A7100 - Dämmatte - welches Material ist das

  • Gibt es evtl. jemanden hier, der sich mit solchen doch eher seltenen Objekten auskennt wie sie der A7100 in dieser Annonce ist:

    https://www.ebay.de/itm/selten…-Version-DDR/233414194829


    Mich hat dabei v.a. das Bild No. 3 irgendwie auf die Frage gebracht, ob das evtl. eine Art Asbestmaterial sein könnte, was da als Dämmatte (?) verbaut ist.

    Auf jeden Fall ist es kein offenporiger Schaum, wie er woanders auf der Welt verbaut worden ist und der auch seine Eigenheiten hat, weil er sich zu einer schmierig-klebrigen Masse zersetzt, die man tatsächlich oft nur noch wegwerfen kann. Aber bei dem Zeug hier (s.Bild), ist das evtl. sogar fraglich, ob man das Gerät überhaupt einschalten möchte. Weiß da jemand was Genaueres ?

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Am einfachsten kannst Du so etwas heraus finden, indem Du den Herstellungszeitraum des gelisteten Gerätes ausfindig machst und dann nachschaust, welche Länder wann die Verwendung von Asbest eingestellt haben.


    Weiterhin könntest Du anhand des Einsatzortes des gesichteten Werkstoffes zumindest schon mal Anhaltspunkte finden, ob es sich tatsächlich um Asbest handeln könnte, eine Garantie ist das natürlich nicht. Asbest kam hauptsächlich dort zum Einsatz, wo wenigstens eine der folgenden Eigenschaften erfüllt werden musste:

    • Brandschutz
    • Wärmeisolierend
    • Verbundstoff

    Einige Hersteller von asbesthaltigen Produkten haben online entsprechende Listen zur Verfügung gestellt, anhand derer man ziemlich genau bestimmen kann, ob ein Gegenstand mit der Wunderfaser verseucht ist oder nicht.


    Um auf Nummer sicher zu gehen, müsste man eine Probe entnehmen und diese in ein entsprechendes Labor einsenden. Es empfiehlt sich aber diese Probe nicht selbst zu entnehmen, da hierbei auch wieder ungewollt Fasern freigesetzt werden könnten. Eine Möglichkeit ist, einen entsprechenden Sanierungsbetrieb zu beauftragen, der unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen die Probe entnimmt und auch direkt ins Labor einsendet - so etwas kostet dann etwa 300 Euro.

    verbaut worden ist und der auch seine Eigenheiten hat, weil er sich zu einer schmierig-klebrigen Masse zersetzt, die man tatsächlich oft nur noch wegwerfen kann. Aber bei dem Zeug hier (s.Bild), ist das evtl. sogar fraglich, ob man das Gerät überhaupt einschalten möchte. Weiß da jemand was Genaueres ?


    Wenn es sich hierbei tatsächlich um Asbest handeln sollte, dann möchte ich das Gerät nicht einmal unbetrieben in meiner Wohnung herum stehen haben, da hier schwach-gebundener Asbest im Einsatz wäre und somit bei jeder Erschütterung Fasern freigesetzt werden könnten.


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    Grüße

    Sven

    Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft!


    Es ist nicht Deine Schuld dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt!

    • Offizieller Beitrag

    In der DDR gabs deutlich weniger asbesthaltige Produkte als im Westen, z.B. auch keine absbesthaltigen Fußbodenbeläge, keine asbesthaltigen Spachtelmassen und Fliessenkleber etc.


    Bei einem Rechner glaube ich nicht, daß man Asbest als Staubfilter eingesetzt hat. Das würde ich eher bei hoher Temperaturbelastung oder korrosiven Medien vermuten.


    In diesem Fall tippe ich auf Perlonwatte. Die Fasern hier sind ja riesig.


    Im Prinzip muss man bei vielen Gegenständen (und Gebäuden) bis 1993 überall Asbest vermuten. Wie hemdsärmelig in D z.B. Badsanierungen durchgeführt werden ist m.A. nach auch grenzwertig. In der Schweiz muß da in einem Bad vor 1993 immer eine Probe genommen werden. Wenn positiv, wir das im Vollschutz gemacht und eine Schleuse eingerichtet.


    Aber wie SmallSmurf schon geschrieben hat - Sicherheit und gutes Gefühl gibt die REM Ananlyse.


    Btw stolzer Preis für so eine runtergerittene Kiste.

  • Eventuell hilft das ein wenig weiter...


    Asbestkatalog DDR


    Der Katalog enthält alle in der DDR registrierten asbesthaltigen Produkte. Hierbei ist zu beachten, dass es sich nicht ausschließlich um Endprodukte handelt. Der Katalog enthält unter anderem auch Werkstoffe, die z.B. bei der Produktion bzw. Herstellung von Endprodukten zum Einsatz kamen. Des weiteren garantiert der Katalog auch keine Vollständigkeit.


