Nixdorf Computer Lehrsystem Nicole mit Z80 Prozessor

Ich habe heute die Einzelteile eines Nixdorf Lehrsystems Nicole mit Z80 Prozessor bekommen.

Das System besteht aus Europakarten und einer Backplane mit zwölf 64-poligen DIN 41612 Buchsen.

An Einsteckkarten sind vorhanden:

1 x Prozessor-Platine mit Z80 Prozessor (ohne RAM und EPROM)

1 x DRAM-Karte mit 8 x TMS4164 DRAM

1 x DRAM-Karte mit 8 x HYB4164 DRAM

1 x Floppy-Disk Controller

1 x MFM Hard Disk Controller

1 x Serial Controller mit Z80-SIO und Ferranti SAS-Controller

1 x Umschaltplatine mit Nicole Boot-EPROM

1 x Umschaltplatine mit Nicole Boot-EPROM (gefädelt)

1 x Video-Controller mit MC6845

1 x 12-fach Backplane

1 x Adapterplatine von einen unbekannten Microcontroller-Bus auf den Bus des Nicole Lehrsystems

Floppy Disk BASF6138

MFM-Festplatte NEC D5126

Wer kennt das System und hat eventuell bereits damit gearbeitet?

Die Belegung des Busplatine ist vermutlich mit keiner der bekannten Belegungen kompatibel.

Wer hat weitere Unterlagen über das System?

Ich hänge ein Bild der CPU-Platine an.

Das System läuft leider nicht.

Ich habe nur die Einzelteile.

Eine Stromversorgung war nicht dabei.

Die Stromversorgungskabel für Floppy und Harddisk sind an der Backplane angelötet.

Daraus kann man die Belegung für GND, +5V und + 12 V ableiten.

Die CPU-Platine besitzt kein RAM und kein EPROM.

Das Nicole Boot-EPROM befindet sich auf der Umschaltplatine.

Ich vermute, daß das EPROM auf der Umschaltplatine während des Boot-Vorgangs abgeschaltet wird und daß

der Prozessor anschließend aus dem DRAM arbeitet.

Angehängt finden sich weitere Bilder.

Ich habe zwei Varianten der Umschaltplatine.

Eine Umschaltplatine ist gefädelt.

Die zweite ist auf einem PCB aufgebaut.

Von der DRAM-Karte existiert ebenfalls ein zweites Exemplar.

Hier Bilder der Umschaltplatinen und der zweiten DRAM-Karte.

Der Video-Controller ist mit einem 6845 aufgebaut.

Die beiden verdrillten Leitungen, die nach vor abgehen, waren an einer BNC-Buchse angelötet.

Auf der SAS und SIO Karte erkenne ich einen SAS2 IC, ein Custom IC von Ferranti zur Ansteuerung der Nixdorf SAS-Schnittstelle.

Über die SAS-Schnittstelle (Serielle Arbeitsplatz-Schnittstelle) konnten Peripheriegeräte wie Drucker und Tastaturen

an DAP Arbeitsplätze und an Rechner angeschlossen werden.

Die SAS-Schnittstelle dient nach meiner Vermutung zum Anschluss von SAS-Peripherie wie Druckern.

Eine 6-polige SAS-Buchse ist über ein dreipoliges Kabel mit der Karte verbunden.

Auf der gleichen Karte befindet sich ein Z80 SIO.

Es finden sich aber keine RS232-Treiber und -Empfänger auf der Karte.

Bei Nixdorf gab es Tastaturen, die über eine serielle Schnittstelle mit TTL-Pegel angeschlossen wurden.

Ich glaube die Baudrate war 4800 Baud. Pro Taste gab es jeweils einen Code für Taste gedrückt und einen weiteren

wenn die Taste wieder losgelassen wurde.

Ich vermute, daß der SIO zum Anschluss einer Tastatur verwendet wurde.

Zitat von fritzeflink

Die MFM-Festplatte NEC D5126 können wir versuchen mit dem MFM Reader/Emulator einlesen - wie ich es beim Prof 181X gemacht habe.

Das könnten wir versuchen.

Mal angenommen, die Platte funktioniert noch.

Wie lange dauert so ein Einlesevorgang?

Angehängt finden sich Bilder der 12-fach Backplane.

Und hier sind Bilder der Adapterplatine.

Das Boot EPROM Nicole auf der Umschaltplatine, die auf einem PCB aufgebaut ist, enthält nur einen Bootloader.

Ein Debug Monitor ist leider nicht in der 2716 EPROM enthalten.

Jetzt müsste man einen Boot-Floppy haben.

Angehängt ist das ausgelesene Boot EPROM Nicole.

Das Boot-EPROM auf der gefaedelten Umschaltplatine ist leider leer, alle Bytes = 0FFh.

Wer kennt den Hersteller des EPROMs ET716Q-1?

Ich habe ein Bild angehängt.

Der Zeichengenerator auf der Video-Karte ist mit einem 2716 EPROM realisiert worden.

Angehängt der ausgelesene Zeichengenerator.

Ich habe die Pin-Belegung des Bus-Steckers der Nicole CPU-Karte ausgeklingelt.

Ich habe die Verbindungen der Adapterplatine ausgeklingelt.

Die Adapterplatine adaptiert eine 4-fach ECB-Bus Backplane an eine Nixdorf Nicole Backplane.

Die 64-polige DIN-41612 Stiftleiste wird in die Nicole Backplane eingesteckt.

Mit der 4-fach ECB-Bus Platine können Standard ECB-Bus Karten an die Nicole Backplane angeflanscht werden.

Die Verbindungsliste gibt auch weitere Einzelheiten zur Pinbelegung der Nicole Backplane preis.

Der ECB-Bus der 4fach ECB-Platine ist mit einer Adresserweiterung A19:A16 nach Kontron Belegung ausgestattet.

Damit ist die Belegung für A19:A16 auf dem Nicole-Bus bekannt.

Angehängt die Verbindungsliste.

Ich habe inzwischen auch das Gehäuse des Nixdorf Nicole Lehrcomputers erwerben können.

Zunächst habe ich mir Adapterplatten aus Kunststoff gebastelt, auf denen ich HDD, Floppy, Netzteil und

Netzanschluss mit Einschalter montieren kann, ohne zusätzliche Löcher in das Gehäuse bohren zu müssen.

Interessant!

Die Blenden von Floppy und HDD sitzen außerhalb des Gehäuses.

Die Ausschnitte für HDD und FD sind bei meinem Gehäuse aber nicht groß genug, um Floppy und HDD durchzuschieben.

Die Blenden müssen also abmontiert werden, bevor die Frontplatte montiert wird.

Das ist reichlich umständlich für eine Seriengerät.

Besitzt du weitere Fotos von dem Gerät?

Die Rückseite interessiert mich.

Auch weiß ich nicht, wie das Netzteil aussah.

Hat eventuell eine Boot-Floppy überlebt?

Kann das Gerät auch von HDD booten?

Vielen Dank für die Bilder!

Ja, das abgebildete Gerät ist definitiv die Hardware, die ich erworben habe.

Das Netzteil war extern und wurde über die 6-polige Buchse an der Rückseite angeschlossen.

Die Verkabelung war Bestandteil des Konvoluts, das ich erworben habe.

Zu dem ursprünglich versteigerten Gerät gehörte eine gefädelte Karte mit Stiftleiste an der Frontseite.

Diese Karte habe ich nicht.

Das zweite abgebildete Gerät meldet sich mit Nicole V3.

Die Karten des zweiten Gerätes unterscheiden sich stark von meinen Karten.

Es scheint verschiedene Ausprägungen des Nicole Lehrsystems zu geben.

Der Kartenträger scheint von gleichen Hersteller zu sein.

Die Führungsscheinen sind die gleichen.

Die Backplanes könnten ebenfalls ähnlich sein.

Bei beiden Systemen sind PIN A1 und Pin C1 der Europakarten unten.

Hast du nur die Bilder der ursprünglichen Auktion abgespeichert oder das komplette Angebot?

Vielleicht ist über den ursprünglichen Anbieter mehr über den Rechner zu erfahren.

Ich habe das BOOT-EPROM des Nicole Lehrsystems disassembliert

und die gewonnene Assembler Datei so lange getunt, bis das

Object-File mit dem Original übereinstimmt.

Natürlich verstehe ich das Programm nicht.

Im nächsten Schritt möchte ich herausfinden, welche I/O-Adressen

die Videokarte, die FDC-Karte, die HDC-Karte und die Serielle-I/O-Karte verwenden.

Ich hänge die Assembler-Datei und das Listing an.

Ich habe den Schaltplan der Nicole CPU-Karte ausgeklingelt und in KiCAD eingegeben.

Die Bausteine habe ich nach dem angehängten Belegungsplan bezeichnet.

Ich habe den Schaltplan der Nicole Umschaltplatine ausgeklingelt und in KiCAD eingegeben.

Die Bausteine habe ich nach dem angehängten Belegungsplan bezeichnet.

Kurios, das 2716 EPROM muss die 12-fach Busplatine direkt treiben.

Einen Datenbus-Buffer gibt es nicht.

Auf der Umschaltplatine befindet sich ein 74LS174 Register, mit dem die Adressen A19 - A16

eingestellt werden. Daher rührt wohl die Bezeichnung Umschalt-Platine.

Nach RESET sind A19-A16 = 0000b.

Auch noch kurios, Es gibt keinen Adressdekoder für das 2716 EPROM.

Das EPROM ist nach RESET immer selektiert solange MRQ_N aktiv ist.

Die erste Aktion im Bootmonitor ist, dass der EPROM-Inhalt per LDIR ins DRAM ab Adresse 8000h kopiert wird.

Beim Schreiben auf das DRAM treiben sowohl die CPU-Karte als auch das EPROM den Datenbus der Busplatine.

Das stört nicht weiter, weil die Daten die gleichen sind.

A10 - A0 sind identisch und damit sind die Daten auch gleich.

Direkt nach dem Umkopieren schreibt das Boot-Programm eine 00 auf das Adressregister, I/O-Adresse 80h.

Damit wird das EPROM deselektiert und das Programm lebt anschliessend aus dem DRAM.

Vielen Dank für die Kontaktdaten.

Ich werde mich dort mal melden.

Die Nixdorf Nicole habe ich wegen geringer Erfolgsaussichten zunächst ins Regal gepackt.

Das Monitor-Programm will nach RESET von Diskette booten.

Ohne passende Disketten wird es schwierig.