Netzteile reparieren

  • Zu viel höher sollte man die Spannungsfestigkeit aber auch nicht wählen, sonst verliert der Kondensator irgendwann die Formierung wenn er nie voll geladen wird

  • Zu viel höher sollte man die Spannungsfestigkeit aber auch nicht wählen, sonst verliert der Kondensator irgendwann die Formierung wenn er nie voll geladen wird

    Was passiert da genau? Ich dachte immer, viel hilft viel (=hält lange)...

    Das dachte ich auch...


    Nun ja, einer geht wieder, noch 3 da zum reparieren. Zu dem Transistor, wie gesagt habe ich diese Aufstellung gemacht mit einem 75Ohm Widerstand, allerdings geht da die LED nicht aus. Ist die LED zu schwach mit den etwas über 1 Watt. Als Lampe hätte ich eine Autolampe da, die hat allerdings 55Watt und bei einem Netzteil was nur 1A liefert ist das doch etwas zu viel.

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  • Ich habe jetzt mal die Aufstellung gebastelt. Mit der LED und einem 75 Ohm Widerstand. Die LED leuchtet kontinuierlich durch.

    Lege mal den Widerstand zur Basis statt gegen Plus gegen Masse. Wenn die LED dann immer noch nicht ausgeht, ist der Transistor defekt. Was ich aber nach der Anzeige Deines China-Testers nicht glaube. Bei einem Kurzschluss kann er die angezeigten Werte gar nicht mehr ermitteln...

  • Habe ich gemacht. Wenn Plus anliegt leuchtet die Lampe, wenn Minus anliegt nicht. Aber einen Blinkereffekt habe ich nicht feststellen können.

    Das ist schon richtig so. Blinkereffekt?

    Wenn Basis an Plus, dann Transistor an. Wenn Basis auf Minus, dann aus. Blinken tut's nur, wenn du Blinken mit der Basis machst (hin und her zwischen Plus und Minus).

  • Achso, ich hatte es so verstanden, dass er blinken sollte. Jochen hat gesagt, dass er mit etwa 77 Hz schwingen soll, wie kann ich das messen mit meinen Multimeter? Dieser hat einen HZ Funktion.


    So ich habe etwas komisches festgestellt. Ich habe den Transistor wider eingebaut und es tut sich nichts, aber wenn ich mit dem Multimesser C und E messe höre ich ein leichtes tsjiep und die Lampe geht an. Also habe ich 12V und 5V am anderen ende. Heißt wohl das der Transistor in Ordnung ist, aber nur einen Kleinen schubs braucht. Also was generiert diesen schubs?

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  • Musikmann77 Ich habe mal das schwarze Netzteil einen Dauertest am A600 mit Festplatte unterzogen und es funktioniert. Also auch nach über einer Stunde ohne Probleme.




    Weiterhin habe ich die kleine Speichererweiterung wieder am laufen. Da hatte doch die Batteriesäure eine Leitung zerfressen. Ziehe Bypass oben links.




    Das C64 Netzteil geht auch wieder, muss nur noch einen Kondensator tauschen, der hat das ausbauen nicht überlebt. Sobald ich Ersatz habe mache ich auch mal einen dauertest.

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  • Also was generiert diesen schubs?

    Die Spannung beim Einschalten. Messe mal die Hochlastwiderstände (die großen Grauen), die brennen gerne mal durch.

    Kannst Du die Frequenz messen, die an der Basis des Transistors anliegt (wenn die Lampe leuchtet)? Die 77 kHz sind ja nur so ein allgemeiner Wert, der bei diesem Netzteil abweichen kann.


    Gruß, Jochen

  • Um Loriot mal zu zitieren: Und es hat puff gemacht.


    Ich habe einen 470KOhm widerstand gefunden der Platt war. Den habe ich ausgetauscht, allerdings mit einem 460KOhm (habe ich zu spät gesehen). Auch wird die Kapazität wohl etwas zu schwach gewesen sein (siehe Foto). Aber ich dachte mal kurz zum testen wird das wohl gehen... Wohl falsch gedacht. Nun hat es den R3 und Q2 zerschossen. Das licht ging aber kurz an....


    Jetzt frage ich mich funktioniert das ding wieder wenn ich die beiden teile ersetze? Mir ist gestern beim testen mit Transistor auch einmal die Sicherung gesprungen. Nicht, dass da schon ein defekt entstanden ist.


    Wie viel Watt werden die beiden Widerstände haben? Ich sehe mir gerade den Schaltplan an - schon schwer zu erkennen - aber dort scheint beim 470k 1/2W zu stehen und beim R3 steh 2W. Kann das sein?


    Ich finde aber kein 2SD468C bei Conrad oder Reichelt. Nur über eBay aus England oder Hongkong. Da gibt es doch bestimmt alternativen? Gibt es eine gute liste mit alternativen? Ich kann keine finden....


    /Edit: doch gefunden in Kerpen.... https://www.ebay.de/itm/2SD468…ieUT3opv_EV9CZg:rk:1:pf:0 .... Nah eBay ist zu teuer: http://www.kessler-electronic.…_SD/2SD468_i10_1871_0.htm Die 3 teile kosten insgesamt 61 Cent...


     

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    5 Mal editiert, zuletzt von Roman78 ()

  • Hach, der betörende Geruch verbrannter Elektronik. ;)

    Ob da noch mehr kaputt gegangen ist, ist schwer zu sagen. Ersetzen und probieren...

    2 Watt für die großen Widerstände habe ich auch erkannt, 1/2 Watt ist auch schon viel. 1/10 oder 1/4 Watt sind üblich, wenn die Leistung keine Rolle spielt. 460 kOhm statt 470 kOhm - wundert mich, dass Du den gehabt hast. 470 kOhm sind viel häufiger.

    Viel Erfolg jedenfalls!


    Gruß, Jochen

  • Bei 470k und 5%Toleranz kann der 23k darunter liegen und die Schaltung muss immer noch gehen. Wenn der verbaute nicht total daneben war, dürfte das nichts ausgemacht haben.


    Was misst du jetzt an dem verkokelten? Wenn der immernoch 460 misst, dann glaube ich nicht, dass es an ihm lag.

  • Der verkohlte ist ein Widerstand mit 1 Ohm und 2 Watt. Bei den anderen habe ich fast genau 460K gemessen, also müsste das doch in Ordnung gewesen sein. Bis auf, dass er deutlich dünner war, also weniger Leistung aufnehmen kann. Der ist ja auch nicht abgeraucht und misst immer noch fast genau 460K. Der der drin war, also der 470K, der war total platt, da kam nichts mehr. Also werde ich mir jetzt mal die Ersatzteile besorgen und einbauen ohne den 470k Widerstand. Dann müsste es ja so sein wie vorher.


    Den 460k habe ich einfach von einem anderen Netzteil, was bei mir in der Schrottkiste liegt, ausgebaut. Vor dem einbauen habe ich diesen natürlich gemessen.


    Was mir wohl passiert ist beim messen des Zerhacker Transistors, also wo ich gemerkt hatte, dass wenn ich mit dem Multimesser die Basis und den Collector messe das Licht an geht, bin ich vom Cellector wahrscheinlich zu schnell auf den Emitter gegangen und da hat es die Sicherung zerhauen. Wahrscheinlich habe ich den Collector und den Emitter gleichzeitig mit der Messspitze berührt, also einen Kurzen erzeugt.


    Ich habe bei Kessler keinen 1Ohm 2 Watt widerstand gefunden, nur einen 1Ohm 3 Watt. Kann ich doch auch nehmen oder?


    Ich hatte übrigens alle 2 Watt Widerstände ausgebaut und durch gemessen. Diese waren alle in Ordnung. Natürlich habe ich die nach einander gemacht um nicht im durcheinander zu geraten.


    Wenn ich mir den Schaltplan ansehe, sehe ich den R3 direkt am Emitter des Zerhackers. Und Q2 hinter einen Kerko. Und wenn ich das richtig sehe, geht der der 470k zur Basis des Zerhackers und dann in einem durch zum Collector des Q2.



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  • Weil ich jetzt bei diesem Netzteil erst mal nicht weiter komme, habe ich gestern mal das A590er Netzteil mir unter die Lupe genommen. Ich konnte leider keinen Schaltplan finden, also wenn einer eins hat bitte her damit. Auch konnte ich recht wenig herausfinden, google ist recht karg mit Information bestückt.


    Also im großen Kondensator liegen 300V an. Es gehen auch 300V in die Spule rein, es kommt aber nicht viel raus. Es musste ja 12V und 5V am ende heraus kommen. Plus ein Trigger... Was immer das auch sein soll. Auf dem Trigger liegen etwa 1V an. Bei den anderen beiden unter 1v.


    Was mir an diesem Netzteil aufgefallen ist, ist dass die Spannung aus dem Kondensator sehr schnell abbaut. Also wenn ich den Stecker ziehe geht er in ein paar Sekunden von 300V runter auf fast 0V. Bei dem anderen Netzteil dauerte das viel länger, also einige Minuten teilweise. Ging allerdings schneller als ich den Zerhacker per Hand an geschwungen habe. Hiervon ausgehend würde ich sagen, dass der Zerhacker in diesem Netzteil funktioniert.

