8032-SK Nummer zwei... läuft "teilweise"

  • Hallo Jungs,


    puh, ich hab mich jetzt ein wenig durch's Forum gewühlt und nach Antworten gesucht... und ich bin auch bemüht, den Fehler selbst zu finden- ehrlich. AAABER: Es ist verzwickt! :shock:


    Ich habe einen 8032-SK erworben, welcher nicht startete. (zusammen mit einem 8296 und einer 8250, aber dazu iiiirgendwann woanders mehr- einen 8296 mit QWERTZ-Layout in gutem Zustand suche ich immernoch).


    Hier zwei Bilder der beiden strammen Burschen von Commodore (der 8296 läuft übrigens, zumindest die 30 Sekunden, welche ich ihn laufen lies):




    Evtl. hab ich das Gerät selbst "teilvernichtet", denn: Der Verkäufer meinte, die Geräte seien noch einwandfrei gegangen, er hätte sie nur einige Zeit nicht mehr eingeschaltet. Auf den Geräten waren TÜV-Stempel (BGVA3-Prüfung) mit Datum 2007!!! Krass, wie lange man die Teile noch verwendet hat. Und verwendet wurden die... so blitzblank-polierte Tasten hab ich selten gesehen, dafür sind die Geräte komplett dreckig. :D

    Also an meinen elektronischen Trenntrafo gehängt und vorsichtig 220V/0.2A eingestellt. Einschalter betätigt: NIX, TOT. Allerdings eine deutliche Stromaufnahme.

    Sofort ausgeschaltet und aufgeschraubt (jaja, sowas macht man vorher- aber aufgrund der Aussage des VK und dem TÜV-Stempel dachte ich, kannst ja mal anstecken).


    Was musste ich sehen? Die CPU fehlte, weil sie in einer Infrasoft-64k-Zusatzplatine steckte. Diese jedoch war (anscheinend durch die Schwerkraft) aus dem CPU-Sockel gerissen worden und lag lose auf der Hauptplatine des 8032-SK.

    Also die CPU raus und in die Hauptplatine rein. (Vorher Teslanol verwendet, um den Sockel zu reinigen)

    Schaltet man jetzt ein, hört man den Start-Düdeldüt, und sieht auf dem Monitor auch eine Anzeige. Diese sieht jedoch so aus, als sei alles in einer einzigen horizontalen Linie des Bildschirms abgebildet.

    Ich bilde mir ein, das typische "*** commodore basic 4.0 ***" lesen zu können, allerdings gestaucht, so dass man nur leuchtende Striche erkennt.

    Dreht man die Helligkeit des Schirms auf, wird auch nur dieser kleine horizontale Streifen hell, der Rest bleibt dunkel.

    Zweiter Fehler: Der CBM reagiert nicht auf Tasteneingaben. Kann dies zusammenhängen?


    Evtl. habe ich durch's Einschalten etwas gehimmelt (weil ja die Zusatzplatine lose herumflog)?

    Die Zusatzplatine selbst läuft einwandfrei, diese habe ich bereits mit LOS-96 und einem Speichertestprogramm in meinem anderen 8032-SK getestet.

    Auch die Tastatur des defekten SK funktioniert (zumindest zu 90%).


    Wie immer: Vielen Dank für eure Hilfe, ich hoffe, den Rechner wieder in seinen alten Glanz zurückversetzen zu können.

    Ich werde in jedem Fall alle Elkos tauschen, das Gerät komplett auseinandernehmen und reinigen, etc,etc,etc... analog zum 4032, welcher wieder aussieht, als hätte Commodore ihn vor ein paar Wochen erst ausgeliefert. 8o


    Themen dieses 8032-SK werde ich dann in diesem Thread behandeln... Irgendwie suche ich noch einen Weg, Ordnung in "meine" Threads zu bringen.

    Immerhin habt ihr mir beim 4032 schon so arg geholfen, dank euch gabs ein petSD+, eine 8050, meine 8250LP läuft wieder, etc...?! Das würde ich alles gerne sauber dokumentieren, evtl. hilft es ja anderen Kollegen hier später mal?


    Zum Abschluss noch ein Bild vom anderen, funktionsfähigen 8032-SK auf meinem Schreibtisch...



