winfuture: Die Generation C64 hat früher mit Programmieren begonnen als Kids heute

  • Zitat

    Heutzutage predigen alle Experten und auch Gründer großer und bekannter IT-Unternehmen unentwegt, dass Kinder nicht früh genug mit dem Programmieren beginnen können. Doch bei den so genannten Millennials, also den um die Jahrtausendwende Geborenen, bleibt dieser Ruf tendenziell ungehört.


    Siehe hier: http://winfuture.de/news,101632.html


    Ist auch klar, C64 an, BASIC da. Heute muss man erstmal eine Programmiersprache finden, die didaktisch geeignet ist. Meine Tochter (7) macht am Wochende so einen Kurs, ich bin mal gespannt, was die da machen. Wenn das nix ist, stelle ich ihr einen C64 hin.

  • Na, damals war der Compter das große unbekannte Wesen, welches man erforschen musste. Irgendwann wollten viele rausfinden, was man ausser spielen noch mit einem Rechner machen kann... Viele hier sind wohl "erste generation computer kids". Wir hatten die Rechner damals zu Weihnachten ja bekommen, weil unsere Eltern dachten, wir würden damit die Hausaufgaben machen.... Nur zum Spielen hätte der deutsche Durchschnitthaushalt ja nicht über 1000 DM ausgegeben... :-))

    Damals MUSSTE man ja erstmal das Handbuch konsultieren, um überhaupt irgendein Programm laden zu können, erstmal eine Hürde überwinden. Nicht wie heute einfach Doppelklick oder mit dem Finger auf die App.. LOAD"$",8 und andere gängige Befehle hatten sich in unseren Wortschatz eingebrannt... Es war halt alles was ganz besonderes !


    Heute ist es für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene völlig normal. In jedem Haushalt sind PC, Laptop, smartphone, tablet etc an zu treffen. Das ist heute für die jüngere Generation so normal wie damals für uns das Fernsehen oder das Telefon.


    Jüngere Generationen sehen das alles aus einer anderen Sicht als wir.


    Jedenfalls finde ich es toll zu hören, dass es solche Programmierkurse für Kinder gibt. Ich bin sehr gespannt, was du darüber berichtest !!!

  • Heute ist es für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

    .... my two pennies worth ... die heutige Generation hat überhaupt keine Ahnung mehr, wie Betriebssysteme an einem Computer funktionieren ... man begibt sich in eine totale Abhängigkeit von den OS-Herstellern ... dann liegen die OS auch irgendwann nur noch auf fremden Servern ...


    Früher war das alles gritty=wirklichkeitsnah ... BASIC, Maschinensprache etc. pp. ... frage heute mal einen professionellen ADMIN, ob der das alles noch versteht ... *düstere Zukunftsperspektiven* ... wenn du verstehst, was ich meine ... und das tust du, weiß ich Jan ...

  • Ich will jetzt keinen "früher war alles besser" thread lostreten...

    Aber früher haben wir uns durch Basic codings durchgewühlt um mehr Leben in einem einfachen Spiel zu haben mittels manuellen Abänderungen im Programm, Spiele gecrackt bzw deren Kopierschutz, stundenlang/tagelang irgendwelche Listings aus Heften abgetippt etc. Man konnte eigentlich immer nur dazu lernen. Die Anwendungen waren einfach andere.


    Heute in Zeiten von medial versuchter Volksverdummung, in Zeiten von Hartz4-TV und Dschungelcamp surft der Durchschnittsuser, das wage ich jetzt mal zu behaupten, hauptsächlich bei facebook und twitter rum. Jugendlich machen irgendeinen Unsinn, filmen sich dabei, NUR um "likes" zu erhalten. Was für eine Welt ?! Ich gehe in eine Kneipe um ein lecker Bierchen zu trinken, gegenüber sitzen ein paar Jugendliche, jeder das Handy in der Hand. Ich fahre an einer Bushaltestelle vorbei, was sehe ich ein paar Leute, jeder das Handy in der Hand. Wir haben uns immer unterhalten....das waren noch Zeiten.. :-))

    Noch krasser.... mir rennen Erwachsene mit dem Handy in der Hand vors Auto, weil sie Pokemoons jagen..... verrückt !!


    Ich bin so froh, dass ich mit facebook etc nichts zu tun habe. Ich habe mich bereits vor Jahren von dem ganzen Kram distanziert. ich fand diese ganzen Fake-News und auch die Bilder des Mittagessens der Leute in meiner Freundesliste ziemlich nervend.


