Aus der Rubrik "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert":
Anleitung zum Selberbauen einer Magnetic Data Card für den 1975er Taschenrechner CASIO PRO fx-1
Der Rechner und die Karte (inklusive einer nicht unwichtigen Anleitung zur Benutzung der Karte) können hier begutachtet werden.
Schritt 1: Erstellen einer Vorlage zum Drucken.
Ich habe hier OpenOffice Draw verwendet. Als Vorlage diente mit die Abbildung der Karte unter dem Link oben, als Abmessungen habe ich die Größe einer normalen Scheckkarte vorausgesetzt. Dieser Schritt hat am längsten gedauert, aber ich habe Euch mal die Vorlage im Original und als PDF angefügt.
Schritt 2: Organisieren einer nicht mehr benötigten Parkhauskarte mit Magnetstreifen und einer Overheadfolie für den Drucker
Die Parkhauskarte kann man sich bei vielen Parkhäusern einfach abgreifen, da die dort oft Haufenweise an der ausgangsschranke rumliegen. Es sollte aber schon ein sauberes ungeknicktes Exemplar sein. Wahrscheinlich gehen auch die Magnetstreifen von HP- oder TI-Rechnern, aber die waren mir zum Basteln zu schade.
Schritt 3: Drucken der Vorlage auf die Overhead-Folie
Zum Drucken habe ich einen handelsüblichen Laser verwendet. Man braucht allerdings eine Overhead-Folie für Laserdrucker - wohl dem, der noch eine hat (hehe).
Schritt 4: Ausschneiden einer Karte aus der Folie und des Magnetstreifens aus der Parkhauskarte
Schritt 5: Zusammenkleben der Plastikkarte und des Magnetstreifens mit Tesafilm
Das ist der heikelste Schritt. Der Tesafilm darf nicht auf dem Magnetstreifen kleben, wo der Schreib-/Lesekopf des Casio liest und schreibt. Aber glücklicherweise ist der Streifen auf den Parkkarten etwas breiter als auf der Casio-Karte.
Der graue Streifen auf der Vorlage gibt einen Anhaltspunkt, wo auf dem Oiginal der Magnetstreifen ist. Den (breiteren) Magnetstreifen der Parkhauskarte dementsprechend an der oberen und unteren Seite überlappen lassen und mit Tesafilm fixieren. Dann noch mit einem Plastikspatel (Fingernagel geht zur Not auch) eventuelle Luftblasen aus der Region der schwarzen Striche herausstreichen.
Da das ganze Konstrukt etwas labil wirkt (Overheadfolie ist halt dünner als eine Magnetkarte), habe ich auch noch auf der Rückseite ein paar Streifen Tesafilm zur Verstärkung aufgebracht. Wenn ich das nochmal mache, werde ich wahrscheinlich die Vorlage so ändern, dass ich die Overhead-Folie einmal an der oberen Kante knicken kann, um so zwei Lagen zu erhalten - dann sollte es stabiler sein.
Schritt 6: Test
Ein Test mit einem kleinen Programm war dann auf Anhieb erfolgreich (Programm eingetippt und getestet, dann auf Karte geschrieben, Rechner ausgeschaltet und danach verifiziert, dass kein Programm mehr im Speicher war und schliesslich das Programm wieder von Karte gelesen und ausgeführt (Erwartete Antwort "Speicher 3 enthält 8" wurde korrekt angezeigt):
Viel Spaß beim Nachbasteln
-- Klaus