S: Shugart SA-390 / Shugart SA-400 Schreib/Lesekopf

  • Hallo!


    leider scheint eines der beiden Laufwerke in meiner CBM 3040 Doppelfloppy einen defekten Schreib/Lesekopf zu haben. Zumindest bekomme ich dieses Laufwerk nicht kalibriert , es liest nichtmal Directories und beim Durchmessen der Leitungen ergibt sich nur der halbe Widerstand zwischen den Leitungen 1 und 5, also den beiden Lesespulen.


    Wer also noch einen Kopf oder ein ansonsten defektes 48tpi Shugart-Laufwerk, sei es aus den frühen Commodore-Drives oder dem Apple DIsk2 oder dem Bereich um TRS-80, sein eigen nennt und helfen will, einem 8032-SK seine Doppelfloppy zurückzugeben: bis 40 Euro würde ich für einen Kopf ausgeben wollen, danach lohnt es weniger und ein komplettes Spenderlaufwerk erscheint sinnvoller. Wobei ich mich streube, ansonsten funktionierende Hardware auseinanderzureißen.


    So oder so: Bleibt gesund!

  • Den Kopf durchmessen?

    Widerstand? Ich dachte es ist eine Spule und hat 0 Ohm?

    Ist das ein üblicher Fehler, haben die Köpfe eine bestimmte Lebenszeit?



    Wie geht das genau?

    Ich habe hier ein altes Laufwerk von einem Acorn BBC.

    Erst dachte ich es läuft tadellos, jedenfalls hat es das Directory einer Diskette gelesen.


    Beim Formatieren bin auf den Fehler aufmerksam geworden:

    - SSD (40 Spuren single sided) gehen tadellos,

    - DSD (double sided format) gibt Fehler ab Spur 41, 42 oder 43


    Das Acorn DFS betrachtet "double sided" lustigerweise als zwei Laufwerke.

    Tatsächlich kann man alternativ dasselbe Laufwerk als Drive 0 oder Drive 2 ansprechen.

    Das geht sogar mit dem Gotek tadellos.


    Jedenfalls das defekte Laufwerk formatiert eine Seite tadellos die andere Seite eben nicht oder nur die ersten paar Tracks.



    Hab schon alles versucht.

    Reinigen, Stecker abziehen-reinigen-wieder aufstecken.

    Hilft alles nichts ...

    Es scheint der untere Kopf defekt zu sein.

  • Also der Shugart Kopf hat 2 Spulen (Lesen/Schreiben, eine davon mit Mittelanzapfung?), einen Widerstand und eine Diode). Die Spulen besitzen aufgrund der Kabellänge auch im DC-Bereich einen gewissen ohmschen Widerstand, wie die Spulen eines Trafos, obwohl die ja auch für DC einem "Kurzschluss" darstellen.


    Für einige Köpfe (z.B. die verschiedenen Mechaniken der 1541) gibt es entsprechende Tabellen, da die 3040 zwei identische Laufwerke besitzt, hab ich mal eine Vergleichsmessung gestartet. Alles bis auf <1Ohm identisch, außer zwischen 2 Pins, eben über die Gesamtlänge der Lesespule. 17 zu 29Ohm. Da dort auch besagter WS anliegt hab ich diesen mal einseitig ausgelötet und die Seiten zur Mittelanzapfung gemessen. Auf der einen Seite 17 Ohm, auf der anderen offen.

    Ich muss noch den Gegentest machen und die Köpfe auf den Mechaniken tauschen, aber beide wurden an der identischen Analogplatine am identischen Anschluss getestet. ALso Unterschied nur Kopf, Mechanik und Drehzahlsteuerung, die aber bei den Laufwerken gut kalibierbar war (Interferenzscheibe und 5Hz Leuchtstoffröhre). Da ich beide Laufwerke aufgrund der extremen Verschmutzung komplett zerlegen musste war natürlich auch die Spurlage völlig aus dem Rahmen. Und da ich keine Kalibrierungsdiskette habe hab ich mir ein Programm geschrieben, was einzelnze Zylinder direkt anfahren und deren Sektoren lesen kann, und dann am Ausgang des Differenzverstärkers gescoped, und denSteppermotor des Kopfantriebs so lanbge verdreht, bis da maximale Aplimtude anlag und das Laufwerk problemlos auch Fremddisketten lesen konnte. Bei dem anderen Laufwerk ändert sich die Amplitude nach dem Verstärker auch genau 0, egal wie man den Stepper positioniert. Ich meine daher mit meinen Mitteln den Kopf als Verursacher ausgemacht zu haben.


