Meine PS/2 ist komplett

  • Das ist die gute Nachricht:


    Muss natürlich noch perfektioniert und kosmetisch aufbereitet werden.

    Aber aufgrund der schlechten Nachricht ist das erstmal vertagt:

    Das Netzteil hat gerade eben leise sein Leben ausgehaucht. Am Sonnabend lief die gesamte Kiste noch wunderbar: Floppy,Festplatte,Bios,Maus alles geschmeidig und unauffällig.

    Heute zuckt es nach dem Einschalten nur noch kurz auf, die Festplatte versucht hochzufahren ... und tot.


    Eigentlich würde ich gern OS/2 oder PC-Geos installieren. Letzeres macht sicher mehr Spaß, wenn man überhaupt von Spaß mit IBM(Kompatiblen) sprechen kann.

  • Floppy, Festplatte, und alles was sonst steckbar ist, erstmal abzieheh und dann schauen, ob er wieder anspringt. Wenn ja, eins nach dem anderen dazu stecken. Leider ist es so, dass bei den PS/2-Rechnern gerne z.B. auch Elkos auf den Laufwerken kaputt gehen.


    PS: Auch mit DOSen kann man viel Spaß haben, auch mit OS/2 und PC-Geos.

    1ST1

  • ... und tot.

    das ist doch gemein. Alles fertig und dann das. Du hast mein Mitgefühl.:traurig:.

    Auf dem Bild vom NT-Innenleben kann ich nicht so richtig sehen was kaput ist. Der "Trafo"? links unten sieht irgendwie angegriffen aus.


    Übrigens, natürlich kann man Spaß mit IBM-Kompatiblen haben:sunny:.

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • Genau das habe ich schon gemacht, bevor ich die Nieten am NT aufgebohrt habe, um mal reinzuschauen :(

    Vielleicht nahm das Übel ja seinen Anfang weil ich erstmalig den IBM-Monitor,-Tastatur und -Maus zusammen gebracht und dann eingeschaltet habe.

    Der Monitor machte einen korrekten Eindruck am neumodernen Rechner, halt nicht ganz die richtige Zeilenfrequenz, aber ein VGA-Bild 640x400 war mit Fantasie erkennbar.

  • Ich kenne mich bei PS/2 Systemen nicht aus. Ich kann nur sagen, wie es beim IBM PC/XT/AT ist. Das Netzteil läuft nur an, wenn eine bestimmte Last dran hängt. Also ohne irgendwelche Verbraucher geht es nicht an. Beim Einschalten zuckt dann nur kurz der Lüfter und das wars. Also wenn zB die Festplatte im Argen wäre, dann würde er nicht starten, also das ganze System nicht. Wenn man den IBM 5170 zB ohne Festplatte bestellt hat, war statt dessen ein fetter Lastwider stand an der Stelle, nur, damit das Netzteil anspringt ! Also evtl mal ne andere Platte anstecken..


    Gruß Jan

  • Das Netzteil läuft nur an, wenn eine bestimmte Last dran hängt. Also ohne irgendwelche Verbraucher geht es nicht an.

    Deswegen mein Vorschlag mit dem Lastwiderstand. Der muss aber ordentlich dimensioniert sein, der muss richtig Leistung verbraten, einstelliger Ohm-Bereich, Ich habe mir irgendwann mal sowas gebaut, für den Molex-Floppy-Anschluss, darf man nicht anfassen wenn das Netzteil an ist, heissssss....

    1ST1

  • Ok, das klingt plausibel, zumal der Rechner recht unverbraucht und staubarm auch im Netzteil aussieht. Das PS/2-Netzteil weist die gleiche Einschaltcharakteristik wie für XT beschrieben auf, ohne Last. So einen Leistungsverbrenner könnte ich mir aus einem fetten Drahtwiderstand aus der Autolüftung bauen, denke ich.

  • Ich habe mittlerweile das Board und die Spannungskreise wie oben vorgeschlagen geprüft, das scheint alles in Ordnung.

    Und ich habe nun alle Elkos im Netzteil erneuert.

    Floppy und Festplatte lasse ich als weitere Fehlerquellen erstmal immer noch unangeschlossen.

    Das Board, also nicht mal der Lüfter im Netzteil, startet aber immer noch nicht.

    Es gibt nur eine sehr leises Klick-Klack aus dem Umfeldbereich der Glassicherung. Mehr nicht.


