Kennt jemand einen Rechner namens Philips P2500 ??

  • Hallo,


    bin vor einiger Zeit auf dieses Forum gestoßen, als ich nach Philips P2500 suchte und habe mich jetzt entschlossen am Forum teilzunehmen. Ich habe viele P2500 Disketten zu Hause liegen und wollte diese auf einen PC übertragen. Leider habe ich keinen ganz alten PC für diverse CP/M to DOS – Konvertierprogramme zur Verfügung. Außerdem weiß ich, dass die P2500-Disketten Probleme machen.


    Ich habe jetzt eine Möglichkeit gefunden mittels 22DISK, auf einem Pentium II (500MHz, mit einem 5 1/4“ AT-Laufwerk) unter DOS (von WIN98) auf meine P2500 CP/M-Disketten zugreifen zu können (Directory anzeigen, Lesen, Schreiben, Formatieren). Außerdem kopiere ich das Image mit SAMDISK (unter WINXP) zum Archivieren.

    Noch nicht gelöst habe ich die Konvertierung von UCSD-Disketten, sowie Philips-Basic-Disketten (ohne CP/M).


    Um auf die ursprüngliche Frage von Peter z80.eu zurückzukommen, welches Betriebssystem auf der P2500 genutzt wurde:


    Zum einen gab es ein Philips internes System mit Basic (ohne CP/M). Weiters gab es CP/M 2.2 und auch ein eigenständiges UCSD Pascal. Das erwähnte TurboDOS wurde meines Wissens nach nur auf der P3500 (kommerzielles Mehrplatzsystem) genutzt.


    Grüße

    PAW

    (Peter aus Wien)


    P.S.: Habe selbst auch eine P2500 (leider derzeit defekt). Werde später darüber berichten.


  • Hmmm ... UCSD bzw. P-System Dateizugriff geht bspw. über Xenocopy, aber nur für Formate ganz bestimmter Rechner.

    Kannst Du bspw. aus der Liste http://www.xenosoft.com/fmts.html herauslesen.

    Xenocopy ist was ähnliches wie Uniform oder 22Disk, aber ist im Internet nur sehr schwer zu finden.


    Oder via Linux Rechner und Disk-Image kannst Du auch http://ucsd-psystem-fs.sourceforge.net/ nutzen.

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


    Webseite und Blog ist immer noch - seit fast 20 Jahren - online.

  • fritzeflink : Danke für die Links, die habe ich schon früher (beim Erstellen der Boot-Disks für meinen P2000C Rechner) genutzt. Zumindest auf meinem P2500 System haben die "Rik Bos" Images leider nicht funktioniert (sie dürften nicht im Original P2500 Format vorliegen, sondern Abzüge von konvertierten Disketten am P2000C sein). Ich habe zu meinem P2500 System drei funktionsfähige Disketten bekommen, diese findet Ihr auch bei FJKraan abgelegt.


    Das physische P2500 Diskettenformat ist leider etwas "eigen", insofern sehe ich keine großen Chancen mit Xenocopy oder den UCSD-p Opensource Tools. Ich kann es aber mal probieren, irgendwo sollte ich eine Xenocopy Kopie haben. Am P2000C kann ich jedenfalls auch die UCSD-p Disketten vom P2500 lesen und in andere Formate (inkl. DOS) konvertieren. Das hilft natürlich nichts wenn jemand hier selbst Disketten konvertieren möchte, aber im Einzelfall bin ich gerne behilflich.

  • Vielen Dank für die zahlreichen Tips!

    Einige sind sehr interessant. CP/M-Konvertierung mit XENOCOPY ist für mich keine Option, da ich nur „modernere“ PCs verwende. Mit Supercopy konnte ich die P2500 Disketten auch nicht auslesen. Außerdem geht es mit 22DISK ganz gut, wenn man an den richtigen Schrauben dreht. Bezüglich UCSD mit XENOCOPY ist zu sagen, dass sich in der Liste nur ein einziges UCSD-Format findet und dazu bräuchte man noch Zusätze. Ist jedenfalls kein Philips-Format. Bei UCSD mit LINUX muss ich leider passen, da ich mich mit Linux überhaupt nicht auskenne. UCSD werde ich vorerst auf Eis legen, denn vorher möchte ich etwas anderes zum Laufen bringen.


