Mal wieder: unbekannte ISA Karte mit 6809 Prozessor

    Hallo


    In meinem letzten Neuzugang, einem Compaq Portable Plus, war eine 8bit ISA Karte verbaut, bei der ich nicht so richtig weiter komme.


    Es sind so gut wie keine Beschriftungen drauf, auch keine FCC Nummer.


    6809 uProzessor, 6854 Advanced data link controller für Advanced Data Communication Control Procedures  ???, 14411 Bit Rate Generator und 7 x 2kx8 SRAM... 7 mal???


    Siehe Bilder


    Was meint ihr?




    Ich würde mal auf irgendeine spezielle Messkarte tippen:


    https://www.taiwantrade.com/co…rprise-co-ltd-38069.html#

    Aktuelle Retro-Projekte: Amiga 500: RGB2HDMI & PiStorm, Atari Mega ST: PiStorm, C64/128: Repro 1581, div. Reparaturen, Repro-Diskettenhüllen und -labels

    sind 1488 und 1489 drauf. Einfach RS232 mit Puffer?

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

    Da ist ein Motorola 68B54 drauf. Das ist der Schlüssel zur Funktion der Karte, weil er nahe am externen Stecker sitzt. Und diese Schnittstelle zu bedienen ist ja der eigentliche Zweck der Karte. Wenn ich nach dem suche, finde ich das hier:


    https://en.wikipedia.org/wiki/Econet


    Da wird dieser Chip als Netzwerkcontroller für Acorn Econet beschrieben. Bei der ISA-Karte handelt es sich demnach um eine Art Netzwerkkarte. Ob die wirklich Econet kompatibel ist, kann ich aber nicht sagen, kann auch irgendein Eigen-Gewächs von einem Hersteler sein, der längst vergessen ist.

    1ST1

    Guten Abend,

    1ST1


    Muss aber nicht Econet sein, den der Controller realisiert nur die "Bit oriente Datenverbindung mit einem frame Rahmen und einem Informationsteil,


    So ähnlich wie ein heutiger Can Bus

    Meinst du diesen,



    Da wird dieser Chip als Netzwerkcontroller für Acorn Econet beschrieben. Bei der ISA-Karte handelt es sich demnach um eine Art Netzwerkkarte. Ob die wirklich Econet kompatibel ist, kann ich aber nicht sagen, kann auch irgendein Eigen-Gewächs von einem Hersteler sein, der


    MC6854 als Netzerkcontroller, und ich hab nur geschrieben was der Baustein hardwaremässig realisiert

    Also Econet sieht VIEL einfacher aus !

    Deswegen heißt es ja auch so. Prinzipiell ist das sowas wie ein AppleTalk Netz, aber mit einem etwas aufwendigeren Gesamtaufbau. Man benötigt Taktgeber und sowas extra.


    Die eigentlichen Econet Karten sehen so aus

    http://chrisacorns.computinghi…n_ADF10_EconetModule.html

    http://chrisacorns.computinghi…AEH52_Econet_Upgrade.html


    und werden in eine Pinleiste auf dem Mainboard eingesteckt und benutzen dann einen bereits vorbereiteten DIN Stecker als Aus/Eingang.



    Es gab allerdings solche GatwayServer, die Econet Netze auf Ethernet oder andere übersetzt haben. Üblicherweise ist dafür aber einfach ein großer Archimedes benutzt worden. Ich halte es für SEHR unwahrscheinlich, daß man dafür einen Compaq Portable oder so eine große ISA Karte benutzt hat. Aber möglich ist vieles.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    Der 6854 ist einfach der synchrone Counterpart zum asynchronen 6850. In der Z80-SIO ist zum Beispiel beides vereinigt drin.


    Man kann mit dem 6854 die üblichen synchronen Protokolle bis hin zu HDLC für X.25 (Datex-P), SDLC, Bisync (IBM-Welt) und viele andere realisieren.


    Der DB25 Stecker deutet mit den 1488/1489 auf eine normale serielle Schnittstelle hin - allerdings synchron mit Taktleitungen und Modemsteuerung und dann sind endlich mal mehr als die Hälfte der 25 Pins genutzt ;)

    • Offizieller Beitrag

    Kann 'ne spezielle Syncron-Serial-Schnittstelle (HDLC) sein, die viel autonom macht (Protokolle, Routing). Könnte man in (vernetzten) Industrie-Steuerungen brauchen.

