Fake-Account und Kreditkartenbetrug bei Amazon...

  • Ich bin nun seit über 16 Jahren glücklicher Kunde bei Amazon und bin seit 10 Jahren Besitzer einer Visa-Karte. In letzter Zeit habe ich für meinen Neubau dort viele Sachen bestellt, zB Mauerkasten für Dunstabzugshaube etc. . Meine Sachen bestelle ich immer zu meinen Eltern, da meine Freundin und ich berufstätig sind und "nie" einer zuhause ist, wenn die Post kommt.

    Das heisst, meine Wohnadresse ist bei Amazon nicht hinterlegt und das war sie auch nie, die wissen also nicht, wo ich tatsächlich wohne.

    Bei meiner letzten Kreditkartenabrechnung sah ich plötzlich, dass knapp 1200 Euro abgezogen wurden und ich wusste nicht für was. Ich schaute auf mein Amazon Konto und hatte keine Bestellung mit dieser Kaufsumme. Daran hätte ich mich natürlich auch erinnert. Also rief ich bei Amazon an. Der nette Herr von der Hotline wies mich auf eine Nikon Digitalkamera hin, die ich bestellt haben soll, was aber nicht so war. Ich erzählte davon meiner Freundin und sie sagte, es sei ein Paket gekommen und sie hätte es in die Garage gestellt, weil sie dachte, es sei der Mauerkasten drin, von dem wir 2 Tage zuvor sprachen. Ich ging in die Garage und in dem Paket war tatsächlich diese Kamera. Dieses Paket kam an meine Wohnadresse, also die Adresse, von der Amazon nichts wissen kann.

    Ich rief bei Amazon an und sagte, dass ich die Kamera habe, diese allerdings nie bestellt habe und sie deswegen zurückgeben möchte. Der Herr von der Hotline hat mir eine Email geschickt mit einem Rücksendeformular und war sehr kooperativ und natürlich bekäme ich mein Geld wieder. Meine Kreditkarte habe ich direkt gesperrt !

    Nach einer Woche habe ich wieder bei Amazon angerufen, wann denn das Geld käme und ob das Paket eingetroffen sei. Er hat mir dann bestätigt, dass das Paket eingetroffen sei und dass ich mein Geld bekäme, allerdings würde das in der Regel 14 Tage dauern.


    Soweit, so gut. Jetzt fragte ich mich die ganze Zeit, wie doof ein Betrüger sein kann ?! Er bestellt eine Kamera auf meine Rechnung und schickt sie an mich... Er hat ja in dem Moment nichts davon ! Ich schicke die Kamera zurück und kriege mein Geld wieder. Friede, Freude, Eierkuchen...


    Und jetzt kommt das ABER. Der Betrüger hat sich bei Amazon in meinem Namen beschwert (der Amazon Mitarbeiter hat gesagt, er hätte den Bau abgerissen) und gesagt Kamera 1 sei nicht angekommen. Daraufhin hat Amazon brav Kamera 2 rausgeschickt, natürlich NICHT an meine Adresse, sondern an seine. Das hat er bei einem anderen Sachbearbeiter wieder bemängelt und Amazon hat Kamera 3 rausgeschickt.


    Jetzt hat mich Amazon natürlich gefragt, wo Kamera 2 und Kamera 3 sind. Daraufhin habe ich gesagt, sie sollen mal auf die abweichende Lieferadresse schauen. Und wie gesagt, höchstwahrscheinlich ist diese Adresse die Adresse des Betrügers ?! Der Betrüger hat unter meinem Namen einen zweiten Acount bei Amazon aufgemacht mit meiner Wohnadresse. Seine Email-Adresse beinhaltet meinen Namen, allerdings bei einem anderen Anbieter.


    Amazon darf aus Datenschutzgründen natürlich nicht seine Adresse angeben. Mir wurde nur soviel verraten, dass die Lieferadresse in einem ganze anderen Teil von Deutschland liegt.


    Jetzt frage ich mich, wie kommt der Typ an meine Adresse und dazu passend an meine gesamten Kreditkarteninformationen ????


    Ich vermute mal, ich habe irgendeinen Virus (fishing) auf meinem Rechner ?!


    Was hält ihr davon ?



    Gruss Jan

    • Offizieller Beitrag

    Starkes Stück.

