HP 85 - Reparatur-/Umbauversuch des Tape-Drive

    • Offizieller Beitrag

    Hi !


    Ich habe heute mal meinen HP 85A zerlegt, weil ich da gern das Tapedrive wieder nutzen würde. Die damaligen Tapes sind zwar kaum noch erhältlich (und wenn, dann wohl kaum zu gebrauchen, weil die Beschichtung abblättert), aber man kann das Laufwerk modifizieren, damit man z.B. DC2000-Bänder nutzen kann. Dazu gibts bei Youtube folgende Videos :


    https://youtu.be/B0TPuLBEgR0


    https://youtu.be/7IQKCiS0w2s


    https://youtu.be/gkgMEXyavOg


    Das größte Problem bei der Instandsetzung ist wohl die Gummirolle - bzw. das, was davon übrig ist ... so sieht das bei meinem HP 85 aus :



    (Im dritten Bild eine Leuchtdiode (?), auf die im Laufe der Jahre die Gummisuppe getropft ist ....)


    Fortsetzung folgt ... hoffentlich ...

  • Ooha, ist der auf einem U-Boot gefahren? Sieht etwas Seewasser-korrodiert aus.


    Du brauchst auf jeden Fall einen genau passenden zölligen Innensechkantschlüssel für die beiden Madenschrauben, und besonders aufpassen, dass die dünne Tachoscheibe nicht beschädigt wird. Auch später beim Montieren - es muss immer ein Blatt Papier zwischen Tachoscheibe und Gehäuse passen sonst zerkratzt die Gradierung.


    Idealerweise hat man Drehmaschine um das Aluteil etwas abzudrehen und eine neue, verlängerte Alu-Kappe aufzukleben (Uhu Plus oder Epoxymetall). Ich habe Gummirollen von Kassettenrecorder Andruckrollen als Reibbelag umgearbeitet - die gab es mal bei Pollin, leider jetzt nicht mehr. Mit Schrumpfschlauch hat es bei mir nicht zufriedenstellend funktioniert (unrunder Lauf).


    Vorsicht auch mit den dünnen Drähten der Glühbirne.


    Viel Erfolg,

    Martin

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das Metall hat schon bessere Tage gesehen - der ganze Rechner sieht ziemlich mitgenommen aus - scheint in einer rauhen Umgebung genutzt worden zu sein ...


    Danke für den Hinweis mit dem Schrumpfschlauch - das hätte ich als nächste probieren wollen - das kann ich mir dann ja schenken ...


    Drehmaschine käme ich ran (bzw., kenn jemanden, der das für mich machen könnte) ... was brauch ich denn am Ende als Außendruchmesser ? 11,5 mm ?


    Und - wofür sind diese "Glühbirnen" - da sind ja mehr als eine ... für das Tachosignal / Auslesen der Positionierung ?


    MfG


    Cartouce

  • Hallo, hab ich bei meinem alles schon versucht... Schrumpfschlauch, flüssiges Gummi... hat leider nicht lange gehalten. Die Videos von Curious Marc haben sehr geholfen, aber leider habe ich keine Drehbank.

    Die Lichtquelle(n) ist für das Lesen der Tachoscheibe, genau.


    Viele Grüße,

    Robert

  • Die Glühbirne beleuchtet die Tachoscheibe auf der viele kleine schwarze radiale Striche (Graduierung) sind.

    Die LED ist für die Erkennung des Bandanfangs/Bandendes zuständig. An den Enden des Bands sind ein und zwei Löcher gestanzt, die damit erkannt werden, damit der Motor stoppt, bevor das Programm vollständig abgespult ist.


    Solche Birnen gibt es noch, wenn man sie durch LEDs ersetzen möchte, müsste man vorher prüfen ob das Licht in der richtigen Richtung abgestrahlt wird (LEDs leuchten hauptsächlich frontal, Glühbirnen auch seitlich, was z.B. bei HP Tastaturen mit Drehknopf genutzt wird - eine LED würde da wohl nicht funktionieren).


    Hier noch ein paar Bilder und eine Skizze mit Maßen so wie ich es den Umbau bewerkstelligt habe. Die Kappe habe ich etwas abgesetzt, damit ausreichend Klebefläche entsteht und das ganze dann mit hochwertigem Epoxykleber (UHU-Plus oder Epoxymetall) aufgeklebt. Nach 24h auf Endmaß gedreht. Den Gummiring habe ich in einer Spannzange innen mit einem scharfen Bohrer aufgebohrt und außen vorsichtig abgedreht, den letzten 1/2 Millimeter abgeschliffen, da beim Drehen eine leicht rissige Oberfläche entsteht. Dann mit Pattex auf den Alu-Kopf geklebt und nach 24h auf Endmaß geschliffen. Der endgültige Test kann dann nochmal einen Ausbau und eine Durchmesserkorrektur erfordern. Dabei immer auf die Flachbandkabel aufpassen und möglichst mit geeignetem Plastikstreifen ("Shims") herausnehmen, nicht einfach daran ziehen. Wichtig ist das es nirgendwo klemmt, sonst blockiert der Motor, zieht zu viel Strom und eine Micro-Sicherung kann durchbrennen. Der Durchmesser des Gummirads sollte nicht größer sein, sonst verformt sich der Gummi zu sehr. Da muss man sich vorsichtig herantasten.

    Auch beim Einbau der Einheit mit den Gummipuffern muss man etwas justieren, damit nach dem Aufsetzen des Rechnergehäuses die Kassetten ohne groß zu hakeln eingeschoben werden können. Dabei hakt es oft an der Klappe der Kassette, da die etwas groß ist. Wenn man möchte könnte man das Fenster dafür im schwarzen Kunststoffteil (letztes Bild) vergrößern - ich wollte aber das Original nicht verändern. Auf diesem Bild sieht man auch den Abdruck der Rolle der Kassette auf dem Gummirad. Er liegt etwas höher als bei den DC-100 Kassetten - deshalb die Verlängerung.







    HP 85 - QIC-Drive-Modification.pdf