MUPID (österreichischer BTX-Computer)

  • Hi, Du machst alles richtig. Aber irgendwas ist beim Software-Handshake der Serialport Library unter Windows "falsch", sie funktioniert nicht mit einfachen Nullmodemkabeln (im Gegensatz zur Linux-Version). Du musst Dir also ein Spezialkabel löten (siehe unten, links der Mupid-Anschluss und rechts der PC). Der Gender-Changer am Mupid spielt keine Rolle, den verwende ich auch.

    Der Mupid selbst macht nach erfolgreicher Verbindung zunächst mal gar nix. Du kannst aber verschiedene Kommandos eintippen, dann passiert (hoffentlich) was:

    *nnnn# ... Show file / page nnnn on the Videotex decoder

    cls ...... Clear the screen

    dir ...... List directory

    ls ....... List directory

    cd ....... Change directory

    pwd ...... Print current directory

    log ...... Log the sent characters

    nolog .... Turn off the logging

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  • Nein, der Mupid reagiert nach dem Verbindungsversuch noch auf keine Taste, die Verbindung klappt offenbar definitiv nicht.


    Alles klar, dann werde ich mir wohl noch einen Adapterstecker basteln müssen (aber auch PC-seitig 9-polig - ich hoffe, ich komme da mit den Pins nicht durcheinander).


    Stand ja eh schon in Antwort #72 und #74, aber ich wollte es nicht glauben. :)

  • So, und mit einem selbstgebastelten Adapter nach dem oben gezeigten Diagramm funktioniert der BTX-Server nun endlich auch bei mir.


    Was mir keiner gesagt hatte (ich hatte allerdings auch nicht danach gefragt :)) war, dass man den PC mit dem 25-poligen Anschluss des MUPID (und nicht mit dem 9-poligen) verbinden muss - erst durch das Diagramm ist mir das klar geworden, zumal ja auch in meiner ungeöffneten OVP ein Kabel mit 2x 9 Pin lag. Ok, damals war das BAG-Modem der Post der übliche Weg ins Netz, und das ging über den 9-poligen Anschluss.


    Aber mit einem Nullmodem-Kabel oder einem Nullmodem-Adapter an einem 9->25-Pin-Adapter funktioniert es unter Windows wirklich nicht, es läuft nur mit der Spezial-Verkabelung.

  • Ich habe schon mal erwähnt, dass der z88dk-C-Compiler theoretisch so erweitert werden könnte, dass er auch den MUPID als Zielsystem unterstützen würde. Konkret würde der Compiler dann ein Seitenfile mit eingebettetem Z80-Programmcode erzeugen, und das Erstellen neuer MUPID-Software wäre ab dann ein Klacks.


    Ich habe vor längerer Zeit mal per Mail mit dem z88dk-Hauptentwickler zu diesem Thema kommuniziert: er sagt, mit ausreichend Doku und Info könnte er die Unterstützung dafür auch "blind" einbauen (es gibt ja noch keinen Emulator, und ich zögere noch, ihm meinen MUPID im "Mint"-Zustand nach England zu schicken...). Mein weiterer Wunschkandidat für so eine Aktion wäre übrigens der Philips P2000C, aber dieses Gerät besitze ich (noch) nicht.


    Jedenfalls habe ich einen Blick in z.B. Norberts Forth-Seitendatei "mupidforth" gemacht: das ist offenbar genau ein Beispiel dafür, was wir benötigen, d.h. eine Seitendatei, die ein eingebettetes Binärprogramm enthält, richtig?


    Fragen dazu (an Norbert, aber auch an alle anderen Wissenden):


    1. Wo findet man Doku zu diesem Seitenaufbau, d.h. um so eine Binär-Datei starten zu können? Und wo kann man sich generell in das CEPT-Format einlesen, um neue statische Seiten (im Hex-Editor) erstellen zu können?


    2. Wie ist die Binär-Programm-"Zeichenkette" entstanden? Ist hierfür Programmcode kompiliert worden? Norbert-97801: hast du z.B. Assembler-Code dafür, und wenn ja: möchtest du uns diesen als Beispiel zur Verfügung stellen?

  • Hi rfka01 , ist deine Mupid Diskstation inzwischen eigentlich wieder funktionsfähig? Handelt es sich um das 5.25" Modell oder die spätere 3.5" Version? Für die 3.5" Diskstation habe ich bisher leider kaum Infos bzw. Tools gefunden. Ohne vorhandene Disk oder Angaben zum Diskformat dürften das Teil ja ziemlich nutzlos sein. Mudisk (ftp://computermuseum.informati…tuttgart.de/mupid/mudisk/) würde zwar theoretisch den Dateitransfer zur Mikro Disk unterstützen, aber dazu benötigt man wohl zuerst eine formatierte Disk...

