Suche jemanden, der meinen Acorn Risc PC reparieren kann

  • Ich habe einen Acorn Risc PC, der bis vor einigen Wochen lief. Heute wollte ich den Rechner wieder in Betrieb nehmen und die 233 MHz Karte durch eine 324MHz Karte austauschen.

    Beim hochfahren musste ich allerdings ferststellen, dass ich kein VGA Signal mehr bekomme. Der Rechner fährt scheinbar hoch ( Festplatte läuft an) , das wars aber auch schon.

    Ich habe mal versucht, den Rechner auseinanderzunehmen, aber da ich mich mit dem Rechner nicht so gut auskenne, bin ich da nicht weit gekommen.


    Ursache könnte eine ausgelaufene CMOS Batterie oder ein Syncfehler sein (oder noch was anderes?)


    Vielleicht kann sich jemand hier im Forum des Rechners annehmen und ihn gegen Bezahlung wieder fixen.


    Danke

  • Macht er denn beim Einschalten den "Einschaltpiep" ?

    Wenn ja, probier mal auf dem Ziffernblock die 4 zu drücken und gedrückt zu halten, während du den Rechner anschaltest.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Es gibt kaum ein Gerät, was man einfacher geöffnet bekommt, als einen RiscPC.

    Das weitere auseinanderbauen gestaltet sich dann aber komplexer.


    Das Gehäuse wird mit einer obenaufgelegten Platte verschlossen. Diese wird mit zwei kleinen Plastikverriegelungen gehalten, die sich am hinteren Ende oben befinden, einer links, einer rechts.

    Diese dreht man einfach um 90 Grad nach hinten, rückseits, so daß sie dann mit den Enden zur Rückseite zeigen. Nun läßt sich die Abdeckplatte abnehmen, die man dazu dort anfaßt, wo diese Verriegelung ist und an ihrem hinteren Ende anhebt und wie ein Motorhaube öffnet - nur eben eine, deren Öffnung nach hinten zeigt. Ab einem Winkel von ca. 40 Grad kann man sie dann aus den frontseitigen Plastikhaltern nach schräg hinten oben herausnehmen.


    Das relevante Foto wäre dann direkt neben dem Netzteil am hinteren Ende der Platine - dort sitzt die CMOS Batterie. Es darf aber gern auch alles andere, was sichtbar ist fotografiert werden.


    Zum Schließen, setzt man dann die Abdeckplatte in einem ca. 40Gradwinkel wieder vorn in die Führungen ein - vorsichtig !! Sie sollte dann einfach ohne Gegendruck nach unten aufsetzen. Das muß völlig spannungsfrei gehen, lieber noch mal abnehmen und erneut einsetzten, wenn es nicht ganz leicht geht.

    Zum Schluß dreht man die beiden Riegel wieder 90Grad, diesmal zur Gehäusemitte hinten, in ihre Ausgangsposition - ebenfalls vorsichtig !! Keine Gewalt anwenden, die Sachen sind zwar stabil, aber trotzdem natürlich Plastik.



    Alle anderen Sachen müßtest Du wahrscheinlich sowieso von jemand angucken lassen, der von Elektronik Ahnung hat.


    Was man noch gut selbst machen kann, ist die Netzteilspannungen zu messen.




    Und es gibt eine Eigenart, die zu dem beschriebenen Fehlerbild paßt (schwarzes Bild, Platte läuft an, keine Floppyfehlercodes), die evtl. dort auch sein könnte. Wenn die Platine und v.a. der Batteriebereich OK aussieht, kann man mal die Prozessorkarte vorsichtig nach oben herausziehen. Dazu unbedingt vorher zum Erden an eine Heizung oder Schutzkontakt greifen, dann mit spitzen Fingern vorsichtig nach oben gleichmäßig hinausziehen. Und dann gleich wieder an gleicher Stelle einsetzen.

    Begründung: keine.

    Evtl. Kontaktprobleme oder Auflagepunkte oder ... tritt in der Form auch m.E. nur bei SA Karten auf, zumindest habe ich das mit 610/710 noch nie erlebt.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Die Abdeckplatte habe ich schon paarmal abgenommen.

    Ich habe zwei Prozessorkarten eine 233MHz und eine 324MHZ Karte. Es ist in beiden Fällen das gleiche Fehlerbild ( zweimal hin und hergewechselt)

    Das Auseinandernehmen der bays und der Entfernen der Podule bekomme ich aber nicht hin. Bei dem Versuch das obere Bay abzunehmen habe ich dort bereits drei von den Kunststoffnasen, die das Gehäuse nach unten verzahnen abgebrochen. Vielleicht waren diese bereits vorgeschädigt, da sie sehr leicht abgebrochen sind. Die anderen Zähne sind deutlich fester.


    Mit Amigas kenne ich mich relativ gut aus und bekomme sie komplett auseinandergebaut aber nicht den Risc PC .

  • Um das Foto von der CMOS Batterie zu machen ist das auch gar nicht nötig, das Teil komplett zu zerlegen.

    Die kann man auch so von oben sehen (hinten rechts).



    Wenn Du doch noch Ambitionen für Komplettzerlegen hast, überleg Dir, welche Konsequenz das hat - macht halt eigentlich nur Sinn, wenn Du dann was reparieren könntest und einen Blick für derlei Defekt hast (Elkoauslauf, Schmorverfärbungen o.ä.) und das Werkzeug dazu.

    RiscPC ist größtenteils schon 2te Generation SMD, also so kleines fummeliges Zeug, was man nur noch gut mit Lupe und ruhiger Hand und Lötstation gerichtet bekommt.


    Insgesamt geht das ungefähr so:

    die hinter Entriegelung lösen (s.o.), Deckplatte abnehmen (s.o.);

    an den vorderen Ecken gibt nun nochmal zwei Verriegelungen, analog den beiden hinten, allerdings haben die nur kleine Anfasser, nicht solche Hebel, und sehen von oben wie runde weiße Stifte aus; die dreht man genauso um 90Grad und kann sie dann herausziehen, dadurch ist das Gehäuse komplett entriegelt
    nun nimmt man auch hinten noch die beiden Stifte nach oben raus


    prinzipiell könnte man jetzt den ganzen oberen Aufbau inkl. Backplane noch oben herausnehmen, besser ist es aber erstmal aller Podulekarten auszubauen (jeweils 2 Haltschräubchen von hinten außen) und zur Rückseite hin rauszuziehen. vorher evtl. Kabel (SCSI) lösen


    wenn die Podules entfernt kann man vorsichtig die Gehäuseebenen einzeln nach oben abheben, dabei nötige Kabel vorher abziehen (z.B. Floppy, CD-ROM)


    zum Schluß bleibt die Bodenschale mit Platine und Netzteil und Backplane übrig

    Man kommt nun an Soundmodul, Netzwerkkarte, RAMs und VideoRAM.


    Zusammenbau einfach umgekehrt, dabei vorsichtig sein und gucken, daß man die Ebenen passend und leicht einsetzen kann.



    Die Backplane kann man wahlweise auch gleich einzeln rausziehen, nachdem die Podules entfernt sind. Das ist m.E. Geschmacksfrage, ich habe die immer bißchen als Führung für die Ebenen belassen, man muß dann halt aufpassen, daß man sie nicht verdreht.


    Die Prozessorkarten kann man evtl. auch bereits entfernen bevor man die letzte/unterste Gehäusebene abnimmt. Bei denen muß man - gerade bei der StrongARM Karte aufpassen, daß man die SMD Bauteile nicht an der kleinen Führungsnut links abschert.

    Ich habe dort zusätzlich noch eine Isoliereung am Gehäuse aufgebracht - d.h. Isolierband - damit die Karte, wenn installiert, keinen Kontakt zum die Rändern dieser Führung bekommen kann (das Gehäuse ist innen mit einer leitfähigen Farben (das graue Zeugs) bemalt).


    Sowas ähnliches gibt es auch, wenn man alte - pre RiscPC Podules - installiert hat, die bekommen dann je nach Ausführung Kontakt zu der Sabilisierungsstegen der Poduleführungen. Dann würde so ein Rechner auch nicht mehr starten. Wenn man solche Karten benutzt, sollte man die in die Slots ohne solche Stege einbauen (jeder zweite) oder gleich Isolierband auf die Stege kleben.



    Ein komplett reduziertes System wäre eine Platine mit einem Netzteil und einer Prozessorkarte (am besten das kleinste verfügbare (610)) und einem RAM Riegel. Wenn das dann auch nicht hochkommt, dann wirds schwierig bzw. hardwarebastelig.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Hallo Sternentaler

    Das Gehäuse hatte ich die letzten Wochen x mal geöffnet und das Board ausgebaut , ist recht Simpel.

    Du musst wenn Du den Deckel abgenommen hast alle vier Plastikhalter entnehmen dann solltest Du alle Podule entfernen und die Backplane ausbauen.

    Zusätzlich das Strom und Datenkabel von der Floppy und wenn verbaut vom CD Laufwerk abziehen.

    Die CPU Karte würde ich auch entfernen und nicht zu vergessen wenn Du am Netzteil des Risc PC deinen Monitor angeschlossen hast dieses abziehen.

    Danach lässt sich das Oberteil leicht abheben.

    Sollte vom Netzteil oder von der Festplatte

    ein Kabel Stören kannst Du dieses ebenfalls

    abziehen.

    Und mach eventuell ein paar Fotos damit Du weißt wo wie welches Kabel angeschlossen war.


    Jetzt eine frage meinerseits, was ist das für eine Karte die mit 324 Mhz läuft.

    Bekannt waren mir 287 bis 300 mhz.


    Gruß

    Thomas

  • 324 MHZ StrongARM Karte scheint was seltsames zu sein.


    Eigentlich gab es die SA Karte im Original mit 202 MHz. Und später mit 233 MHz. Je nach Chip ist es möglich eine Turbokarte daraus zu machen, die takten dann mit 287 MHz.


    Dabei macht aber das Übertakten eigentlich nicht viel Sinn, weil der StrongARM dermaßen schnell für die Systemarchitektur ist, daß der auch ohne Übertaktung eigentlich dauernd aufs System warten muß.

    Die Platine hat 16MHz Bustakt und ist gebaut für Prozessoren mit 30 und 40 MHz mit der Option auf einen nie erschienenen ARM810 mit vmtl. um die 50 MHz. Daß der StrongARM überhaupt in der Form kam, ist so ein seltsamer "Zufall" und daß der von DEC mit gleich dem dazumal möglichen quasi Höchsttakt für solche Chips kam umsomehr.


    Was Sinn macht ist eine Kinetic Karte einzubauen. Die hat das RAM mit auf der Karte und das läuft dann schnell genug, damit der Prozessor nicht ausgebremst wird. Die ist aber wirklich in DLand nur honöopathisch vorhanden.

    Das ist aber schon Hardware aus der Nach-Acorn-Ära.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • ThoralfAsmussen


    Hallo

    sehe ich genauso, habe mir die kleine Kinetic mit 64mb besorgt und dann das 64er gegen ein 256 mb modul getauscht

    Es müssen aber wenigstens die 4.03 oder 4.04 Roms eingesetzt werden und damit mehr als 64mb erkannt werden die 4.39 bzw . das System muss mit Risc OS 4.39 oder höher ausgestattet sein.


    Gruß

    Thomas

  • Hallo Sterndeuter,


    aus welcher Ecke in Deutschland kommst Du? Wenn es nicht eilig ist und bei mir in der Nähe, könnte ich da einen Blick draufwerfen. Mit Risc PC-Fehlerbildern habe ich reichlich Erfahrung, und ebenso für alle austauschbaren Teile Ersatz zur Hand.


    Gruß

    hubersn

    --

    Zu viel Hardware, zu wenig Zeit. Acorn Archimedes-, RISC OS- und Amstrad/Schneider CPC-Fan.

  • Hallo

    wenn ich Deine Bilder richtig deute müsste es sich um ein RiscPC 600 sein,

    Dieser hat sein Cmos Baustein mittig auf dem Board , bei den neueren Boards ist dieser Direkt im bereich des Akkus.

    Ich glaube eigentlich nicht das es Am Cmos liegt, ich würde wie ich Dir schon sagte den Akku entfernen und bereich säubern.

    Ich hatte natürlich auch diesen Schaden allerdingst habe ich ein neueres Board und bei mir liegt der Cmos Chip im bereich des Akkus.

    Aber obwohl die enstellungen nicht bei behalten wurden bekam ich immer ein Bild..


    Gruß

    Thomas

  • Die Batterie habe ich bereits rausgenommen. Anschliessend habe ich die RIsc PC Karte sowie die Rams eingesetzt und dann das Netzteil angeschlossen. Es gibt dann mal ganz kurz ein grünes Bild und dann als nächstes die Mitteilung kein VGA Signal auf dem Bildschirm. Ich denke das Motherboard hat durch die ausgelaufene Batterie einen weg.

  • Sieht böse aus ...

    aber evtl. nicht zu spät.