    Ich hoffe, Du hast bereits bei der Polizei Anzeige erstattet?

    Wenn erstmal die Staatsanwaltschaft ermittelt können die sich nicht mehr hinter Datenschutz verstecken.


    Das Amazon es Betrügern mit verschiedensten Maschen nur allzu leicht macht ist keine Neuigkeit.

    Darüber wurde z.B. in der c't gelegentlich berichtet.

    Und natürlich auch darüber, daß Amazon Steuerhinterziehung durch unseriöse Händler unterstützt nicht wirklich bekämpft.

    Die weiteren unfairen Geschäftspraktiken möchte ich garnicht erwähnen.

    Für mich ist das alles nur Grund, dort nicht zu kaufen, und auch andere darauf hinzuweisen, dort besser nicht zu kaufen.

    +++ ATH

  • Die Geschichte wurde der Rechtsabteilung von Amazon übergeben. Sie sagten sie würden der Sache auf den Grund gehen. Sie haben mir auch geraten zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten. Ich gehe am Montag hin.

    Ich habe jetzt schon des öfteren im Bekanntenkreis gehört, dass man da bei Amazon nicht mehr kauft. Probleme habe ich bis dato nicht gehabt. Die große Frage ist, wie kam der Betrüger an meine Adresse ? Diese war nie bei Amazon hinterlegt, da ich immer zu meinen Eltern bestellt habe. Und meinen Internetzugang würde ich als sicher bezeichnen. Ich habe den Virenschutz von der Telekom, einen Router mit Virenschutz, und auf dem Rechner wiederum ein Virenschutz-Programm...

  • Die große Frage ist, wie kam der Betrüger an meine Adresse ?

    Als du deinen Amazon-Account erstellt hast, hast du da deine eigene Adresse ursprünglich mal eingegeben ... Lieferadresse war bei deinen Eltern, hast du geschrieben? Vielleicht hat jemand deinen Account gehackt ... hast du ab und zu über dein Handy gekauft?

  • Nein. Als ich meinen Account damals gemacht habe war ich 21 und habe noch bei meinen Eltern gewohnt. Also die hatten nie meine spätere Adresse...

  • Stehst Du im Telefonbuch? Dann ist die Adresse leicht zu bekommen. Mit den Kreditkarteninformationen ist das was anderes. Allerdings kannst Du bei Amazon ja auch ohne Kreditkarte bestellen, z. B. per Lastschrift. Dann braucht man nur Deine Kontonummer (schon mal was bei eBay verkauft?). Was mir nicht klar ist: Kamera 2 und 3 sind doch an jemand anders gegangen, nicht nur an eine andere Adresse. Das muss sich doch polizeilich ermitteln lassen, wenn es nicht gerade eine Packstation war?

  • gleiches passwort für email und amazon?

  • Da kann man nur hoffen, dass die Polizei von Amazon die Adresse des 'Unbekannten' bekommt.

    Beim Virusscan empfehle ich den Avira. Der updatet sich täglich und hat bei mir bisher alles raus gefischt.

    Zusätzlich lass ich meine IP öfter mal rotieren mit Router Reconnect. Ist ja auch wie eine Anschrift.

    ███▓▒░░♫☺Faszination der Heimcomputer☺♫░░▒▓███

  • Nein. ich hatte das originale Windows Defender und hab jetzt Spyhunter4 drauf. Im Telefonbuch stehe ich nicht.

    Wenn ich jetzt das Geld von Amazon wieder bekomme, hab ich ja keinen Verlust. Trotzdem werde ich eine Anzeige machen. Solchen Leuten MUSS das Handwerk gelegt werden.

  • Spyhunter4

    kenne ich nicht.

    defender auf jeden fall nicht.

    ich würde auch avira empfehlen, benutze es schon seit fast 20 jahren.