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  • Hallo Roman,


    wenn Du denkst, der Zerhacker funktioniert, dann trenne den Ausgang der Spule vom Rest der Schaltung und miss die Spannung(en). Da müssen ja dann mehr als die gemessenen 1 Volt anliegen. Wenn nicht, ist der Zerhacker eher nicht in Ordnung (oder in seinem Umkreis). Das die Spule selbst defekt ist, glaube ich nicht.


    Gruß, Jochen

  • Also im großen Kondensator liegen 300V an. Es gehen auch 300V in die Spule rein, es kommt aber nicht viel raus. Es musste ja 12V und 5V am ende heraus kommen. Plus ein Trigger... Was immer das auch sein soll. Auf dem Trigger liegen etwa 1V an. Bei den anderen beiden unter 1v.

    Bei einem A590-Netzteil ist dieser von Dir sogenannte "Trigger" kein Ausgang, sondern ein Eingang. Nach allem, an was ich mich erinnere (ich hatte damals eine A590 ohne originales Netzteil und habe letztlich ein PC-Netzteil mit einem passenden 4-Pol-Stecker angeflanscht, was prima lief) ist Pin 3 am Netzteil ein PowerSense-Pin, der bei Einschalten des angeschlossenen Amiga 500 das Netzteil der A590 (angeblich über ein Relais) anlaufen lässt. Das erkläret, warum Du bei "trockenem" Einschalten des nackten Netzteils keine wirkliche Reaktion (also kein Durchschalten der Ausgangsspannungen) bekommst. Gemäß Schaltplan der A590 kommt das "Signal" für diesen PowerSense-Pin vom 86-poligen Expansionport des Amiga 500 (und zwar von Pin #6, an dem 5V anliegen, wenn der Amiga läuft) - außer einem Low-ESR-Kondensator mit 0.1µF gegen Masse liegt laut Schaltplan der A590 ansonsten nichts mehr im Signalweg, die 5V werden also straight zum Netzteil durchgeführt.


    Bei den von Dir gemessenen etwa 1V in "inaktivem" Zustand auf dem PowerSense-Pin reicht das also nicht für das benötigte "active hi", und das Netzteil der A590 schaltet nicht ein / durch. Insofern wäre es sicher möglich, das Netzteil durch Anlegen einer passenden Spannung am besagten Pin auch ohne Amiga und A590 zum Anlaufen zu bewegen.


    Bevor Du Dir die Bude mit dem Ausprobieren anzündest ;) 8-) - check erstmal durch, wo der Pin #3 des Netzteilanschlusses in Deinem Netzteil landet. Ich hab Obiges anhand des A590 Service Manuals nachvollzogen, sollte also verlässlich stimmen. Garantie für Commodore mag ich aber keine übernehmen, nachdem die schon auf den Prozessorkarten für den A4000 die Kondensatoren teilweise falschrum eingelötet haben... ;)


    Mit dem damalig von mir verwendeten PC-AT-Netzteil war es dann schön einfach. Pin #3 blieb am Stecker unbeschaltet, und nach Umlegen des Netzteil-KIPPschalters :D lief die Turbine auf Bohrmaschinenlautstärke (A590 mit 20 MB Platte) sofort an... ::solder::::leia::

  • Joe_IBM Ich habe mal die Anleitung von meinem Multimeser dabei gepackt und ich kann bis 1000V auf den Hz Eingang legen... also mal gemessen. Der Zerhacker schwingt mit 150 Hz. Ich habe den Trafo mal abgelötet, also die LowPower Seite und dort liegt nichts an, oder besser fast nichts.


    Ralph_Ffm also ein Relais ist da nicht drin. Aber der Trigger geht im LowPower teil in einen widerstand und dann direkt in einen IC mit der Bezeichnung PC1. Auf dem Chip steht GE H11AV 1A 8816. Und der geht auf der High Voltage Seite weiter in den Q2 der wiederum in den Zerhacker geht.


    Ich habe leider kein A590 hier. Hat mir der Kollege nicht mit geschickt. Und an der RockHard passt der nicht :D

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  • Ein Relais muss es ja auch nicht sein, das schrieb nur einer auf ner Reparatur-Website. Ein Transistor o.ä. (auch in Chipform) dürfte technisch das Gleiche erledigen wie ein Relais / Schalter.


    Fakt ist aber, dass das Original-Netzteil der A590 *nur* anläuft und Saft liefert, wenn es an Pin #3 seines Steckers die +5V eines eingeschalteten Amiga 500 registriert - die von Pin #6 des A500-Expansionports über die Hauptplatine der A590 quasi direkt als Einschaltfreigabesignal an den Sense-*Eingang* (Pin #3) des originalen A590-Netzteils durchgeleitet werden. So steht es auch im Service Manual der A590.