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    Grüße

    Sven

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  • Fasern selbst entnehmen und Einsenden würde nur 35 Euro inkl. Porto und Bericht via Email kosten.

    PDP-11/34a, IBM System /23, IBM PS2 Mod.25/30/55, Tandon 286, IBM XT 5150, 5160, 5170, Apple 2, ...

  • Fasern selbst entnehmen und Einsenden würde nur 35 Euro inkl. Porto und Bericht via Email kosten.

    Angenommen bei der Probeentnahme geht etwas schief und Du kontaminierst Deinen Wohnraum. Ist der Geiz wirklich so groß, als das man mit der eigenen Gesundheit spielt?


    Wie Toshi schon schrieb, gehen hierzulande die Menschen bei Sanierungen sehr unbedarft mit dem Thema Asbest um, dabei ist dieser Werkstoff noch immer gegenwärtig und stellt somit ein Risiko für die Umwelt dar. Allein im Umkreis von einem Kilometer von unserem Haus aus, kann ich locker zwei Hände voll an Fertighäusern aufzählen, deren Fassade aus festgebundenem Asbest sogenannten Eternitplatten besteht. Grundsätzlich geht von diesen Platten erst einmal keine Gefahr aus, solange diese nicht mechanisch bearbeitet werden, aber wie viele der doch recht jungen Hausbesitzer, sind sich denn dieser Gefahr bewusst?


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    Grüße

    Sven

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  • sondern ein Luftfilter zu sein

    Da würde ich zustimen. Man kann fast durchgucken und ist relativ grobporig. So wie das Ding aussieht war es wohl im Produktionsumfeld eingesetzt.

    An der Front klebt auch ein Aufkleber wo etwas mit "Baumwoll... Zwickau" steht. Da dürfte u.U. die Luft Baumwollfaser gesättigt gewesen sein.

    Asbest würde ich eher ausschließen. Die Fasern sind für die gezeigte Verwendung eigentlich viel zu spröde (was ja auch Teil des Problems mit dem Zeug ist).

    Ich würde hier eher auf Kunstfaser- oder Baumwollfaser"filz" tippen.



    Nachtrag: Bei unserm Staubsauger (zugegebenrmaßen nicht ganz sooo alt wir der Robotron:sunny:) gibt es ein Filterfließ das dem hier sehr ähnlich sieht. Ist garantiert kein Asbest sondern irgendeine Kunstfaser.

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

    Einmal editiert, zuletzt von Gardenman ()

  • Es empfiehlt sich aber diese Probe nicht selbst zu entnehmen, da hierbei auch wieder ungewollt Fasern freigesetzt werden könnten. Eine Möglichkeit ist, einen entsprechenden Sanierungsbetrieb zu beauftragen, der unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen die Probe entnimmt und auch direkt ins Labor einsendet - so etwas kostet dann etwa 300 Euro.


    Ich will jetzt nicht Asbest verharmlosen, aber ich finde, man muss immer etwas auf die Verhältnismäßigkeit achten.

    Dann darf man nämlich auch nicht mit einem Laserdrucker in einem Raum arbeiten und auch keine Lötabeiten an Platinen mit bleihaltigem Lot vornehmen (nur mal so als Beispiel für potentiell gesundheitschädliche Dinge). Und wer weiß, was in dem ganzen Retro-Kram noch alles an in zwischen längst verbotenen Schadstoffen schlummert.


    Wenn ich mir nicht sicher wäre, würde ich die Dinger einfach rausnehmen (im Freien), staubdicht verpacken und bei der nächsten Entsorgungstelle abgeben.



    Angenommen bei der Probeentnahme geht etwas schief und Du kontaminierst Deinen Wohnraum. Ist der Geiz wirklich so groß, als das man mit der eigenen Gesundheit spielt?

    Also jetzt mal ehrlich: Für alles, was rein theoretisch Asbest enthalten könnte (ich rede jetzt nicht von Hausdächern), lässt du für 300 Euro die Spezialfirma anrücken?

    • i-Telex 7822222 dege d

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    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

    2 Mal editiert, zuletzt von detlef ()

  • Blanke Panikmache. In jedem qm Luft sind ausreichend Fasern um min. zwanzig T-Zellen aufzuspießen ;-), ob auf dem Land oder in der Stadt, ... .

    Du hast das Teil bereits bewegt und durch diese Bewegung Fasern freigesetzt.

    Du hast es aufgeschraubt usw.

    Wenn das Asbest Fasern sind, würde ich mir über die Entnahme mit Staubsauger daneben keine Gedanken machen ... denn das setzt von den schlecht gebundenen Fasern nicht mehr frei als die vorherigen Aktionen.


