Analog-Digital-Wandler aus ca. 1958 - Wandel&Goltermann ADW1/2

  • Einer der allerersten Analog-Digital-Wandler aus den späten 1950ern : Wandel&Goltermann ADW1/2


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    Ganz frühe, extrem seltene Digitaltechnik, Geräte dieser Generation wurden nur in kleinen Stückzahlen produziert - noch vollständig mit gewaltigen Mengen einzelner Germanium-Transistoren aufgebaut - teilweise sogar noch Glas-Transistoren der OC-Serie; teilweise bereits im Metallbecher. Aber auch noch drei Stück Elektronenröhren finden sich in dem Gerät.


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    Damit konnten in einer automatisierten Fertigungsstraße Messungen und Einstellungen an den Objekten, die dort gefertigt wurden, vollautomatisch durchgeführt werden, ebenso konnten die Ergebnisse automatisch dokumentiert werden - die allerersten Anfänge von CIM, ISO900x & Co ! Das war epochal und revolutionär neu ! Sicher ist der ADW1/2 am Besten nutzbar in Verbindung mit einem daran angeschlossenen Computer, aber er besitzt auch eine Druckerschnittstelle zum direkten Anschluss zwecks automatischer Dokumentation.
    Dieses ist die Schnittstelle zwischen professioneller Messtechnik, Industrieautomation und elektronischer Datenverarbeitung. Das Gerät passt aber nicht wirklich zu meinen ansonsten hier vorhandenen Geräten. Außerdem fehlt mir die dazu passende automatische Fertigungsstraße.....


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    Da es sich um Wandel&Goltermann und um ein sehr seltenes Stück Technikhandelt, habe ich das Gerät natürlich keinesfalls zerlegt - obwohl sich viele sehr interessante Teile darin befinden, die zur Instandsetzung anderer Geräte jener Zeit mal sehr nützlich sein können, beispielsweise die Germanium-Glas-Transistoren oder die zahlreichen AF118, die wirklich durch *nichts* anderes zu ersetzen sind (außer durch AF118....), da dieser Typ für Germanium-Verhältnisse außergewöhnliche Daten besitzt. Daher ist dieses - im Gegensatz zu meinen anderen Angeboten - kein "(Fast-oder-ganz-)Verschenk-Artikel". Ich tausche aber gern - mein üblicher Text folgt :


    "Was mich selber primär interessiert, das ist alte Messtechnik aus dem Bereich Wissenschaft, Forschung und Entwicklung sowie aus dem Bereich der Nachrichtentechnik. Alles, was Elektronenröhren enthält, ist potentiell interessant, aber manchmal auch halbleiterbestückte Geräte. Typische Hersteller derartiger Geräte waren Rohde&Schwarz, Tektronix, Siemens, Wandel&Goltermann, Philips, Hewlett-Packard, Schomandl, AEG – das sind nur einige der bekannteren Namen. (Außer Rohde&Schwarz sowie Tektronix sind die genannten Firmen nicht mehr existent oder nicht mehr im Bereich der Messtechnik tätig.)
    Ebenfalls interessant können sog. ‘kommerzielle’ Empfänger sein, also Funksignal-Empfänger, wie sie beispielsweise im Flugfunk, im Seefunk oder bei dem Bundesnachrichtendienst oder bei Presseagenturen, etc. eingesetzt wurden, dazu natürlich jegliche Posten von Elektronenröhren sowie alles, was eine Qualitäts- oder Zustandsbeurteilung von Elektronenröhren ermöglicht – Messgeräte und Messplätze zur Überprüfung von Elektronenröhren."


    Wer also *irgendetwas* aus dem genannten Bereich hat, möge es mir einfach anbieten ! Und wer nichts aus dem Bereich hat, aber den ADW1/2 dennoch interessant findet, sollte sich ebenfalls melden....


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    Im Netz findet sich zu diesem Gerät praktisch *nichts* an Information. Zu selten, zu exotisch. Da es aber vollständig mt einzelnen Bauelementen aufgebaut ist, kommt man hier auch ohne jegliche externe Information weiter - man muss sich aber dann Zeit dafür nehmen.
    Wie es mir schient, ist bei dem Gerät bereits ein Großteil der zum Druck nötigen und sonst im Drucker anzutreffenden Elektronik untergebracht, der externe Drucker also primär ein elektromechanisches Gerät mit wenig enthaltener Elektronik. Das legt den Schluss nahe, dass mit entsprechendem Willen und Sachverstand versehene Leute durchaus in der Lage sein könnten, einen anderen Drucker so zu modifizieren, dass er brav die Messwerte aus dem ADW1/2 ausdruckt.
    Allerdings gehe ich davon aus, dass sich im Archiv der Wandel&Goltermann-Foundation ein Manual zum Gerät befindet. Diese Stiftung kümmert sich 'in Papierform' um den Erhalt all' der Technologie, die von dieser einst zur Speerspitze des High-Tech gehörenden Firma entwickelt wurde. Allerdings gehörten die Produkte dieser Firma oft auch preislich zur 'Speerspitze', was sie dann entsprechend sehr selten macht. (Manche Geräte allerdings, die auch von der damaligen Bundespost zu Messzwecken am Telekommunikationsnetzwerk genutzt wurden, wurden in größeren Stückzahlen gefertigt und sind daher auch erheblich weniger teuer gewesen, die findet man daher recht häufig - beispielsweise die diversen Trägerfrequenz-Pegelsender und TF-Pegelmesser. Die kosteten dann nur den Gegenwert von vielleicht 2...3 Volkswagen) Insofern dürfte ein Handbuch zu diesem Gerät auch beschaffbar sein und wenn jemand möchte, könnte bei ernsthaftem Willen das Gerät sicher wieder in Funktion gesetzt werden. Wer zB. eine Telefunken TR4 oder eine Zuse Z25 -Rechneranlage zu Hause hat - hier ist ein würdiger und passender Datenlieferant dafür....


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    Anmerkung : Wer genau hinschaut, entdeckt krumm gebogene Kabelbäume, nicht exakt gerade eingesetzte Leiterplatten, eine Delle in einem Elko, etc. - so wäre das Gerät natürlich *niemals* von WaGo ausgeliefert worden, das kommt duch lieblose Behandlung irgendwann während der letzten fast 60 Jahre - aber soetwas ist natürlich mit sehr kleinem Aufwand wieder optisch schön herzurichten. Schwere Schäden wie gebrochene Steckleisten, gebrochene Leiterplatten oder zerstörte Transformatoren, etc. habe ich nicht entdeckt.