    Ich habe selbst seit vielen Jahren eine P2500, hatte aber keine Zeit diese zu benutzen.



    CPU mit oben stehendem Monitor und eingebauten Floppylaufwerken.

    Das dritte Laufwerk ist nicht standardmäßig und wurde nachgerüstet.

    Als ich sie vor kurzem (angeregt durch Classic-Computing) in Betrieb nehmen wollte, musste ich feststellen, dass einiges nicht funktioniert.

    Beim Einschalten kam zwar die Startmeldung  P H I L I P S  MICROCOMPUTER P2500, aber sonst tat sich nichts. Es wurde auch keine Diskette eingelesen (nicht einmal versucht … kein Step-Geräusch). Zum Glück verfüge ich über einen Maint-Stecker, den man in den rechts liegenden Slot einschieben kann (ist normalerweise für den SEMSAM-Key). Das Maintprogramm zeigte im Menü jede Menge Schreibfehler (Text unvollständig oder falsch). Der RAM-Test ließ sich zwar auswählen, stürzte aber regelmäßig ab. Dies lässt darauf schließen, dass die 64K x 1 (dynamische RAMs) defekt sind. Leider sind nur 3 von den 8 Chips gesockelt. Damit ist ein einfaches Probieren durch Tauschen nicht möglich. (Die drei gesockelten habe ich schon getauscht, ohne Erfolg.)


    P2500 CPU-Platine: links Anschlüsse für Tastatur und Drucker. Unten ein CTC und eine Z80-CPU mit 4 MHz. in der Mitte das IPL-EPROM und rechts die RAMs.


    IPL und RAMs nochmal im Detail:


    Deshalb werde ich versuchen ein kleines Z80-Programm für das IPL-EPROM (Typ 2732) zu schreiben, das mir bei der Suche nach den defekten Bauteilen hilft. Dies ist leider nicht so einfach, da dieses Programm völlig ohne RAM auskommen muss (kein Call, Return, Stack, Interrupt, etc.). Werde weiter darüber berichten.


    Grüße, PAW



  • Ja, leider habe ich auch ein Problem mit meinem Monitor. Dieser hat offenbar währen der langen Zeit gelitten. Wie aus den Bildern ersichtlich, haben sich dunkle Flecken innerhalb der Gläser gebildet. Von außen nicht zu reinigen!






    Frage: Hat jemand Erfahrung, wie man diesen Flecken beikommen könnte? Lässt sich die vordere Glasplatte irgendwie entfernen, ohne den Schirm zu zerstören? Ist möglicherweise nur aufgeklebt. (Habe ich noch nicht genauer untersucht.)


    Grüße, PAW









  • Die fleckige Zwischenschicht ist eine Art Gummi. Zumindest bei meiner Pertec, wo ich die Prozedur gemacht habe. Mit einer geflochtenen Nylonschnur habe ich den Zwischenraum durchtrennt. Wie mit einer Schnursäge. Hat eine gute Stunde Arbeit gemacht und ist häufiger gerissen. Mehrere Knoten in der Schnur verbessern das Schneideergebnis.

    Sind die Gläser getrennt muss man die Reste abschaben. Das geht mit etwas Holz oder dem Fingernagel. Sollte halt weicher als Glas sein. Danach mit Glasreiniger.

    Die Scheibe wieder mit Abstandhalter befestigen.

    Dann hat man wieder freie Sicht, mit leichten Nachteilen beim Schrägeinblick.


    Ob man das auch wieder füllen kann, weiss ich nicht.


    Gruß

    Volker

    Suche Teile und Geräte für DEC PDP8 Systeme, DEC PDP 11/40 (Unibus) und Teletype ASR-33+ ASR-35. Sowie Zubehör, Doku usw. aus dem Umfeld.

  • Danke für die aufschlussreiche Information! Werde mir meinen Monitor bei Gelegenheit näher ansehen und gegebenenfalls öffnen. Vorher muss ich mir aber noch eine Alternative suchen, falls die Reparatur schief läuft. Die P2500 hat noch einen zweiten Anschluss am Videoboard. Muss nachlesen, was dieser kann.