    ...sowie dem restaurierten 4032 inkl. toast'scher ( :D ) 8050, sowie dem Neuerwerb 8250 (teildefekt) im Bastelkeller. Ein gemütliches Eck, welches mich immer wieder zum rumwursteln einlädt:



    Viele Grüsse,

    Matthias

  • Das gesamte Monitorbild nur als horizontaler Streifen? Dann ist wohl die vertikale Bildablenkung kaputt bzw. fehlt das geeignete Sync-Signal. Dieses Problem habe ich bei meinem Sharp MZ-80B ebenfalls. Wenn es sonst keine Defekte am Rechner gibt, sollte aber wohl eine Tastatureingabe möglich sein. Der CBM sollte am Ende einer Zeile ja "bimmeln", das kannst Du leicht testen...

  • Das gesamte Monitorbild nur als horizontaler Streifen? Dann ist wohl die vertikale Bildablenkung kaputt bzw. fehlt das geeignete Sync-Signal. Dieses Problem habe ich bei meinem Sharp MZ-80B ebenfalls. Wenn es sonst keine Defekte am Rechner gibt, sollte aber wohl eine Tastatureingabe möglich sein. Der CBM sollte am Ende einer Zeile ja "bimmeln", das kannst Du leicht testen...

    Danke dir!


    Das Bimmeln bleibt aus am Ende der Zeile, jupp. Deshalb schrieb ich ja, dass er mindestens zwei Defekte hat- und ob dies evtl. zusammenhängen könnte... :)

  • Das gesamte Monitorbild nur als horizontaler Streifen? Dann ist wohl die vertikale Bildablenkung kaputt bzw. fehlt das geeignete Sync-Signal. Dieses Problem habe ich bei meinem Sharp MZ-80B ebenfalls. Wenn es sonst keine Defekte am Rechner gibt, sollte aber wohl eine Tastatureingabe möglich sein. Der CBM sollte am Ende einer Zeile ja "bimmeln", das kannst Du leicht testen...

    Naja es scheint ja nicht wirklich nur eine Zeile zu sein, wenn man noch einige Buchstaben ausmachen kann.


    Daher sollte eigentlich auf Rechner-Seite alles ok sein. Der CRTC gibt irgendwas aus (er stirbt ja meist, so wie ich das lese, eher komplett), die Horizontaleinheit funktioniert (sonst wäre nicht einmal Hochspannung vorhanden), und außerdem lenkt sie auch korrekt ab. E18 sollte ok sein, da die auch , zwar über einen Widerstand limitiert, am Heater anliegt, sowie auch in der Vertärkung des Videosignals eine Rolle spielt. (ich hatte einen Defekt in R201, da war dann garnichts zu sehen, außer Retraces mit korrekter Ablenkung).

    In der Vertikaleinheit liegen auch nicht die gerne mal durchbrennenden R751,R752 und R753, aber am TP2 sollten 7.7 VDC anliegen.


    Also erst mal die beiden Stecker vom Board und CRT-PCB kontrollieren, ob da einfach schlechter Kontakt herrscht, Pins 5 "scopen" um zu sehen ob das korrekte Signal anliegt (Rechteckimpulse ca mit 5V Auslenkung , nicht ganz 1/50s lang, dazwischen 0,8ms 0Volt.

    Am ehesten dann C602, 621, 651, 661 und 652 testen, ggf tauschen.

  • Nun die Tastatur wird im Interrupt abgefragt. Dieser wird mit 50 oder 60 Hz bedient. Als Quelle wird das vertikale Synchronisationssignal des Monitor verwendet. Ich könnte da schon einen Zusammenhang erkennen.


    Um dem besser nachzugehen, wäre das verbaute Board wichtig. Der periodische Interrupt wird über Pin 18 (CB1) einer PIA ausgelöst. Dieses Signal liegt auch unter Umständen direkt am Videostecker zum Monitor an.


    Erzeugt wird das Signal im CRTC am Pin 40 und durchläuft dann unter Umständen auch ein 7486, wo es mittels eines Jumpers invertiert werden kann.


    Es ist auch möglich, daß der angeschlossene Monitor durch z.B. einen Kurzschluß dieses Signal stört.

  • Guten Morgen :)


    Danke für eure Infos, damit starte ich mal.

    Leider musste ich feststellen, dass der Spannungsversorgungsstecker zum Mainboard schlichtweg fehlt und die Adern des Netzteils direkt auf die Pins am Mainboard aufgelötet worden sind... so ein PFUSCH, Wahnsinn. Klar mag es Probleme mit den Steckern gegeben haben, aber das hätte man doch eleganter lösen können?

    Weiß jemand eine Bezugsquelle für ein passendes Stecker-/Buchsensystem? Denn verlötet möchte ich es eigentlich nicht lassen.

    Ich hab ja noch die funktionsfähige 4032-Elektronik hier liegen, die könnte ich dann zum Gegenmessen verwenden, falls der Monitor nicht ursächlich sein sollte. (Dort tausche ich in jedem Fall mal alle Elkos, die sollten noch vom Restaurieren des 4032 vorhanden sein.)


    Mal sehen, wann ich dazu kommen werde. Es tut mir leid, dass ich tendenziell "nur frage", nie selbst wirklich was weiß- aber ich versuche die Ergebnisse dann immer im Forum zu dokumentieren (damit mein schlechtes Gewissen bisschen Ruhe gibt ;) ).


    Viele Grüsse,

    Matthias

  • Hallo zusammen,


    gestern habe ich mit dem 8032-SK begonnen.

    Erstmal das Mainboard komplett recapped und einen neuen Stecker für die Spannungsversorgung eingelötet, dann erneut versucht, Lebenszeichen zu bekommen.

    Angeschlossen an den Monitor meines funktionsfähigen 4032: Das typische Klingeln, danach genau in der Mitte des Monitors ein grüner Streifen, welchen man aber als die erste Zeile der Basic-Einschaltmeldung interpretieren kann (die drei *** am Anfang und am Ende lassen sich so halbwegs ausmachen).

    Auf Tasteneingaben reagiert der Rechner nicht- dies könnte also durchaus mit der Erzeugung des Vertikalsignals zusammenhängen.


    Ich werde heute versuchen, am Monitorausgang (J7) die Signale zu messen.



    Leider komme ich mit den Schaltplänen nicht so recht klar... Das VSYNC Signal kommt aus PIN40 des 6545 und geht danach über 7486(UC2) an den Ausgangspin des Monitorsteckers. ABER es geht auch noch irgendwo anders hin, dahinter steht eine 3. Heißt das, man muss auf Blatt drei kucken? :(

    Eventuell ist auch nur der 7486 defekt? Der CRT-Controller scheint in Ordnung zu sein?


    *edit* Das Board ist übrigens ein "8032090 Universal Dynamic Pet"


    Viele Grüsse,
    Matthias

  • Hast Du ein Oszilloskop?

    Das wäre jetzt sehr hilfreich.

    Jawohl, ist vorhanden. Das hänge ich heut nachmittag mal ran.

    Ein 7486 findet sich wohl in den 1541-Laufwerken, davon stehen hier etliche- diesen Baustein könnte ich also auch tauschen.


    Hier noch ein paar Bilder von gestern- weil wir ja alle gerne Bilderchen kucken (auch wenn deren Inhalt in diesem Fall recht wenig Technisches zeigt. :D - aber ihr wisst ja: Putzen kann ich!)


    Dreckig:

    ´



    Am Zerlegen:


    Verpfuscht:


    Alle Elkos und Tantalkondensatoren, sowie den -5V-Regler getauscht. Dieser war ab Werk soweit aus den Pads gerutscht, dass die Pins nichtmal durch die Unterseite des Boards ragten... Commodore war da ein wenig "entspannter" unterwegs- oder hatte wohl viel zu tun, seinerzeit. :)

    Da der Spannungsversorgungsstecker entfernt und die Leitungen vom Netzteil direkt verlötet worden sind, habe ich einen neuen Anschluss verbaut.

    Nebenbei für die ersten Versuche gleich noch den Netzfilter entfernt.




    Board waschen, Jungs!


    Um am Monitor weiterzukommen:

    Hat jemand für mich eine Anodenkappe (nennt man die so)?

    Meine ist beim Versuch, sie zu entfernen, umgehend eingerissen (ich habe wirklich keine Kraft aufgewendet, das Teil war richtig spröde).

    Ohne die hilft mir die ganze Monitoreinheit nix... und mit Isolierband oder Silikon da selbst rumwursteln- AUF KEINEN FALL.

    Das muss schon vernünftig gemacht werden, will man den Rechner sicher betreiben. Leider finde ich in eBay nix- evtl. auch, weil der Name "Anodenkappe" falsch für das Ding ist?


    Die Tastatur habe ich schon letzte Woche komplett überholt.

    Ich habe nicht jeden Arbeitsschritt (und das fertige Ergebnis) fotografiert- aber das langweilt euch eh sicherlich.


    Es sind über 150 Einzelteile- wenn man's halbwegs vernünftig machen will. Ich habe mir auch ein Reparaturset zum Wiederherstellen der Leitfähigkeit aus England gekauft- es kam hier aber nicht zum Einsatz, weil die Reinigung mittels Isopropanol ausreichend war.




    Bleibt wie immer dran- es lohnt sich zu sehen, wie ich mit WENIG Ahnung und eurer grandiosen Hilfe wieder irgendwas zusammenpfriemle, was sich 8032-SK nennen darf. :D


    Viele Grüsse,

    Matthias

    3 Mal editiert, zuletzt von CBM_Ba ()

  • Wow da bist Du ja richtig fleißig! Ich würde übrigens nicht nach Anodenkappe, sondern "Flyback transformer" bzw. "Flyback transformer cap" suchen - da findet sich schon Einiges.

  • Das VSYNC Signal kommt aus PIN40 des 6545 und geht danach über 7486(UC2) an den Ausgangspin des Monitorsteckers. ABER es geht auch noch irgendwo anders hin, dahinter steht eine 3. Heißt das, man muss auf Blatt drei kucken?

    Völlig korrekt. Das vertikale Synchronisationssignal kommt aus dem 6545. Leider ist der bei Dir nicht gesockelt, sonst könnte man den mal tauschen. Mit dem folgendem 74LS86 kann die Polarität gewechselt werden. Der Abgang zum Blatt 3 führt dann auf die Eingänge für den Interrupt. Das müßten CB1 der PIA1 und PB5 der VIA sein.

    Da keine Eingaben über die Tastatur möglich sind, könnt es sein, daß dieses Signal eben fehlt oder gestört ist. Folgende Fehlerquellen sind denkbar:

    • 6545 liefert kein VSYNC mehr (tauschen),
    • 74LS86 ist defekt (tauschen oder Signal zu Testzwecken direkt am 6545 abgreifen und über einen Buffer oder Inverter führen) oder
    • einer der Eingänge für den Interrupt zieht das Signal gegen Masse oder VCC (Pin 18 an PIA1 und Pin15 der VIA mal "abkemmen").

    Es bleibt natürlich die Frage des Grundes. Evtl. wurde vom Monitor etwas zurückgespeist. Das könnte PIA1, VIA und 74LS86 beschädigen.

  • Jungs! ICH SCHNALL AB! :)


    Die Mühle läuft! Dauerte zwar jetzt drei Stunden, aber hey- was tut man nicht alles?

    Der Reihe nach:

    Erstmal den Stecker des Netzteils fertiggemacht, um bequem am Arbeitsplatz mit dem Oszilloskop messen zu können (und nicht dauernd rüber zum 4032 zu müssen, um dessen Netzteilspannungen zu "leihen"):


    Dann mit dem Oszi gemessen, ob PIN3 vom Monitorausgang ein Signal liefert... und NOPE, hier lagen 5V an.

    Also direkt an PIN40 vom 6545 gemessen: 0V.

    Dann zur Sicherheit mal den 7486 ausgebaut (denn dieser war suspekterweise bereits gesockelt... kam mir gleich fischig vor) und erneut an PIN40 gemessen... wieder nichts. Zwischen PIN40 und GND war der Widerstand unendlich, also kein Kurzschluss oder ähnliches- dies hab ich vor Tests mit anderen CRTC-Chips noch gecheckt.


    Im Anschluss gings ans durchwühlen meiner PC XT/AT-Altbestände. Irgendjemand schrieb mal, dass der 6545 bzw. dessen Derivat, der 6845 auf IBM-Grafikkarten zu finden ist, ebenfalls passen sollte. Und SIEHE DA:


    Aber erstmal den Original-6545 ausgelötet, um eine Fassung verbauen zu können:


    Fassung war drin, 6845 von der IBM-Karte ausgelötet und eingesteckt. Diesmal zeigte das Oszi beim Einschalten ganz kurz während des Düdeldüt einen kurzen Signalausschlag. Danach aber wieder nichts mehr. Ich wusste aber, dass die IBM Karte vor ein paar Wochen noch einwandfrei lief.


    ABER: Da war ja noch der CBM 8296 mit seinem GESOCKELTEN 6545! Also raus damit, und rein in das 8032 Mainboard:


    Da das Signal am Oszi nun ganz klar vorhanden war, ab damit an den 4032:

    TADAAAAAAAAAAAAAAAAAAA:


    Ok, nun war der 6545 definitiv als defekt enttarnt. Aber ich konnte ja kaum meinen 8296 ohne CRT-Chip stehen lassen.

    Also weiter in all meinen Steckkarten gewühlt und eine weitere 8-bit-ISA-Karte Grafikkarte gefunden!

    Diesmal wars ein UMC6845R... nunja, was hatte ich zu verlieren- raus mit dem digitalen Burschen:


    ...und rein in den 8032:



    Also (mit sehr wenig Hoffnung auf Erfolg) eingeschaltet- UND: DÜDELDÜT -> READY! :)


    Ja, ist das gleiche Bild von oben nochmal- aber es ist ja auch die gleiche Einschaltmeldung! :D


    An all die IBM-Jungs: Keine Sorge, ich hab der IBM-Karte ebenfalls einen Sockel spendiert und den Chip wieder gesteckt:


    Da liegt es also nun, das reparierte Mainboard- fertig zum Verbau in das ebenfalls bereits gereinigte Gehäuse:


    Es hat tierisch Spass gemacht, weil ich mit dem Oszi das Signal super verfolgen konnte und man Schritt für Schritt den Fehler eingrenzen konnte.

    Durch solche Erlebnisse lernt man viel und es freut mich einfach.

    Noch schnell eine Tastatur angeschlossen -> jepp, funzt.


    Und dann komm ich heim, schalt den Rechner ein und lese den Post von HofMar ... und denk mir: So bin ich vorgegangen! Dank EUCH allen hier!


    Bleibt noch die Frage, weshalb der 7486 bereits gewechselt wurde (dessen Beinchen waren total oxidiert, also ist das schon länger her)- und weshalb der 6545 defekt war? Evtl. wirklich die Monitorplatine? Die wird aber als nächstes überholt... wenn, ja WENN ich so ein "Flyback Transformer Cap -> FTC :D " finden sollte.


    Viele Grüsse und wie immer- dranbleiben und erleben, wie ich als "verlängerter Arm" von euch hier diesen Dinosaurier der Computertechnik wieder in alten Glanz versetze. :D


    Matthias

    4 Mal editiert, zuletzt von CBM_Ba ()

  • :D Oh, weil ich's grad oben auf dem Bild sehe, eine kleine Ergänzung, welche ich gestern weggelassen hatte:


    Der UMC6845 lief beim ersten Versuch auch nicht richtig. Es gab "Artefakte" im Monitorbild und einiges wurde vergrößert und verzerrt dargestellt.

    Ich wollte schon auf die Suche nach einem echten MOS 6545 gehen und hab den UMC wieder aus dem Sockel genommen.

    Da fiel mir das verbogene Beinchen auf- hier nochmal in groß (das Foto von gestern entstand vor der Korrektur):


    Das Problem bei ausgelöteten ICs sind Zinnreste an den Pins. Diese müssen penibel entfernt werden, damit das Bauteil sauber gesteckt werden kann.

    Bei 40 Pins kann man schonmal einen übersehen. Also nochmal ran, alles geradegebogen -> und lief.

    Für "benutzte" ICs gefallen mir gedrehte IC Fassungen besser, als die mit Federkontakt. Aber da hat auch jeder seine eigene Erfahrung und Meinung.


    Heute gehts weiter auf die Suche nach einem Silikon-Anodenpömpel und ein paar Bauteile müssen noch geordert werden, damit Monitorplatine Nr. 3 auch überholt werden kann (die Reichelt-Bestellung vom letzten Mal ging für 4032 und 8296 drauf).

    • Offizieller Beitrag

    Ausgelötete ICs und gedrehte IC-Sockel vertragen sich nicht gut.

    Ddas habe ich von Helmut gelernt, und meine eigenen Erfahrungen bestätigen das.

    Das Einsetzen ist oft schwierig, da die Pins gerne mal nicht mehr ganz gerade sind.

    Dabei kann dann schnell mal ein IC-Pin abknicken.

    Beim Rausziehen können auch schonmal die Kontaktfedern aus dem Sockel mit rauskommen.

    Manchmal sind die Pins an augelöteten ICs gekürzt, dann gibt es bei gedrehten Sockeln Kontaktprobleme.

    Doppel-Federkontaktsockel sind da deutlich besser geeignet, diese Probleme treten dabei nicht auf.

  • CBM_Ba:


    In den CRTC-PETs sind von Commodore nur 6545 oder Hitachi HD46505 verbaut worden. Die Hitachi bekommt man problemlos in China.

    MC6845 sind nicht voll komaptibel. Bei anderen 6845 (wie dem UMC) ist es Glücksache.


    In den CBM2-Rechnern laufen auch MC68B45 - allerdings muss es dort natürlich B für 2 MHz sein.


    Christian

  • Hallo!


    Da sieht man, wie die Erfahrungen auseinandergehen können.

    Ich hatte in früheren Projekten am 64ger Doppel-Federkontaktsockel im Einsatz. Und zog man aus diesen einen vorher ausgelöteten IC wieder raus, zogen die Beinchen oft die Federkontakte nach oben, so dass der Sockel unbrauchbar geworden ist (wohl weil die Zinnreste eine Art Wiederhaken gebildet hatten).

    Stecken jedoch lassen sich ausgelötete ICs besser in den Federkontaktsockeln, das stimmt.

    Zum Glück waren alle gestern umgelöteten ICs noch absolut jungfräulich, was die Pinlänge anging. Das ist selten und hat mich gewundert... am 64ger sind die Beinchen deutlich kürzer und halten dann oft nicht richtig in den Sockeln. Deshalb prüf ich das vor dem Auslöten.


    Meine Vorgehensweise bei gedrehten "Präzisionssockeln": Ausgelöteten IC penibel von Zinnresten befreien, danach auf eine glatte harte Unterlage seitlich legen und Pin für Pin mit einem Schlitzschraubendreher "abziehen" und ausrichten.

    Dann vorsichtig erst eine Seite des ICs in den Sockel setzen und ein wenig "massieren". Durch die konische Form der Sockelkontakte richten sich dann die Pins weiter aus. Dies mache ich im Wechsel auf beiden Seiten des ICs. Dann zieh ich ihn raus und stecke ihn ausgerichtet wieder in die Fassung.

    Klappt meist sehr gut- gestern ging mir im Eifer des Gefechts (wohl, weil mir die ganze Umlöterei langsam in den Kopf stieg) ein Pin daneben. :)

    Wenn der IC dann mal im Sockel war, geht er super rein und auch wieder raus.


    Danke für die Info!

    Ich hatte gestern drei CRTC-Chips getestet:

    - MOS 6545 aus dem 8296 (lief)

    - Motorola MC6845P aus einer alten IBM-Grafikkarte (lief nicht, die horizontale Linie auf dem Schirm wurde länger und es ließ sich keine Einschaltmeldung mehr ausmachen)

    - UMC UM6845R aus irgendeiner Noname Grafikkarte für nen XT? (läuft zumindest in Basic in beiden Grafikmodi, weiter habe ich noch nichts getestet)


    Ob Letzterer auch bei komplexeren Demos noch funktioniert, weiß ich nicht. Eigentlich sollte ich ihn mal in den 4032 einsetzen und mit "No Pets Allowed" testen. Diese Demo läuft selbst auf meinem originalen 4032 nicht zu 100% sauber. Da wird wohl mit dem Timing getrickst, keine Ahnung.

    Aber den Test kann ich nicht so leicht durchführen, weil auch bei diesem Rechner der CRTC natürlich fest verlötet ist. Und ich möchte ungern grundlos den IC auslöten.


    Die Info, dass man den Hitachi HD46505 noch in CN bekommt, ist wertvoll, danke dafür! :)


    Viele Grüsse,

    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    Die No Pets Allowed Demo schaltet die Anzahl der Pixelzeilen pro Zeichen herunter. Dadurch wird nicht der ganze Zeichensatz benutzt, sondern nur jeweils die oberen Pixel, ich glaube 2 von den 8 Pixeln werden da noch verwendet. Das ist beim CRTC ein vorgesehenes Feature, beim CBM eher nicht. Getrickst ist das auf alle Fälle, und verändert das Video-Timing sicher nicht zu knapp. Das läuft wohl auch nicht auf jedem 4032 sauber.

  • Verrückt, wie man so detailliert programmieren kann?!

    Was muss man da für ein Freak sein? Ich bewundere sowas zutiefst, weil ich ja schon Probleme mit einem auf dem Bildschirm via Cursortasten zu steuernden Zeichens hab...


    Wenn ich so eine Demo sehe, denke ich mir: Man könnte für den PET sicher sehr coole Spiele programmieren... aber da ist das Interesse gering, weil die Verbreitung eben nicht gegeben ist. Schade, eigentlich.

  • André zeigt hier gut die Unterschiede zwischen den verschiedenen Typen/Herstellern auf. Spannend ist dabei, daß der (oben nicht funktionierende) Motorola 6845 mit dem (von Commodore genutzen) Hitachi 46505 gleichgesetzt wird. Ich bin auch etwas verwundert, daß der nicht funktionierte und vermute hier eher einen anderen Fehler.

  • André zeigt hier gut die Unterschiede zwischen den verschiedenen Typen/Herstellern auf. Spannend ist dabei, daß der (oben nicht funktionierende) Motorola 6845 mit dem (von Commodore genutzen) Hitachi 46505 gleichgesetzt wird. Ich bin auch etwas verwundert, daß der nicht funktionierte und vermute hier eher einen anderen Fehler.

    Ich hab diverse verschiedene MC6845 getestet - und keiner lief im 8032 oder 8296.

    Die gleichen 6845 laufen aber alle im 710 / 610 einwandfrei. Dort laufen wohl alle CRTCs.


    Aber es ist nicht auszuschließen das es Varianten des 6845 gibt, die auch im CRTC-PET laufen.


    Am besten ist der HD46505 - der läuft immer - und das bis 3MHz!

  • Ich hatte mal einen CBM 4032, auf dem die Demo auch nicht 100% sauber

    lief. Manchmal ist sogar das ganze Bild "abgestürzt".

    Genau so geht es mir auf meinem auch.

    Meist ist die obere Hälfte des Bildschirms komplett ausgeleuchtet, ab und an stürzt die Demo ab und man hört nur noch den Sound.

    Je nach Laune des 4032 eben. :)



    André zeigt hier gut die Unterschiede zwischen den verschiedenen Typen/Herstellern auf. Spannend ist dabei, daß der (oben nicht funktionierende) Motorola 6845 mit dem (von Commodore genutzen) Hitachi 46505 gleichgesetzt wird. Ich bin auch etwas verwundert, daß der nicht funktionierte und vermute hier eher einen anderen Fehler.

    Der Motorola könnte zwar beim Auslöten Schaden genommen haben- aber die Wahrscheinlichkeit ist gering. Ich arbeite mit ESD-Band und versuche, die Temperatur, bzw. die Auslötdauer sehr gering zu halten. Klar: Ganz auszuschließen ist das nicht, dazu müsste ich die Karte wieder testen (hier liegt noch ein 5170 Systemboard mit Säureschaden (lag unter einem 386ger-Board mit Varta-Bombe)).

    Der Motorola lief aber nicht. Während des Düdeldüt sah man am Oszi ein Signal, danach tote Hose. Ich hab das Board dennoch an den Monitor gehängt und hatte dann anstelle einer kleinen horizontalen Linie (welche man als die erste Zeile der Einschaltmeldung deuten konnte) eine durchgezogene, leicht verzerrte Linie.


    Deckt sich also mit meiner gestrigen Erfahrung. Dass der Motorola passen sollte, hab ich nämlich in Google gestern auch gefunden. Weshalb ich die Aktion überhaupt gestartet hatte, denn von der anderen Grafikkarte neben der IBM wusste ich bis gestern nix- eben, bis ich mit dem Wühlen begonnen hatte. :)

  • Ich hab diverse verschiedene MC6845 getestet - und keiner lief im 8032 oder 8296.

    Dann bliebt die spannende Frage nach dem "warum".

    Hier hatte ich mal die verschiedenen Register abhängig vom Editor-ROM ausgeführt. Mir fällt dabei nichts weiter auf. Oder ist es nur ein Timing-Problem? Nur meines Wissens wird der CRTC nur einmal zum Start initialisiert. Später gibt es normal keine weitere Zugriffe. Der Cursor wird nicht über den 6545 erzeugt, sondern über Software in der Interrupt-Routine.

  • Ich hab diverse verschiedene MC6845 getestet - und keiner lief im 8032 oder 8296.

    Dann bliebt die spannende Frage nach dem "warum".

    Hier hatte ich mal die verschiedenen Register abhängig vom Editor-ROM ausgeführt. Mir fällt dabei nichts weiter auf. Oder ist es nur ein Timing-Problem? Nur meines Wissens wird der CRTC nur einmal zum Start initialisiert. Später gibt es normal keine weitere Zugriffe. Der Cursor wird nicht über den 6545 erzeugt, sondern über Software in der Interrupt-Routine.

    Ich würde eher auf Timing-Probleme tippen. Vielleicht hat Commodore den 6845 von Motorola schlecht kopiert und ihre PETs darauf angepasst ;)


    ...oder meine 6845 aus China sind alle (teil)defekt - aber es sind alte, echte originale Chips - also keine neu beschrifteten. Und in den CBM2-Geräten laufen sie ja.


    Vielleicht hat ja Jemand mal ein 8032 Board auf dem Tisch liegen und kann ein paar MC6845 durchtesten?

  • Da fällt mir grad noch eine Frage ein:

    Wäre es möglich, das VSYNC-Signal auch mittels Attiny zu generieren?

    Also ist es statisch oder dynamisch (je nach anzuzeigendem Bildschirminhalt)?

    Wahrscheinlich ist die Frage ziemlich doof, denn wäre das Signal statisch, würde man es wohl im Monitor selbst erzeugen... aber mei: Fragen kann ich ja mal! ;)

  • Kann ich gerne machen- hab aber keine Chips hier. :)

    • Offizieller Beitrag

    Da fällt mir grad noch eine Frage ein:

    Wäre es möglich, das VSYNC-Signal auch mittels Attiny zu generieren?

    Also ist es statisch oder dynamisch (je nach anzuzeigendem Bildschirminhalt)?

    Wahrscheinlich ist die Frage ziemlich doof, denn wäre das Signal statisch, würde man es wohl im Monitor selbst erzeugen... aber mei: Fragen kann ich ja mal! ;)

    Dazu muß man ein paar Worte zur Funktionweise verlieren.

    Die SYNC-Signale steuern die Strahlablenkung im Monitor.

    Der Strahl läuft zeilenweise über den Bildschirm. Ob an der jeweiligen Strahlposition die Leuchtschicht angeregt wird, wird vom VIDEO Signal gesteuert.

    Das HSYNC-Signal markiert das Zeilenende für den Strahl. Ein HSYNC-Impuls sorgt dafür, daß der Strahl zum Beginn der nächsten Zeile springt.

    Das Bild wird dadurch Zeilenwesie aufgebaut. Am Ende des Bildes sorgt ein VSYNC-Impuls dafür, daß der Strahl zum Bildbeginn, also an den Anfang der ersten Zeile springt.

    Alle Signale sind also voneinander abhängig.

    Würde man versuchen, das VSYNC Signal extern zu erzeugen, müsste man dafür die HSYNC-Impulse zählen, und nach der richtigen Anzahl den VSYNC-Impuls erzeugen. Zählen alleine reicht aber nicht, man muß auch Position synchronisieren können. Schließlich muß die erste Zeile auch als erste dargestellt werden, und nicht irgendwo in der Bildmitte.

    Kurzum: Die Erzeugung der Videosignale ist ein in sich stimmiges System. Eingriffe von außen sind ein schwieriges Unterfangen.