System-Disketten (Images) für Amstrad/Schneider PC1640 in Deutsch

  • Hallo zusammen,

    bin für meinen PC1640 auf der Suche nach den vier deutschen Systemdisketten. Hat zufällig jemand eine Quelle oder Images?


    Das Umstellen des Tastaturlayouts auf deutsch in der config.sys mit "country=049" hat nämlich leider nicht funktioniert.


    Danke und Grüße!

  • Der Eintrag in der config.sys (COUNTRY) bestimmt die z.B. die Darstellung des Datums. Um den deutschen Tastaturtreiber zu laden braucht es wie guidol geschrieben hat, einen Eintrag in der autoexec.bat (KEYBGR oder KEYB GR,,C:\DOS\KEYBOARD.SYS, je nach DOS-Version und Ablage der Systemdateien).


    Gruß

    Robert

    NCR DMV/Olivetti M20/ITT 3030/DEC Rainbow 100/Siemens PC-D/OlyPeople/MFA 8085/TA Alphatronic

  • Danke für eure Tipps!

    Das scheint ein MS-DOS 3.2 zu sein. Ich habe keine keyb.exe und auch keine keyboard.sys auf dem System.

    Daher dachte ich, es ist vermutlich am einfachsten mit den deutschen Disketten.

  • Das Amstrad MS-DOS 3.2 hat nur ein keybgr.com, nicht ein Keyb.com . Andere DOS-Versionen (also nicht von Amstrad) haben teilweise Probleme mit der Amstrad Tastatur, wenn man von diesen Versionen das jeweilige keyb.com lädt. Am Einfachsten ist es, sich das keybgr.com zu sichern, dann auf DOS 5.0 bspw. zu wechseln, und das keybgr.com zu patchen.


    Mein eigener Beitrag dazu:


    Bei höheren DOS Versionen könnte man SETVER.EXE in die CONFIG.SYS nehmen, das hat aber den Nachteil, das bei Boot von Diskette die Ladezeit verlängert wird, und das SETVER.EXE auch auf der Diskette zusätzlich Platz verbraucht.

    Außerdem verbraucht auch das geladene SETVER.EXE ein bisschen Hauptspeicher.


    Wie patche ich ein DOS-Programm in der Art und Weise, dass es keine Versionsabfrage mehr stört ?

    -> DEBUG ist dein Freund.

    Falls das Programm die Dateiendung .EXE hat, zuerst in .BIN umbenennen (und später wieder zurück in .EXE umbenennen). Dateien mit der Endung .COM können ohne Umbenennung bearbeitet werden.


    1) Mit DEBUG Dateiname die Datei laden, bspw. DEBUG KEYBGR.COM

    2) Mit dem R Befehl nachschauen, wie groß die Datei ist (hier reicht also eine Eingabe von 'R' ohne weitere Parameter)

    Im CX Register steht das "lower word", im BX Register das "higher word".

    Für Dateien mit einer Größe kleiner als 64KB ist nur das CX Register maßgeblich.

    3) mit dem S Befehl nach der Bytefolge B4 30 CD 21 suchen (das entspricht MOV AH,30 und folgendem INT 21)

    Dabei muss man in einem Adressbereich suchen, der der Größe der geladenen Datei entspricht.

    Wenn also in CX bspw. 0A58 steht, muss der Suchbefehl S 100 0B58 B4 30 CD 21 lauten.

    DEBUG lädt immer (ähnlich wie DDT übrigens bei CP/M) die Dateien ab Adresse 100.

    Man muss dann auf den CX Wert 100 (hex) dazuaddieren.

    4) Wenn eine Versionsabfrage vorhanden ist, kommt auch ein Treffer mit der Angabe der Adresse, also z.B. 489.

    Jetzt muss man einfach mal kurz mit dem U Befehl die nächsten 7-8 Bytes disassemblieren.

    Also einfach U489 491 eingeben, um die nächsten 4 Befehle zu sehen.

    Meist kommt nach dem INTerrupt ein CMP Befehl. Das ist aber eigentlich egal, weil man einfach den Wert, der

    für dieses Programm angedacht war, im AX Register lädt. Also für DOS 5.0 bspw. 0005.

    Das sieht man auch beim Disassemblieren (hier ist der CMP AX,0005 Befehl, der das zeigt).

    5) Nachdem klar ist, welche DOS Version erwartet wird, einfach bei der Adresse mit dem Treffer (s.o.)

    mit dem A Befehl das AX Register-Laden eingeben. Also bspw. MOV AX, 0005.

    Für DOS 6.22 wäre das statt 0005 dann halt 1606 (16 hex für 22 dec, 06 bleibt egal ob hex oder dec).

    Jetzt noch ein nachfolgendes NOP um den Rest des "INT 21" noch zu überschreiben.

    6) Abspeichern mit dem W Befehl. Wenn man vorher eine Kopie des zu patchenden Programms angelegt hat, noch besser ;)


    Eine Beispielsitzung siehe Screenshot.


    So kann man nach dem Patchen auch das originale Amstrad MS-DOS 3.2 keybgr.com mit höhere DOS-Versionen benutzen.

  • Hallo ranger81!


    Hier kommen wie besprochen die Images.


    Kontext: 2020 konnte ich zwei unbenutzte und originalverpackte deutsche Systemeinheiten (einen 1512 und einen 1640) ergattern. Bei den Geräten waren die Systemdisketten dabei. Glücklicherweise waren alle noch lesbar. Die Images habe ich direkt auf einem 1640 gezogen.


    IMG_6656.jpeg

  • Die Disketten tragen die Amstrad-Teilenummern 4600x/G (PC1512) bzw. 4700x/G (PC1640). Wobei x die Nummer (1-4) der Diskette meint. Ein PDF des Disketten-Schubers findet sich im ZIP. Ebenso wie Bilder der Etiketten. Außerdem die Seriennummer der Systemeinheiten, denen sie beigelegt waren. Vielleicht ist das ja mal hilfreich.


    Die Disketten waren originalverpackt. D.h. sie sind ziemlich sicher im Werkszustand. Die Images sind 1:1 Rohdaten-Abbilder ohne Meta- oder Steuerdaten. Ich habe MD5- und SHA1-Hashes gemacht.


    Meine beiden Neugeräte (und entsprechend auch die Disketten) stammen vom "Branding" her offensichtlich aus der Zeit, als Amstrad und Schneider wieder getrennter Wege gegangen waren. Ich habe noch den 1640 meines Vaters aus der Schneider-Zeit, das ich selbst in den frühen 90ern benutzt habe. Dem lagen die farbigen Disketten im Schneider-Design bei. Die Schuber waren in der Grundfarbe weiß mit schwarzroten Schneider-Querstreifen. Leider sind meine Originale verschollen und ich konnte nie Ersatz finden. Es würde mich interessieren, ob sie sich inhaltlich von den geposteten unterscheiden. Ich bin fast sicher, weil meinem 1512 vier Disketten beilagen und ich meine, dass dem Ur-1512 nur drei Disketten beilagen. Kann mich aber auch irren. Vielleicht weiß jemand genaueres?

  • Bei mir liegen übrigens noch diese Schätzchen hier herum. Davon habe ich bis jetzt nur das vom 1512 (oben rechts hinten) gescannt. Zu den anderen bin ich noch nicht gekommen. Werde ich aber noch machen.


    IMG_6348.jpeg


    Außerdem kam letzte Woche das deutsche Benutzerhandbuch des 1512. Auch das werde ich noch scannen. Das vom 1640 ist ja schon verfügbar.

  • ranger81 Du hast Dich mich ja im Forum schon gestalkt 8o und bestimmt auch sonst schon viele Infos hier gefunden. Trotzdem wollte ich Dir hier ein paar Anregungen geben, wie Du mit Deinem 1640 spielen kannst. ;)


    Eine super Sache, die auch Spaß macht, ist dem Schneider ein Netzteil zu verpassen. Dann bist Du auch für die Zeit gerüstet, wenn der Monitor evtl. mal schlapp machen sollte. Der DIN-14-Stecker ist inzwischen sehr selten. Du kannst von mir einen zum Selbstkostenpreis bekommen. Ich hatte bei einem eBay-Händler mal ein paar für EUR 6,80 / Stück gekauft. Direkt danach hat er den Preis auf 20 Euro hochgesetzt. :| Vorsicht, es gibt "DIN 14"-Stecker, die so ähnlich aussehen, aber nicht passen.


    IMG_6690.jpeg


    Den 8086er kann man durch einen NEC V30 ersetzen. Der Schneider ist so schon garnicht langsam. Durch einen V30 kommen noch einmal ein paar Prozent dazu. Die CPU ist gesockelt. Das Abschirmblech ist leider im Weg, nur an den Coprozessorsockel kommt man ohne Umwege direkt heran. Aber der 1640 lässt sich eigentlich recht gut auseinandernehmen. Mein Vater hatte damals die Blechschere angesetzt. Heute würde ich das nicht mehr machen, aber es macht die Sache deutlich angenehmer. ;)


    IMG_1807.jpeg


    Dass der Schneider auch mit einer 8-Bit-VGA-Karte läuft, weißt Du ja vermutlich schon. Die interne Grafik kann man abschalten. Natürlich ist ein Betrieb mit der internen EGA/CGA/Hercules am Schönsten. Aber zum "Spielen" ist "guck mein Schneider kann VGA!" ein nettes Gimmick. :)


    Wichtigste Sache für mich war ein XT-IDE einzubauen - vielleicht hast Du das eh schon gemacht?

  • Auf der Startdiskette ist nur eine keybuk.exe.

    Leider keine keybgr.com Peter z80.eu

    Auf der englischen Startdiskette ist das so, auf der deutschen Startdiskette ist das keybgr.com drauf.

    Kannst Du ja, wenn Du die Images auf Diskette geschrieben hast, immer noch wie oben beschrieben patchen, und dann später eine modernere DOS-Version mit dem so gepatchten keybgr.com nutzen. Denn MS-DOS 3.2 ist jetzt nicht so der Hit.

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


    Webseite und Blog ist immer noch - seit fast 20 Jahren - online.

  • Ausgehend von diesem Biete-Thread wollte ich hier noch eine Information zum Design ergänzen.


    Der Schneider PC war zu seiner Anfangszeit ein sensationell günstiges und konkurrenzfähiges Gerät. Zu dieser Zeit wurde er von der Schneider-Rundfunkwerke AG in Deutschland vertrieben und hatte entsprechend das Schneider-Design. Zu erkennen war das am Handbuch, an der Gerätefront (Monitor, Systemeinheit & Tastatur) und am Design der Diskettenschuber. Später gingen Amstrad und Schneider wieder getrennte Wege und das Design wechselte zu "Amstrad". Hier gibt es mindestens zwei Designvarianten: Einmal ist der Geräte-Schriftzug in weiß/grau (frühere Serie) und einmal in weiß/rot gehalten. Zu dieser Zeit war der PC1640 (und erstrecht der PC1512) aber zunehmend veraltet. Deshalb sank der Preis und der Rechner wurde u.a. in großem Stil in Kaufhäusern angeboten und schließlich regelrecht verramscht. Das hat am Anfang zu sehr hohen Verkäufen geführt. Denn für viele Interessenten waren die Rechner in erster Linie überhaupt erst einmal bezahlbar und die Frage nach der Aktualität stellte sich da erst an zweiter Stelle.


    Wegen dieser Historie findet man von den Schneider-Geräten heute (im deutschsprachigen Raum) auffallend weniger als von den Geräten mit Amstrad-Logo. Warum ich das jetzt auf die Disketten bezogen habe: Auch bei den Diskettensätzen ist es so, dass man die Amstrad-Schuber deutlich häufiger findet als die Schneider-Schuber. Man findet zur Schneider-Version sogar kaum vernünftige Bilder im Netz, weshalb ich auf die Schnelle nur mit einer sehr pixeligen Version dienen kann:


    Schneider-Design:


    Schneider.jpg


    bzw. hier etwas größer. (Bild ca. Ende oberes Drittel der Seite)


    Amstrad-Design:


    Amstrad.jpg

    (Höher aufgelöste Version weiter oben im ZIP.)


    Falls jemand hier hochauflösende Scans der Schuber im Schneider-Design hat, wäre ich für Hinweise sehr dankbar! :) Mein Originalgerät ist von Schneider und leider habe ich die Original-Systemdisketten nicht mehr. Muss wohl die schönen bunten Disketten in einem Anfall geistiger Umnachtung einmal für irgendetwas anderes verwendet und dann verloren haben.

  • Irgendwo liegen die noch. Kann ich also auch gerne einscannen.

    Oh, fünf Disketten! Mein Schneider-Satz hatte nur vier und die Amstrad-Sets, die ich habe (1512 & 1640) auch. Da wäre ich sehr an Images von allen fünfen interessiert. Pretty pleeeease. :)


    EDIT: Ah, meine Schneider hatten im Original alle keine Festplatte. Deshalb fehlt die fünfte Disk.

  • Irgendwo liegen die noch. Kann ich also auch gerne einscannen.

    Oh, fünf Disketten! Mein Schneider-Satz hatte nur vier und die Amstrad-Sets, die ich habe (1512 & 1640) auch. Da wäre ich sehr an Images von allen fünfen interessiert. Pretty pleeeease. :)


    EDIT: Ah, meine Schneider hatten im Original alle keine Festplatte. Deshalb fehlt die fünfte Disk.

    Soviel ich weiß wurde der 1512 mit einem 5 Diskettensatz ausgeliefert. Der 1640 nur mit 4 Floppies!

  • Soviel ich weiß wurde der 1512 mit einem 5 Diskettensatz ausgeliefert. Der 1640 nur mit 4 Floppies!

    Hm! Das Set bei eBay ist ja ein 4er und lt. Anbieter von einem 1512. Außerdem gibt es ein Ergänzungsbuch “Festplatten-Installation” (Buch 3 glaube ich - die sind ja nummeriert.) Und das lag auch nur den Modellen mit Festplatte bei.

  • Schneider Disketten gibt es gerade bei ebay

    Sie sind gekommen. Sehr netter Kontakt bei eBay. Sie stammen von einem frühen 1512 praktisch direkt nachdem er im Oktober 1986 rausgekommen war


    Obwohl die Disks äußerlich topp aussehen war die Datenschicht leider schon arg angegriffen. Die einzelnen Spuren waren zu sehen und die guten Stücke rochen allgemein stark nach Keller. Keine guten Vorzeichen. Ich hatte dann auch große Mühe, Images zu machen. Eines der Laufwerke schaffte es noch nicht einmal, die Disks zu drehen. Aber nach zig Versuchen in drei verschiedenen 48tpi-Laufwerken und einem 96tpi klappte es dann doch bei allen vieren. 👍


    Bei einem finalen Wattestäbchen-Rettungsversuch hat sich dann an einer Stelle die Magnetschicht abgelöst. 😕 Damit habe ich jetzt vier Disketten, die zwar lesbar sind aber irgendwie dann doch nicht mehr. Schade. 😔


    Scans und Images muss ich nachreichen. Habe ich gerade nicht parat.

  • Gern auch die Disketten mitscannen ...


    Schneider Locomotive Basic auf einem PC1512 wöllte ich auch gern mal sehen. Das muß irgendwie gut gewesen sein, zumindest, wenn es ähnlich dem von den CPCs ist.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ich habe auch noch solch einen Diskettensatz, allerdings meine ich das es mehr als 4 Disketten waren.

    Vielleicht weil bei mir noch GEM und eine Textverarbeitung dabei waren?

    Ich suche daheim noch mal.

    Braucht noch jemand das Manual zur Festplatte?

    Das Manual zum Grundgerät ist leider zusammen mit dem Gerät verschollen.

    Aber wenn jemand einen 1512 findet der mit 1 MB auf 640 k aufgerüstet ist, das war mal meiner.