    Grüße, PAW

  • Wie vor ein paar Tagen angekündigt, habe ich ein RAM-Testprogramm für die CPU-Platine geschrieben. Dieses testet das RAM im Bereich 1000H bis FFFFH mit verschiedenen Bitmustern. Das Programm wird in einen 2732 EPROM gebrannt und in den Sockel für den IPL (Initial Program Loader eingesetzt. Zusätzlich kann die Tastatur angeschlossen werden (Beeptöne und Steuermöglichkeiten). Weiters muss eine V24 (RS232)-Verbindung vom oberen Stecker (Druckeranschluss) zu einem PC-Programm hergestellt (z.B.: Hyperterminal, etc.). Das Terminal wird auf 9600 Baud, 8 Bit, No Parity, No Protokoll eingestellt. Das Testprogramm meldet die Ergebnisse via Druckerschnittstelle auf Pin 3. (Es kann aber kein Drucker angeschlossen werden, da dieser auf 1200 Baud eingestellt ist.)


    Normalerweise prüft der Original-IPL-Loader die Funktion des RAMs, aber nur auf Nullen oder Einsen. Dabei trat der Fehler jedoch nicht auf. Erst bei komplexeren Tests wurde der Fehler sichtbar.


    Hier ein Auszug aus dem Protokoll:

    RAM Pattern hex = 00  bin = 00000000 OK   Rotate ... OK   Xor ...  OK

    RAM Pattern hex = 55  bin = 01010101 OK   Rotate ... OK   Xor ...  OK

    RAM Pattern hex = AA  bin = 10101010 OK   Rotate ... OK   Xor ...  OK

    RAM Pattern hex = 0F  bin = 00001111 OK   Rotate ...

    Err Addr: 10A1H  soll: 1EH  ist: 0EH  diff: 00010000B

    Err Addr: 10A4H  soll: F0H  ist: E0H  diff: 00010000B

    Err Addr: 10A6H  soll: C3H  ist: D3H  diff: 00010000B

    Err Addr: 10A7H  soll: 87H  ist: 97H  diff: 00010000B

    Err Addr: 10A9H  soll: 1EH  ist: 0EH  diff: 00010000B

    Err Addr: 10ACH  soll: F0H  ist: E0H  diff: 00010000B


    Daraus ist ersichtlich, dass der Fehler immer im Bit 000x0000 (siehe diff:) ab Adresse 10A1H auftritt. Ab Adresse 8000H trat der Fehler nicht mehr auf, bis dahin aber sehr häufig.

    Nun konnte ich den betreffenden Chip auf Position 7124 entfernen, sockeln und durch einen anderen ersetzen.



    Die ersten Tests mit dem Original-IPL Baustein und dem Maint-Programm (im Sesam-Slot), sowie eingesteckter Video-Karte waren erfolgreich. Der dort vorhandene Speichertest verlief ebenfalls positiv.


    Für den Fall, dass jemand ähnliche Probleme auf einer P2000B oder P2500 hat, stelle ich hier das RAM-Testprogramm als Binary-Image (im ZIP-File) zur Verfügung. Dieses kann in ein 2732 EPROM (4 KB) gebrannt und wie oben beschrieben, verwendet werden. (Ich übernehme keinerlei Garantie für die einwandfreie Funktion. Die Verwendung erfolgt auf eigenes Risiko.)


    HWTEST V100.zip


    Leider hatte ich mich zu früh gefreut! Es gibt weitere Probleme, nämlich häufige Schreib-/Lesefehler auf dem Floppy-Bootlaufwerk. Werde wieder berichten.


    Grüße, PAW






  • Du hast ja ohnehin 3 Laufwerke. Was passiert denn wenn Du Laufwerk 2 oder 3 als erstes Laufwerk verwendest (es muss ja nur der Drive Select Jumper umgesetzt werden)?

  • Das wäre nur die halbe Miete! LW 1 ist ein doppelseitiges und die beiden anderen sind nur einseitig. LW 1 ist später nachgerüstet worden, also nicht original, es sind aber viele Systemdisketten doppelseitig bespielt. Ich werde auf jeden Fall versuchen, das Laufwerk zu reparieren, weiß aber noch nicht, wann ich dazu komme. Natürlich wäre es einen Versuch wert, das 2. Laufwerk als LW 1 zu probieren. Das mit den Jumpern muss ich erst sehen, ob die Dinger schon so was haben.

  • Ich habe jedenfalls zwei "Reserve-Laufwerke" (aber auch nur einseitig), diese haben die üblichen Jumper zur Einstellung der Laufwerks-ID (und am zweiten Laufwerk ist zusätzlich der Terminierungs-Widerstand angebracht).

  • Außer den häufigen Schreib-/Lesefehlern auf dem Floppy-Bootlaufwerk, gab dieses auch unangenehme Geräusche von sich. Deshalb baute ich das Laufwerk aus. Wie schon erwähnt, ist dieses Laufwerk ein doppelseitiges mit 96 tpi und hat eine Kapazität von rund 600 KB (formatiert), im Gegensatz zu den standardmäßigen Single-Side-Laufwerken (Typ X 3113) mit einer Kapazität von ca. 300 KB. Bei allen Formaten wird MFM verwendet.


    Hier ein paar Bilder vom geräuschvollen DS-Laufwerk.




    Nach Ausbau der Platine:


    Um die Geräusche zu bekämpfen, gab ich einen Tropfen WD40

    in das Lager des Anpress-Konus’, was auch tatsächlich half.




    Leider hatte dies keine Auswirkungen auf die, weiterhin vorhandenen, Schreib-/Lesefehler. Ich werde also weiter nach dem Fehler suchen müssen, habe aber im Moment keine Zeit dafür. Aus diesem Grund habe ich den Vorschlag von gpospi aufgegriffen und die Jumper für den Drive-Select geändert.


    Mein Ziel war es nun, das erste mit dem dritten Laufwerk zu vertauschen.


    Jumper von linkem DS-Laufwerk (LW 1 ) vor Änderung


    Jumper von mittlerem Laufwerk (LW 2 ) vor Änderung

    Hier habe ich auch die möglichen Jumperstellungen markiert.

    Auf den vier Positionen darf dabei nur jeweils ein Jumper gesetzt sein!


    Jumper von rechtem Laufwerk (LW 3 ) vor Änderung

    (Der zweite Jumper dient hier nur als Ersatz für die fixe Lötbrücke

    bei den anderen Laufwerken).

    Außerdem ist hier der Abschlusswiderstand im Sockel zu sehen.

    Dieser ist immer am Laufwerk, welches als letztes

    am Flach-Kabel hängt, anzubringen.


    Nach Änderung der Jumper war die P2500 wieder bootfähig!


    Falls jemand Informationen zur P2500/P2000B (eventuell auch P2000T und M) braucht, helfe ich gerne, soweit ich kann!


    Grüße, PAW

  • Ich hatte mal ein ähnlich aufgebautes Laufwerk, da hatte der Anpressdruck nicht mehr gereicht die Diskette gnügend mitzunehmen. Die Reibung an den Leseköpfen bremste die Scheibe und es gab keine Funktion.

    Suche Teile und Geräte für DEC PDP8 Systeme, DEC PDP 11/40 (Unibus) und Teletype ASR-33+ ASR-35. Sowie Zubehör, Doku usw. aus dem Umfeld.

  • Danke für den Hinweis! Das mit dem Anpressdruck werde ich bei Gelegenheit prüfen.


    Nachdem ich das gemeinsame Gehäuse von Monitor und Floppy schon offen hatte, riskierte ich auch noch einen näheren Blick auf den „fleckigen“ Monitor. Wie im Beitrag (#40) von gnupublic berichtet, befindet sich auch bei meinem Philips-Monitor eine gummiartige, transparente, ca. 3mm dicke Schicht zwischen der eigentlichen Bildröhre und der vorgesetzten Glasplatte. Diese ist offenbar für die Flecken verantwortlich. Ich habe probeweise ein kleines Stück links oben entfernt.


    Monitor von vorne gesehen:


    Von der Seite gesehen:


    Werde vermutlich, die von gnupublic praktizierte Methode anwenden müssen, sobald ich genügend Zeit dafür finde. Werde darüber berichten.


    Grüße, PAW

  • Im Forum wurde die Möglichkeit einer Grafik auf der P2500 angesprochen.


    Allgemein zur Grafik: Die P2500 verfügt über zwei Grafikmöglichkeiten:


    1.) Grafik, wie sie beim Teletext am TV möglich ist, als vordefinierte Zeichen, also nur grob auflösend.