    Solange Du also bei Deinen Tests des Netzteils nicht den PowerSense-Eingang an Pin #3 des Steckers von außen mit +5V befeuerst, dürfte demnach keine nutzbare Spannung an den +5V- und +12V-Ausgangspins des Netzteilsteckers ankommen.


    Falls Du aber schon die +5V extern angelegt hast und *trotzdem* keine messbare Spannung durchkommt, liegt der Fehler wohl dann definitiv auf Bauteilebene vor. Und das Service Manual verzichtet leider (natürlich) auf den Abdruck der Netzteil-Schaltpläne - mangels Original-Netzteil müsste ich dann wohl leider erstmal passen.


    Wie auch Joe_IBM schon fragt: "Was passiert denn, wenn Du den Sense auf +5 V legst?"?


    Bin gespannt...

  • Roman78 :

    Um ein wenig Licht in die Sache zu bringen - der "GE H11AV 1A 8816" ist ein "H11AV1A" von General Electrics (GE) und wurde in Woche 16/1988 gefertigt. Der Chip enthält einen Optokoppler mit Phototransistor, der gern in Schaltnetzteilen eingesetzt wird.


    Gemäß Pinout des Chips sollte der PowerSense-Pin des Netzsteckers auf Pin #1 des H11AV1A ankommen. Das ist der Eingang der Diode, die bei Anliegen von 5V Schaltspannung Infrarotlicht erzeugt. Mit dem wird dann der Phototransistor geschaltet, der intern auf den Pins #4 (Emitter), #5 (Kollektor) und #6 (Basis) angebunden ist. Nach Deiner Beschreibung schaltet der Phototransistor des H11AV1A dann quasi den Leistungstransistor, der den Zerhacker beschickt. Ergo - keine 5V an PowerSense -> kein Schalten des Phototransistors -> kein Durchgang bei Q2 -> kein (sinnvoller) Eingang beim Zerhacker.


    Ich hoffe, die Beschreibung hilft und ist verständlich. Ich bin "nur" Autodidakt in der Elektronik, seit ich mit dem Sammeln historischer Computer und Spielkonsolen angefangen habe (2000 ff.), da kann ich mit Fachleuten nur begrenzt mithalten... ;)

  • So, ich habe mal 5 Volt auf den Pin gegeben und es passiert nichts. Ich habe dann den Zerhacker gemessen und wohl wieder zu schnell zwischen den Emitter und Collector gewechselt... weil es ist der Q2 mit der Bezeichnung D468C geflogen... der selbige wie bei den anderen Netzteil.... Und ein Widerstand. allerdings ging kein licht an.


    Nehmen ich jetzt besser Träge oder Flinke Sicherungen? Verbaut war eine 1.6A Trage, rein sollte laut Aufdruck nur 1A.

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    Einmal editiert, zuletzt von Roman78 ()

  • Na, wenn träge drin war, würde ich auch träge ersetzen. Und 1.6 A statt 1 A ist auch eher unbedenklich - bei einem Kurzschluss fließt deutlich mehr und die 1,6 A brennt durch und verhindert schlimmeres.

    Aber ist schon blöd, ohne Schaltplan im Dunkeln zu stochern...mal überlegen: die Frequenz ist mit 150 Hz viel zu niedrig. Das bedeutet in einem RC Glied das entweder der C oder R zu groß sind. Da Kondensatoren eher Kapazität verlieren, tippe ich auf einen durchgebrannten Widerstand. Ist aber nur meine Vermutung...

  • Hat aber nicht verhindert, dass der Q2 und der Widerstand durchgebrannt sind. Jedenfalls habe ich jetzt mal Teile bestellt, mal sehen ob ich zumindest das Atari Netzteil ans laufen bekomme.


    Also du denkst ein widerstand könnte defekt sein. Also jedes teil mal ausbauen und testen?

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  • Du kannst die Widerstände zum Teil auf der Platine durchmessen. Ich denke ja, dass ein Widerstand durchgebrannt ist (R gegen unendlich). Wenn Du jetzt einen Widerstand durchmisst und einen größeren Wert als aufgedruckt bekommst, ist der vermutlich kaputt und Du misst irgendeinen Umweg in der Schaltung. Misst Du einen kleineren Wert, musst Du einen Pin los löten. So zeigt ein 10 kOhm Widerstand parallel zu einer Spule immer nur ein paar Ohm, egal ob durchgebrannt oder nicht, weil Du immer die Spule messen tust.

    "Schlimmeres" ist Definitionssache. Hausbrand wegen kokelnder Elektrogeräte gehört aber sicher dazu...::cry::

    Gruß, Jochen