    Solchen Leuten MUSS das Handwerk gelegt werden.

    ja

  • Der "Fehler" muss nicht immer beim Kunden gesucht werden. Leider hat Amazon merkwürdige Geschäftspraktiken, d.h. eine Identität wird da nie wirklich überprüft. Wenn er als Kunde die "neue" Lieferadresse selbst nicht hinterlegt hat, diese also nicht in seinem Amazon Profil drin stehen hat, hat m.E. Amazon selbst ein Fehler gemacht, denn warum sollte man überhaupt die Adressen hinterlegen wenn das 'eh Wurscht ist und man die Artikel wohin auch immer (auch nach Burkina Faso ?) schicken kann. Wenn hingegen in seinem Amazon Profil die "neue" Adresse - weil der Account gehackt wurde - auch hinterlegt war, sieht es schlechter aus.

    Da viele recht freizügig mit den Kreditkartendaten umgehen und auch bei anderen Online-Shops damit bestellen, egal wo der Geschäftssitz des Onlineshops und dessen Reputation aussieht, kann man als "Angreifer" natürlich auch anderweitig an solche Daten kommen.


    Was ich immer noch nicht verstehe - wenn das über die Kreditkarte gemacht wurde, kann man doch dem Kreditkarteninstitut das melden. Meine Erfahrung ist, dass das Kreditkarteninstitut bei rechtzeitig gemeldeten Mißbrauch die Transaktionen storniert.

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


    Webseite und Blog ist immer noch - seit fast 20 Jahren - online.

  • Ich war früher auch gerne mit Kreditkarte unterwegs....habe aber auch schlechte Erfahrungen gemacht. Zwar nicht mit so hohen Summen aber trotzdem nervig. Auch mit PayPal hatte ich Ärger.... Geld was ich von Käufern rhalten habe wurde zurückgebucht und konnte nicht wieder aktiviert werden... Zum Glück auch keine hohen Beträge!

    Seit 3-4 Jahren benutze ich beides nicht mehr und bin total stressfrei !!! Konnte bisher immer mit IBAN alles per Überweisung erledigen...

  • Hier kam neulich mal eine eMail an, die vielleicht bißchen beim Rätsel helfen kann.

    Zumindest als eine Möglichkeit mal einen Erstzugang zu bekommen.


    Also es gibt da durchaus andere Wege, die sowas auch noch nehmen kann. Man muß halt die richtigen Kanäle anfragen - oder wie in meinem Fall angefragt werden. Keine Ahnung, was ich mit 8,9 Millionen eMail Adressen soll, aber t-online dürften die Qualitätsadressen sein, mit denen man dann auch mal ein Auto bestellen kann oder so.


    Es würde mich gar nicht wundern, wenn es sowas nicht auch mit Kreditkartendaten gäbe.


    Die Adressen habe ich mal weggelassen, nicht daß sich jemand aufgerufen fühlt da anzufragen, waren aber welche mit .ru bzw. .jp Kennung.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ich hatte früher auch alles mit Überweisung gemacht. Irgendwann hab ich mich bei Paypal angemeldet, weil es bequemer war und es da eine Art Schutz gibt. Die Visa hatte ich mir genommen, als ich 2006 mein US-Fahrzeug aufgebaut habe. Damals konnte man via Paypal nicht international zahlen und per Überweisung erst Recht nicht. Und da solche unsicheren Geschichten wie WesternUnion nicht in Frage kamen, habe ich mich für die Visa entschieden. Ich hatte auch nie Probleme damit. Bei Amazon hab ich eigentlich immer via Bankeinzug bezahlt. Ich weiss gar nicht mehr, warum ich die Kartendaten dort überhaupt hinterlegt hatte. Normalerweise habe ich nur kleine Beträge auf der Visa. zB durch Käufe im App-Store oder auch den Betrag von 1,99Euro für die 50gb Apple Cloud zwecks Handysicherung. Gelegentlich mal Aliexpress und Konsorten, aber höchst selten.

    Ich habe seit 2001 Internet und hatte nie irgendwelche Probleme mit irgendwelchen Viren oder Trojanern. Jedenfalls nicht merklich. Man liest immer wieder davon, aber man denkt man sei selber sicher und es könne einen nicht betreffen, auf Grund von verschiedenen Sicherheits-Tools. Aber dem ist wohl nicht so.


    Am liebsten würde ich meine Bankgeschäfte jetzt auf einem "Nischensystem" machen, auf dem das Virengelump einfach nicht läuft. Neulich hat mir jemand erzählt, dass er einen zweiten Rechner aufgebaut hat NUR für Bankgeschäfte. Diese Idee ist gar nicht so verkehrt...