    Oder ein überdimensionierter Druckerspooler.

    ;------------------------------------
    ;----- ENABLE NMI INTERRUPTS
    (aus: IBM BIOS Source Listing)

    In dem Compaq befand sich auch noch eine Token Ring Netzwerkkarte. Auf der Festplatte ist nicht mehr viel drauf, Versuche mit Norton Undelete haben auch nix gebracht, also keine Software oder Treiber zu finden.


    Anbei mal den Inhalt des 2764... leider kann man ohne disassemblieren nur den Copzright Vermerk erkennen.


    6809ISA.zip


    Ob eine Bios Meldung beim Start erscheint, muß ich noch mal gucken.

    Guten Morgen

    1ST1


    Das mit dem Eprom vermute ich auch so,

    denn irgendwie, müssen die Register initialisiert werden, aber damit bin ich raus, den nun geht ins eingemachte,

    Habe zwar schon früher mal sim6809 mal installiert, aber kam dann auch nicht weiter mit der Einbindung des Rom,




    Solche Dinger haben wir früher eingesetzt als Controller für Industrie Steuerungen/Anlagen.


    Der 6809 kommuniziert mit Speicher programmierbaren Steuerungen.

    Holt sich Messwerte und Daten aus der Anlage.

    Stellt Vorgaben für die Anlage ein.

    Synchronisiert Prozesse in der Anlage.


    Der PC ist nur Netzteil, Visualisierung von Daten, Eingabe Terminal und Netzwerk Hub.


    Wenn der PC abschmiert, läuft die Anlage weiter.

    Der PC kann die Daten die in der 6809 Karte im RAM sind lesen und schreiben.

    Die Daten werden angezeigt, gespeichert, an andere im Netzwerk weiter gegeben (Daten Konzentrator).

    Macht Sinn. Dann wird die 25 polige Schnittstelle doch eine normale RS232 zur Anbindung von externen Anlagen sein, über die dann mit dem externen Gerät kommuniziert wird.


    Also eine Art Einplatinencomputer mit ISA Schnittstelle zu den I/O Funktionen des PC.


    Nur merkwürdig das sowas in einem Portable war.

    Zitat von Dr_Diesel

    Nur merkwürdig das sowas in einem Portable war.

    Warum merkwürdig ? Macht doch extrem Sinn für die Anlagenwartung/Servictechniker. Die können dann was nachstellen, aber niemand anderes, der nicht über dieses Laptop verfügt.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    Zitat von 1ST1
    Zitat von Reinhard

    eine normale serielle Schnittstelle

    Eine normale serielle Schnittstelle hat weder einen 6809 Prozessor noch 14 kB statisches RAM. Ich tendiere weiterhin Richtung exotisches Netzwerk, wobei der 6809 das Protokoll steuert. Muss ja auch nicht Econet-kompatibel sein.

    einfach mal richtig lesen....

    "Der DB25 Stecker deutet mit den 1488/1489 auf eine normale serielle Schnittstelle hin - allerdings synchron mit Taktleitungen..."

    Nirgends steht da was, dass diese vom PC selbst bedient wird...

    Genau.

    Im Prinzip sind fast alle 25 definiert.


    Ich schrieb aber "genutzt" - und das sind bei Synchronbetrieb immer noch nicht mal die Hälfte. Anhand der Zahl der 1488 und 1489 ist das mögliche Maximum der Ein- und Ausgänge dieser Karte sogar klar erkenntlich.


    Bei "asynchroner" Schnittstelle meist nur 9 genutzt (deswegen beim PC dann 9-poliger Stecker geworden)

    Bei "synchroner" Schnittstelle mindestens noch 2 Taktleitungen mehr

    Falls der Hilfskanal benutzt wird, nochmals 5 mehr

    So, mit der Karte bin ich jetzt durch. Ich konnte noch einige gelöschte Dateien von der original Rodime Festplatte zurückholen, aber leider nix was mit der Karte zu tun haben könnte.


    Falls jemand interesse an der Karte hat, einfach mal melden. Die ISA TokenRing Karte kann auch weg wenn die jemand will.

    bevor die 6809 Karte in den Müll wandert, nehme ich sie für's aufgerundetet Porto...

    Also im Müll ist bei mir noch nie was gelandet!


    Aber ich schicke Dir die Karte trotzdem gerne wenn Du dafür verwendung hast. Ich will auch nix dafür haben. Schick mir doch mal Deine Adresse per PN.