    2.) „Hochauflösende Grafik“ 512 x 256 Pixel, monochrom. Diese ist aber sehr langsam, wenn sie flickerfrei angezeigt werden soll. (Schreibt nur während der Austastlücken, also wenn der Elektronenstrahl nicht sichtbar ist.) Akzeptiert man das Flackern, dann ist auch eine ganz akzeptable Geschwindigkeit möglich. Das Flackern entsteht dadurch, dass auf das Video-RAM zugegriffen wird, während die Zeichen am Schirm angezeigt werden.


    Nachdem meine P2500 wieder bootfähig ist, habe ich eine alte Diskette „ausgegraben“ und gestartet. Hier ist ein Beispiel für die hoch auflösende Grafik:


    Die Bildqualität ist natürlich aufgrund des Monitorproblems nicht optimal!

    (Dieses Programm ist verschlüsselt und läuft derzeit nur mit meinem eigenen SESAM-Key.)


    Grüße, PAW



  • P2500 und der SESAM-Key  P2490


    Die P2500 ist mit einem Slot für den so genannten SESAM ausgestattet. Dieser dient einerseits als Kopierschutz für Programme, kann aber auch als Boot-ROM verwendet werden. Üblicherweise wurden Originalprogramme von Philips so ausgeliefert, dass sie beim ersten Start an einen SESAM angelernt werden mussten. Danach liefen sie nur mit diesem SESAM, da jeder einen anderen Code gespeichert hat.



    Aufgrund des Alters kann es vorkommen, dass das darin befindliche EPROM irgendwann nicht mehr einwandfrei funktioniert. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, das EPROM auszulesen und zu sichern.


    Bei einem SESAM-Key sind nur die ersten 3 Bytes relevant.


    Byte 1 muss bei einem SESAM immer 01 (hex) sein

    Byte 2 und 3 beinhalten den Keycode


    Hier ein kleines Basicprogramm zum Auslesen auf der P2500 unter CP/M mit MBASIC:


    140 OUT 15,1                                                'POWER ON FOR SESAM

    150 FOR I=1 TO 1000:NEXT                       'WAIT FOR VOLTAGE STABLE

    160 OUT 15,3                                                'RESET ADDRESS

    170 FOR I=1 TO 3:S%(I)=INP(15):NEXT    'READ FIRST 3 BYTES

    180 OUT 15,0                                                'POWER OFF

    190 PRINT:PRINT:PRINT

    200 IF S%(1)=1 THEN PRINT"SESAM P2490     NR.: ";STRING$(2-LEN(HEX$(S%(2))),"0");HEX$(S%(2));STRING$(2-LEN(HEX$(S%(3))),"0");HEX$(S%(3)):GOTO 220

    210 IF S%(1)<>1 THEN PRINT"NO SESAM !!!"

    220 PRINT:PRINT"*** END ***"


    Es kann auch sein, dass man im Laufe der Zeit mehrere, bereits initialisierte, Softwarepakete mit verschiedenen SESAM-Keys erworben hat. Es ist dann lästig, und auch für die Kontaktleisten nicht günstig, wenn man jedes Mal den SESAM tauschen muss, bevor man ein anderes Programm starten kann.


    Eine Lösung dafür werde ich demnächst zeigen.


    Grüße, PAW


  • Eine Lösung für das Problem mit zwei unterschiedlichen SESAM-Keys:


    Ich habe deshalb einen SESAM geöffnet, mit einem Kippschalter und einem zweiten. EPROM ausgestattet. Nun ist es möglich den SESAM im Slot zu belassen und nur den Kippschalter umzulegen.


    Bei der Umrüstung gibt es einige Hürden! Das SESAM-Gehäuse ist mit vier eingegossenen  Schrauben verschlossen.



    Hier muss das Gießharz vorsichtig entfernt werden, damit man mit einem Kreuzschlitz-Schraubendreher rankommt. (Eventuell vorsichtig das Harz bis zum Schraubenkopf anbohren und den Kreuzschlitz mit einem spitzen Gegenstand auskratzen). Sitzt der Schraubendreher einmal richtig, kann man die Schrauben, samt dem restlichen Gießharz, leicht rausdrehen.


    Die beiden Gehäuseteile lassen sich dann ganz leicht trennen. Nach dem Öffnen kann man die Platine mit der Elektronik ohne Werkzeug rausnehmen.



    Bei dem EPROM (links unten) handelt es sich um einen Typ 2732.

    Die Geschwindigkeit ist relativ egal. Es kann auch ein 2732 A oder B verwendet werden.


    Folgende Änderungen müssen durchgeführt werden:



    Die gelben Linien zeigen die originalen Verbindungen auf der Platine.

    Die Änderungen sind rot eingezeichnet.



    In die Frontplatte wird ein Kippschalter eingebaut und wie beschrieben verdrahtet.


    Neben dem EPROM wird ein Sockel montiert. Da das SESAM-Gehäuse sehr flach ist, müssen die Buchsen des Sockels direkt in die Platine integriert werden. Dazu werden die vorhandenen 24 Löcher auf 1,5 mm aufgebohrt (je nach Stiftdurchmesser). Ich habe dann aus einem 40-poligen Stripsockel 24 Stifte herausgetrennt und in die Platine eingelötet. (Das EPROM könnte theoretisch auch ohne Sockel eingelötet werden, ist aber nicht zu empfehlen.)


    Ein zusätzliches 2732 EPROM wird mit den gewünschten Codes (Byte 1-3) gebrannt und in den Sockel eingesetzt.



    Sobald das Gehäuse wieder verschlossen ist, kann der SESAM getestet werden.


    Bei mir hat er sofort funktioniert! Ich wünsche ebenfalls Gutes Gelingen!


    Grüße, PAW


    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich das richtig gelesen habe, geht es ja nur um zwei Bytes, die den eigentlichen Key enthalten, richtig?

    Mir fallen da zwei Lösugen ein, mit denen man das universell gestalten kann.

    Für beide Lösungen müssen betroffenen beiden Bytes komplett ausdekodiert werden.

    Für die Hardwarelösung kämen vier Hex-Kodierschalter zum Einsatz, an denen der gewünschte Code eingestellt wird.

    Verknüpfung mit dem READ Signal nicht vergessen, um Bus-Kollisionen zu vermeiden.

    Die Softwarelösung wäre mit einem kleinen SRAM oder Latches aufzubauen. Vor dem Start der Software müsste der entsprechende Inhalt in die beiden Speicherstellen geschrieben werden.

    Evtl. wäre dazu noch ein Schreibschutzschalter erforderlich, falls die geschützte Software überprüft, ob die Speicherstellen beschreibbar sind.


    Der Bastelaufwand für die vollständige Ausdekodierung wäre natürlich relativ hoch.

    Solange man also nicht mehr verschiedene Keys braucht, ist die Lösung mit dem zweiten EPROM auf alle Fälle die bessere.

  • Du hast natürlich Recht, dass man auch einen Universal-SESAM bauen könnte. Habe auch eine Lösung mit 16 DIP-Schalter überlegt. Brauchst dazu aber noch einen Buffer, um das Signal an den Datenbus zu legen. Würde aber auf jeden Fall größere Lötarbeiten nach sich ziehen. Wie Du richtig erkannt hast, bin ich von einer Lösung mit minimalem Aufwand ausgegangen.

    Normalerweise wird man nicht so viele Codes benötigen. Da noch zwei weitere Plätze für EPROMs frei sind, könnte man die Schaltung auch leicht auf vier Codes erweitern.

    Wenn das zweite EPROM gesockelt ist, lässt es sich auch leicht gegen ein anderes tauschen.

    Übrigens: Bedenken, wegen Schreibprüfung durch die Software sind nicht relevant, da die Hardware des SESAMs nur für das Auslesen ausgelegt ist. Die vier EPROMs hängen nicht im Adressspace der CPU, sondern werden nur mit einem Input-Befehl byteweise eingelesen. (siehe BASIC-Programm).

  • Könnte man nicht einfach eine Adress-Leitung mit einem Schalter versehen und somit die Abfrageadressen aus dem EPROM manipulieren, d.h. per Schalter zum Beispiel die 2^7 Leitung je nach Bedarf ein/ausschalten? Damit wäre an den untersten 2 Speicheradressen (00000000 und 00000001) der "originale" Key und im oberen Speicherbereich (10000000 und 10000001) dann eben der zusätzliche Key. Das geht natürlich nur, wenn der Rest des EPROMS tatsächlich leer bzw. irrelevant ist.

