"Soundkarte" für unsere MFA...

  • Hallo liebe Mitstreiter,

    heute habe ich mal ein wenig meine alten Archive der CHIP, C't, Funkschau und MC durchgewühlt...


    Irgendwie würde es mich reizen, für den MFA eine "Soundkarte" mit Eagle zu entwickeln. Leider bin ich mir ziemlich unsicher (geworden), welche Soundchips - und die notwendige "Peripherie" noch gut verfügbar sind. Beliebt war ja der AY-3-8910 bzw. seine Derivate...


    Kann mir jemand vielleicht mit interessanten Projektideen weiterhelfen? Ich habe zwar alle oben genannten Zeitschriften als gebundene Jahresausgaben seit ihrer Erstausgabe, jedoch wäre das Durchforsten eine Mammutaufgabe :wacko:


    Beste Grüße

    ToM

  • in der C´t gabs mal ein Projekt namens CT86 - das war auch ein Computer mit Steckkarten-System ähnlich dem des MFA

    da sollte es auch eine Soundkarte für gegeben haben


    btw - wenn du da noch Infos hättest, wär ich da auch dran interessiert - Layouts vielleicht?

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Ich würde den SN76489 empfehlen. Die Ansteuerung ist einfach und er lässt sich mit nur einem port (8bit) einbinden.

    Als Vorlage für eine Schaltung gibt es viele Beispiele vom Apple II, MSX, ZX Spectrum und sogar vom IBM PC.


    Wenn man in Richtung AY-3-8910/YM2149 gehen will, würde ich eher die Chipvariante YMZ284 empfehlen, da dort das Pinout besser mit normaler Ansteuerung harmoniert.


    -Jonas

  • http://www.atkinsoft.com/soundgenerators.html


    Da ist eine Liste mit einem schönen Überblick.


    Das Projekt von oben ist ja schon interessant. Vielleicht solltet ihr einfach beide Chips vorsehen ...

    Der zweite klingt einfach "stark" und der erste hat mehr SID/Atari Style. Und wenn man beim YM2413 noch die BassLine einzeln/getrennt ausgeben kann, wird das auch nochmal ein ganz anderer Sound.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    2 Mal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • Wow,

    erst einmal herzlichen Dank für eure Bemühungen. Den C't-Artikel werde ich sicherlich mal ausgraben und dann auch gerne weiteres hier bekanntgeben. Ich habe gestern beim Chinesen 20 Stück des AY gekauft.... für unter einem Euro kann man da nicht viel verkehrt machen - selbst, wenn die Sendung (avisiert für Mitte April) nicht ankommt...:fp:

    Der Yamaha-Chip YM2413 ist aber m.E. sehr schwer zu bekommen. Ich hatte die Idee, eine Stereo-Ausführung zu realisieren. Hierzu habe ich gestern auch einige Schaltungen gesehen, die allerdings mit der "Himbeere" angesteuert wurden... Sollte Stereo nicht die Performance haben, so kann ich immer noch die 8088-Karte verwenden.

    @ stynx: Deine Schaltungsvorschläge werde ich mir in jedem Fall mal zu Gemüte führen. Den SN76489 muss ich ebenfalls mal genauer untersuchen (google...).

    @ThoralfAsmussen: Ja, die Seite habe ich gestern auch schon gesehen und der Sound ist in der Tat schon geil :thumbup:

    Bevor ich dann das eigentliche Layout in Stein meißeln werde, wird erst einmal alles auf dem Steckbrett ausprobiert...

    • Offizieller Beitrag

    68008 fände ich witzig, analog

    :thumbup:

    Gute Idee! Spiel ich mit.

    • Offizieller Beitrag

    wäre sicher von Vorteil, einen Chip zu nehmen, für den es auch Futter in Form von Audiodateien zum abspielen gibt...


    Gibt für den Teensy auch eine SN76489 Implementierung https://github.com/db-electronics/TDSN76489

    Vielkeicht wäre das auch eine Alternative....


    Wenn die zu entwickelnde Soundkarte VGM unterstützen würde, hätte man das nötige Futter https://vgmrips.net/packs/


    Edit : sehe gerade es gibt für den Teensy Emulationen für verschiedenste Soundchips, u a. SID.....

  • ohha, da hab ich ja etwas ins Rollen gebracht... Hätte jetzt nicht erwartet, dass das jemanden sooo

    interessieren könnte :/

    @Toast_r: die beiden i/o-Ports können über den Chip weitere Devices ansteuern bzw. von denen etwas verarbeiten; quasi als "Weiterleitung". Hierfür stehen ihm zusätzlich Op-Codes zur Verfügung. Ich habe mal gesehen, dass jemand darüber seine VU-Meter bzw. irgendwelche Blink-blink-Spielchen abwickelte... brauche ich aber auch eher nicht...


    @rfka01: Ja, der 8088 ist ja insoweit voll kompatibel mit dem 8085er. Ich habe damals das Layout des Siemens-SMP (2GA5700-8C) hergenommen und die Busstruktur neu angepasst, weil SMP ein anderes Bussystem hatte. Mit dem 8088 hat man natürlich wieder weitere Möglichkeiten...

    Der 68008 ist mir eine Spur zu "fremd" für das MFA-System...


    @stynx: Danke für den Tipp. Ich werde da mal gleich ein wenig nach recherchieren. Yamaha wäre da schon die bessere Wahl...


    @Toshi: "Futter" bekommst du eigentlich genug im Netz - für so gut wie alle Chips. Auf Emulation will ich gänzlich verzichten; passt aus meiner Sicht nicht zum MFA :whistling: Assembler-Aufrufe sind schnell geschrieben und eben über den "Umweg" der vorhandenen AY-Dateien im Netz recht schnell in DB's konvertiert. Außerdem macht es Spaß, über Basic eigenen Versuche zu implementieren :)


    @Shadow-aSc: Es wird naturgemäß bei mir ein wenig dauern, jedoch ist's für mich selbstredend, dass das fertige Projekt hier allen zugänglich gemacht wird. Ich werde tatsächlich verschiedene Soundprozessoren auf Steckbrett ausprobieren. Meine Befürchtung, dass es Engpässe geben könnte, sind nun erst einmal relativiert... offenbar gibt es genug ;)


    Also, Ziel ist es, eine Karte zu entwickeln, die nichts emuliert, kein PIC oder Raspberry onboard hat, aber dennoch möglichst in Stereo den Sound auf Kopfhörer-Klinke abgibt; also 1''-Alu-Front, ohne großen Schnickschnack. Angesteuert vom 8085, 80c537 oder 8088. Die Karte selbst beinhaltet aber vorzugsweise auch schon den 8255 PIO. Es sollte also alles möglichst so sein, wie es derzeit (bis Mitte der 90er-Jahre) technisch möglich war und "didaktisch" ein wenig ins Konzept MFA passt.

    Weitere Ideen oder Hinweise sind herzlich willkommen :)


    Ein wenig offtopic: ich plane derzeit auch eine "Kleinserie" an Watchdog-Platinen; diese passen dann wie die Huckepack-Platinen auf die Parallelschnittstellen-Karten (8255er). Der WD ist dann in der Lage, die Ports des darunterliegenden 8255er-PIO (über Jumper einstellbar) ein Taktsignal abzufragen und über die IRQ's bzw. dem Reset (ebenfalls über Jumperbank wählbar) eine Raktion auszugeben. Habe aktuell das "Problem", dass ich ein ausfallsicheres Betreiben der MFA realisieren will (DCF-Schaltuhr...).


    Herzlichen Dank und Gruß

    ToM

  • ..."brauchen" nicht wirklich.

    Ich möchte die Karte jedoch ziemlich universell gestalten und mir auch das gemultiplexe (was für eine Wortschöpfung :fp:) ersparen, zumal ich auch mal den MFA-Controller 80C537, die NS800 oder den 8088 dranhängen möchte. Letztere hätte natürlich auch nicht das Problem...

  • Hier gibt es einen guten Artikel zum AY-3-8910 und Varianten:


    https://de.wikipedia.org/wiki/AY-3-8910


    Auf dem Mockingboard-Nachbau für den Apple II kommen übrigens 2 x AY-3-8913 zum Einsatz, mit dem MOS VIA 6522 in Zusammenarbeit. Vielleicht kann man sich hier was abschauen für eine MFA-Soundkarte, zumal es detaillierte Schematics zum Mockingboard-Nachbau bereits im Netz gibt. Würde die Sache m. E. vereinfachen ...

  • Auf dem Mockingboard ist aber ziemlich übertrieben worden. Man braucht nur einen 6522... Ein 8255 kann locker 4 oder mehr Chips ansteuern :)

    Der AY-3-891x und YM2149 sind aber nicht so toll, da die keine echte CS haben, sondern R/W, CS und D/A auf den 2 Steuerleitungen BC1 und BDIR kodiert haben. Das ganze dekodieren hat man sich beim Mockingboard gespart, da man die Steuerleitungen und reset einfach über den 6522 direkt programmiert. Dafür kann man auch den 8255 verwenden, was ja ganz gut in das MFA schema passt...


    Ein 76489 hat richtige CS und R/W Leitungen und braucht das Interfacing über ports nicht. Da kann man auch einen comparator (74LS688) für die Adresse verwenden um das CS zu generieren. Der 8085 hat 256 IO Adressen. Der 76489 braucht nur eine einzige davon!


    -Jonas

  • Ja, da hast du natürlich einige Argumente ins Feld geführt. Ich bin heute schon seit einiger Zeit am Recherchieren über den SN76489AN; gefällt immer mehr :thumbup:

  • So, habe bis eben ein wenig Vergleichendes gelesen... somit fällt der SN-Chip raus; seine Klangeigenschaften werden nahezu überall als mäßig bezeichnet:

    Laut Maxim (ebd.) ist die Lautstärke und Klangqualität von PWM-kodierten Samples größer, da für das PCM-Verfahren der Ausgangssound selbst als 4 Bit-Sample vorliegen muss, was von vornherein keine zufriedenstellende Qualität verspricht. Der SN-Soundchip ist in Bezug auf die Möglichkeiten der Klangerzeugung z.B. gegenüber dem AY-Chip stark beschnitten...

    Außerdem existiert für diesen Chip weniger populäre Soundchip-Musik. Der Soundchip bietet keine Möglichkeit, hardwareseitig Hüllkurven auf die Kanäle zu legen.... alles Kleinigkeiten, jedoch ein Grund, den AY eher zu präferieren.

    Puhh, das Sondieren der "richtigen" Schaltung erweist sich schon als ganz schön komplex :whistling:

    • Offizieller Beitrag

    ich würde einen kostengünstigen, einfacheren Aufbau und Programmierung bei einem Lehrsystem wie dem MFA dem besseren Klang gegenüber vorziehen. Schön wäre es ja, wenn möglichst viele hier mitmachen, so daß am Ende auch irgendwas "Nützliches" aus Hard- und Software entsteht. Aber ich bin ja nur interessierter lernwilliger Beobachter und derzeit kaum in der Lage, substantiell bei der HW-Entwicklung mitzuhelfen.

  • Naja, der Hardwareaufwand ist bei all den Unternehmungen annähernd gleich. Lediglich die Softwarelösungen unterscheiden sich geringfügig. Ich möchte natürlich schon auf ein System aufbauen was sich auch sehen und hören lässt. Mir gefällt es, möglichst große Redundanz beim späteren Programmieren zu haben - dies wiederum verspricht der AY... im Doppelpack (Stereo).

    Möglicherweise bleibe ich nun beim AY-3-8910 und dem 8255 auf einer Platine. Die Versuchsaufbauten werden es zeigen... ich habe den AY und den SN in "ausreichender" Menge geordert... die Preise sind wirklich lächerlich gering :tüdeldü:

  • Der AY-3-891x und YM2149 sind aber nicht so toll, da die keine echte CS haben, sondern R/W, CS und D/A auf den 2 Steuerleitungen BC1 und BDIR kodiert haben.

    Kann man da nicht einfach einen GAL dazwischen hängen und sich damit die passenden Steuerleitungen erzeugen?

    Rein schaltungstechnisch finde ich das schon ziemlich umständlich den Bus eines Bausteins über PIO-Leitungen zu steuern. Das wird doch in der Software auch elend umständlich und langsam.

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Ja, da bin ich auch gerade dran und überlege, wie ich den Aufwand so reduziere, dass er trotzdem den o.g. Anforderungen (diverse Prozessoren) gerecht werde. Den PIO kann ich mir möglicherweise gut schenken. GAL dazwischenhängen ist sicherlich ein guter Ansatz :thumbup: Aber, da brauche ich noch weitere Infos bzw. Ideen... :/

  • Ich kenne mich leider mit dem 8085-Bus gar nicht aus. Wir haben seinerzeit (80er) ein paar 8085 und Z80-Designs gemacht, aber davon habe ich keine Unterlagen mehr. Ich war da auch nicht federführend sondern habe als Softwareentwickler nur immer mal mit drüber geschaut.


    Der 8085 hat ja auch einen gemultiplexten Adress/Datenbus. Das müsste doch eigentlich zusammenpassen. :grübel:

    • i-Telex 7822222 dege d

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