SEM SYSTEME oder LE-COMP wer hat davon schon mal gehört?

  • Habe vor geraumer Zeit mal einen Einplatinen Computer erworden. Zusammen mit anderen elektronischen und technischen Komponenten. Der Verkäufer hatte von dieser Materie NuLL,-KMMA -NULL Ahnung. Daher nutzte das Nachfragen nichts. Es gehörte seinen verstorbenen Nachbarn. Das am Rande.

    Durch puzzeln mit den anderen Teilen habe ich schließlich herausgefünden, daß man mit diesem Einplatinencomputer (Z80) einen kleinen Roboterarm gesteuert hat. Dieser ist da und auch die

    Schnittstellenkarte (sitztdann am Flachbandkabel).

    Habe jetzt schon etliche Stunden im Internet verbracht, konnte schlußendlich jedoch keinen Hinweis irgendwelcher Art finden.

    Die einzigen Informationen, die ich habe, sind von der Platine selbst:

    -"LE-COMP"

    -"SEM Systeme"

    -Platinenaufdrucke in deutscher Sprache

    - die Z80 ist von Sharp (auf dem Foto ist testweise eine Andere)

    - Die Eproms wurden ausgelesen, auch hier kein Copyright-Hinweis oder ähnliches

    - Der verstorbene hatte bei Philips in Hamburg gearbeitet

    - Die Adapterplatine ist noch ein Prototyp. Zwar auch mit SEM Systeme gelabelt, jedich sind die Durchkontaktierungen mit kleinen Drahtenden realisiert worden.

    Eine Tastenkappe ist abhanden gekommen.

    Der EURO-Karten Stecker auf der rechten Seite holt nur 5V

    Der Stecker links ist ein Bus. Hier ist eine Speichererweiterung angesteckt. Die Adresse holen sich die beiden Eproms mit den beiden Steckerkabeln von der Hauptplatine. Hier

    gibt es 6 Buchsen von 1 - 6.

    Hat jemand in der Vergangenheit über dieses Projekt etwas gehört oder in Zeitschriften gelesen?

    Vieleicht wurde es auch mal an einer Berufsschule eingesetzt.?

    Axel

  • Hallo!

    Danke für den Link. Hatte ich eigentlich verworfen, da auf deren jetziger Internetpräsenz nichts annähernd passendes erwähnt wird. Man schreibt dort von mehr ans 20 jähriger Erfahrung. Der Rechner ist aber Ende der 80iger zusammengesetzt worden. (Datum-Codes auf den ICs). Zudem stammt auch der

    zugekaufte Roboterarm auch aus dieser Zeit. Eine weitere Internetrecherche über das Unternehmen (Bilanzauskunft,...) hat aber ergeben, daß ein Herr

    Michael Meyer das Unternehmen als "System Elektronik Meyer" bereits Ende der 1970iger gegründet hat. Ab hier wird das Ganze doch wieder interessant.

    Werde somit da mal anrufen und mich durchfragen.

    Bei Essen als Firmensitz muß ich auch immer an BFZ (MFA-Computer) denken. Vielleicht gab da mal eine Verbindung. Zumal diese für den gleichen Robaterarm eine Interface-Karte im Programm hatten.


    Gruß

    Axel


    Anbei ein Bild vom Roboterarm sowie vom Interface (wohl Prototyp) und die Spannungsversorgung (15V) für die Robotermotore.

  • Guten Morgen

    fishermansfriendtoo


    mag zwar etwas sehr weit ausgeholt sein ,

    ggf. war das System in der Ausbildung oder als demo im Einsatz,


    daher findet sich auch keinerlei Firmen Hintergründe in den Eproms,

    laut der HP von Phillips

    Hamburg - ist heute der größte Standort für Philips in Deutschland. Die Deutschland-Zentrale mit den Vertriebszentralen der Sparten Personal Health und Health Systems, ist hier angesiedelt. Weiterhin sind hier bedeutende industrielle Aktivitäten und die deutsche Medizinforschung zu Hause. In der Hansestadt entwickelt und produziert das Unternehmen Röntgenröhren, im Fertigungs- und Entwicklungszentrum für Medizintechnik werden außerdem Röntgensysteme und -Komponenten für den Export hergestellt.