  • Das ist auch eine von mehreren Möglichkeiten. Meine Überlegungen waren jedoch folgende. Ich wollte das Original-EPROM nicht rauslöten. Ist meist als ganzes nur schwer machbar und es könnte auch die Platine darunter leiden, zumal Philips die Pins meist umgebogen hat. Das habe ich beim Tausch des RAMs erlebt. Also wäre der sicherste Weg gewesen, die Pins abzuschneiden und ein neues EPROM einzusetzen. Dies habe ich einfacher erreicht, indem ich den zweiten Platz genutzt habe. Man könnte, wie von gpospi angeregt, bei Bedarf die Adressen auch mit einem Schalter versehen und im zweiten EPROM mehrere Codes einbringen. Dabei würde auf jeden Fall der Original-Key erhalten bleiben und das Erweiterungs-EPROM ließe sich leicht durch den Sockel tauschen.


    Zu guter Letzt bliebe auch noch die Möglichkeit, die Software anzupassen.


    Ein weiteres Argument, ein ganzes, zweites EPROM zu verwenden, ist, dass man in dem EPROM nicht nur einen Key unterbringen kann, sondern man kann auch stattdessen ein Programm einspeichern. In diesem Fall mit nur maximal 4KB, da ja die Adressierung nicht durchgängig ist. Dieses würde beim Start der P2500 in das RAM eingelesen und gestartet werden. Wäre eventuell für diverse Testroutinen sinnvoll. Die P2500 erkennt am 1. Byte, ob es sich um einen SESAM oder um ein Programm handelt.




  • P2500 MONITOR WIEDER BENUTZBAR


    Wie voriges Jahr im Beitrag #39 berichtet, hat der Monitor meiner P2500 im Laufe der Jahrzehnte „Altersflecken“ bekommen.


    Jetzt habe ich endlich Zeit gefunden, diesen Mangel zu beheben. Ich möchte mich noch mal für die erhaltenen Tipps zur Reparatur bedanken. Da ich ein wenig anders vorgegangen bin, möchte ich meine Variante hier dokumentieren.


    Zuerst musste ich den Monitorblock aus dem Kombi-Gehäuse (Monitor und Diskettenlaufwerke) ausbauen. Da die Front des Monitors dann gut zugänglich war, zerlegte ich das Teil nicht weiter. Die heiklen Teile waren damit ganz gut geschützt.


    Die Masse zwischen den Glasflächen erinnert an Silikon. Gegen Mitte des Bildschirmes stinkt es auch danach (und das nach mehr als 35 Jahren)!


    Mangels Nylonfaden (Anglerschnur) versuchte ich es zuerst mit einer relativ reißfesten Schnur (etwa 0,7mm stark), in die ich Knoten machte. Grundsätzlich geht das, ist aber nicht sehr „scharf“. Es wird daher auch nur wenig Material abgetragen und dauert sehr lange. Siehe Bilder in der zweiten Reihe.


    Um die Sache zu beschleunigen, griff ich zu einem alten, abgerundeten Messer. Mit diesem konnte ich von allen Seiten das Material schichtweise abtragen, ohne das Glas zu zerkratzen. Das dauerte aber auch rund drei Stunden. Dann konnte ich endlich das vordere Glas abnehmen.


    Nach Entfernen größerer Reste mit dem Messer, bzw. mit einem scharfkantigen Holz, führte ich die Reinigung mit einem Glasreiniger durch.



    Zur Befestigung der Frontscheibe ging ich einen völlig anderen Weg. Ich habe die Scheibe nicht mit Silikon oder Dichtkleber auf die Röhre geklebt, sondern mit vier kleinen Stückchen von einem beidseitigem Klebeband (besonders kräftiges Band von 3m). Das Klebeband habe musste ich einmal falten, um den richtigen Abstand zur Front zu bekommen. Dies hat den Vorteil, dass sich die Scheibe gut positionieren und bei Bedarf auch wieder leicht entfernen lässt. Die verbleibenden, ca. 3mm starken, Ritzen wurden rundum mit einem schwarzen Klebeband abgeschlossen, damit keine Fremdkörper eindringen können. Sollte sich diese Befestigungsmethode nicht bewähren, so kann sie jederzeit durch eine andere Technik ersetzt werden. Ein weiterer Vorteil war, dass sich keine Wartezeiten zur Aushärtung des Dichtmittels ergaben.