    Ich werde das auch versuchen bei der Erziehung meines Sohnes richtig zu machen. Er soll den Umgang mit einem Rechner erlernen (bedienen, Programmiergrundkenntnisse), er soll den Umgang mit dem Internet erlernen und verstehen, dass auf der anderen Seite immer ein Mensch sitzt, den man respektieren und akzeptieren muss und außerdem ist es mittlerweile ganz wichtig bei zu bringen, dass ein Mensch keine Likes auf irgendwelches Seiten nötig hat, um jemand zu sein. Und natürlich werde ich ihm irgendwann auch mal den C64 zeigen, aber ich hab noch etwas Zeit, der kleine ist erst 4 Wochen alt.. :-))

  • ... alles sehr *fordernd* nun ... echt schöner Beitrag von dir ...

    Aber früher haben wir uns durch Basic codings durchgewühlt um mehr Leben in einem einfachen Spiel zu haben mittels manuellen Abänderungen im Programm, Spiele gecrackt bzw deren Kopierschutz, stundenlang/tagelang irgendwelche Listings aus Heften abgetippt etc. Man konnte eigentlich immer nur dazu lernen. Die Anwendungen waren einfach andere.

    ... tssss ... :murmel: ... sowas ...

    Volksverdummung

    "Niemand hat die Absicht, das Volk zu verdummen!"

    gegenüber sitzen ein paar Jugendliche, jeder das Handy in der Hand

    ... oft (sehe ich so) sitzen & stehen die auch direkt nebeneinander ... und sagen kein Wort.

    Ich gehe in eine Kneipe um ein lecker Bierchen zu trinken

    ... bin sofort dabei ... :prost:


    weil sie Pokemoons jagen..... verrückt !!

    Kenne da auch einen Pokemon-Jäger seit > 40 Jahren ... mein alter Schulkumpel Peter ... komplett in einer Parallelwelt ... *traurig*

    Ich werde das auch versuchen bei der Erziehung meines Sohnes richtig zu machen.

    Uups ... eine absolut GROßE Lebensaufgabe ... :lol: ...

    Und natürlich werde ich ihm irgendwann auch mal den C64 zeigen

    ... na aber ... keine Frage ... 4 Wochen + 10 Jahre ... notfalls bekommst du einen von mir ... :)


    Ach ... der gute Jan schreibt mir aus der Seele ... :thumbup:

  • Habe, leider, auch das Gefühl, das das Alter in den letzten 10 Jahren auch schon hochgegangen ist mit dem man anfängt mit dem Programmieren - zumindest ist es so gefühlt bei meinen Bewerbern in der Ausbildung. (suche da übrigens noch jemanden :)


    Und wenn ich dann noch mit MATHE komme .... dann ist hopfen und malz verloren ;)

  • .... mir rennen Erwachsene mit dem Handy in der Hand vors Auto, weil sie Pokemoons jagen


    Nu ,das geht aber schon eher und auch ohne Handy in diese Richtung - spätestens dann, wenn sich Leute über 25 noch einen kleinen Teddy oder ein Eselchen außen an den Rucksack hängen.



    Bewerbern in der Ausbildung. (suche da übrigens noch jemanden


    Und wenn ich dann noch mit MATHE komme .... dann ist hopfen und malz verloren


    Du müßtest noch dazu schreiben, ob für die Ausbildungsabsolvierung oder als ausbildender Ausbilder. Für Punkt 1 mache ich Dir in dem Forum hier wenig Hoffnung. Punkt 2 vielleicht schon eher.


    Ja und Mathematik ist doch in DLand das, was man nicht braucht. Könnte ja passieren, daß Leute anfangen logisch zu denken ... mal davon abgesehen funktioniert das dann auch nicht, weil ja schon die Prämissen in sich widersprüchlich sind, oft genug zumindest, oder wenn man genug Leute befragt.

    (Manchmal auch schon, wenn man die gleichen Leute in 1 Woche Abstand nochmal befragt.)



    Und zum C64 für Siebenjährige ... C64, nicht machen. Da gibts besseres mittlerweile.

    Kurs ist super.

    Leute da abholen, wo sie was kennen, klappt auch gut. Handyspiel z.B.

    Zeropageadressen dagegen sind sowas von old-school...


    ( mal den Logo Vortrag vom letzten VCFB angucken ! )

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    Einmal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • Suche einen neuen Azubis *G* ... das ich hier wen finde ist eher unwahrscheinlich - man weiss aber nie ;)


    Suche derzeitig auch noch an nem Konzept und Jugendliche abzuholen - werd mir bald den 'App Inventer' für Android anschauen - App's zum zusammenklicken :)

  • Siehe hier: http://winfuture.de/news,101632.html


    Ist auch klar, C64 an, BASIC da. Heute muss man erstmal eine Programmiersprache finden, die didaktisch geeignet ist. Meine Tochter (7) macht am Wochende so einen Kurs, ich bin mal gespannt, was die da machen. Wenn das nix ist, stelle ich ihr einen C64 hin.