    Such Dich mal hier durchs Forum mit den Stichworten Akku und Mac und Glasfaserstift und Siffe und Essigsäure bzw. Weinsäure. Da gibt's schonmal was zu lesen übers weitere prinzipielle Vorgehen und ein bißchen Bilder und Theorie dazu.


    wenn ich Deine Bilder richtig deute müsste es sich um ein RiscPC 600 sein,

    Das Board ist eine "Erstausgabe", da stimme ich zu. Steht oben als 0197-000 Iss.

    Das hat durchaus Vorteile - nur eben die Batterie hatte 4 Jahre mehr Zeit sich übers Board zu verteilen.

    Man sieht es auch an dem noch nicht vorhandenen 16Bit Sound auf dem Board selbst, weshalb da ein kleines Sound-Extension-Modul steckt.


    Die Position von dem CMOS habe ich Dir mal im Bild markiert.

    ( Ich hoffe das geht OK, daß ich die Bilder benutzt habe dafür. )


    Das zweite Bild zeigt den Bereich, der minimal betroffen ist innerhalb der Ringellinien. Blöd ist v.a., daß einer von den beiden RAM Steckplätzen anscheinend mitbetroffen ist, der frontseitige. Wahrscheinlich sieht das unter dem Sockel auch unschön aus - kannst ja mal mit viel Licht schauen, ob man da was erkennt.

    Aber auch wenn dieser RAM Steckplatz evtl. verlorengeht wäre das nicht schlimm, denn mit einem 32MB FPM ist man auch schon SEHR gut dabei. Solltest Du also nochmal anschalten wollen, dann besser mit nur einem RAM im "nichtbefallenen" Steckplatz.



    Das VideoRAM - der senkrecht stehende Riegel - solltest Du gut und schön geschützt aufbewahren - in Antistatiktüte und erst wieder einbauen, wenn das Board sich wieder "benimmt". Das ist die 2MB Variante, die wäre teuer, wenn man die nachkaufen möchte und wegen der Auflösungen will man das eigentlich haben.


    Wird auf jeden Fall aufwendiger ... und wahrscheinlich sollte man sich da mit weiterem Einschalten beherrschen, bis man zumindest die sichtbaren Fehler behoben hat.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    2 Mal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • Hallo

    da Dir jetzt schon von mehreren Leuten

    Angeboten worden ist die Reparatur vorzunehmen, sehe ich das Problem nicht mehr.


    Ich Denke mit hubersn hast Du schon den

    richtigen, hat sehr viel Erfahrung mit Acorn und alles anderen.


    Gruß

    Thomas

  • Ich werde mein bestes versuchen. Im Moment rette ich gerade einen A3000 mit RISC OS 2, der hat sich aber erstaunlich gut gehalten, nur ein wenig Batterieschaden, aber nur oberflächlich.

    --

    Zu viel Hardware, zu wenig Zeit. Acorn Archimedes-, RISC OS- und Amstrad/Schneider CPC-Fan.

  • Bisher kann ich noch keine Erfolgsmeldung bezüglich des Risc PC bieten. Ich habe das Board in einem bekannt funktionierenden RPC getestet - Netzteil, RAM, VRAM, CPU, am Ende noch das RO4.02 durch ein RO3.70 ersetzt, wenig Reaktion.


    Ab und zu beim Reset gibt es mal den "purple screen", ansonsten ist das Teil tot. Da muss ich mal ein paar Experten konsultieren - die Platine sieht nicht ganz so sauber aus wie auf de ersten Blick, ein paar Schäden von der Batterie hat es schon davon getragen, aber das sieht eigentlich nicht unreparierbar aus.


    Nächster Schritt ist vermutlich, den CMOS-Uhrenchip zu tauschen. Wenn der nicht funktioniert, bleibt der Rechner oft "wie tot" bzw. während des Selbsttests am Anfang stecken. Dauert aber noch ein bisserl.

    --

    Zu viel Hardware, zu wenig Zeit. Acorn Archimedes-, RISC OS- und Amstrad/Schneider CPC-Fan.

  • Noch ein Update, aber noch keine guten Nachrichten: der CMOS-Chip ist definitiv tot, allerdings ist noch nicht ganz klar, ob es "nur" am kaputten Takt liegt oder der Chip hinüber ist. Ich hoffe, bei der nächsten Analyserunde habe ich mehr positive Ergebnisse zu vermelden :(

    --

    Zu viel Hardware, zu wenig Zeit. Acorn Archimedes-, RISC OS- und Amstrad/Schneider CPC-Fan.