Hallo, bin neu hier, (Siemens-Ingenieur für Telekommunikation 10 Jahre im Ruhestand).
Habe vorgestern auf meinem Dachboden einen "Siemens Fernschreiber 100 S" (ohne Gehäuse) gefunden.
Hatte ihn 1981 vor dem Verschrotten gerettet, in eine Folie verpackt, auf den Dachboden gehievt und dann vergessen.
Er hat da oben bei sommerlicher Dachbodenhitze und winterlicher Kälte und Feuchtigkeit 38 Jahre ohne Schäden überlebt, kein Rost, nix! Ich habe ihn einfach mal in die Steckdose gesteckt. Er läuft wie eine Nähmaschine, nur lauter.
Er hat eine "Empfangslocheinrichtung" (Lochstreifen-Stanzer) und einen "Anbau-Lochstreifensender" (Lochstreifenleser)
Ich habe hier im Forum einige Beiträge unter dem Titel "Siemens T100" gesehen, und auch weiter im Internet gesucht.
Ich kann hier das Dokument "Fernschreiber 100 Tech Unterlagen.pdf" von der Seite "https://www.telefonanleitungen.de" dringend empfehlen (Registrierung erforderlich).
Es hat 277 Seiten und beschreibt jedes der ca. 1500 Einzelzeile, Stromlauf, Verkabelung, Testumgebung, vollständige Zerlegung und Zusammenbau, Große und kleine Wartung (Ölung). Es ist ein Muss für jeden Besitzer so einer Maschine.
Der Localbetrieb läuft noch nicht (vermutlich ein Fehler im Anschlusskabel).
Frage 1: Mein Gerät hat nicht den (wie in "…Tech Unterlagen" dokumentiert) alten runden Anschluss-Stecker, sondern den ADO8. Was mich stutzig macht ist die Belegung von Pin 7 und 8. Hier werden ca. 80V herausgeführt und zwar Pin 8 (roter Draht) mit Minus! und Pin7 (blauer Draht) mit Plus! Ist das richtig so?
Frage 2: Pin 6 und Pin 5 sind mir unklar. Habe hier irgendwo gelesen, man solle die für den Testbetrieb verbinden. Hat jemand eine Dokumentation dazu oder eine eigene Vorstellung, was das stomlaufmäßig bedeutet?
Frage 3: Nun meine Titel-Frage: kann man das Lochstreifen-Material (5-Loch) noch irgendwo kaufen, hat jemand was abzugeben oder gibt es eine Ersatzlösung?
Das war's mal für's erste
Gruß Rainer