    Wenn man sich dann auch die Anfänge der Robotersteuerung ansieht,

    wobei auch dort die Autoindustrie eine Vorreiter Rolle damals annahm,

    müsste man dort in dieser Richtung suchen,

  • Hallo!


    Da war einer schon sehr fleißig ;)

    Danke erst mal für die Einschätzung und die Links.

    Ja auch ich gehe davon aus, daß dieser Roboter in der Lehre/Ausbildung in Hamburg bei Philips seine Verwendung fand.

    Da ich den Vorbezitzer (Junggeselle)nicht kennengelernt habe, kann ich auch nur Mutmaßen. Als ich derzeit die "Reste" seiner Hinterlassenschaft zu ersten

    mal gesehen habe (alter aufgegebener Bauerhof, die jüngste Tapete war von Anfang der 70iger Jahre!, sämtliche elektr. Leitungen waren Aufputz,...)

    mußte Jeder Denken : Hier wohnte ein Messie oder Aussteiger ober Beides. Die meisten Sachen waren da schon weg. verkauft oder entsorgt.

    Es sollen auch viele Philips-Rechner (P-2000) dabei gewesen sein. Auf jeden Fall füllten die ausgeschlachteten Geräte noch 2 landwitschaftliche Kartoffel-Boxen (Volumen pro Box ca 2cbm). Es gab dort noch zwei Werkbänke mit festen Prüftafeln. Ca. 20 Ozilloskope (alles Philips) aus den 70iger lagen aufgestapelt auf der Diele. Ein ganzer Schrank mit verschiedenen Röhren darunter auch Ersatzröhren für Oszilloskope und Röntgentechnik.

    Unmengen an elektonischen ICs, mehrere Spulen/Trafo Wickelmaschinen, Vakuumhochleistungspumen (f. Röhrenherstellung) und und und...

    Alles alt.

    Ich gehe daher davon aus, daß er damals alles was sein Arbeitgeber "abgestoßen" hat mit nach Hause genommen hat.

    In Hamurg müssen sie in den 80igern wohl einige Philips-Rechner repariert haben. Denn ich habe mehr als 30 Eproms für P-2000 gefunden, die mit

    Test-Routinen zur Überprüfung einzelner Funktionen beschrieben sind.


    Habe versucht den Rechner "vorsichtig" in Betrieb zu nehmen, nachdem ich den Inhalt der Eprom gesichert hatte. Er will nicht.

    Hatte auch nichts anderes erwaret.

    1. Problem: Die Taktgenrierung will nicht von selber starten. Mehrmaliges Antippen des Schwingkreises mit Tastkopf vom Oskar hilft .

    2. Problem: Es gibt Signale auf den Bussen, die nicht dem TTL-Level folgen.

    3. Problem könnte darin liegen, daß die Stromaufnahme von 550mA nur auf 350mA sinkt, obwohl CPU, RAM, Eproms und PIA entfernt wurden.

    Es sind nur noch die TTL da und die LED und der Lautschrecher sind aus.

    (Die Interface-Karte ist bis jetzt noch gar nicht nicht angeschlossen worden.)

    4. Problem: NULL Dokumentation. Ich kann nur hoffen das die Jumper alle noch da sind, wo sie sein sollen.

    Ich bin mir sicher, daß ich den wieder zum Laufen bekomme, nur mit welchem Aufwand?

    Ohne Dokumentation bzw. Bedienungsanleitung?

    Aber wir lieben ja die Herausforderung. Der Weg ist das Ziel.


