Computer Archive - einbringung? Etwas zum lesen ....

    • Offizieller Beitrag

    Ein bisschen was zum Hintergrund:


    Der Autor Pit Noack ist in der Bürgerschule Hannover mit seinem Atelier vertreten (http://www.maschinennah.de). Er macht dort ua. auch Programmierkurse für Jugendliche und war mit seinem Kurs am 15.12.2018 auch kurz auf dem RCT#20 (siehe 15.12.2018: Retro-Computer-Treff Niedersachsen #20) zu Gast, der ja im selben Gebäude stattfand. Cartouce erinnert sich sicher auch noch gut an die Kids. Bis zu diesem Termin hatte er von unserem Verein nichts gehört. Er ist aber gut mit Stefan Höltgen in Kontakt.


    Wir hatten vereinbart, lose in Kontakt zu bleiben, weil er sich auch in Zukunft mit diesem Thema auseinandersetzen will. Insbesondere die Ansätze von Kobrakai könnten ja seine Perspektive erweitern.


    Das og. Zitat spricht sehr in Stefan H. Richtung, der ja vor nicht allzu langer Zeit verkündet hat, die nationale und internationale Vernetzung organisieren zu wollen.

    Denn Feindschaft wird durch Feindschaft nimmermehr gestillt; Versöhnlichkeit schafft Ruh’ – ein Satz, der immer gilt. Man denkt oft nicht daran, sich selbst zurückzuhalten; Wer aber daran denkt, der lässt den Zorn erkalten. Sprüche von Buddha, aus dem ‹Dhammapada›.


    Mein Netz: Acorn | Atari | Milan | Amiga | Apple //e und IIGS | Macintosh | SUN Sparc | NeXT |SGI | IBM RS/6000 | DEC Vaxstation und Decstation| Raspberry Pi | PCs mit OS/2, BeOS, Linux, AROS, Windows, BSD | Stand-alone: Apple //c und III | Commodore 128D | Sinclair QL | Amstrad | PDAs

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab kein Problem mit dem Artikel an sich - ich finde nur das genannte Zitat - und so wie ich den Artikel verstehe, ist das von von Stefan H. - freundlich ausgedrückt, unglücklich ... Natürlich gibt es viele, die sich nur für das eigene Vergnügen mit "alten Rechnern" beschäftigen ... Aber pauschal "Die Akteure der Vintage Computing Szene..." - damit quasi alle über ein Kamm zu scheren, finde ich nicht gut. Wenn ich allein hier im Forum/Verein sehe, wieviel Wissen und Können hier etliche Forumsnutzer und Vereinmitglieder haben - vieles davon vermutlich im Laufe der letzen Jahre durch den Austausch/Kontakt mit anderen erworben - und wieviel Energie, (Frei)Zeit und auch Geld hier für den Erhalt dieser Systeme und des dazugehörigen Wissens investiert wird - auch durch Teilnahme an Messen, Ausstellungen, Vorträgen usw .... Und ich denke mal, da wird es noch andere Foren/Vereine oder auch Privatpersonen geben, wo das ähnlich ist ...

    Das müsste Stefan H. eigentlich auch wissen ...


    yalsi : Ja, an die Kids erinner ich mich ... und schön, das da bereits ein Kontakt besteht ...


    MfG


    Cartouce

  • "Die Akteure der Vintage Computing Szene verfolgen keine "gemeinnützigen Preservationsziele ..."

    Deutsche Sprache scheint manchen schon schwer zu fallen. Zum Glück bin ich noch nicht "vintage".



    Übersetzungen für preservation

    SubstantivHäufigkeit
    dieErhaltung conservation, preservation, maintenance
    dieBewahrung preservation, conservation, protection, keeping, perpetuation
    dieKonservierung preservation, conservation, canning, processing
    derErhalt receipt, preservation
    derSchutz protection, guard, shelter, protector, conservation, safeguard
    dieWahrung safeguarding, protection, maintenance, preservation, keeping
    dieRettung rescue, salvation, saving, deliverance, redemption, retrieval
    dasEinmachen canning, bottling, preservation

    Mit freundlichen Grüßen


    fritz

  • Mag sein, dass einige Leute hier nur für sich sammeln und alles horten und drauf hocken. Das ist aber eher oberflächig betrachtet. Denn auf liebe Anfrage rücken wir das gehortete, was es sonst wo nirgendswo noch gibt, dann vielleicht doch raus. Manchmal basiert das auch auf "Geben und Nehmen". Ok, Manche nicht, wie ich leider auch schon erfahren musste. Aber speziell bei Software ist das - mal vom Urheberrecht abgesehen - eher kein Aufwand, insbesondere dann ist natürlich die Ignoranz auf derartige Anfragen eher ärgerlich. Es sei denn sie ist mit einem (immer noch nicht) geknackten Kopierschutz versehen - von vieler Software sind nur noch geknackte Versionen archivierbar - gerade bei alten Spielen sind nur noch geknackte Versionen nutzbar, weil lesbare Originaldatenträger kaum noch existieren und teils immer noch nicht kopierbar sind - und moderne Software mit Online-Aktivierung, notwendiger Cloud-Anbindung wird in Zukunft wahrscheinlich garnicht mehr archivier- und demonstrierbar sein. Und am Ende unserer Sammlerkarriere müssen wir uns eh fragen, was mit dem Hort passiert, in den Müll damit, oder an Interessierte oder die Öffentlichkeit (Museum) weitergeben? Ansonsten entscheiden die Erben so, wie wir das eigentlich nicht wollen. Früher oder später taucht daher alles aber wieder auf. Irgendwann geht (hoffentlich) jedem das Licht auf, dass eine historische (Software/Hardware/Foto/Briefmarken/Zuckerwürfel)-Sammlung am meisten nützt, wenn man sie anderen zur Verfügung stellen kann.


    Der Autor dieser Aussage wird aber früher oder später erkennen müssen, dass einige Soft- und Hardware heute nur noch erhalten ist, weil Privatleute sie gesammelt haben, oder bei der Wiederentdeckung auf dem Dachboden erkannt hat, dass das für irgend jemand noch etwas wert sein könnte. Nicht jede Firma hat bei ihrem Ableben ihre gesamte Software inkl. Quellcode als OpenSource heraus gegeben oder letzte Exemplare ihrer Hardware ins HNF oder Deutsche Museum gestellt. Und Adressen wie GitHub, Softwareheritage oder Archive.org sind auch kein 100%ger Garant dafür, dass alles für die Ewigkeit konserviert bleibt. Ein Bedienfehler, ein Ausfahl einer nicht redundanten System-Komponente, fehlerhafte Archivsoftware, Virus, Hack, mangelnde Weiterfinanzierung solcher Projekte, etc. könnte den guten Vorsätzen schnell ein Ende bereiten. Dann ist man froh, wenn irgendein privater Sammler noch ein Backup oder ein weiteres Original hat.


    Die vorigen Teile zur Archivierung sind übrigens auch interessant.

    1ST1

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  • Seh' ich auch bißchen so: ohne die vielen Privatsammler oder in dem Fall eher -bewahrer (oder auch einfach Leute, die nichts wegwerfen können), wäre ganz vieles schon lange entsorgt. Genauso haben aber auch viele Mechanismen der Art "war mal SEHR teuer, muß daher eingelagert werden" gerade in Institutionen zum Erhalt geführt.


    Und v.a. das Weiterentwickeln und Weitertreiben, läuft m.E. komplett über private Initiative !

    Manchmal natürlich auch einfach, weil es möglich ist, sowas zu verkaufen, was aber wiederum andere Privatleute voraussetzt. Stichworte: Lotharek, AmigaSpeeder, Schnittstellen zu neuen Fomaten (SD2IEC, SD2SCSI), Tastaturinterfaces usw. Auch FPGA Lösungen entstehen ziemlich sicher nicht(!) in Museen ! Ebensowenig wie Emulatoren ! Beide werden aber im Artikel quasi als gut gangbarer Pfad in die Zukunft angepriesen.

    Somit ist also dann der "gemeinnützige" Teil des ganzen "Retro-Zirkus" eigentlich nur denkbar aufgrund der Vorleistungen (und unter i.a. kostenfreier Nutzung) und des Wissens der vielen Privatbastler und Kleinstfirmen und Hobbyisten.


    Trotzdem muß man natürlich auch sehen, daß die drei/vier genannten Punkten dort sicherlich die Zusammenfassung eines Gespräches von mehreren Minuten in zwei Sätzen sind !

    Und aus einer Perspektive eines strukturierend wirken wollenden Beschreibers, der zudem (halb)jährlich um seine Forschungsgelder kämpfen muß, sind alle Kritikpunkte auch durchaus zutreffend. Zumal das ja durchaus auch als Selbstkritik lesbar wäre, denn das Medienlabor in BLN ist zwar schon auch zugänglich, aber so richtig von gemeinnützig - im Sinne von Wissensvermittlung für die breite Allgemeinheit - kann auch da sicher keine Rede sein.
    Und gerade so Punkte wie fehlende internationale Verknüpfung (ich sage mal als Beispiel den ISKRA 111 von neulich), ungenaue Dokumentation von Basteleien oder Seiten, wo man noch Zusatzinfos von woanders holen muß, bevor das Beschriebene Sinn macht, oder gar das völlige Fehlen von definierten Minimalstandards für Sammelfähigkeit/-würdigkeit und Art der sinnvollen Bewahrung von Dokumenten sind bestimmt auch jedem privat schonmal als Probleme untergekommen.



    Lesenwerter Artikel !

    Gerade auch, weil es dazu so viele unterschiedliche Arten gibt, das weiterzudenken und sich eine Meinung dazu zu bilden.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries