Warum ist der ST ausgestorben?

  • Ok, der schreibt 350 Stück, das sind ein paar mehr, aber fast irrelevant. Was er nicht schreibt, ist dass man auch mehrere ATW-800 per Transputerlink zusammen schalten konnte, das heißt, so konnten mehr als 16 CPUs verwendet werden, und das Ganze wurde Multiuser-tauglich... Das wurde damals 1990 auf der Atari-Messe gezeigt, die Uni Braunschweig simulierte da auf der Messe die Bewegungen von Flugzeugen auf einem Flughafen, inklusive An- und Abflug aus der Sicht von mehreren gleichzeitig operierender Fluglotsen.

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  • Offenbar gab es auf dem Atari eine Textverarbeitung (Signum), die in Naturwissenschaft und für Alte Sprachen bis in die 90er konkurrenzlos war: https://de.wikipedia.org/wiki/…Textverarbeitungsprogramm)

    Version 4.4 gibt es sogar noch bei ASH zu kaufen.


    Signum! hatte gegenüber anderen Textverarbeitungen den Vorteil, dass sich im Prinzip jedes einzelne Zeichen pixelgenau setzen lässt, dazu kommt die für damalige Verhältnisse hohe verfügbare Zahl an Schriftsätzen.

  • Version 4.4 gibt es sogar noch bei ASH zu kaufen.


    Signum! hatte gegenüber anderen Textverarbeitungen den Vorteil, dass sich im Prinzip jedes einzelne Zeichen pixelgenau setzen lässt, dazu kommt die für damalige Verhältnisse hohe verfügbare Zahl an Schriftsätzen.

    Signum auf dem Atari war seinerzeit bei uns an der Uni EXTREM beliebt, da man damit Texte mit Formeln sehr einfach und genau so wie man wollte setzen konnte. Die vielen Zeichensätze waren dabei sehr nützlich und ausgedruckt wurde auf dem 24 Nadeldrucker.

    Vorher hatten wir da nur Wordstar mit Hoch- und Tiefstellen und Unterstreichen - das war natürlich ein gewaltiger Unterschied. Man musste bei Signum aber praktische jedes Zeichen in einer Formel mehr oder weniger manuell platzieren und Änderungen waren sehr mühsam - ich fand das grauslich und habe damals lieber TeX auf Sun Workstation genommen.

    Genauso beliebt war bei uns auch der Tempus Editor auf dem Atari.

  • gab es auf dem Atari eine Textverarbeitung (Signum), die in Naturwissenschaft und für Alte Sprachen bis in die 90er konkurrenzlos war

    Na ja, konkurrenzlos war die nicht - es gab schon ähnliches woanders auch; aber das war entweder abstrus teuer oder man kannte es in DLand nicht. Auf dem Mac RagTime! und auf dem Archimedes !TechWriter und vermutlich auch noch andere.

    Die Kombination aus a.) vorhandener Atari und b.) brauchbares, exaktes Texttool sprach da sicher schon für Atari und Signum.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    • Offizieller Beitrag

    Auf dem Mac RagTime! und auf dem Archimedes !TechWriter und vermutlich auch noch andere.

    Die Kombination aus a.) vorhandener Atari und b.) brauchbares, exaktes Texttool sprach da sicher schon für Atari und Signum.

    Ragtime kenne ich, das ist klasse. Techwriter kenne ich noch nicht. Gab es sowas ähnliches auf dem Amiga? Soweit ich weiß nicht. Als Schüler hatte ich mal BeckerText2 ausprobiert, das war so buggy und absturzfreudig, daß es sogar für Schulaufsätze völligunbrauchbar war, wenn man mal ein paar Bilder eingebunden hat. Eine Formeleditor gab es nicht, das war eigentlich halb so wild, weil es ein PD Tool gab, was im Hintergrund lief und die Bilder als Iff in die RAM Disk kopiert hat. Im Zusammenspiel war das aber zumindest bei mir in der Praxis unbrauchbar.

  • Signum! hatte ich bereits in meiner Aufzählung an anderer Stelle erwähnt, bin aber davon ausgegangen, dass das jedem ein Begriff sei. Signum! war eine lange Zeit eine Killerapplikation für den Atari, um genau zu sein, ab der 2.ten Version war das der Renner, das hatte jeder Atari-Nutzer, gekauft oder auch nicht... Viele Studenten hatten die Kombination aus einem 1040er plus SM-124 plus einen Nec P6(+) extra wegen Signum!. Es gab dafür extrem viele Schriftarten, kommerziell und Public Domain, und kopieren ließen die sich alle, es gab da keine Beschränkungen dass ein Font auf eine bestimmte Signum! Seriennummer lizenziert war und nur da geladen werden konnte. Die Qualität dieser Schriftarten war außergewöhnlich, denn die lagen in doppelter Druckerauflösung )es gab von jeder Schriftart eine 9N und 24N Version). Und Signum! hat die Besonderheit, dass es - genau wie Printfox auf dem C64 - die Auflösung des Druckers quasi verdoppelte, in dem jede Zeile mehrfach leicht versetzt übereinander gedruckt wurde, das war ein Konzert für die Ohren! Wenn Signum druckt, das ist Musik! Notenfonts gabs übrigens auch. Sofern man gescheites Papier nutzte, das nicht durchwetzte, bekam man damit eine bessere Druckqualität als die damaligen 300 dpi Laserdrucker. Man konnte natürlich auch einen Tintenstrahldrucker nehmen, der einen 24-Nadeldrucker emulierte, z.B. Canon BubbleJet BJ130/300/330, da musste man aber mit dem Papier aufpassen, denn sonst ist das bei der Druckdichte abgesoffen, aber geile Resultate, wobei ich gerade unter meinen Schreibtisch zu dem BJ 300 mit inzwischen leider vertrocknetem Druckkopf runterschiele, was strömte da damals die Tinte durch, Eimerweise!

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  • Offenbar gab es auf dem Atari eine Textverarbeitung (Signum), die in Naturwissenschaft und für Alte Sprachen bis in die 90er konkurrenzlos war:

    War das so komfortabel wie TeX? Also mit Wysiwyg und so? :mrgreen:

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Und mit LYX wird TeX zu WYSIWYM ...



    TeX und Homecomputer ist bißchen schwierig, auch weil das ganz gerne ein bißchen mehr Speicher haben möchte, als dazumal üblich war. Das funktioniert immer gerade so - aber : Es funktioniert aus einer Text und Schreiberperspektive ganz hervorragend (!), wenn man sich mal ein paar Basics angeschaut hat. Vor allem aber kann man jeden beliebigen kleinen Texteditor benutzen, wodurch es möglich wird auch Klein(st)gerät ala Portfolio zum Schreiben zu benutzen.


    Für Amiga gibts die Sachen hier

    http://aminet.net/text/tex


    für den Acorn bzw. RISC OS ist hier die letzte verbliebene "aktualisierte" Version von ARMTeX

    http://www.flypig.co.uk/?page=armtex&dnload=armtex [1][2]

    Für Atari gibt es hier

    ftp://ftp.fu-berlin.de/tex/CTAN/systems/atari/

    gleich zwei ältere TeX Implementierungen zu finden (cs-tex und lindner-tex).


    Dabei ist das letztere ( cd ../.. ) auch gleichzeitig der deutsche Spiegel von CTAN, d.h. man findet dort allerlei Ergänzungen, die die Geschichte erst wirklichbenutzbar machen. Sowie Tools für andere Systeme (z.B. Amiga).


    Um damit wirklich was anfangen zu können, will man wenigstens ein LaTeX zusätzlich haben und davon eigentlich min. Verion 2e. Erst dann laufen die "Zusatzmodule" halbwegs ordentlich durch.

    Sinnvoller Minimal-Install ist also ein TeX, ein LaTeX, ein DVIviewer (für die Druckvorschau), evtl. BibTeX, wenn man Zitate/Referenzen nutzt und natürlich ein deutsches Modul, was Umlaute zuläßt und oft german.sty heißt (und manchmal nicht dabei ist).

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    Einmal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • Mist, hier kommt man ja richtig ins Schwärmen und ich geb zu, ich gehörte zum Atari Lager.

    Als ich mir den ersten 520ST damals kaufte kosteten die 3,5" Disketten singel sided 360K noch 11,- DM das Stück.
    Gut meine Speichererweiterung zu den ZX81 Zeiten kostete auch 250,- DM für 64 K ;(

    Später hatte ich (habe ihn immer noch) noch einen MegaSTE mit dem habe ich dann mit Calamus eine Vereinszeitung erstellt.


    Dank des VME Bus und Sang Mega Vision 300 wurde auch die Auflösung in Farbe besser.



    Mit Tex und einem Nadeldrucker andere in erstaunen versetzen, das kenne ich auch noch.
    Dann kannte ich einige die Ihre Diplomarbeit am liebsten auf dem ST machten.

    Spiele waren eigentlich für mich nur eine nette Begleiterscheinung, darum war die Wahl Atari auch die bessere für mich.


    Dann hatte ich später natürlich auch den Falcon, perfekt für Mehrspur Harddiskrecording dank seines DSP und dem SPDIF Interface von Soundpool, fast schon professionell. Den habe ich allerdings inkl. Hardware gut verkauft.
    Einen Portfolio liegt auch noch hier.

    Und natürlich meinen Schatz, da so gut wie nicht mehr zu bekommen der IBP 190 ST



    Leider war es mir nie vergönnt einen Atari ST Book zu haben. ::cry:: Damals war Atari seiner Zeit weit voraus.
    Man bedenke immer wann das war.
    Übrigens wurde in den Anfangszeiten des ST der Monochrome Monitor SM124 in Deutschland am meisten verkauft.
    Da gab es sogar mal Engpässe.

    Letztendlich kam der Falcon zu spät und es gab auch keine neuen geistreichen Ideen mehr.
    Musiker nutzten den Atari noch sehr lange nach seiner Zeit und vereinzelt auch noch heute.
    Gibt ja inzwischen einiges an Dokumentarfilmen über Atari auf youtube in denen der Abstieg dokumentiert ist.

  • Von dem IBP 190 ST gibt es nicht zufällig Schaltbilder? Das wäre doch mal ein schönes Projekt das nachzubauen...

    Gruß Torsten

    BFZ MFA, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, MSX VG8010, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Amiga 500 & 1200, Atari Portfolio, HP200LX, IBM PC5155, TP755c, TP755cx, T20, T41, T61, PS/2 (Model 40SX), PS/2E, Accura 101, Apple //e, Sharp PC1401 & PC1403H, TI59 m. PC-100c, HP48SX & HP48GX


    An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz:


    ::matrix::

  • Ich hab leider keinen ist halt ein ST mit VME Bus und Watchdog auf kleinerem Raum.





    Format:Europakassette 3HE/14TE
    Verbinder BUS:Messerleiste für Bus DIN41612 auf der Rückseite, Bauform je nach Bustyp
    Verbinder auf der Frontplatte:Centronics 25 pol. D-Sub,
    DMA 19 pol. D-Sub,
    Tastatur 9 pol. D-Sub,
    Midi 9 pol. D-Sub,
    RS232 9 pol. D-Sub,
    Color 9 pol. D-sub,
    Monochrome 9 pol. D-Sub
    Verbinder auf der Seite:Pfostenverbinder nach DIN41651 an der linken Kassettenseite
    DMA-In 20 pol. Stift
    DMA-Out 20 pol. Stift
    Floppy-Disk 34 pol. Stift
    Stromversorgung:VMEbus 5V +/- 5%,typ. 1,9A
    EUROBUS 5V +/- 5%,typ. 1,7A, (optionell in stromsparender Ausführung mit 1,5A)
    ECB-Bus 5V +/- 5%,typ. 1,7A,
    bei Ausführung 190STV30 zusätzlich 0,2A
    bei Ausführung 190ST020 zusätzlich 0,2A
    Temperaturbereich:0..55°C
    Zentraleinheit:190ST 68000 CPU, 8MHz, 32 Bit intern, 16 Bit extern,
    190ST020 68020 CPU, 16MHz, 32 Bit intern, 32 Bit extern,
    190STV30 Doppel-CPU 68000 und V30 (8086-kompatibel)
    optional: Math.- Coprozessor 68881
    optional: Blitter (grafische Beschleunigung)
    Speicher:RAM: 512 kByte oder optional: 2 MByte bzw. 4 MByte
    ROM: 196 kByte mit Betriebssystem TOS + GEM
    RAM/ROM 128 kByte verteilt auf 4 Steckplätze für Anwendersoftware,
    wahlweise bestückbar mit SRAM oder ROM. Bei Bestückung mit RAM besteht die Möglichkeit der Akkupufferung
    Bildschirmauflösung:640 * 400 Punkte monochrom
    320 * 200 Punkte 16 Farben
    640 * 200 Punkte 4 Farben
    Höhere Auflösungen sind durch Interfacekarte auf VMEbus realisierbar.
    Farben:Palette von 512 Farben
    Interfaces:Centronics Drucker - Anschluß
    DMA mit Übertragungsrate von 10MBit je Sekunde
    2 Diskettenlaufwerke DS/DD je 720kByte, MS/DOS-kompatibel
    Tastatur mit RS232 und ST-Protokoll
    Midi In/ Midi Out/ Midi Thru mit 126 kBaud - Option
    RS232 max. 19200 bps.
    Farbmonitor
    schwarz weiß Monitor
    Sonstiges:Echtzeituhr akkugepuffert (Mega ST - kompatibel)
    Tongenerator
    Spannungsabhängige Resetlogik
    Watchdog durch Software zuschaltbar
    Audioverstärker 1 Watt
    Automatische Restartverlängerung bei Harddiskbetrieb mit IBP - Laufwerken
    Bus:VMEbus, EUROBUS-E oder ECB-BUS
    Betriebssysteme:TOS mit GEMDOS Standard
    Optionen:RTOS - PDOS - OS9

    Einmal editiert, zuletzt von dieters () aus folgendem Grund: Technische Daten hinzugefügt

  • Was ist das für ein Rechner... sieht interessant aus... und hast Du den selber gebaut ?

    Gruß Torsten

    BFZ MFA, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, MSX VG8010, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Amiga 500 & 1200, Atari Portfolio, HP200LX, IBM PC5155, TP755c, TP755cx, T20, T41, T61, PS/2 (Model 40SX), PS/2E, Accura 101, Apple //e, Sharp PC1401 & PC1403H, TI59 m. PC-100c, HP48SX & HP48GX


    An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz:


    ::matrix::

  • Da steckt wahrscheinlich ein 520ST in der hintersten Ebene. Man beachte nachfolgenden Ausschnitt, und bei dem Rackrechner oben rechts:



    Sind aber leicht unterschiedliche Platinenversionen. Mir fällt aber kein 1040 mit dieser Chipanordnung in einer Ecke ein, und Mega St kommt auch nicht in Frage.

    1ST1

  • Ist ein 520ST+ mit diversen Anpassungen. Habe den Rechner so übernommen :)


    U.a.: Das Mainboard wurde rechts und links etwas gekürzt, damit es in das Gehäuse passt. Der Computer hat vier Betriebssysteme zur Auswahl (TOS 1.00, 1.02, 1.04 + KaOS). Maus-/Joystick-Ports und ROM-Port wurden um 90° nach oben gedreht, alle Ports mit Ausnahme vom Monitoranschluss und Stromanschluss wurden nach vorne gelegt. Der Arbeitsspeicher wurde auf 4 MB aufgerüstet. Er hat ein eigenes Netzteil mit zusätzlichen Anschlussmöglichkeiten intern wie extern. Zwei DD-Diskettenlaufwerke sind verbaut.


    Der Rechner hat jemand gehört, der früher an der TU Braunschweig gearbeitet hat.

  • Das Bild am TFT ist einfach scheiße bei ST(E/F/M) MegaSTE. Ich glaube erst ab Falcon gibt's keine "tanzenden Linien" mehr am TFT.

    Mit SM124 oder SC1224 sind die auch da, aber ganz ganz selten...am TFT aber unvermeidbar. Sehr nervig!!! Ansonsten ist alles prima.