  • Servus, leider nein. Ich habe die Kondensatoren getauscht, aber leider tut sich noch nix. Selber komme ich da nicht weiter.


    Gruß

    Robert

    NCR DMV/Olivetti M20/ITT 3030/DEC Rainbow 100/Siemens PC-D/OlyPeople/MFA 8085/TA Alphatronic

  • Ohne vorhandene Disk oder Angaben zum Diskformat dürften das Teil ja ziemlich nutzlos sein.

    Versteh ich jetzt nicht. Ein Directory drüber und alles ist da.

    ftp://computermuseum.informatik.uni-stuttgart.de/mupid/

    Die Disks im disks Verzeichnis. Die Disk Formate in cpmdisks.src oder cpmdisks.def.


    Mudisk (ftp://computermuseum.informati…tuttgart.de/mupid/mudisk/) würde zwar theoretisch den Dateitransfer zur Mikro Disk unterstützen, aber dazu benötigt man wohl zuerst eine formatierte Disk...

    Die Disk könnte ich schreiben, aber ich habe das Tool total anders verstanden. Ich dachte es ging um den Transfer von Disks zum Mupid und nicht zur Floppy Station...

  • Hi, soweit ich verstehe sind all diese Images für die 5.25 Zoll Diskstation. Ich habe mich nun spezifisch auf die 3.5 Zoll "Micro Disk Station" bezogen. Diese hat ja wohl ein anderes Disk-Format und funktioniert auch anders (da sie keine eigenständige CPU besitzt).

  • Okay, das hab ich nun verstanden. Nur emuliert die Software ja keine MICRO-Disk. Man kann nur Daten vom PC auf eine am MUPID angeschlossene MICRO-Disk übertragen, die man am Mupid auch formatieren kann. Was habe ich dann hier noch nicht kapiert? :ansturm:

  • Okay, das hab ich nun verstanden. Nur emuliert die Software ja keine MICRO-Disk. Man kann nur Daten vom PC auf eine am MUPID angeschlossene MICRO-Disk übertragen, die man am Mupid auch formatieren kann. Was habe ich dann hier noch nicht kapiert? :ansturm:

    Genau das "die man am Mupid auch formatieren kann" war meine Frage. Ich habe noch kein Micro-Disk Laufwerk, kann es daher selbst noch nicht ausprobieren (bekomme aber vielleicht eines). Bisher war ich der Meinung, dass man dazu die Stardos Masterdisk braucht. Mal sehen...

  • Ich experimentiere gerade mit MUDISK. Hab das Programm mit DOSBOX unter Windows zum Laufen gebracht. Das Programm zur Umschaltung in den 80 Zeichenmodus läuft. Beim Aufruf des Basic wird zwar geladen, dann kommt aber die Fehlermeldung "Seite nicht auf dieser Disk" . Hat hier jemand Erfahrung mit diesen Tools?

  • Ich hab wieder gebastelt und mir eine Mupid Diskstation sozusagen emuliert (diese ist ja ein eigenständiger CP/M Rechner, der Mupid wird als serielles Terminal genutzt). Ich verwende derzeit einen Linux Rechner als Host (statt der Diskstation):

    • Unter Linux wird ein Serverprozess für das serielle Terminal gestartet: $ sudo -b agetty -L -a username ttyUSB0 4800 vt100
    • Dann starte ich den Mupid und verbinde mich mit dem PC:
      [K] A
      [K] C 5
      [SHIFT][CONNECT]
    • Nun ist der Mupid als serielle Konsole aktiv, muss aber noch in den 80 Zeichen Modus geschaltet werden. Dazu zeigt man einfach das "80Z" Programm (Quelle: ftp://computermuseum.informati…tgart.de/mupid/mudisk/80Z) am Mupid-Terminal an:
      $ cat 80Z
    • Nun kann man den Mupid als VT100 Terminal für den Linux Rechner verwenden oder BTX Seiten laden (einfach mit "cat" anzeigen, das funktioniert auch für den Forth-Interpreter von Norbert Kehrer).
    • Für das originale CP/M Feeling habe ich unter Linux den YAZE-AG Emulator laufen (Quelle: http://www.mathematik.uni-ulm.de/users/ag/yaze-ag/). Im Source-Code habe ich die Steuerzeichen aus der Startmeldung entfernt (mit den Steuerzeichen bekommt man einen invertierten Bildschirm). Unter CP/M kann man dann z.B. mit MBASIC Programme erstellen.

    Demnächst möchte ich statt des Linux Rechners einen Raspberry oder AVR CP/M verwenden, damit wird das Setup noch kompakter. Zudem werde ich die originalen Mupid CP/M Disks auslesen und etwaige interessante Programme in den Emulator bringen.

  • Ich konnte nun mit PAW 's SAMconv tatsächlich die Mupid CP/M Disketten lesen. Allerdings habe ich darauf keine wirklich spannenden Files gefunden. Es gibt Wordstar, Fortran und Disk-Tools (Format, Diskcopy - natürlich nur mit einer echten Mupid Diskettenstation nützlich). Zudem offenbar Binärdateien zur 80-Zeichen Umschaltung.

    Andererseits ist das positiv, denn Wordstar und Fortran bekomme ich leicht in meinen CP/M Emulator auf PC oder Raspberry. Damit entspricht der Emulator tatsächlich inhaltlich dem originalen Mupid CP/M auf der Mupid Diskettenstation...

    Die verbleibende Übung ist also lediglich, den YAZE-AG Emulator für Raspberry zu compilieren.

  • So mein Mupid - Raspberry - CPM Projekt ist abgeschlossen. Ich habe gestern für meinen Raspberry das serielle Interface bekommen und auch gleich alles zusammengebaut. Nun kann ich den Raspberry als "CP/M Host" für den Mupid nutzen, dieser fungiert als serielles VT100 Terminal (genau so wie es ursprünglich im Zusammenspiel mit der Mupid Diskettenstation war). Zwingend ist die Verbindung der Pins 6+8+20 (DSR+CD+DTR) im 25-poligen seriellen Anschluss, sonst kommt keine Kommunikation zu Stande.

    Software-Konfiguration am Raspberry:

    • Installation des YAZE CP/M Emulators. Er läuft im Grunde problemlos und ich musste im emulierten CP/M lediglich das CLS Kommando anpassen (Ausgabe von 25 Leerzeilen statt irgendwelcher Steuerzeichen). Zudem habe ich in yaze.c die Steuerzeichen bei der Startmeldung entfernt, da diese am Mupid nicht korrekt interpretiert werden (sie führen zu invertierter Darstellung).
    • Anlegen des Users "CPM" (ohne Passwort), mit automatischem Start der BASH.
    • .bashrc beinhaltet den Aufruf des 80-Zeichen Setupfiles für den Mupid, den Start von YAZE und anschließend den automatischen Shutdown des Systems.
    • Serielle Konsole mit automatischem Login und 4800 Baud initialisieren.


    Zwischendurch konnte ich auch das MUDISK Programm zum Laufen bringen, damit nutzt der Mupid den PC als emulierte Diskettenstation (rein zur Dateiablage bzw. zum Laden von BTX Seiten).

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  • So, ich habe heute meinen MUPID bekommen.


    Jetzt muss ich mich mal durch den Thread lesen.


    Ist das der original MUPID, also Generation 1 oder doch 2? Auf dem Keyboard ist ein "tape" Anschluss.


    Auf der Rückseite gibt es einen Kippschalter der zwischen "BTX" und "DISC" umgeschaltet werden kann.


    Ein DB9 Anschluss ist ebenfalls vorhanden, nehme an der ging mal zum BTX Modem.
    Kann ich ihn dort mit dem BTX Server mit einem Seriellen Anschluss verbinden?

    Bei mir fing alles mit 64kb an.
    C64 und Amiga Fan seit 1986.
    Kautzner-Computer-Museum

    -= https://kcm.or.at =-

    3 Mal editiert, zuletzt von ZahrlAn ()

  • Das ist ein Rechner der ersten Generation. Mit dem habe ich keine Erfahrung. Ich bin nicht sicher, ob es für den wirklich eine Floppy samt CP/M System gab. Die PC/Raspberry Lösung sollte aber auch hier funktionieren (eventuell mit Einschränkungen hinsichtlich Bildschirmausgabe). Der Anschluss an PC/Raspberry muss am Mupid 2 übrigens über die DB25 Schnittstelle erfolgen, nicht über den 9-poligen DSUB Anschluss. Hat der Mupid 1 ebenfalls einen 25 poligen Anschluss?

  • Der 320AI hat nur einen DB9 Anschluss, Scart und Strom an der Systemeinheit. Aber laut Handbuch gibt es eben eine Diskettenstation dafür.

  • Servus,

    es wäre super, wenn Du schöne Bilder von der Maschine incl. Mainboard machen - und bei Gelegenheit die ROMs auslesen könntest - ein 1er MUPID ist mir noch nicht untergekommen :)

    Hab ich in nächster Zeit auch vor.


    Wie sieht es denn aktuell mit dem BTX Server aus RasPi aus?

    Ich habe hier einen Raspi 3B v2 rumstehen der sich langweilt und ich dachte mir das wäre doch eine gute Möglichkeit den kleinen Kerl zu nutzen.

    Oder gibt es da aktuell nur Windows Versionen? Dann lass ich es über einen Laptop laufen (der noch eine eingebaute RS232 Schnittstelle hat).


    Am MUPID 320AI ist, wie geschrieben, nur ein Kabel mit einem DB9 Stecker drauf. Nehme an da brauche in einen Genderchanger.

    Hoffe das die Pinbelegung da passt, aber ich befürchte da muss ein Adapter ran.

    Bei mir fing alles mit 64kb an.
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    Kautzner-Computer-Museum

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  • Der BTX Server von Norbert Kehrer ist auf Node.JS Basis, das sollte wohl auf Raspi auch laufen. Ich habe es bisher allerdings nur mit Windows und Linux getestet.

  • Wie sieht es denn aktuell mit dem BTX Server aus RasPi aus?

    Das meines Wissens nach aktuellste Projekt ist "Bildschirmtext", siehe: https://github.com/bildschirmtext/bildschirmtext


    Auf der Seite stehen auch Kommandos, um mit Hilfe von "socat" den Server mit einem seriellen Port (z.B. USB-RS232-Adapter) zu nutzen.


    Viele Grüße

    Anna

  • Ich habe heute meinen Grundig PTC100 (Mupid 2) eingeschaltet.

    Zuvor habe ich den goldfarbenen Roederstein Elko im Netzteil ausgetauscht.

    Die Tastatur, bei der sich die Rückseite gelöst hatte, habe ich mit einer Kunststoffplatte hinterlegt.

    Die Reparatur der Tastatur scheint zunächst einmal gelungen zu sein.

    Der PTC100 gibt beim Betätigen der Tasten ein Geräusch von sich.

    Angeschlossen habe ich den PTC100 über ein SCART-Kabel an einen LCD-Fernseher.

    Leider kommt kein richtiges Bild zustande.

    Wo könnte die Ursache liegen?

    Ich hänge einige Bildschirmfotos an.

  • Liebes Forum!

    Ich habe heute meinen mupid C2A2 eingeschalten, den ich vor Jahren einmal bekommen habe. (Ich wollte ihn haben, da ich mich erinnern kann, dass wir das früher einmal zuhause hatten - da war ich aber noch sehr jung)

    Ich hab ihn einmal geöffnet und von der Sichtkontrolle her keinen Fehler gefunden. Also einmal eingeschalten:

    Er biepst 2x und bei Tastendruck gibt er Sound aus; aber Bild über SCART hab ich keines.

    Jetzt wollte ich fragen, was ihr als weitere Vorgehensweise vorschlägt. Was soll ich messen, was ausprobieren?

    Ich bin halt leider nicht allzu bewandert bzgl. Elektronik; hab jedoch schon 2 C64 mit Oszilloskop und Umlöten von Chips wieder zum Laufen gebracht.

    Würde mich freuen, wenn ich Tipps bekomme!

    Frohe Ostern!

  • Ich würde zunächst mal an einem anderen Fernseher bzw. mit einem anderen Scart-Kabel den Versuch wiederholen. Bist Du sicher, dass Du ein vollständig belegtes Scart-Kabel hast bzw. dass die richtige Input/Output Konfiguration eingesetzt wird. Früher gab es ja oft Kabel mit einem dedizierten Input Stecker sowie dem Output Stecker an der anderen Seite, da musste man das Kabel dann natürlich auch in "korrekter Richtung" an die Geräte anbringen. Manche billige Kabel waren außerdem nur mit Composite beschaltet, die RGB Leitungen fehlten. Ich habe leider keine Unterlagen zum Mupid Video Output, würde aber von RGB TTL ausgehen. Ob er auch ein Composite Signal ausgibt kann ich nicht sagen (muss ich bei Gelegenheit mal testen).

    Ist der Scart Anschluss an Deinem Fernseher RGB-fähig? Normalerweise müsste der RGB Modus per Schaltspannung aktiviert werden, bei manchen Fernsehern kann man den Input Modus (RGB vs. Composite) aber auch im Menü auswählen.

    Wenn all das sichergestellt ist und trotzdem kein Bild erscheint, dann musst Du wohl die Signale überprüfen. Die Schaltspannung an Pin 8 (siehe z.B. https://www.hifi-regler.de/wis…g/kabel/scartbelegung.php) kannst Du per Voltmeter checken, für die Videosignale wirst Du eher mit dem Oszi erfolgreich sein.

  • Hi ihr Lieben,


    da ich ja vor ein paar Monaten einen Mupid 1 durch eine Vereinsspende erhalten habe und einiges an interessanten Unterlagen dabei war, hab ich diese nun endlich gescannt.


    Leider waren die "Originale" schon schlechte Kopien... Aber es sind ein paar echte Gustostückerl und bisher im Netz nicht auffindbare Infos darunter...


    Wieder ein Stück österreichische Copmputergeschichte gerettet... :0)


    Viel Spaß beim Schmökern!


    Lg. TOM:0)