Seit einigen Wochen versuche ich, ein schönes, solides Stück Hardware aus dem Jahr 1975 wieder in Betrieb zu nehmen: ein Tektronix 4006-1 Grafikterminal. Nach einer gründlichen Reinigung zunächst mal ein Stand-Alone-Test: Bildschirm geht, Tastatur auch, und die eingetippten Zeichen erscheinen auf dem Schirm (der übrigens was ganz besonderes ist: einmal gesetzte Punkte bleiben gesetzt, bis der ganze Bildschirm gelöscht wird - einzelne Punkte können zwar gesetzt, nicht aber gelöscht werden). Dann Anschluss an meinen Laptop mittels USB/Seriell Wandler, erste Versuche mit Putty - geht (zumindest im Textmode). Das Teil soll aber grafikfähig sein und zwar mit einer Auflösung von 1024x1024 Punkten (Wahnsinn für 1975!), wobei ein Teil der Y-Auflösung außerhalb des Schirms liegt (aber trotzdem angesteuert werden kann). Die Ansteuerung ist alles andere als trivial. Zuerst muss der Grafikmode per ESC-Sequenz gesetzt werden, dann die X- und Y-Koordinaten mit je zwei Zeichen festgelegt werden. Gibt man dann ein zweites Koordinatenpaar ein, zeichnet das Terminal eine Linie. Ein spezielles Kommando erlaubt es auch, den Strahl neu zu positionieren ohne dass eine Linie gezeichnet wird.
Dabei tritt nun folgender Fehler auf: bei Koordinaten über 255 springt der Punkt erstmal zurück, um beim zweiten Durchlauf von Position 255 auf 512 zu springen. Den Effekt sieht man im Video gut - die X-Koordinate wird kontinuierlich hochgezählt, also sollte der Punkt stetig von links nach rechts wandern. Zunächst habe ich den Fehler in der Software gesucht, ein Programm in SmallBasic, das die X- und Y-Koordinaten in die entsprechenden Zeichen übersetzt und per serielle Schnittstelle überträgt. Inzwischen denke ich eher an einen Hardware-Fehler. Ein oder mehrere Bits werden nicht richtig gesetzt. Der komplette Schaltplan ist in den Unterlagen enthalten, sonst wäre das ganze ein aussichtsloses Unterfangen.
Hier mal Bilder und die Unterlagen: