HP-150 (aka HP Touchscreen oder HP 45611A)

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    Ich habe nach einigen Jahren mal den alten HP-Rechner wieder entstaubt.


    Es ist ein Model der "HP Series 100". Meistens wird es HP-150 genannt, manchmal auch HP Touchscreen - auf der Gehäuseunterseite steht auch Model 45611A.


    Der ganze Computer ist ziemlich kompakt.


    Hier die Front:


    Die Touchscreenfunktion erkennt man, wenn man sich das Gehäuse nahe der Bildröhre ansieht:


    Durch die Löcher werden horizontal und vertikal Lichtstrahlen im Infrarot-Spektrum gesandt. Werden diese durch ein Objekt (Finger, Stift, ...) unterbrochen, kann dadurch der Cursor gesetzt oder ein Softkey aktiviert werden. Der Bildschirm hat eine Auflösung von 512x384 Pixel und stellt 27 Zeilen mit je 80 Zeichen dar. Die unteren Zeilen werden für Softkeys und Statusmeldungen benutzt (ausblendbar).


    Schauen wir mal die Rückseite an.

    Den Batterieträger habe ich hier schon entfernt. Im oberen Bereich sieht man links die Regler zur Bildeinstellung. Im Benutzerhandbuch ist auch beschrieben, wie man die vertikale und horizontale Bildposition verstellt, um die Touchfunktion zu kalibrieren. Erkennbar sind auch die beiden Comm Ports und der HP-IB Anschluss, über den Diskettenlaufwerke, Festplatten, Drucker und mehr angeschlossen werden.

    Das HP-HIL Interface unten links war nicht im Standard Lieferumfang. Darauf komme ich später nochmal zurück. Die Tastatur wurde hier noch über den kleinen proprietären Anschluss (links von HP-IB, beschriftet mit "Keyboard only") verbunden. Der Nachfolger HP-150 II nutzte dazu HP-HIL.

    So sieht die Tastatur aus:

    Sie hat noch einige Sondertasten, die heute eher selten sind. Damit man sich die Tastenkombinationen für Sonderzeichen nicht alle merken muss, gibt es einen "Spickzettel" – allerdings sehr stabil aus Metall – für den oberen Teil der Tastatur. Hier zwei Bilder:


    Normalerweise ist die Oberseite eines Computers eher nicht so interessant, aber hier ist sie gut genutzt.


    Der Schlitz lässt etwas Papier erkennen. Hier ist ein Drucker verbaut. Weg mit dem Deckel – wir möchten den Drucker sehen.


    Jetzt ist der Drucker mit der Bezeichnung 2674A und die Papierrolle zu sehen. Der innere Deckel des Druckers ist zwar fast durchsichtig, aber den nehme ich auch mal weg.


    Jetzt ist der Antrieb für den Druckkopf besser zu erkennen. Es handelt sich hier um einen Thermodrucker.


    Weiter geht es im nächsten Eintrag - gebt mir ein paar Minuten. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Der Drucker war zwar schon schick und man hat auch Elektronik gesehen, aber die komplette Hauptplatine kann man auch rausnehmen. Dann entsteht auf der Rückseite ein relativ großes Loch.


    Auf der im Gehäuse verbliebenen Platine erkennt man vier Anschlüsse für die Einschub-Platinen. Hier etwas näher:

    Un moment s.v.p. – L'ordinateur est produit en France? Merveilleux!

    Der weisse Steckplatz ist für die Hauptplatine. Darüber is mittig der Anschluss für das Video-Board. Die beiden unteren Anschlüsse sind für Erweiterungsboards (z.B. HP-IL oder Parallel-Interface). Hauptplatine und Erweiterungen gleiten in Schienen aus Kunststoff. Nicht so das Video-Board. Hier ein Detail:

    Für das obere Board sind keine Kunstoffschienen, sondern Metallklemmen, durch die das Board relativ lautstark geschoben wird. Dies stellt sicher deutlich bessere Masseverbindung her und sorgt für besseres Bild. So sieht das Video-Board aus:


    An den Seiten kann man deutlich die Flächen für die Masse-Verbindung erkennen.


    Die Hauptplatine ist auch ein schöner Brocken.


    Die habe ich nicht auseinandergenommen. Feige, ich weiss...


    Daher noch zwei weitere Bilder. Zunächst das Bord an sich.


    Man sieht nicht so viel, weil die beiden Tochterboards die Sicht verdecken und die Platinen mit den Bauteilseiten zueinander montiert sind. An der Seite reingucken bringt leider auch nicht viel. Hier der Beweis:

    Die Hauptplatine hat leider nur 256 KB RAM (Ja, richtig – 0,000256 GB).

    Egal, irgendwann kauf ich mir eine RAM-Erweiterung.


    Mal sehen, welche HP-HIL Geräte ich noch gebrauchen kann. Ach ja, da war ja noch das Bord mit der Beschriftung "HP.-HIL Interface". Ich mach mal ein Foto. (Hm, das Teil hat aber viele Chips... Ist HP-HIL so kompliziert?)



    Wow, da steht unscheinbar am Rand der Platine "HP-IL / 384k RAM ACC CARD". zusätzliche 384K RAM! Warum schreiben die das nicht draussen auch drauf?


    Gut, dann alles wieder rein, Strom dran und einschalten. Dauert etwas, bis der Bildschirm hell wird und ein "Beep" ertönt. Der HP-150 fährt anstandslos hoch, meldet, dass einige Einstellungen zurückgesetzt werden (klar, Batterie war ja raus), und ist bereit.


    Also tippe ich ein paar Zeilen Text (ohne vorher die Tastatur auf deutsch zu stellen und darauf zu achten, dass dadurch y und z vertauscht sind) und drücke die Tastenkombination zum Drucken des Bildschirms gleich zweimal.



    Bildschirm ok, Tastatur ok, Drucker druckt gut lesbar aus. Was will man mehr für einen schnellen Test nach einer Dekade oder mehr in der Kiste?


    Demnächst kommt dann Peripherie ran. Ich habe zwar ein 9122 Laufwerk, einen HP-IB fähigen Thinkjet und die entsprechenden Kabel, aber leider keine Disketten. Wie man aus im Internet geladenen Diskettenimages auf einem Mac wieder echte Disketten beschreibt, weiss ich noch nicht. Spass für einige Wochenenden...

  • Voll der Hammer!


    Das ist mal ein Apparat... Touchscreen von 1984 :)


    Sehr schöne Videokarte, mit SMC 9007 und 12kByte RAM. Vermute mal, das ist um mehrere Display-Pages umschalten zu können. Und 128kBit Char ROM... schätze mal, da sind diverse nationale Fonts drin.


    Sind die verschiedenen TI-Chips auf den Boards mit der Typenbezeichnung xxxx-xxxx kundenspezifische TTLs, für HP gefertigt?

    • Offizieller Beitrag

    Toller Gerät - und toller Bericht ! Danke dafür !


    Wenn du nicht nur Apple, sondern auch einen passenden DOS-Rechner mit Diskettenlauwerk hast, sollte das zurückschreiben der Teledisk-Images auch kein größeres Problem sein : Teledisk-Images von http://www.hpmuseum.net für z.B. HP 80-Rechner zurückschreiben


    MfG


    Cartouce

  • Tolles Teil ... könnte ich meine Suche glatt drum erweitern .... 😉

    Mein Schwerpunkt sind Taschenrechner und Pockets. Aktuell suche ich zB. nach: Casio FX-5500, Privileg PR55NC, Commodore N-60, NSC 4640, Casio pro fx-1, HP-10C, HP-16C, HP-34C, HP-27, HP-38C,, HP-55, HP-70, HP-71, HP-75, HP-80 :fp:... gern im Tausch gegen "Kollegen" oder andere Oldies (HCs, Laptops, ...)

    Abzugeben wären: Thomson TO7, CPC 6128, Schneider PC 1512/1640, div.TR (HP, TI, ...), Pockets (Sharp, Casio, ...) und Zubehör

  • DOS-Rechner... Eventuell muss ich den PC-Transporter im Apple II wieder in Betrieb nehmen. :/

    Könnte das mit 486 machen, sofern ich noch genügend Disketten finde, die sich ohne Badblocks formatieren lassen...

    Welche Disketten brauchst Du denn als Erstes zum Start, bzw. welche Images sollten als Erste "gebrannt" werden?

    • Offizieller Beitrag

    Da Teledisk wohl extrem wählerisch bei der Hardware ist – zumindest klappte es weder auf PS/2 Model L40SX noch auf IBM PC110 – habe ich kurzerhand ein alte Startdiskette für einen HP 150 II gekauft. Die ist am Samstag noch angekommen.


    Also habe ich heute das HP 9122D Doppellaufwerk geöffnet, um die Laufwerksmechaniken zu überprüfen.


    Das Teil ist sehr schwer, aber dennoch sieht es relativ leer aus ;)

    Das Netzteil ist ein Trafo-Brocken und trägt neben der Stahlblechbodenwanne sicher maßgeblich zum Gewicht bei. Die Laufwerke erscheinen mir relativ kurz. Ich habe mal eine Diskette zum Größenvergleich draufgelegt.



    Lustig finde ich, das der Lüfter kein Gehäuse hat.



    Das linke Laufwerk ist mit drei Schrauben von unten festgemacht, das rechte mit zwei Schrauben von unten und einer von rechts, weil wohl sonst der schwarze Fuß im Weg wäre. Es sind alles Kreuzschlitzschrauben mit Linsenkopf.


    Die Laufwerke werden mit zwei Kabeln versorgt - Daten und Strom.


    Die Abschirmbleche der Laufwerke sind mit vier kurzen Schrauben (an jeder Seite zwei mit Senkkopf und hinten einer etwas längeren mit Linsenkopf) befestigt. Das rechte Laufwerk ist ja von rechts durch das Gehäuse verschraubt gewesen. Da wurde die Bohrung für die vordere rechte Schraube des Abschirmbleches verwendet. Damit kann man linkes und rechtes Laufwerk auch austauschen.


    (nein, die sind nicht von Apple - da spiegelt sich das MacBook, das dahinter steht. Ich wollte die Fotos aber nicht nochmal machen.)



    Wie Ihr seht sind es zwei Sony-Laufwerke - bei mir ein ASCO und ein ITR (vielleicht wurde mal ein ausgetauscht)


    Nun heisst es, das etwas hart gewordene Fett mit Isopropanol zu entfernen und die Mechanik wieder leichtgängig zu machen. Ich habe hier Schwerpunkte gesehen:


    und hier auch:


    Bei der Gelegenheit werden auch gleich noch die Schreib-/Leseköpfe gereinigt.


    Das ganze wieder zusammenbauen und am HP150 testen.


    Hier ein kleiner Filmausschnitt während des Kopiervorgangs der Startdiskette. Davon habe ich jetzt schon mal ein Backup.

    Da ich den Film nicht anhängen konnte, ist er als zip angefügt.

    HP150 diskcopy.zip

  • Wow! Wow! Wow!


    :thumbup::thumbup::thumbup:


    Hatte noch gar nicht realisiert, dass das 3.5"-Laufwerke Full Height sind...

    Nunja, von 1984 eben... da war noch alles massiger.

    Und mit schön grosser sattroter LED :)


    Danke fürs Zeigen, die Mechanik ist Hammer...

    • Offizieller Beitrag

    Hatte noch gar nicht realisiert, dass das 3.5"-Laufwerke Full Height sind...

    HP hat verschiedene Modelle des 9122-Doppellaufwerks rausgebracht - und darin z.T. auch unterschiedliche Laufwerke verbaut. Es gibt auch welche mit Laufwerken mit halber Bauhöhe (und bevor jetzt die Diskussion über "full" und "half height" losgeht - ich meine halb so hoch wie die gezeigten ... ;)) und Blende in voller Höhe - mit großem, mittigem Disk-Auswurfknopf ... Und - die Sony-Laufwerke laufen mit 600 Umdrehungen pro Minute, nicht mit 300 ...

    Da ist also bei einem Defekt kein einfacher Austausch möglich ... Bei dem 9122C-Laufwerk haben es angeblich schon Leute geschafft, PC-Diskettenlaufwerke so zu modifizieren, das die genutzt werden konnten ...

  • Cartouce

    Sind evtl bei Deinen Laufwerken DD dabei?

    Könnte es sein, dass die besser geeignet sind für derartige Datentransfers, vllt wg Kopfgrösse/breite oder anderen Details?

    Oder kann man bei 3.5" problemlos mit HD Laufwerken Medien für DD-Gebrauch herrichten?

    • Offizieller Beitrag

    Habe heute noch das zweite HP-IB Kabel gefunden und gleich mal den HP Thinkjet 2225B (HP-IB Version) aus den 80er ausprobiert. Da war sogar noch ein Druckkopf drin. Den mit ISO von der harten Tinte befreit und schon ging der Selbst-Test. Jetzt muss ich mal gucken, wie ich den vom HP150 anspreche.


    Ich finde cool, dass es die Tinte dafür tatsächlich noch zu kaufen gibt.


    Mit TeleDisk bin ich leider nicht weitergekommen. Selbst, wenn ich die Diskette vorher mit dem HP beschreibe, kommt nur dieser Fehler:


    TeleDisk Fehler.pdf

    • Offizieller Beitrag

    Cartouce

    Sind evtl bei Deinen Laufwerken DD dabei?

    Könnte es sein, dass die besser geeignet sind für derartige Datentransfers, vllt wg Kopfgrösse/breite oder anderen Details?

    Oder kann man bei 3.5" problemlos mit HD Laufwerken Medien für DD-Gebrauch herrichten?

    Äh - da versteh ich nicht ganz, was du meinst ...

    • Offizieller Beitrag

    Sollen wir dir welche fertigmachen ?


    MfG


    Cartouce

    Das wär toll, obwohl 6502 das ja auch schon macht. Ob es bei ihm klappt ist aber noch nicht raus. Daher auch seine Fragen ob Du das mit "alten noch nicht HD-fähigen" Laufwerken gemacht hast.


    Kannst Du was empfehlen, was gut aussieht und auch Grafik drucken kann? Ansonsten fände ich von der Seite http://www.hpmuseum.net/exhibit.php?swc=5 folgende noch interessant:


    41) ThinkJet Demo on the HP-150 (1984)

    20) Type Attack for 150 (1983)
    21) Microsoft Compiled BASIC (1983)

  • Habe gestern auf meinem 486 mehrere Versuche mit Teledisk gemacht.

    Die Angabe, dass bei einem "geringen" Teil der Images Fehlermeldungen ausgegeben werden, scheint zuzutreffen.

    Die benutzten Disketten wurden vorher auf Fehlerfreiheit getestet mittels "format a: /v:720", wobei keine Badblocks vermeldet wurden.

    Diese Fehlermeldungen scheinen meinem Eindruck nach bei jedem Kopiervorgang die gleichen zu sein, spezifisch für das jeweilige Image.

    Denn es sind immer die gleichen Stellen, unabhängig von Hersteller/Marke der verwendeten Disketten.

    Die Einstellung "Turbo" oder "Normal" scheint dabei keinen EInfluss zu haben.

    Leider bietet das BIOS keine Möglichkeit, den Cache abzustellen.


    Mich wundert, dass die Fehlermeldungen sich immer auf Sektor 17 beziehen.

    Beim Versuch, die generierten Disketten mit Teledisk zurückzulesen, stimmt das Image natürlich auch nicht mit dem Original überein.

    Werde mir das morgen nochmal genauer ansehen, da der Rechner wegen Installation von FreeBSD 5.2.1 gerade belegt ist.

    • Offizieller Beitrag

    what?


    das hier hatte ich gar nicht gelesen

    Zitat

    Error Messages When Re-Creating Discs

    Most of the archived software has been tested to confirm that it can be re-created. In approximately twenty percent to thirty percent of cases, an error message will be displayed when re-creating a disc. If this happens, just “continue” until the process is complete (or until you get a “Drive Not Ready” message). At this stage the re-creation process is complete, and your disc is ready for use.


    das Probier ich gleich noch mal...

  • Ja, die Frage ist nun, welche Konfigurationen konkret haben denn funktioniert?

    Ja, Teledisk kann ganz schön zickig sein .. Hab da auch schon einige Konfig´s durchprobieren müssen - allerdings nur für die Nutzung von 5,25"-Laufwerken mit teledisk 2.12 - bei 3,5" und Teledisk 2.16 hat das eigentlich immer geklappt ...


    Danke für den Bericht !


    Cartouce


    Mir ist auch nicht ganz klar, was denn der Unterschied konkret zwischen Teledisk 2.11 und 2.16 ist.

    Angeblich soll 2.16 für 3.5" und 2.11 für 5.25" sein.

    Doch wenn man 3,5 mit 2.11 ausprobiert, wird das auch als solches erkannt,


    Das Schreibverhalten bei mir ist folgendes:

    Mit Teledisk 2.16 gibt es auf JEDEM Track eine Fehlermeldung bezüglich Sektor 17 ("Sector not found").

    Diese Fehlermeldungen kommen nicht auf 2.11. Dort muss man nicht nach jedem Track eine Taste drücken um eine Fehlermeldung wegzuklicken.


    Dieses Verhalten ist unabhängig davon, wie schnell der 486 läuft, egal ob 33MHz und full speed ("Turbo" nicht gedrückt) oder 10MHz und reduced speed ("Turbo" gedrückt). Der einzige Unterschied ist, dass man bei letzterem den Intro-Screen tatsächlich noch einigermassen sehen kann.


    Die benutzten Disketten liessen sich mit DOS "format a: /f:720" ohne Bad sectors formatieren.

    An den Disketten liegt es wohl nicht.


    Ich versuche gerade, mit Teledisk 2.16 die SYSMASTA auf 3.5 DSDD zu kopieren. Das dauert, wenn man 70x eine Taste drücken muss.


    Deshalb würde ich mich freuen, wenn Du uns verraten könntest, auf was für einer Hardware es Dir gelungen ist, mit TeleDisk 2.16 Disketten 3.5" zu beschreiben...