    Gruß

    Axel


    Gruß

    Axel

  • Guten Abend,

    fishermansfriendtoo ,


    genau dies war auch so meine Vermutung,


    kann auch sein, muss sich dann aber jeder selbst an der Nase sich fassen , ob man nicht auch "entsorgtes" vom Betrieb oder extern nach Erlaubnis mitgenommen hat nach Hause , um zu reparieren, oder selbst etwas zu probieren..,

    und so sammelt sich aber halt dies, oder jenes immer mehr an,


    aber zurück zu der Technik,

    ich würde anfangen, erstmals so gut wie möglich alles für uns zu dokumentieren,

    falls dann evt Fragen/ Hilfestellungen kommen oder benötigt werden, , hätten dann alle auch den selbigen Kenntnisstand,



    dann überprüfen, warum er nicht selbsttätig anschwingt, dann die Initalisierung , ggf. die Pegel überprüfen,

    evt erstmalig auch nur einzelne Bausteine aktivieren,

  • Hallo!

    Werd ich machen, sobald ich es in meiner Eletrowerkstatt länger als 30 Minuten aushalten kann. Es herrschen dort 34°C. Der Schweiß läuft mir in die Augen

    und viel Schlimmer: Es tropft auf die Platine. Gar nicht gut.

    Axel

  • So! Jetzt war es ein paar Stunden kühler

    Nur ein Zwischenergebnis:

    Die Memory-Map:

    000H Eprom 2716 (Monitor?)

    800H RAM 6116

    1000H Stecksockel 1

    1800H Stecksockel 2

    ....

    3800H Stecksockel 6

    (Stecksockel 1-6 f. Mini-Bananenstecker vom Erweiterungsplatine)


    Hardware-Adressen:

    00H EN IC14 (74LS373) Segmente der Digitalanzeige

    04H EN IC13 (74LS373) Digitalanzeige und Tastaturspalten

    08H EN IC3 (72LD241) Tastaturzeilen

    0CH EN PIO + Port A + Daten

    0DH EN PIO + Port B + Daten

    0EH EN PIO + Port A + Command

    0FH EN PIO + Port B + Command


    Die Eproms sind ausgelesen und disassambliert.

    Nach erster Untersuchungdes Codes testet er der den Ram-Speicher, stellt die Große fest und speicht diesen Wert ab.

    Beide PIO Ports (A+B) incl. Handshakesignale sowie +5V und GND liegen an der Steckverbindung zum Roboterinterface an.

    Lt. Code wird Port A für das Ausgeben und Port B für das Einlesen von Daten verwendet.


    Ich Frage mich jetzt , ob in den Eproms ein einziges Program steckt, oder ob das Eprom auf der Hauptplatine an 00H ein eigenes Monitor-Programm

    darstellt und der Inhalt der beiden anderen Eproms auf der Speichererweiterung ein Anwendungsprogramm ist, daß man aufrufen muß.

    Also letztendlich: Ist der Rechner auch ohne "Erweiterung" lauffähig?

    Gruß

    Axel

    LeCompMonList.txtLeCompPro1List.txtLeCompPro2List.txt

  • Hallo!

    Er gibt wieder Lebenszeichen von sich. Nach dem Einschalten meldet er sich mit "LECOM 1" im Display.

    Ein defekter "4-Bit Magnituden Comparator" (74LS85) hat den Adressbus rückwärts mit Spannung versorgt.

    Das hat ihm die CPU übel genommen und sich teilweise verabschiedet. Meine erste Ersatz-CPU hat es ihm

    gleich getan. Aufgefallen ist dies beim Messen mit dem Oszilloskop am Adressbus während eines Resets.

    Hier sank der Spannungspegel an den vier Adressen von ca. 4 Volt auf nur 3,5V und nicht auf 0V.

    Das war jetzt nur etwas Arbeit. Zeitintensiv als nicht zu schwer.

    Das Schwerste wird sein: Wie bedient man überhaupt das Geträt?

    Was ich herausgefunden habe ist, daß die Software für die Robotertseuerung in den beiden Eproms auf der Zusatzplatine

    abgespeichert ist. (ab Adresse 1000H) Die Routinen für die Tastaturabfrage und der Anzeigensteuerung im Monitorprogramm werden

    von hier durch Call-Befehl angesprochen.

    Ich werde da wohl ein bischen probieren müssen.

    AXel