Ich habe jetzt nochmals mehrere Stunden lang damit verbracht Informationen rund um unser Problem mit hartsektorierten Disketten zu sammeln. Einfach damit wir nicht wiederholen müssen, was andere vor uns ausprobiert haben.
Das Lesen dieser Disketten ist möglich, Schreiben de facto noch nicht.
Das Laufwerk muß passen. D.h. nicht nur Spuranzahl und Dichte sondern auch die Hardware zur Erkennung des Index-Loches. Die Controller wie Catweasel, KryoFlux, DiskFerret u.s.w. brauchen hier eine bestimmte Pulslänge. Mehrere Vordenker haben dieses Problem erkannt u. Empfehlungen was das zu verwendende Laufwerk angeht ausgesprochen. Auch mit 360 Upm drehende 1,2 MB Laufwerke können ein besseres Ergebnis liefern als ältere "originalere"
Laufwerke mit 300 Upm. Direktantriebe sind solchen mit Riemen vorzuziehen.
Jay Jaeger z.B. hat mit einem Catweasel mehrere hartsektorierte 8" Data General Disketten lesen u. Images erstellen können.
Chuck Guzis hat scheinbar viel Zeit aufgewendet, um Disketten einer frühen AES/Lanier lesen zu können und dabei erstaunliche Absonderlichkeiten festgestellt. Z.B. MMFM bzw. M2FM Codierung, alle Sector Header sind absolut identisch, die Sektornummer steht mit im Datenfeld! Und als wäre das Alles nicht schon genug, ist die Bitabfolge in jedem Byte umgedreht, quasi rückwärts aufgezeichnet.
Dann gibt es noch absichtlich verstellte Laufwerke (Track 0 Sensor), um noch eine Spur mehr aufzeichnen zu können.
Aber warum geht das Schreiben noch nicht?
In der Theorie müsste es gehen, wenn beim Schreiben das Index-Loch als Referenzpunkt verwendet wird. Die Software zum Schreiben muss das Timing
aber verändern können, damit die ganze Spur zwischen zwei Index-Impulsen passt. Da braucht es sehr wahrscheinlich mehrere Versuche pro Spur mit immer neuem Lesen u. sofortigen Vergleich. Das Problem wird auf den inneren Spuren immer größer und der Datenseparator, hier der AES, kommt aus dem Tritt,
obwohl er sicherlich, wie bei anderen Controllern, durch Early und Late Signale für den Separator eine Synchnonisation zu erreichen versucht.
Womit ich bisher nicht gerechnet hatte, ist "noise", der beim Aufzeichnen der Fluxwechsel gnadenlos mit aufgezeichnet u. digitalisiert wird. Da sind schnell einige Bits vorhanden, die eigentlich nicht existieren sollten.
Erst durch eine Dekodierung der Aufzeichnung, also FM, MFM, M2FM, GCR werden die Störsignale eliminiert.
Man müsste also die Aufzeichnung erst derart bearbeiten und dann zurückschreiben, damit es "sauber" wird. Das bedeutet aber einen hohen Programmieraufwand und nicht zuletzt Kenntnisse des Aufzeichnungsformats.
Das direkte Zurückschreiben bleibt mehr oder weniger ein Zufallsprodukt. Hierzu habe ich noch folgende Anmerkungen gefunden.
-Floppykabel möglichst kurz und abgeschirmt zu halten
-Evtl. Terminierung des Busses überprüfen bzw. vornehmen.
Alles in Allem ist keine wirklich schnelle Lösung des Problems in Sicht.