    Ganz abgesehen davon wird das kein Asbest sein. Die Gewissheit muss aber keine 300 Euronen kosten und es muss auch kein Panikspezialist im Schutzanzug ein kleines Vermögen mit der Entnahme und Feststellung verdienen.

    PDP-11/34a, IBM System /23, IBM PS2 Mod.25/30/55, Tandon 286, IBM XT 5150, 5160, 5170, Apple 2, ...

  • Also jetzt mal ehrlich: Für alles, was rein theoretisch Asbest enthalten könnte (ich rede jetzt nicht von Hausdächern), lässt du für 300 Euro die Spezialfirma anrücken?

    Für Eternitplatten die auf dem Dach liegen, würde ich natürlich keinen Fachmann zu Rate ziehen. Ebenso wenig wie für entsprechende Platten an Hausfassaden oder Brandschutztüren mit Asbeststreifen in den Zargen, denn diese kann man erstens mit entsprechendem Wissen selbst erkennen und zweiten, wie auch schon geschrieben, über die entsprechenden Herstellerseiten nachlesen, ob es sich um solche Produkte handelt.


    Würde ich sonst eine Fachfirma zu Rate ziehen. Ja! Spätestens dann, wenn ich z.B. vorhabe einen CV-Belag aus einem Raum zu entfernen, dessen Herkunft ich nicht kenne und auch nicht weiß aus welchem Material die Trägerschicht besteht. Schließlich trage ich nicht nur die Verantwortung für mich persönlich, sondern auch für alle anderen Mitbewohner.


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    Grüße

    Sven

    Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft!


    Es ist nicht Deine Schuld dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt!

  • Ich würde mal die Kirche im Dorf lassen.

    Auch zu DDR Zeiten gab es schon Arbeitschutzrichtlinien und da der A7100 wie auch sein etwas jüngerer Bruder A7150 / CM1910 für den einsatz im Büroumfeld vorgesehen waren ist da mit Sicherheit kein Asbest drin.

    Brandschutz war an der Stelle nicht die Intension sondern eher das Geräuschdämmen.


    Gruß Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man einen technischen / naturwissenschaftlichen Beruf oder Bildung und gesunden Menschenverstand hat und sich mit dem Thema ein halbe Stunde beschäftigen mag, kann eine Beprobung sicher mit genausoviel / wenig Risiko durchführen wie die Fachfirma, die dafür 300 Euro berechnet. Das geht dann auch bei CV Böden oder allen anderen (Bau)-Schadstoffen und deren Beprobung. Das gilt natürlich nur für den privaten Bereich.


    Wenn ich z.B. eine Mietwohnung besitzen würde, täte ich mir auch schwer, das selber zu machen, wenn der Mieter im Objekt wohnt. Ich möchte ja keine fremden Personen durch ggf. unfachmännische Beprobung einer Gefahr aussetzen (und dafür gerade stehen müssen).

  • Das mit der Festplatte ist allerdings nicht ganz richtig, denn die konnte erst im A7150 / CM1910 eingebaut werden. Der A7100 war leider noch nichgt so weit und konnte auch nicht mit einer normalen DCP3.20 (MS-DOS) Diskette booten. Dazu war erst eine Emulationssoftware erforderlich. Diese ist immer noch schwer zu finden. Wenn schon A71xx dann sollte besser ein A7150/CM1910 genommen werden.

    Ich hatte beide und weiß auch was ich sage.....


    Gruß Jörg

  • OK. Danke für die vielen Antworten.


    Im Arbeitsmedizinerheftchen-PDF finden sich allerdings durchaus auch (Seite 9) Anwendungen für "elektrotechnische Halbzeuge" und (ab Seite 40) auch Schaltschutzgehäuse und Kondensatorensockel. Aber keine Filtermatten für die Elektrotechnik oder sowas in der Art.


    Von der Faser sieht es auch wirklich nicht direkt nach was Unangenehmen aus. Perlonwatte war mir auch neu, als Begriff, scheint aber vornehmlich bei "Aquarienfreunden" beliebt zu sein.


    Das technische Heftchen ist auch super. Danke.



    Nachdem was ich mir so angeschaut habe (Bilder), würde ich auch sagen, daß das "eher was anderes" ist. Sicher wird man es wohl eh nur nach Bestimmung im Labor wissen.

    Ich fand die nur momtan ganz interessant, auch wenn das spezielle Exemplar wohl dezent überteuert ist. Nur die Lunge zerstören, wegen einem alten Rechner, das wollte ich gern auch ausschließen können.


    Es ist aber schon erstaunlich wo überall das Zeug so verwendet worden ist. Am interessantesten sind sicher Puder und Abschminkpasten und Talkum (0-10%). Und dabei staubt das doch so schön ...

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries