• Nicht direkt eine Workstation, aber ein Teil davon. Kam neulich per Post und könnte auch in "mein Neustes" stehen. Hier paßt aber auch gut hin.


       



       


       



       



    Das Teil gehört in einen sogenannten UPA Slot.

    Und zwar einen der zweiten Version (Bauform). Diese gibt es nur bei relativ wenigen SUNs überhaupt, vornehmlich den Tower-Workstations der UltraSPARC Reihe (10,30,60,80,Blade1000,2000).


    Wichtig (!) : Beim Einsetzen beachten, daß man wirklich bis zum richtigen Sitz die Karte im Slot eingepreßt hat. Da die Kontakt der unteren Reihe extrem straff sind und die Sockelplastik recht hoch, kann man das auch nur zur halben Tiefe eingesetzt haben und glauben, daß es paßt. Also wirklich nochmal kontrollieren, ob die Höhen stimmen und nichts schief sitzt. Natürlich dabei nicht so stark drücken, daß das Board kaputt geht ...


    Das Besondere sind die RAMs , die sogenanntes 3D RAM sind, welches aktiv bestimmte Sachen selbst auf 3D Bilddaten berechnen/erledigen kann, die sonst immer von der GPU oder CPU gerechnet werden. Das macht auch diese - kleinste - Karte der Baureihe sehr cool und ist wohl sonst eher sehr unüblich gewesen. Dürfte auch gut teuer gewesen sein - 3D RAM vs. normales VRAM, was selbst ja auch schon krasse Preise aufrief, zumal in den Größen für die hier üblichen Bildschirme.


    Anzeigemodi sind 1152x900 bei 76Hz oder 1280x1024 auch bei 76Hz.

    In bunten 24Bit (natürlich) = "Millionen Farben" ; mit einem Mode für die Unterstützung von 8Bit Grafik - die auch in "kachelform" (Fenster) eingeblendet sein kann.


    UPA bedeutet desweiteren, daß das System keine Busarchitektur hat, sondern - wie bei der DEC 3000 AXP - dort ein Crossbar-Switch verbaut ist;

    d.h. die Grafikkarte holt sich ihre Daten ohne CPU selbst im RAM, während die CPU z.B. I/O macht, und rendert dann das 3D Bild, wobei die Funktionen des Rasterizers teils nicht in der GPU laufen, sondern einfach vom 3D-RAM berechnet werden - und die CPU macht unbeeindruckt weiter ihre Sache.


    Die 3D Performance ist für Anwendungen ziemlich OK. Etwa 1.2 Millionen Triangles/sec können gezeichnet werden. Dabei sind das keine einfachen Trinagles, sondern die sind da schon transformiert, geclipped, geshadet per Gouraud, anti-aliased und per Z-Buffer gezeichnet.

    Das ist so ein Niveau ähnlich einer Indigo2 in der neueren Version (Impact, Purple) bzw. einer Octane mit SI/SE Grafik. Und die Creator3D ist nur die kleinste 3D Grafikkarte von SUN für die Ultra Gerätschaften.


    Was "fehlt" sind da noch Texturen, wobei man die evtl. gar nicht haben will, wenn man damit z.B. 3D AbdomenScans malt oder Herzkranzgefäße oder Erdölfelder.


    Dafür wird dann per Software jede erdenkliche 3D Grafikbibliothek unterstützt - OpenGL, PHIGS, PEX, Java3D und wer weiß, was noch. (VOGL (?)).



    Außerdem macht sie natürlich auch Antialiasing für Fonts und 2D Linien und hat 2D Beschleunigerfunktionen für die Fensteroberfläche.


    Medienunterstützung kommt primär über die VIS Funktionen der CPU, welche das Abspielen von Filmen (MPEG) direkt erlauben, was auch interessant ist, weil das auf dem PC eigentlich immer eine Zusatzhardware erfordert zu der Zeit, die oft auch direkt mit auf der Grafikkarte sitzt (all-in-one sozusagen).


    Noch zwei PDFs zum Anschauen:


    creator3d.pdf

    Sun_GraphicsOverview_Brochure_1998.pdf


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    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    Einmal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • Schöne Karten! Die sollte sogar Auflösungen bis 1920x1200 können (aber nur single buffered), allerdings funktioniert das leider mit meinen HP ZR24w Monitoren nicht. Ich habe deshalb schweren Herzens in meine Ultra 60 eine billige XVR-100 statt der 2 Creator 3d eingebaut, damit kann ich jetzt wenigstens Solaris mit CDE in 1920x1200 bestaunen.

    Suche: SGI Indigo (gerne IP12), DEC/DIGITAL CRT Monitor und ein VT240 (inkl. Monitor).