    DER VERGLEICH


    VORHER                                                              NACHHER



    So macht das Schachspielen wieder Spaß!  :)




    Grüße


    PAW

    (Peter aus Wien)

  • P2500 DISKETTEN-LAUFWERK LÄUFT WIEDER


    Wie voriges Jahr im Beitrag #47 berichtet, hatte das doppelseitige Diskettenlaufwerk (X3112 modifiziert) meiner P2500 häufige Schreib/Lesefehler. Da dieses als Bootlaufwerk angeschlossen war, hatte ich die Laufwerke A und C vertauscht, um mit der P2500 doch noch arbeiten zu können.


    Nun untersuchte ich das Problem näher. Ich hatte die Mechanik des Laufwerkes bereits voriges Jahr inspiziert und soweit für in Ordnung befunden. Ich schrieb daher ein kleines Testprogramm mit Turbopascal 3.00, mit dem ich einzelne Spuren und Sektoren ansteuern und lesen konnte. Der Zugriff erfolgte über das Philips-BIOS, welches Routinen dafür zur Verfügung stellt. Der Test zeigte, dass manchmal der gewünschte Sektor fehlerfrei lesbar war und manchmal nicht. Ich konnte dabei kein System feststellen.


    Das einzige was mir auffiel, war ein „Klacken“, welches mal lauter, mal leiser war. Wenn es laut klackte, dann war das Lesen meist erfolgreich. Das brachte mich auf die richtige Spur. Mir fiel ein, dass es Laufwerke mit elektrischem Head-Load gab, das heißt, dass der Schreib-/Lesekopf nicht mit dem Schließen der Klappe auf die Diskette aufsetzt (wie bei den P2500 Standardlaufwerken), sondern erst bei Motor-On (soferne eine Diskette eingelegt und die Klappe geschlossen ist).



    Funktionsweise:

    Der graue Kunststoffteil hält den Schreib-/Lesekopf hoch, damit die Diskette eingelegt werden kann. Bei den oben beschriebenen Konditionen, zieht ein Elektromagnet den grauen Kunststoffteil nach unten. Daraufhin wird der Kopf durch Federkraft auf die Diskette gepresst.


    Offenbar wurde der Kunststoffteil nicht immer stark genug abgesenkt. Die Mechanik war aber in Ordnung. Somit blieb nur die Elektronik als Fehlerursache übrig. Ich begann die Spannung (NLHDX) am Elektromagnet zu messen.


    Schaltungsdetail:


    Zu Erwarten war nach dem Schaltbild ein kurzer Anstieg auf ca. 12 Volt um den Magnet anzuziehen und dann ein dauerhaftes Absenken auf ca. 4 Volt um den Magnet in Position zu halten.


    Die Messung ergab Folgendes:



    War der Spannungsverlauf wie im linken Bild, dann wurde ohne Fehler gelesen. Beim rechten Bild trat immer ein Fehler auf.


    Warum der 12 Volt Impuls nicht immer stark genug durchkam, konnte (wollte) ich nicht rausfinden, aber ich habe dafür gesorgt, dass er ab sofort immer stark genug durchkam. Die Lösung war, den Widerstand R46 (links oben) von 4K75 auf 10K und damit die Impulsbreite zu erhöhen.


    Die Platine vor Tausch des Widerstandes



    Das Signal am Magnet sieht dann regelmäßig so aus:



    Ich habe nun auch das Laufwerk wieder als A gejumpert.

    Damit kann ich endlich wieder meine doppelseitigen Boot-Disketten nutzen! :)


    Grüße


    PAW

    (Peter aus Wien)

  • Hast Du eigentlich eine spezielle CP/M Version mit angepasstem BDOS/Disk Parameter Block für das doppelseitige Laufwerk, oder werden beim P2500 standardmäßig beide Laufwerkstypen unterstützt? Ich habe bisher drei Doppellaufwerke für den P2500 gesehen, die waren immer nur einseitig.

  • Die Standardsoftware kann nur einseitig. Ich habe eine doppelseitige Systemdiskette, die erwartet drei doppelseitige Laufwerke (A: bis C:). Unter K: und L: kann man in LW2 und LW3 auf einseitige P2500 (Standard-)Disketten zugreifen. Leider habe ich nur ein doppelseitiges LW.


    Könnte mir vorstellen, dass sich auch ein nicht-philips Laufwerk mit 80 Track/DS DD verwenden ließe. Idealerweise Slimline damit sie in die Abdeckung passen.