    Jetzt habe ich noch weitere Kondensatoren ausgelötet und wenigstens mal mit dem Ohmmeter auf Durchgang geprüft: Kein Durchgang.

    Ob ich die einfach alle auch noch wechsle ? Oder ist das völlig sinnfrei ? Sind das bipolare Typen ?

    Die eckigen sind doch Folienkondensatoren wie im Zeilentrafo, oder ? Hier als Netzfilter eingesetzt oder ?

    Und die blauen, welche Art ist das denn ? Die Werte erkenne ich auch nicht.


    Gibt es eigentlich ein halbwegs günstiges Multimeter, mit dem man nicht nur Elkos sondern auch die Dinger im oberen Bild prüfen kann ?

    Irgendwie brauche ich mal was neues zum Ersatz meines 20-DM-Gerätes....

  • Das Zeugs sieht alles gut aus. Die blauen Dinger sind Varistoren.


    Hast Du denn mal das Netzteil mit einer Dummy-Last getestet, wie 1ST1 vorschlug?

    Entsprechende Widerstände gibts beim Elektronikladen um die Ecke für einen Euro.


    Weil, wenn ein Tantal aufm Board kurz ist, dann startet das Ding auch nicht, wie bereits erklärt wurde.

  • Wären das solche Zementwiderstände 5 oder 10 W ? Zu wenig, oder ?

    Ich hätte da auch noch richtig alte Fahrregler von der Carrerabahn, die sollten ja auch was verbrennen können.

    Einstelliger Ohm-Wert, richtig ?

  • Warum hängst Du nicht einfach mal irgend eine alte Festplatte dran? So mache ich das immer wenn ich testweise einen Lastwiderstand am Netzteil benötige. Zudem siehst Du dann gleich, ob das Netzteil grundsätzlich Output liefert (wenn die Festplatte anläuft).

  • So eine halbkaputte Festplatte hätte ich. Typisch Quantum LPS105: fährt hoch und legt sich nach 1 Minute wieder hin.

    • Offizieller Beitrag

    Meiner Meinung nach die beste Lösung für einen guten Netzteiltester: Eine Glühlampe mit etwas höherer Nennspannung, für 5V also z.B. eine 6V Lampe, je nach Leistung dazu noch (zuschaltbare) Lastwiderstände. Wenn man das Einschaltverhalten der verwendeten Glühlampe zuvor an einer intakten Stromquelle beobachtet, sieht man damit schneller was los ist, als mit einem Meßgerät. Wenn man dann noch die Lastwiderstände bis zum Nennstrom des Prüflings nach und nach zuschaltet, erkennt man auch Probleme, die erst bei zunehmender Belastung auftreten, schnell.

  • Toast_r Das dachte ich auch.

    Allerdings habe ich dann beim ersten Prototyp festgestellt, dass Glühlampen sich besser eignen als Tester für das Vorhandensein eines Überstromschutzes und seine Auslöseschwelle als für die normale Last.

    (Als Retro-Liebhaber möchte man Überstromschutz. Das schützt vor durchgebrannten Leiterbahnen und Layern wenn z.B. ein Tantal sich entschliesst, kurzzumachen)


    Ebenso kann man damit das Verhalten nach kurzschlussartigen Anlaufströmen gut sehen; manche Netzteile brechen tief ein und brauchen eine Weile, um die Nennspannungen wieder zu erreichen.


    Mit Glühlampen ist aber das Problem derer Montage und derer Empfindlichkeit/Kurzlebigkeit.

    Deshalb im neuen Netzteiltester Hauptlast per Widerständen, die sind einfach zu montieren, zu kühlen und praktisch unkaputtbar.

    Und Glühlampen versch. Grösse (billige Halogenlampen) für die o.g. Zusatztests,


    Und zurück zum Thema, was der OP braucht, sind konkrete Werte.

    Für 1 Ampere Mindestlast würde z.B. 1x10 bis 12 Ohm 17Watt bei 12 V und ~4.7 Ohm bei 5V reichen. Damit laufen praktisch alle Netzteile sauber an.

    Eine Molex-Verlängerung lässt sich dafür wunderbar zweckentfremden.

    • Offizieller Beitrag

    Klar, eine Glühlampe hat im kalten Zustand einen erheblich geringeren Widerstand, als im normalen Betrieb.

    Da die Lampe nur einen Teil der Nennleistung des Netzteils haben soll, und die Betriebstemperatur nach Sekundenbruchteilen erreicht ist, sollte das aber trotzdem kein Problem sein.

    Falls doch, würde ich den Elkos des Netzteils meine Aufmerksamkeit widmen.


    Ein Überstromschutz sollte so schnell auch nicht anspringen, sonst wäre er wohl falsch dimensioniert.

  • Toast_r

    Jup. Die Grösse der Glühlampe ist dabei entscheidend.

    Ab welcher springt der Überstromschutz an?

    Bei einem Signallämpchen soll er nicht. Aber bei einer 12V 50W Halogenlampe sieht das schon anders aus.

    Im Endeffekt ist ein Satz verschiedener Glühlampen m.E. eine billige und wenig empfindliche Methode, den Überstromschutz auf Vorhandensein und ungefähre Ansprechschwelle zu prüfen.


    Elektronisch (Konstantstromregelung) wär natürlich genauer, aber ist mir gegenwärtig zu viel Aufwand.

    Evtl., wenn ich genügend Testerfahrung gesammelt habe und das weiterentwickeln will auf controllergesteuert.


    Soll erstmal so einfach wie möglich sein, um Ripple- und OCP-Eigenschaften herauszubekommen und bei einem kaputten Netzteil nicht selbst kaputtgehen.

  • Danke, Überstromschutz kenne ich , nur Denglismen sind nicht so meins.


    Der geringste 'Boardwiderstand' ist übrigens auf der 5-Volt-Schiene, so etwa 180 Ohm. Das ist wohl OK?


    Und dann habe ich mir vorhin aus dem Carrera-Regler einen einzelnen 8 Ohm Lastwiderstand gebastelt und damit das Netzteil nacheinander auf allen Schienen mit meinem Handheld-Seintek-Digital-Oszi getestet:


    +5V: geht ganz kurz auf 4,8 volt und dann auf 0

    -5V: geht ganz kurz auf -4,8 Volt und dann auf 0

    +12V: geht ganz kurz auf 9 Volt und dann auf 0

    -12V:geht ganz kurz auf -6 Volt und dann 0


    Und nun ?



    Kann mir bitte jemand 'Power Good' und 'Sense' erklären` ?

    Wobei aber alle +5V inklusive 'Sense' miteinander verbunden sind. Dito 'Ground' außer Nr.2.

    Heißt das 'Sense' eventuell: eine Last auf +5Volt ist nötig zum 'Anlauf' des Netzteils ?

    Muss ich eventuell 'Power Good' noch irgendwie 'füttern' ?


    Es sind auch 3 IC's auf dem NT. Sind die verdächtig oder prüfbar ?

    Besondere oder überhaupt beginnende Wärmeentwicklung habe ich bei keinem der Halbleiter in den paar Sekunden, die das NT jetzt immer mal an war, feststellen können....

    • Offizieller Beitrag

    Über die 'Sense' Leitung wird die am Mainboard tatsächlich ankommende Spannung gemessen. Die ist wegen dem Spannungs(ab)fall der belasteten Leitungen vom Netzteil zum Mainboard am Board niedriger, als noch im Netzteil. Das soll darüber nachgergelt werden.

    Über die 'Power Good' Leitung soll das Netzteil dem Mainboard mitteilen, daß es sich nach dem Einschalten stabilisiert hat, woraufhin das Board dann aus dem Reset kommen soll.

  • Der ist bislang nicht mal warm geworden. Schlimmstenfalls glüht er durch, oder ? Wenn ich so rechne verbrennt er maximal 18 Watt an 12 Volt. Ist das soviel ? Ist doch ein Wendeldraht....

  • Wenn Du das NT testest ohne angeschlossenes Mobo, mach ne Drahtbrücke zwischen 5V und 5V Sense. Aus dem Grund, den Toast_r bereits erklärte.


    Wenn nur eine Spannung belastet wird, dann ist das völlig asymmetrisch.

    Das funktioniert mit alten Netzteilen i.d.R. nicht. Da steigt dann der Überspannungsschutz auf den im Leerlauf zu hohen anderen Spannungen ein und schaltet ab.

    Nimm notfalls als "Ḧilfs-Last" eine wertlose Festplatte, die noch dreht aber sonst nicht mehr geht, welche auf 5 und 12V idealerweise 1 A zieht.

    Die negativen Spannungen kommen i.d.R ohne Last klar.


    Schaltet das NT auch dann noch ab?

    Einmal editiert, zuletzt von 6502 ()

  • Gute Hinweise, mache ich. 5Volt und 5Volt Sense sind auf NT-Seite schon alle ab Werk per Lötaugen gebrückt.