Festplatten Entsorgung ... Aufgepasst!

  • Ich renn hier wahrscheinlich offene Türen ein, aber trotzdem:


    Heute habe ich auf dem Wertstoffhof einiges an Zeug aus dem Keller entsorgt. Am Wertstoffhof selbst habe ich oben auf dem Haufen der Elektrogeräte eine 500GB SATA Festplatte gefunden. Weil ich mal sehen wollte, ob die noch gut ist, habe ich die HDD mitgenommen und am PC angesteckt. Erstmal kam nichts und der PC blieb für 30min stehen, nur um dann einen Fehler zu melden. Die Festplatte wurde nicht erkannt. Am Mac und unter Linux war aber sowohl die Start-Partition als auch eine Daten-Partition zu sehen.


    Nachdem ich dann auf dem Mac per cp die User-Ordner kopiert hatte, fiel ich fast aus allen Wolken.

    Persönliche Bilder von mind. 3 Kinder, Zertifikate für Email-Konten, Elektronische Kontoauszüge, Bewerbungen usw.

    Ich dachte eigentlich, dass es mittlerweile bekannt wäre Festplatten daß mechanisch zu zerstören sind?


    Naja...


    Die Festplatte hat jedenfalls leider knacks (head-crash) und lässt sich nicht richtig formatieren.

    Gleich nehme ich mir den Vorschlaghammer und entsorge die HDD sachgerecht ;)


    -Jonas

  • habe ich die HDD mitgenommen

    Wie hast Du die denn rausgeschmuggelt, ohne erwischt zu werden? Bei den Wertstoffhöfen, die ich kennen, ist das ein todeswürdiges Verbrechen. :bfg:

    Ich habe schon Bohrmaschinen, Computer und Monitore mit nach Hause genommen. Nie hat jemand was gesagt.Es ist es oft aber regnerisch, wenn ich ausmiste, dann lohnt es sich nicht etwas wieder mitzunehmen.


    Ich habe auch eine Gruben-Lampe dort gefunden ;)


    -Jonas

  • Häng es nicht an die große Glocke.

    Das gibt für alle Beteiligten nur Ärger.

    Incl. dem Beschäftigten des Wertstoffhofes und Dir.


    Kleiner Tip für alle, die ein ähnliches Hardware Problem haben.

    Platte an einen Linux Pc anhängen, der um alle "Formate" erweitert wurde.

    Liest Mac, PC, Unix, Amiga, Sun, whatever.

    Meist auch dann, wenn die Platten vom Erstellersystem "gesperrt" wurden.

    (mit der Ausrede, den Rest der Daten zu schützen)

    Vom Linux PC aus lassen sich die meisten Daten zumindest wieder zurück lesen.


    Stefan

  • Bei uns hat ein Arzt seine PCs entsorgt und seit dem darf keiner mehr was mit rausnehmen. Ist also leider nichts unbekanntes und selbst einfach gelöschte Platten kann man ja ganz einfach mit Recuva und Co. wiederherstellen. Die Leute wollen eben einfach nur verwenden und sich nicht um das was es ist kümmern. Generation Smartphone halt.

  • deleted_02_21 hat völlig recht...


    Wenn ich jetzt mal den Vereinszweck angucke, sollte nicht der Verein zwecks Erhalt der immer seltener werdenden alten Festplatten eine Software zur tiefgehenden Datenlöschung erstellen und verbreiten, bootfähig für alle möglichen Systeme?


    So dass man nur den Rechner anmachen und booten muss, und die Daten werden durch mehrfaches Überschreiben gelöscht.


    (Für PCs gibts das sicherlich bereits, aber für andere/exotische Systeme?)

  • Cartouce Ja solche Sachen. Aber eben für andere Computer als PCs.

    Bei Mac z.B. muss man ja immer ein bestimmtes MacOS haben, um die Maschine starten zu können.

    Das ginge besser mit einem derartigen universellen Booter.

    Da wäre eine Liste der Booter-Datenlöscher für die verschiedenen Altsysteme vllt hilfreich?

  • Ich kann schon verstehen, daß gerade historische Festplatten (MFM, RLL usw.) zu erhalten sind. Aber es geht hier im Speziellen um persönliche Daten von Leuten, die einfach so auf ungelöschten Festplatten auf den Müll wandern, weil man dachte, daß die nicht mehr funktioniert (am PC nicht lesbar).


    Jedoch sind (scheinbar) unlesbare Datenträger keineswegs gelöscht. Mit entsprechenden Mitteln (manchmal reicht ein anderes Betriebsystem) kann man aus den winzigsten Datenfetzen wertvolle Informationen lesen. In dem von mir geschilderten Fall hätte ich also durchaus an Emailkonten, Browserhistorie und sogar Passwörter kommen können, wenn ich gewollt hätte. Damit ist es ein leichtes einem Menschen beachtlichen Schaden zuzufügen. Das passiert wohl eher selten aber wer kann sich da schon sicher sein? Gibt es eventuell einen Markt für recycling Festplatten in Russland oder China, wo diese Datenträger ausgelesen und ausgewertet werden? =O Viel von unserem Elektroschrott geht (bzw. ging) nach Asien. Wer weiß denn schon was die Müllverwerter so unter der Hand machen?


    Daher ist es mein Anliegen selbst scheinbar defekte Festplatten lieber mechanisch zu zerstören um das einfache auslesen zu verhindern. Alternativ ist natürlich auch das Übergeben der Datenträger an Vertrauenspersonen zur Vernichtung/Löschung möglich. Die wenigsten haben aber direkt die Möglichkeit dies zu tun.


    Auch bei SSDs ist ein Löschen durch übliche Software eventuell gar nicht mehr möglich, weil bereits Teile der Flash-Architektur defekt sind. Das Auslesen eines Großteils der Daten ist aber oft noch möglich. Besonders wenn spezielle Software genutzt wird, kann man auf einzelne Speicherchips einer SSD zugreifen um den entsprechenden Inhalt zu 'retten'. Zwar ist das spätere Zusammenstellen dieser Fragmente kompliziert aber nicht unmöglich.


    Zur Sicherheit hole ich lieber den Hammer und "fragmentiere" den Datenträger mit ein paar gezielten Schlägen. Daten von einer derart zerstörten Festplatte/SSD zu lesen ist dann ein wesentlich größerer Aufwand, besonders wenn man die vorher regulär gelöscht hat. :)


    -Jonas

  • Ich empfehle dafür die desinfec't Live-DVD von Heise (gibts u.a. hier). Immer aktuell, hat schon alle gängigen Microsoft-Formate an Board und man kann auch direkt auf unerwünschte Untermieter testen. Oder würdet ihr 2nd Hand Klamotten ungewaschen anziehen?


    Ob man damit auch Mac-Partitions analysieren kann, kann ich allerdings nicht sagen. Seit dem die den Apple II eigestampft haben, mag ich die nicht mehr ;)


    -- Klaus

    [ ... to boldly code where no byte has gone before ... ]

  • Viel mehr Angst hätte ich vor denen, die den Elektroschrott "Recyceln", denn das ist ja meist im Ausland.

    Gibt bestimmt extra "Kinderbrigaden" die nach Festplatten suchen müssen, ... .

    Leichter kommt man doch kaum an Nutzdaten ....


    Ich lösche alles was weg geht. Meist mit DBAN sollte da der Treiber für den jeweiligen Controller nicht vorhanden sein geht die Platte unter die Standbohrmaschine und wird 6 bis 10 mal mit einem 8mm Bohrer durchbohrt.

    PDP-11/34a, IBM System /23, IBM PS2 Mod.25/30/55, Tandon 286, IBM XT 5150, 5160, 5170, Apple 2, ...

  • Irgendwann gibts mal keine Festplatten mehr, weil pmut die alle durchbohrt hat.

    Ich durchbohre doch nur modernen Kram der auf Arbeit anfällt. Sprich ca. 70 HDD's SAS/FC von 74GB bis 1,8TB.

    Ach ja, und defekte SSD's erfahren noch Schlimmeres.


    So was sammelt nach uns kein Mensch mehr.

    PDP-11/34a, IBM System /23, IBM PS2 Mod.25/30/55, Tandon 286, IBM XT 5150, 5160, 5170, Apple 2, ...

  • SAS bis 1,8TB

    Tut mir schon irgendwo weh, da ich sowas hier im Einsatz habe, und gelegentlich auch defekte ersetzen muß.

    Ich zerstöre doch nur, wenn die Dinger nicht mehr laufen, sonst wird Gelöscht und gehortet. ;)

    Ich durchbohre doch nur modernen Kram der auf Arbeit anfällt. Sprich ca. 70 HDD's SAS/FC von 74GB bis 1,8TB.

    Aber klar doch.

    Meine Siemens Kiste Scenic300 hat ein 128GB Problem, da ist eine 80GB HD schon angebracht.

    Und die Siemens Kiste hat ein FC Interface? ;)

    Siehe oben, nur kaputte die sich nicht löschen lassen erfahren physische Gewalt.

    PDP-11/34a, IBM System /23, IBM PS2 Mod.25/30/55, Tandon 286, IBM XT 5150, 5160, 5170, Apple 2, ...

  • Warum schaut man denn überhaupt auf Festplatten von fremden Menschen? Der Vorbesitzer hat sie sicherlich mit guten Gewissen zur Entsorgung gebracht und dort ist auch die Mitnahme verboten = eigentlich war das Diebstahl. Ist ja fast wie Briefkasten aufbrechen ;)


    Hört sich leider total nach Moralapostel an, sorry. Ich für mein Teil schaue jedenfalls nicht mehr auf gebrauchte Platten. Früher war ich da auch anders drauf.

  • Kann ich nur zustimmen. Gerade so Sachen wie diese NetApp DiskStorages oder auch die Blade-Rechner, die ja schon fast wieder aus der Mode kommen, oder eine Anlage mit FibreChannel Erstausgabe (850nm(?)) ist doch technik-historisch-antiquarisch-hobbyistisch alles ziemlich spannend. Oder auch diese auf Webapplikationen zugeschnittenen Server von SUN/oracle, oder erste Ausgaben der Opteron Prozessoren mit dem A64 ... vermutlich ist die Liste da mindestens genauso lang wie für die 70er / 80er (8Bit) / 90er (PC Zeuch, Macs). Wenn man dann noch die ganzen Personal-Devices (PDA, Mobile-Phone, Smart-Phone) dazunimmt, wird das ein völlig unüberschaubarer Zoo an Sammelobjekten.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Kann ich nur zustimmen. Gerade so Sachen wie diese NetApp DiskStorages oder auch die Blade-Rechner, die ja schon fast wieder aus der Mode kommen, oder eine Anlage mit FibreChannel Erstausgabe (850nm(?)) i

    FC ist ein Protokoll, welches über LWL sowie HSSDC läuft. Dabei hast du bei der LWL zwei Optionen 850nm was MultiMode ist und 1nnn nm was SingleMode ist.


    MM=Kurze Reichweite also Rack und Raumverkabelung

    SM= für weitere Distanzen



    Eine tolle FAS2020 mit FC Shelfes horte ich in der FIrma noch. Wurde damals mit dem Complete Budle gekauft, sprich alle Lizenzen.

    PDP-11/34a, IBM System /23, IBM PS2 Mod.25/30/55, Tandon 286, IBM XT 5150, 5160, 5170, Apple 2, ...