Wer weiss Hintergruende und Details ueber die Trennung Apples von Basis Microcomputer GmbH?

  • Basis Microcomputer GmbH war jahrelang Apple-Distributor fuer Deutschland.

    Die haben sich dabei eine goldene Nase verdient.

    Vero (spaeter Vobis) und andere Importeure haben aufgrund der grotesk ueberhoehten Basis-Preise ein gutes Geschaeft gemacht mit dem Bundleverkauf Ami-Apple + 220-110V Trafo.


    Als Basis dann den Klon "Basis 108" rausbrachte, ging diese Erfolgsstory den Bach runter.

    Soweit ich mich erinnere, gruendete Apple eine deutsche Niederlassung, die den Grosshandel uebernahm und Basis verlor ihre Einnahmequelle.

    Den Klon wollte niemand haben, scheint nicht vollkompatibel gewesen zu sein und sah zudem richtig schei... aus. Da war jeder Taiwan-Klon kompatibler. Auch der Basis 208 mit dem Z8000 verkaufte sich nicht.


    War die Trennung Apples von Basis vor oder nach der Einfuehrung des "Basis 108"?

    Weiss jemand Genaueres, was da abging?

  • Ohne genau zu wissen, ob die Gründung von Apple Deutschland vor oder nach dem Erscheinen des Basis-108 stattfand:


    Ich "glaube" mich zu erinnern, dass der Basis erst rausgebracht wurde, als die Geschäftsgrundlage der Münsteraner Firma durch Apple Deutschland schon den Bach runter war. Aber das ist einfach zu lange her.


    Tobias

  • Apple Deutschland wurde m.W. zwischen fruehestens Mitte 1980 und spaetestens Mitte 81 gegruendet. Wenn meine unklare Erinnerung zutrifft, Fruehling 81. Die erste Haendlerpreisliste von Apple Deutschland, die ich von einem befreundeten Apple-Haendler bekam, war meiner Erinnerung von Juli '81.


    1981 kam der Basis 108 raus. Ich denke mal, dass da einiger Entwicklungsvorlauf gewesen sein muss. Die haben ja alles zusammengeworfen, 80-Zeichen-Karte, Z-80-Karte, Language System, Serial+Parallel, Specovius-PAL-Karte. Auch wenn das i.w. Nachbau war, das Ganze zu entwickeln und die Produktion zu organisieren, das geht nicht ueber Nacht.

    Ueberhaupt scheint mir, dass vllt die Entwicklung nicht von Basis selbst war, sondern z.B. in Zusammenarbeit mit Ingenieurbuero Specovius - die waren damals die ruehrigsten Hardwareentwickler fuer Apple-Bus.

    Die haben u.a. die einzige mir bekannte PAL-Karte gebaut, die die Farben korrekt umsetzte. (Mit einem PAL, das so heiss wurde, dass eine Beruehrung zu Brandblasenentwicklung fuehrte...)


    Daher frage ich mich eben, ob Apple die Beziehung zu Basis abbrach, nachdem sie von der Entwicklung des Basis 108 Wind bekamen, oder Basis den 108 zu entwickeln begann, nachdem Apple das Deutschlandgeschaeft selbst uebernehmen wollte und Basis davon Wind bekam.

  • Laut: https://classictech.wordpress.…er-gmbh-muenster-germany/

    war der BASIS 108 die Antwort auf Apples Entscheidung, eine eigene Niederlassung zu gründen:

    Basis was a European distributor for Apple until the company decided to set up its own sales operation on the continent. Basis’s response was to build and sell what it believed to be a better Apple II.


    Gruß, Jochen

  • Also dass den Basis 108 keiner haben wollte, würde ich so nicht bestätigen. Ich hab den eher als Luxus Apple gesehen mit CP/m, 80 Zeichen usw.

    Ich hätte ihn gern gehabt, konnte ihn mir für 5500,- aber einfach nicht leisten.

  • Ich sehe die Zielgruppe eher im gewerblichen Bereich. Und da war neben CP/M vor allem Visicalc DIE Anwendung. Da macht dann auch mehr Speicher Sinn (mit 48 kB kommt man da nicht weit). Den Basis konntest Du ja durch Füllen der leeren Sockel auf 128 KB bringen. Meiner hatte auch noch eine 256 kB Speicherkarte, also zusammen gigantische 384 kB. Und auf der ZAP-Diskette war ein Menupunkt vc (ich interpretiere das als VisiCalc).

    Einen Apple II mit Zusatzkarten so aufzurüsten wäre wohl nicht viel billiger gewesen, und Du hättest vermutlich bald Wärmeprobleme bekommen.


    Gruß, Jochen

  • Ich glaube, ich kann etwas aus meinem Erinnerungsschatz beitragen, ich hatte in den 80er Jahren 4 Basis 108 PCs in meiner Abteilung eingesetzt; 3 in Labors und einen in meinem Büro. Drei davon waren über Omninet mit einem Corvus 10 MB Winchesterlaufwerk (so nannte man sie damals noch und hat über 10000 DM gekostet) in einem Netzwerk verbunden.

    Auf den Rechnern lief eine selbstgeschriebene Software in Apple Pascal auf Grundlage einer Datenbank einer Firma aus Coesfeld. An einem PC war ein Multiplexer angeschlossen, der zu einfachen Zweizeilen Displays in der Produktion führte, auf denen die aktuellen Laborwerte angezeigt wurden.

    Dieses System lief über mehrere Jahre bis wir ein VMS System von DEC mit einer neuen Software installiert haben.

    Angeschafft haben wir die Rechner frühestens 1983 (genauer weiß ich es leider nicht mehr) und zu dem Zeitpunkt war Basis definitiv kein Apple Vertreter mehr. In einer PC Zeitung zu jener Zeit wurde der Rechner übrigens als "Ein deutscher Kompatibler" gepriesen, weil der Apple II (noch) eine große Bedeutung hatte aber der IBM PC eben noch nicht.

    Neben der legendären ZAP Diskette gab es noch eine Utility Diskette, auf der sich u.a. eine frühe Version des Flugsimulators befand. Was da auf dem Bildschirm (neben dem knarrenden Geräusch aus dem Speaker) ablief erschloss sich dem Betrachter aber erst nach eingehender Betrachtung.

    Meiner Meinung nach verdient auch die Corvus Festplatte mit dem Omninet Beachtung, denn auch die vermochte einem Benutzer nach Eingabe eines vierstelligen (!) Passwortes verschiedene Arbeitsumgebungen mit verschiedenen Betriebssystemen bereit zu stellen, nämlich Pascal, Basic oder CPM. So hatte jedes Labor seinen eigenen Bereich und ich konnte separat programmieren und testen.

    Auch wenn das System über Jahre stabil lief so gab es in der ersten Zeit immer wieder mal Abstürze in einem der Labors, die ich durch den Austausch von zwei Chips auf der Netzwerkkarte schnell beheben konnte. Ursache war wohl die Tatsache, dass der Rechner auf einer "falschen" Phase des Drehstroms lag. Den Tipp hatte mir ein Freak aus der Elektroabteilung gegeben (ich bin kein Elektriker) und als er die Steckdose geändert hat war das Problem tatsächlich behoben.

    Falls jemand an mehr Informationen interessiert ist bin ich gerne bereit zu antworten. Aber außer Erinnerungen habe ich eigentlich kein Material mehr aus dieser Zeit. Außer dem Ringbuch von der Betriebsanleitung, das ist noch tadellos in Ordnung und dient heute meiner Frau in der Haushaltsführung ;)

  • Da wird vmtl. dabei herauskommen, daß die technisch durchdachter waren, als das "Geraffel", was sich dann durchgesetzt hat.


    Ich würde mal noch Cambridge Ring und Token Ring ergänzen.


    Das Ganze hat ja, zumindest im Rückblick, auch so eine interessante Systemdynamik - und wahrscheinlich definiert sich das letztlich nur durch den frei verfügbaren Berkeley IP-Stack und darüber, daß es dafür gute Ethernet-Treiber gab. Ist zumindest interessant, daß letztlich alle auf so eine Linie einschwenken.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Bereits gegen Ende 1979 hat Apple eng mit Systemhäusern kooperiert und zB. deutsche Übersetzungen vom Apple II Programmierhandbuch zu prüfen. Dies kam zum Teil auch über die AUGE zu Stande, da dort echte Koryphäen vorhanden waren. Diese Kooperationen entwickelten sich dann wohl auch zum späteren engen Handelsnetz mit den Apple-Exklusiven Systemhäusern in Deutschland. Für gewöhnlich hatten diese Systemhäuser zu Anfang eher Ähnlichkeit mit einem Ingenieurbüro und boten auch Programmierleistungen/Systemintegration an. Basis hat 1980 versucht die Zusammenarbeit mit den Systemhäusern zu unterbinden und wollte als Mittelsmann fungieren um eine zu enge Bindung zu verhindern. Basis war zudem wohl nicht sehr eifrig beim Verkaufen und Vermarkten von Apple II Computern, da Deutschland massiv hinter anderen Märkten zurück lag.


    Das ging Apple aber dann zu weit und Basis wurde aus dem Rennen geworfen. Für die Systemhäuser war das mitunter eine tolle Sache, da man jetzt 'offiziell' direkt an Apple-Hardware kommen konnte ohne den Umweg über Basis nehmen zu müssen. Apple hat aber heftige Forderungen an die Systemhäuser gestellt. So durfte man keine PCs und Kompatible verkaufen. Selbst das Anbieten von Dienstleistungen war auf das Apple-Umfeld beschränkt. Aus der enge Kooperation sind dann Systemhäuser/Vermarkter wie Gravis und Bense entstanden. In den späten 90ern/frühen 2000ern sind viele dieser in den frühen 80ern entstandenen Computervertriebe pleite gegangen.


    {Anekdote: 1993 hat mein Vater einen gerade neuen Macintosh Performa 475 mit Drucker, Monitor und Scanner bei einem Freund (dem Chef eines Apple Systemhauses) 'fast zum Einkaufspreis' für ca. 4000DM gekauft. Das war fast 1500DM günstiger als 'offiziell' beim Händler. MwSt war natürlich dabei und eine Rechnung gab es auch}


    Die Systemhäuser haben in den 80ern und frühen 90ern dafür gesorgt, dass Apple Hardware in Deutschland nicht zu billig wurde und auch fette Gewinner erwirtschaftet. Das wurde dann oftmals in tolle repräsentative Immobilien und Einrichtung gesteckt. Die Präsentation war erste Klasse und stand der späteren Apple-Stores in nichts nach.


    {Anekdote: Man konnte auf sehr gemütlichen Ledersofas in der Lobby frischem Kaffe, Tee und Plätzen genießen, während man gemächlich durch die Prospekte blätterte. Eine sehr offene Präsentation der verschiedenen Computermodelle war jederzeit mit einem kompetenten Mitarbeiter möglich. Jeder potenzielle Käufer wurde wie ein Großkunde bedient, auch wenn es nur um einen Rechner ging. Bei Problemen konnte man im ersten Jahr jederzeit dort anrufen und ein Mitarbeiter ist dann kostenlos vorbei gekommen (mit einem Ersatzgerät) um den Computer für eine Reparatur abzuholen. Also richtiger Service eben. Die Reparatur hat dann oft nur einen Tag gedauert und der Rechner war wieder zu Hause.}


    In den späten 90ern saßen die dann aber auch auf einem Haufen unverkäuflicher Hardware und in viel zu teuren Geschäftsräumen fest. In der Zeit musste man den Gürtel enger schnallen (die Preise haben die Händler aber trotzdem nicht gesenkt...). Diejenigen, die die 90er überlebt haben sind dann zu großen Teilen am Online-Direktvertrieb von Apple kaputt gegangen.


    {Anekdote: 2001 hat ein Kollege bei meinem damaligen Arbeitgeber mir erzählt, dass er noch den ganzen Keller voll mit Konkursmasse aus der Pleite von einem Apple Systemhaus hat. Er hatte sich einiges geschnappt, bevor es auf den Müll kam (alles OVP). Er wollte warten, bis das Sammlerwert hat um es zu verkaufen ... Damals habe ich noch nicht gesammelt.}


    Basis war wohl zu gierig und hat sich verzockt. Die Basis-Manager hatten, zum Unwohl von Apple, zu viel Kontrolle über das Apple-Geschäft in Deutschland und wurden daher entfernt. Basis war es nach dem Vertragsende mit Apple sogar untersagt weiterhin Apple-Computer zu vertreiben. Komischerweise hat sich Apple aber dann weiterhin für den indirekten Vertrieb über ein Netz von Händlern entschieden, die sich zeitweise dumm und dämlich verdient haben. Erst mit dem Direktvertrieb über das Internet (begann mit dem iMac) und den späteren Apple-Stores hat Apple das geändert. Von da ab hat Apple selbst die fetten Margen eingestrichen.


    -Jonas

  • Sehr interessant und aufschlußreich. Apple Rechner und "Kompatible" hatten seinerzeit eine sehr große Bedeutung, IBM PCs setzten sich nur schwer durch. Meiner Meinung nach auch durch IT Leiter wie dem in meiner Firma. die Herrscher der IBM Mainframes in den Rechenzentren waren.


    (Anektdote: Er sagte zu mir: "Sie wollen doch auch mal an die Daten von unserem Host. Und glauben Sie nicht, dass das mit einem PC auf dem IBM drauf steht besser geht als mit einem Apple?" Da lag er aber falsch, denn vom Corvus Omninet gab es m.W. zu dem Zeitpunkt bereits ein entsprechendes Gateway, vom IBM PC noch nicht)


    Die Firma Bense hatte übrigens die Datenbank geliefert, die als Grundlage für meine Laborprogramme diente. Dort gab es einen prima Support, wenn auch nicht auf Ledersofas ;)


    Aber wann die Firma Basis definitiv zugemacht hat weiss ich immer noch nicht. In der ersten c't vom Dezember 1983 (Link zur ersten Printausgabe auf heise.de, dort auf Seite 10) wird lediglich angekündigt, dass sie Konkurs angemeldet haben, aber ich meine, das hätte sich dann noch eine Weile hingezogen.


    Manfred

  • Soweit ich weiß, hat die Basis GmbH noch 1986 Produkte entwickelt (Ich habe eine VGA Grafikkarte © 1986 für den Apple 2gs, die von der Basis GmbH entwickelt wurde). Eventuell handelte es sich dabei aber eher um den Ingenieurs-/Entwicklungsteil der Basis GmbH ohne Produktion. 108 Computer haben sie zumindest noch bis mindestens 1983 verkauft.

  • Apple Rechner und "Kompatible" hatten seinerzeit eine sehr große Bedeutung

    Wo?

    In Deutschland hatten die doch eher geringe Marktanteile.

    Ja in DE. zwischen 1979 und 1982 waren die Taiwan Apple II Klone unter Computer Usern sehr beliebt.

    1983 war das aber vorbei und XTs und C64 haben den Markt übernommen.


    Verdammt viele meiner Kollegen, die schon vor den 80ern mit Computern experimentiert haben hatten zuerst Apple-kompatible.


    -Jonas

  • Verdammt viele meiner Kollegen, die schon vor den 80ern mit Computern experimentiert haben hatten zuerst Apple-kompatible.

    Da kenne ich auch einen. Zuerst hatte er einen zusammen gesteckten Apfel-Clone und als dann eher MS-DOS gefragt war, hat er sich von der selben Klitsche in Ffm-Eschborn aus Taiwan-Teilen einen XT zusammenstecken lassen. Kann mich noch gut an das Blech vom Aufklapp-Gehäuse erinnern, war recht dünn, der ganze Rechner hat im Rhythmus des Netzteillüfters und der Platte gebrummt.

    1ST1

  • Mit den Apple Clones, wann das genau begann, kann man wohl am besten aus den alten Zeitungsanzeigen, insbes. der Funkschau, CHIP und c't, rekonstruieren.

    Meiner Erinnerung nach begann die Klonerei erst so Ende 1980, da war der "Pear II" im Szenegespräch. Der war noch recht teuer.

    Die billigen Massenklons kamen meiner Erinnerung erst ab 1982 so richtig in Schwung.


    Die Transition zu PC-Clones kam meiner Erinnerung so ab 1984, 85 langsam in Schwung, wie die Preise der Apple Klone in den Keller gingen und die frühen und teuren PC-Kloner (z.B. Corona, Sirius/Victor) bis auf wenige Überlebende (Compaq!) von der billigen Taiwan-Masse weggeschwemmt wurden.



    Und für den ernsthaften Büroeinsatz über SOHO hinaus waren CP/M und MP/M konkurrenzlos.

    WordStar war die Killer-App, da gabs nichts gleichwertiges bei CBM und Apple.

    Nicht nur wegen der bei Homecomputern raren Fähigkeit zu 24x80,


    Sondern auch wegen der Speicherkapazität, 1.2MB auf Diskette, eine Grössenordnung mehr als bei den Homecomputern (CBM, Apple).

    Die Geschwindigkeit war auch ca. eine Grössenordnung höher gegenüber den mickrigen Datentransferraten bei Apple und erst recht CBM.


    Vor 40 Jahren, unmittelbar vorm Anbruch der 1980er, bewunderte ich im Computerland die neu angekommene, an einem Cromemco S100 Rechner hängende Ampex-Platteneinheit.

    Die Kapazität erschien damals ungeheuer - 48MB Festplatte (8 Zoll wenn ich mich richtig erinnere) und 2x 8MB Wechselplatten (mindestens 11 Zoll). Der Zugriff war rasend schnell...

    Das Ding bediente unter MP/M mehrere Terminals, die sich einen Diablo 630 teilten.

    Die neuen Beehive-Terminals, mit höherer Auflösung als die damals üblichen 5x7, waren augenfreundlicher als jeder Homecomputer.


    Meiner persönlichen Erfahrung nach wurden damals mindestens 9 von 10 Homecomputern von Enthusiasten genutzt, teilweise eben auch geschäftlich.

    Ein wichtiger Indikator ist m.E. das Verhältnis von Spiel- und Business-Applikationen. CP/M, da gabs eigentlich nur Adven, sonst alles dröge Business-Sachen, bis hin zu COBOL...

  • ich habe meinen ersten Apple II clone 1980 selbst zusammengebaut. Wurde als Leerplatine verkauft und da musste ich die Sockel einlöten.

    Dann noch bestücken und Eproms brennen (lassen - von einem AUGE Mitglied).


    Da hatten fast alle Clones, weil wir uns die originale nicht leisten konnten...

    So hörte ich das auch. Bereits 1979 gab es geklonte Leerplatinen zu kaufen. Die Qualität war zum Teil richtig schlecht und man musste Leitungen auf dem PCB flicken, damit das Gerät später auch funktionierte. Lötstopplack war da meist auch nicht drauf. Erst gegen Anfang 1980 bekam man dann die Taiwan Platinen mit besserer Qualität. Auch Computer-Händler haben die Platinen dann mit Roms unter der Theke semi-offiziell verkauft. Manchmal wurden sogar komplette Kits im Schaufenster angeboten. Die wurde aber nicht in Prospekten beworben und waren eher über Mund zu Mund Propaganda zu finden. Ein Kollege sagte, dass man dem Händler bescheid sagte, dass man eine solche Platine haben wollte, worauf er dann (bei genug Nachfragen) beim Hersteller in Taiwan 10-20 Stück bestellt hat. In Hamburg gab es die Platinen sogar zu 100er! Lieferungen und so mancher Hobby Bastler hat sich als Zwischenhändler was dazu verdient. Die Qualität der Lötarbeit und Gehäuse aus dieser Zeit war meist miserabel und die Geräte waren schnell wieder durch was anderes ersetzt worden. Ich schätze, dass von denen kaum welche mehr existieren. Ich selber habe wegen Unwissenheit so manchen deutschen Klon von vor 1983 entsorgt, weil einfach alles so schrottig war. Die Erweiterungskarten, Hauptplatine und Gehäuse sahen zum Teil aus wie man sich Kram aus der DDR vorgestellt hat. Erweiterungskarten im wire-wrap oder einseitige Platine mit Jumper-Kablen waren echt keine Seltenheit. Dazu kam dann noch, dass überall an den Platinen noch Reste des Flussmittels (das harzige klebrige braune stinkende Zeug) klebten. Die Kisten haben auch ekelhaft gerochen, wenn man sie angeschaltet hat.


    Das war der wilde Westen!


    1983 gab es dann aber schon die ersten kompletten IBM-PC Klone aus Taiwan, und ja, erst 1984 ging es dann mit den XT-Klonen richtig los. Die CBMs ware korrekterweise in Betrieben weit verbreitet und die wurden dann stückweise durch PCs ersetzt. Das ging ab ca. 1985/1986) relativ schnell. Bis auf wenige Ausnahmen ist der Markt bis 1989 fast komplett durch IBM-Kompatible übernommen worden.


    -Jonas

  • Also ich bin Jahrgang '65 und lebte damals in Hamburg.

    Die "Computer-Szene" war damals noch recht klein und überschaubar.

    Daher wäre ich mal neugierig, was ich sozusagen "verpasst" habe.


    Händler gabs da auch nicht so viele, auch überschaubar.

    Schaue ich mir die Situation 1979-81 an und was stynx im letzten Post beschreibt, da werde ich neugierig und frage mich, welche Händler das gewesen sein könnten.


    Zuerst die Elektronikhändler.

    Wahrscheinlich scheiden Wiepking und König direkt aus, die hatten bereits damals veraltetes Portfolio, praktisch nix digitales.

    Baderle wohl auch. Die waren teuer, aber Premiumlage, und waren auch zurückgeblieben. Es gab zwar die gängigsten TTL und CMOS, aber das Meiste war analog.

    Statronic war auf Audio spezialisiert, und generell etwas breiter sortiert als Baderle, trotzdem auch schwach in digital.

    Richtig digital waren eigentlich nur Balü und HW.

    Balü war schon längere Zeit OSI-Spezialist, hatten eine gute Ausstellung von Challengern sowie PET 2001.

    HW hatte keine eigentliche Ausstellung, das war eine kleine Theke und Teilemagazine dicht bis unter die Decke. Die haben viel Elektorzeug verkauft, an Computerkram (abgesehen von ICs) aber nur SC/MP.

    Da ist mir nichts aufgefallen in puncto Apple oder Apple-Klon.

    Man ist zu Balü und HW gegangen und hat seine Speicher (RAM/EPROM) gekauft wo sie gerade billiger waren, und das wars.

    Von all denen würde ich am ehesten HW zutrauen, unbestückte Platinen unter der Hand verkauft zu haben.


    Computerhändler gabs ein paar. Interessant waren für mich aber nur die, wo man auch an die Rechner durften.

    Apple wurden verkauft hauptsächlich bei Computerland und Compact. Es gab zwar noch einen weiteren Apple-Händler in Hamm, aber der war Bürospezialist und bei Technikenthusiasten uninteressant, da die Belegschaft technisch wenig kompetent/interessiert war.

    Weiterhin gab es noch einige Systemhändler/häuser, die keinen Ladenbetrieb hatten, die waren aber für die Enthusiastenszene eher uninteressant.


    Meinen Apple habe ich dann im Juli 1980 bei Compact gekauft, weil ich mich mit Däumling, Zink und Becker super verstand, hatte auch ordentlich Rabatt bekommen. Kerlin von Computerland, auch ein feiner Kerl, hätte mir den gleichen Preis gegeben, aber bei Compact bin ich ein und ausgegangen, und der Software-"Support" war auch super, das Meiste was mich an Software interessierte, durfte ich mir im Laden ansehen und mit stillschweigendem Einverständnis kopieren.

    (Compact war ja auch eine frühe Handelskette, hatten in Wessiland und Westberlin Filialen. Die Zentrale war die Commandus GmbH vom Herrn Treutler in Berlin. Habe den gelegentlich im Laden an der Wartenau getroffen, auch ein netter Kerl).


    1981 kamen weitere Apple-Händler dazu. Bei einem davon, mit dem ich mich besonders gut verstand, habe ich gelegentlich sogar Sofftware zum Knacken nach Hause mitbekommen, Visicalc, Visidex und Visiterm, das waren Booter, die habe ich mithilfe meines gemoddeten Old Monitor ROM und eines NMI-Tasters "konvertiert" in normale Programme, die man mit BRUN starten konnte. (Falls Interesse besteht an technischen Details, erzähle ich gerne :) )


    Da ich nicht so der Vereinsmeier bin, bin ich erst relativ spät, 1981, in die AUGE eingetreten, Mitgliedsnummer 652.

    Die Treffen fanden statt In einer Gaststätte in Wandsbek, organisiert vom umtriebigen Max Lemcke (M177).

    Dort habe ich zwar von den Platinen aus Taiwan mitbekommen, und den Frust, den die Leute mit diesem Schrott hatten, nur um sich schliesslich meist doch noch einen Apple zu kaufen. Aber das war meinem damaligen Eindruck nach eine Randerscheinung. Die meisten hatten originale Apple II, einige auch ITT 2020.


    Erst so ab 1981/1982 wurden die Klons sichtbarer, wurden fertig zusammengebaut geliefert und direkt lauffähig verkauft. Das war parallel mit dem zunehmenden Aufkommen von Dritthersteller-Peripherie, die nicht zu Mondpreisen erhältlich war.

    Himmeröder in der Gruppe um den AUGE-Vorstand hat da viel im Verein vertrieben, zum Teil selbstentwickelt, zum Teil wohl auch aus Taiwan importiert. Das hat nicht allen gefallen.

    Es wurde im und ausserhalb des Vereins viel geklont.

    Einer in der AUGE hat die Z80-Karte geklont, ich bekam meine Monate nach der Vorbestellung und der Vorauszahlung der 400 DM, das muss so Ende '81, eher Anfang '82 gewesen sein.

    Ein Freund, von dem ich viel gelernt habe (RF-Techniker), hat die Bit-3-80-Zeichenkarte mit Kollegen geklont. War schon echt beeindruckend für mich, das abgelötete Original und die davon abfotografierten und fürs Belichten aufgearbeiteten Fotos/Filme zu sehen.


    Es mag bereits vor 1981/82 geklont worden sein.

    Aber das war da noch keine Massenerscheinung.



    Edit:

    Danken möchte ich auch noch dem lieben Herrn Henkel vom Kaufhof. Dort gab es in der Taschenrechnerabteilung bereits Anfang 1979 einen PET 2001, und es war wunderbar, wie Herr Henkel, der selbst als PET-Besitzer ein Enthusiast war, die Schichten der Computerkids managte, wer wann am PET spielen/programmieren durfte. Der Rechner war zwischen Schulschluss und Geschäftsschluss praktisch immer besetzt...


    Balü war übrigens der erste in Hamburg, der einen MS-DOS "Klon" anbot, es war der heute fast vergessene japanische Duet 16, sehr schönes Design, gar nicht im klobigen PC-Stil. Überhaupt waren mir die japanischen Rechner nur von dort bekannt. Der MZ-80K war viel viel besser als der PET, aber die Tastatur war fast genauso unmöglich. Auch den Sinclair ZX80 hatten die in der Ausstellung, wie der rauskam. Aber das Ding war sch...

    3 Mal editiert, zuletzt von 6502 ()

  • Da ich erst 1980 geboren wurde, ist das auch an mir vorbei gegangen.


    Ich habe die Sachen aus 2. Hand. Ein Kollege meines Vaters hatte mir einiges hier aus Kamen/Dortmund erzählt. Es gab damals einen Elektronikladen in Dortmund, der so ziemlich alles an Elektronik verkauft hat. Noch 1988 bin ich mit meinem Vater in dem Laden einkaufen gegangen. Da haben wir einzelne Widerstände, Dioden und Transistoren gekauft (alles so im XX Pfennig-Bereich). Der hatte auch Bausätze und Platinen im Angebot (auch c't-Kram). Er soll auch bereits 1980 die besagten Apple II Platinen angeboten haben. Klar, dass das keine Masse war.


    In Köln war es wohl einfacher an die Sachen zu kommen als in Dortmund, da es auch mehr Läden gab. Meist waren es eher Elektronik-Läden, die Bausätze und Platinen angeboten haben. Über die konkreten zeitlichen Abläufe kann ich persönlich wenig sagen, da ich es nur aus 2. Hand habe. Eine Apple II Klon-Platine von Ende 1979 hatte mir ein Kollege auch mal mit zur Arbeit gebracht. Wegen der schlechten Qualität hatte er sie nie bestückt. Leider wollte er 200€ dafür haben, was mir zu viel war. Auf der Platine waren keinerlei Hersteller Infos oder Lötstopp.


    Hamburg war laut meiner Info eher Umschlagplatz für die Waren und von da aus wurden zB. auch die Händler in Köln versorgt. Der oben erwähnte Kollege aus Köln hatte selbst 1981 einen Stapel von 25 Apple II Platinen über Hamburg gekauft und zusammengebaut. Laut seiner Aussage war das _sehr_ lukrativ. Er hat natürlich auch die original Apple II ROMs kopiert (was ja verboten war). Der Verkauf der Platinen mit original ROM war nicht über Prospekte oder anderweitig offiziell möglich. Meist wurden die ROMs in einem kleinen Päckchen beigelegt zum selber bestücken. Komplette Geräte hat es natürlich auch gegeben, jedoch erst später 81/82. Erst 83/84 hat Apple nicht mehr so sehr auf die Apple II-Klone geschaut, da der //e jetzt verfügbar war und A2 und A2+ langsam ausliefen. Es kann also durchaus sein, daß erst 1983 die Klone als Komplettsysteme nennenswerte Präsenz hatten. Den Klon bei Peter z80.eu"Pluto" habe ich schon mehrfach gesehen. Der kam aber auch erst später. Er repräsentiert die Zeit, als die Geschäfte mehr Risiko eingingen und Komplett-Systeme vermarkteten. Preislich waren die oft nur Halb oder ein Drittel so teuer wie vergleichbare Systeme von Apple.


    Kopiert wurde immer viel aber gerade Apple II sind hier in DE oft als Klon verkauft worden. Später wurden dann Apple //e in Schulen eingesetzt und von da aus sind die dann auch zu Leuten nach Hause und landen so bei eBay. Der //e war nicht so leicht zu kopieren, da er custom ICs benutze. Zwar wurden die Chips auch in Bulgarien (damals Ost-Block) nachgebaut und wohl auch produziert, sind aber fast ausschließlich in asiatischen oder italienischen Klonen verwendet worden. Die Stückzahlen waren wohl aber eher gering.


    Zurück zu Basis:

    Apple hat ja bereits 1980 den Apple III vorgestellt. Ich schätze, daß Basis zum Zeitpunkt der Ankündigung des A3 mit der Entwicklung des 108 begonnen hat. Die Kompatibilität des Basis 108 zum Apple II war besser als die des Apple III zum Apple II. Also hätte Basis potentiell besser da gestanden als Apple, was den Bürobereich anging. Aber in Europa gab es eine Menge Computer-Hersteller, die im Bürosektor mit Spezialsystemen vertreten waren. Die Konkurrenz war einfach größer und Apple hatte anders als in den USA in DE keinen so guten Stand.

  • Jup, die ROMs fehlten in den Klonen meist, oder der String "Apple ][" wurde einfach durch einen anderen ersetzt.

    Ich habe selbst öfters für Freunde Eproms gebrannt, Ein oder zweimal auch auf Wunsch den o.g. String modifiziert. Und ich gestehe, dass mir da jedes Unrechtbewusstsein fehlte. Das war eine Selbstverständlichkeit...


    Wie Basis das gemacht hat, das interessiert mich heute irgendwie mehr als damals. Letztlich ist es wohl darauf hinausgelaufen, dass das von Basis geschriebene Boot-ROM noch "legal" war, und dann irgendwas ins RAM geladen und eingeblendet wurde. Vielleicht so, wie von einem Apple-II mit Language Card das jeweils andere als das in den ROMs vorhandene Basic ins RAM geladen wurde mit der "BASICS"-Diskette.


    Ich habe nie verstanden, wie Basis das copyrightmässig gemanagt hat.


    Applesoft war ja ein von Microsoft gekauftes und stark modifiziertes Basic.

    Da wäre denkbar, dass Basis sich das Grundprodukt gekauft und dann die Erweiterungen (haupts die Grafikbefehle) selbst unabhängig implementiert haben könnte.

    Integer Basic dagegen war ja von Woz geschrieben worden, war also reines Apple-Eigentum.


    So manche Software nutzte Einsprungspunkte ins ROM, und das hätte bei einem legalen eigenentwickelten ROM einige Schwierigkeiten bereitet.

    Also gehe ich davon aus, dass auch das auf dem von Woz geschriebene "Old-Monitor-ROM" basierende Autostart-ROM weitgehend kopiert wurde. (Für den Apple IIplus wurde ja der Miniassembler und ein paar andere Dinge rausgeschmissen, um die Logo- und die Autoboot-Routine einzubauen)


    Es war also wohl ganz massiv geklaut worden.

    Das könnte vielleicht auch mit beigetragen haben zu dem Verbot, dass Basis irgendwas von Apple vertreibt.


    Von heutigen Copyright-Perspektiven erscheint mir das Ganze fast surreal.

    Da wurde unheimlich viel Geld mit gemacht.



    Wenn ich mir die ganzen von Euch zusammengetragenen Informationen anschaue, dann scheinen die Weichen wohl 1979 bereits gestellt worden zu sein:


    • Apple war unzufrieden über die Geschäftsperformance von Basis: biedere Geschäftsleute, im Anzug, extrem unkreativ in Promotion. Es gibt weder ansprechende deutsche Werbung/Promo noch irgendwelche Anstrengungen hinsichtlich Lokalisierung (etwa deutschsprachige Manuals etc).
    • Basis steckt die Gewinne stattdessen in die Entwicklung eigener, Apple Konkurrenz machende Systeme.
    • Apple ist darüber nicht glücklich.
    • Apple "eröffnet" 1980 ein erstes "Büro" in Deutschland. Nur ein Büro (meiner Erinnerung nach in München), keine Niederlassung!. Es gibt keine Ansprechpartner für Aussenstehende. Weder für Kunden noch für Händler noch für Presse. Man muss sich noch ausschliesslich an Basis wenden.
    • Dieses "Büro" macht die Vorarbeiten für "Apple Deutschland": z.B. die ersten Handbuchübersetzungen müssen in dieser Zeit produziert worden sein. Die frühen übersetzten Handbücher aus 1981 machen auch einen optisch und teilweise auch textlich noch recht holprigen Eindruck.
    • Ungefähr zeitgleich mit der Vorstellung des Basis 108 eröffnet Apple die deutsche Niederlassung und übernïmmt den Vertrieb selbst - ich denke das war Anfang 1981.
    • Bald darauf ändert sich das Marketing total: anders als wie Basis die immergleiche, langweilige Anzeige in CHIP und Funkschau zu plazieren, wirbt Apple in Massenmedien von Spiegel über FAZ bis Handelsblatt. Zielgruppe sind nicht mehr nur Anzugträger, sondern alles beginnend mit Kindern (man denke nur an "Apple Logo", das mit der Schildkröte). Motto Kreativität (und gerade nicht die bürokratische Basis-Ausstrahlung)
    • Wenige interessieren sich noch für Basis. Die Firma verfällt, während Apple mit dem Kreativitätskonzept sogar dem bürokratischen Koloss IBM widersteht.

    Einmal editiert, zuletzt von 6502 ()

  • Sehr schön zusammen gefasst. Es kommt dazu, daß Basis nichts gegen die aufkeimenden Klone unternommen hat. Aus Basis Sicht war das wohl Apples Aufgabe.

    Das mit dem umkreativ kann ich nur bestätigen. Alles was ich an Werbung oder Promo von Basis gesehen habe war sehr klassisch und langweilig. Da war sogar CBM interessanter ;)


    Heir übrigens ein Basic Handbuch von 1978/79 in deutsch, das ich hochgeladen hatte. Die Bleistiftkorrekturen sind klar zu erkennen. Herkunft ist ein Ingeneurs-Büro in Hamburg, die bereits Ende 1978 mit Apple zusammen gearbeitet haben ;) Laut dem ursprünglichen Besitzer hat Apple schon '79 an Basis vorbei mit anderen deutschen Firmen kooperiert. Basis kam halt nicht aus den Puschen.

    https://archive.org/details/AppleProgrammierhandbuch1978


    -Jonas

  • Habe beim *guurgeln* eben das hier gefunden, aber das wirst Du sicher schon selber gefunden haben. Gibt es unter verschiedenen Links.


    Trotzdem anbei:


    https://classictech.wordpress.…er-gmbh-muenster-germany/

    Gruß Torsten

    BFZ MFA, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, MSX VG8010, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Amiga 500 & 1200, Atari Portfolio, HP200LX, IBM PC5155, TP755c, TP755cx, T20, T41, T61, PS/2 (Model 40SX), PS/2E, Accura 101, Apple //e, Sharp PC1401 & PC1403H, TI59 m. PC-100c, HP48SX & HP48GX


    An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz:


    ::matrix::

  • Hallo Community,

    da hier so einige Info zu der Geschichte von Basis zusammengetragen sind, hier auch von mir ein Fundstück - kleiner Infosnippet. (Kopie einer redaktionellen Abhandlung in Chip 05/1980) :

    In dem Ordner befinden sich auch noch die Originalprospekte der Zeit vom Basis 208 ( Wurde von Basis schon vorher gebaut ), natürlich die Vertriebsprospekte des Basis 108, MedFly, Preislisten mit dem Angebot der Basis von damals etc.

    Übrigens wurde die Basis 108 Platine von einer Elektronik-Firma in Baden-Württemberg für Basis gebaut. Nein das war nicht Erphi (Erphi -Analog-PCB für Siemens-5,25"-Laufwerke, die dann den Erphi-Floppydiskcontroller für Apple II-Slot-Geräte auf den Markt gebracht haben)

    Der Basis 108 hatte ohne weiteres einige kreative Ideen. Jedenfalls nicht nur der Abklatsch der Taiwanesen , die dann aufkamen.

    ( Ist ein Konzept, das zwischen Apple II+ und Apple IIe entstanden ist - der Apple IIe war dann schon wieder moderner und mit ASICs produktions- und preis-freundlicher ... )

    In der Kürze der Zeit (Querelen mit Apple, CA) musste man wohl auf bestehende Komponenten aus der wesentlich hochpreisiger gestalteten Basis 208-Linie zurückgreifen ( Gehäuse, Tastatur). Das hat das Gerät in einen Preisbereich katapultiert (teurer als Apple), der mittelfristig nicht konkurrenzfähig war.

    Nichtsdestotrotz eigentlich ein werthaltiges ("deutsche Wertarbeit"?) Gerät der Zeit.

    Irgendwie auch ein Déjà-vu der Geschichte um Video 2000(Grundig) und VHS(Japaner: JVC): Oftmals setzen sich nicht die technisch besseren Lösungen durch ...