    Ich habe auch schon mal probiert und meinem Junior hinter einem C64 gesetzt. Er hat aber nur am Joystick-Kabel gesabbelt. Ist wohl mit 6 Monate noch etwas zu früh. :D

    Schaut doch mal in meinem Blog vorbei.

  • Hm Ich sehe da noch zwei Hauptgründe, warum der Anreiz zum Programmieren heute im Vergleich zu den 80ern geringer ist:


    1. Komplexität der Environments


    Die alten Rechner (Apple II / C64 / etc.) hatten ja kein wirkliches Betriebssystem, welches die Hardware vor dem Programm verbarg. OK, CP/M bot schon eine Abstraktionsebene, aber die war auch nur eine Hilfestellung und keine unüberwindliche Hürde. Wer aber heute auf die Hardwareebene zugreifen will, der muss - sowohl bei Windows, als auch bei Linux - sehr, sehr tief in die Systemprogrammierung einsteigen, um da etwas reissen zu können. Wo früher ein paar PEEKs und POKEs gereicht haben, ist da heutzutage ein selbstgebauter Hardwaretreiber, der dann ja noch in das Betriebssystem eingebunden werden muss, notwendig. Und da die heutigen Rechner alle direkt auch noch als Multiprozessoren daherkommen, liegt die Latte für den Programmieraufwand schon extrem hoch (Stichwort Race Conditions). Mit "eben mal was Ausprobieren" geht da gar nichts mehr.


    2. Der Anreiz, etwas besser zu machen fehlt


    Wenn man sich die Programme, die man damals kaufen konnte, mal betrachtet hat, lag es oft durchaus im Bereich des Möglichen, dass man durch selbst programmieren etwas Gleichwertiges oder - mit guten Ideen und viel Fleiß - gar Besseres hinbekommen hat. Sieht man aber, wieviel Manpower heutige Entwicklungsfirmen in die Entwicklung neuer Spiele oder Anwendungsprogramme stecken, hat man da als Einzelkämpfer kaum noch Chancen, da qualitativ auch nur in die Nähe zu kommen. Diese Entwicklung sah man schon am Anfang der 90er Jahre und wird nur dadurch etwas abgemildert, dass im Gegenzug auch immer mächtigere Entwicklungsumgebungen, Makrosprachen und Runtime-Engines verfügbar wurden.


    3. Viele Probleme sind schon hinreichend genug gelöst


    Meist fehlt einfach die Notwendigkeit, etwas zu coden, da es mittlerweile für fast jedes Problem fertige Programme gibt. Meist genügt schon eine Handvoll Skripte, um bestehende Programme so zu verwenden, dass sie ein aktuelles Problem lösen. Wozu dann alles nochmal selbst coden, wenn nicht aus purer Neugier?


    Im Gegenzug muß man aber auch sagen:


    Die finanzielle Hürde für die heutige Jugend tendiert eigentlich gegen Null: Die meisten bekommen den Rechner von ihren Eltern, oder können sich einen preisgünstig 2. Hand besorgen. Fachliteratur und Software gibt es haufenweise umsonst im Netz - und die verschiedenen Communities lösen auch das Problem, dass man sich gerne mal austauschen möchte, wenn man im Freundeskreis niemenden hat, der sich mit dem aktuell anliegenden Thema beschäftigt (früher oft echt ein Problem). BTW: Ich raufe mir oft die Haare, wenn ich sehe, dass meine Mädels, das Internet nur zum Tratschen benutzen und gar nicht versucht wird, die Unmenge an verfügbaren Informationen mal anzuzapfen.


    Und: Man darf auch nicht vergessen, dass es unzählige freie Projekte gibt, an denen viele Leute mitprogrammieren. Da kommt auch viel Nachwuchs nach. Aber auch da sind die meisten Projekte mittlerweise extrem komplex geworden. Das dauert, sich da erst einmal reinzufinden, bis man wirklich etwas beisteuern kann, was die anderen Programmierer nicht sofort zerpflücken (mir selbst - als Profi - auch schon passiert). Da kann der Frust für den ein- oder anderen auch schonmal dazu führen, dass man dann sagt: Dann halt nicht.


    -- Klaus

    [ ... to boldly code where no byte has gone before ... ]

  • Hallo,

    Das ist ein interessantes Thema. Ich bin jedoch der Meinung, dass sich das wieder umkerhrt. Gerade der Boom bei den Mikrocontrollern und SBCs bringt hier Bewegung rein. Der Calliope mini ist ein gutes Beispiel hierfür. Der zielt auf Grundschüler ab und ist vom Browser aus zu programmieren. Alles was es braucht sind Phantasie und Kreativität. Meine Töchter fahren voll drauf ab.