oTOhw


    Viele Grüße

    Martin

  • Hallo Ihr alle,

    da sich hier anscheinend einiges Fachwissen bzgl. der alten Olympia Boss Systeme versammelt hat: mich würde mal hinsichtlich der Boss-Computer interessieren, ob die Teile denn ausschließlich mit dem damaligen Monitor verwendbar sind/waren, oder ob man (wie ein hier geposteter Werbeprospekt nahelegt) man auch einen "normalen" Fernseher etc. verwenden kann. Leider scheint ja die Pfostenleiste für den Monitoranschluss weitgehend undokumentiert zu sein, so dass man nicht einfach einen Adapter für einen TTL-Monitor basteln kann.


    Da sich am Boss eine Antennenbuchse befindet, sollte dort ja auch eigentlich ein Signal anliegen. Die Buchse ist intern mit einer Steckkarte verbunden (2-polig), zu der außerdem noch ein Abgriff per Flachbandkabel von kurz vor dem Monitorausgang gelegt ist - evtl. bekommt die Karte von dort ja auch das TTL-Bildsignal und formt es für den Koax-Ausgang um? Auf der Steckkarte im Boss sitzt ein NEC D3301D-2 CRT-Controller und massig TTL-Logik, zumindest. Beschaltung des NEC habe ich aber nicht im Netz gefunden.


    Irgendwie ist es halt doof, dass man ohne originalen Monitor bislang keine Möglichkeit zu haben scheint, ein Bild darzustellen. Auf der Antennenbuchse hab ich jedenfalls auch noch kein Bild "fangen" können... Vielleicht hat ja einer von Euch angesichts des Oberthemas in diesem Thread einen Tipp?


    Es handelt sich übrigens um einen Boss 2 (Z80A) mit 2 eingebauten Diskettenlaufwerken. Einschalten des Rechners geht, Netzfilterkondensatoren hab ich neue reingemacht, nachdem einer der alten bei einem Einschaltversuch vor Jahren duftintensiv und laut sein Leben ausgehaucht hatte. Achja, Handbücher und/oder Systemdisketten hab ich auch keine, aber ich wollte mal wenigstens ne Einschaltmeldung oder ähnliches sehen...


    Grüße aus Frankfurt,

    Ralph.

  • Hallo Ralph,


    Ich kann dir mit der "Antennenbuchse" nicht weiterhelfen. Habe dort noch nie etwas angeschlossen. Ein Elektrotechniker/Fernsehtechniker könnte mit einem Oszi sicher das Signal reverse-engineeren. Vielleicht ist deine Grafikkarte aber auch einfach defekt?!


    Mit Disketten kann ich aushelfen. Werde Diskettenimages hier demnächst einstellen.


    Gruß Martin

  • Hallo Fritz,

    bei längeren detailierten Videos bin ich absolut bei Dir.


    Falls Details wichtig sind, mach ich gern auch noch ein Video mit Stativ.


    Gruß Martin

  • Mal versucht, ob das nicht ein Antennensignal ist, sondern ein FBAS?

    Hab ich natürlich versucht, das ist die erste bzw. zweite Option bei unbekanntem Anschluss dieser Art. Kein FBAS-/BAS-Signal liegt an. Und auf Antennensignal hab ich natürlich neben dem üblichen (meist eh sinnfreien) Sendersuchlauf auch mit einem externen Philips-Tuner gesucht, der noch so herrlich haptisch mit Drehrädchen und Frequenzbereichs-Hebelchen arbeitet. Der kriegt jedes Atari VCS & Co. Signal, aber auch hier war das Kurbeln bislang nicht von Erfolg (aka. einem erkennbaren Bild) gekrönt...


    Natürlich könnte auch diese GraKa hinüber sein, deshalb auch meine prophylaktische Suche nach den Daten des NEC-Chips. Aber anscheinend ist diese gesamte Kiste so derart lausig dokumentiert, dass nichtmal jemand Unterlagen oder Kenntnis über die Beschaltung UND / ODER Funktion der GraKa und des Monitors bzw. Koax-Ausgangs hat...


    Es bleibt spannend. Bis dahin ist der Boss 2 eben eine nette Designstudie eines verfehlten Marketingkonzepts. ;)

  • Habe es jetzt auch mal getestet, ob aus der Buchse was rauskommt. Auf meinem Commodore 1802 erkenne ich zumindest, dass dort ein signal anliegt, das etwas mit dem bildschirminhalt zu tun hat. Wenn sich text auf dem bildschirm verschiebt, erkennt man dies auf dem bild auch.


    Wie sieht das auf deinem monitor aus, wenn du einige return tastendrücke machst?


    Gruß Martin

  • Danke schonmal für die Dateien und die Infos zum CRT-Controller!


    Hätte ich gewußt, dass Boris die Scans hat, hätte ich ihn auch endlich mal wieder angemailt - wir haben ewig nicht mehr direkten Kontakt gehabt. Ich hab ja früher gemeinsam mit ihm die Museumsseiten http://www.homecomputermuseum.de betrieben, bevor er das auf datenbankbasierte Generierung umgestellt hat. Seitdem präsentiert er seine Seiten wieder alleine - verständlich, ich kam damals mit dem Generieren meiner Beschreibungsseiten, dem Aktualisieren meiner Listen etc. nicht mehr hinterher...


    Guter Ansatz, um wirklich mal wieder eine Mail zu schreiben... ;)

  • Habe es jetzt auch mal getestet, ob aus der Buchse was rauskommt. Auf meinem Commodore 1802 erkenne ich zumindest, dass dort ein signal anliegt, das etwas mit dem bildschirminhalt zu tun hat. Wenn sich text auf dem bildschirm verschiebt, erkennt man dies auf dem bild auch.


    Wie sieht das auf deinem monitor aus, wenn du einige return tastendrücke machst?


    Gruß Martin

    Hi Martin,


    bislang hab ich da noch keine erkennbare Reaktion des Boss gehabt, ich hatte ihn an einem Samsung und einem Toshiba Flachbildfernseher über Video In angeschlossen. Ich müsste mal wieder einen der 1802 / 1701 / 1702 anschließen, die Schlepperei war mir nur zuviel.


    Nach Einschalten laufen Lüfter und Power-LED, ansonsten passiert nichts Weltbewegendes. Beim Ausschalten des Stroms gibt es noch ein minimales Kurz-Aufblinken der beiden roten Diskettenlaufwers-LEDs, ansonsten hab ich noch nichts Sichtbares gefunden. Auch beim blinden Drücken von Return etc. ist dem System keine Reaktion anzumerken. Deshalb auch meine Frage hinsichtlich Bildschirm - wenn dort mal eine erste Reaktion erkennbar wäre, fallen weitere Tests / Schritte erheblich leichter.


    Wenn ich mich recht an Marnos Video in Youtube erinnere, macht das System aber auch nicht wirklich Krach beim Booten, also weder einen Beep noch ein Schrammeln der Laufwerke...


    Mal schauen.


    Danke für die Tipps,

    Ralph.