    Inspiriert zum Messen hat mich diese Anleitung mit entrsprechenden Ohm-Angaben für verschiedene Köpfe: https://www.forum64.de/index.p…ngs-und-einstellarbeiten/

  • Besteht die Möglichkeit, bspw. den Kopf einer 1541 zu adaptieren?

    Falls ja, kann dir sicher geholfen werden... Da die 1541 die Disketten ebenso lesen/schreiben könnte, welche die 3040 verwendet, besteht evtl. der Hauch einer Chance. Notfalls über eine zusätzliche Schaltung zwischen Kopf und 3040-Laufwerksplatine?


    Dein Kopf wird wirklich defekt sein- erinnert mich an diverse Audioreparaturen, vor allem an alten Nakamichi-Tapedecks. Die haben auch manchmal eine offene Spule im Kopf -> TOT.

  • Rein prinzipiell kann eine 1541 die Daten einer 3040 problemlos lesen und schreiben.


    Das bedeutet aber nicht automatisch, dass die technischen Eigenschaften der Köpfe identisch sind.

    Die könnten theoretisch unterschiedliche Impedanz aufweisen und daher auch andere analog Elektronik haben.

  • Rein prinzipiell kann eine 1541 die Daten einer 3040 problemlos lesen und schreiben.


    Das bedeutet aber nicht automatisch, dass die technischen Eigenschaften der Köpfe identisch sind.

    Die könnten theoretisch unterschiedliche Impedanz aufweisen und daher auch andere analog Elektronik haben.

    Genau deshalb ja die Idee mit der "Adaption" auf die 3040-Elektronik- eben falls möglich. ;)

  • Theoretisch müsste eine Impedanzanpassung ausreichen... WENN der Kopf mechanisch passt und ebenso drei Abgriffe an der Spule hat.

    Man muss die Köpfe einfach mal nach Datenblatt vergleichen. Die mechanische Anpassung kann man eventuell über 3d-gedruckte Teile realisieren, eine Justage muss danach ja ohnehin erfolgen. Aber wie gesagt: Dazu hilft ein Vergleich beider Laufwerksmechaniken.

    Spannungen und Ströme könnten bei in etwa gleichen mechanischen Abmessungen vergleichbar sein- je höher der Strom, desto stärker die Magnetisierung der Diskette, das haben beide Köpfe gemein... somit wäre die Schaltung wohl rein "analog" zu realisieren. Die Spaltbreite der Köpfe müsste identisch sein, eben wegen der Kompatiblität zueinander beim lesen/schreiben. In Summe ein spannendes Projekt


    Eine 3040 hab ich nicht hier, sonst hätt ich mal gekuckt.

  • Hallo, schau mal da, da hab ich an einem Shugart Laufwerkl am Kopf rum gelötet,

    der hatte eine Unterbrechung auf einer Leitung am Kopf, bzw. eigentlich waren es zwei Unterbrechungen.


    Da hatte ich mal einen PC vom "Hans" (Rafzahn) ausgeliehen: PC-Werkstatt Teil 2


    mfG. Klaus Loy

  • Leider hat der Kopf keine so "großen" Kabel. Kleine Löttabs von denen die haarfeinen Spulendrähte abgehen. Einer davon ist wohl offen. Ich hab noch eine einzelne Litzenadern an den Stumpf anlöten können, aber auch darüber war es OL.


    Also muss ein Apple Disk2 dran glauben, grade eines bei Ebay geschossen. Je nach Zustand werde ich da nur die Frontplatte tauschen, oder den Kopf. Mal sehen. Dann hab ich zumindest ein paar Ersatzteile, falls mal die Motoren aussteigen.