8-Zoll-Magnetbänder

  • Ich habe recht viel mit Spulenmagnetbändern zu tun: mit den Produkten von ORWO, Scotch und Pyral habe ich keine generellen Probleme.

    Jetzt ist mir erstmals ein Stapel BASF-Bänder ("BASF computer tape - Tested for use at 800 BPI through 6250 BPI - qualimetric") unter gekommen, die heftige Quietschgeräusche von sich geben, was von der Transportrolle (Capstan) ausgeht: Das Band rutscht leicht beim normalen Vorschub (macht damit immens Lesefehler), Rückspulen geht gar nicht.

    Nur wenn ich die Bandspannhebel per Hand so drücke, sodass kaum noch einen Gegenzug besteht, funktioniert es.


    Dass die Lagen aufeinander kleben oder am Spulenteller reiben würden, konnte ich nicht feststellen.

    Capstanrolle ist sauber, aber natürlich hart.


    Gab es mal eine Änderung des Magnetbandstandards, was die Griffigkeit der Bandrückseiten betraf?

    Betrifft das alle BASF-Bänder?

    Muss man ggf. die Laufwerksmechaniken speziell für solche Bänder anders einstellen? :grübel:

  • Ich habe leider nur ein einziges BASF Band im Bestand und das macht in meinem Laufwerk keine Probleme.

    Bei Bedarf kann ich gerne eines Deiner Bänder probieren - musste mir halt zusenden.

  • Betrifft das alle BASF-Bänder?

    auch wenn sich das natürlich nicht auf Computerbänder übertragen lässt - bei Audiobändern und Cassetten, sind BASF Teile die ersten die quietschen und rauschen. :fp:

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  • Capstanrolle ist sauber, aber natürlich hart.

    Hart ist natürlich ein relativer Begriff.

    Diese Rollen sind auf keinen Fall mit den weichen Gummirollen beim Audioband zu vergleichen.

    Bei meinen sieht das eher wie Bremsbelag beim Auto aus.

    Reinige die Oberfläche mal mit Isopropanol.


    Das ist eine ganz leichte Metallrolle mit hauchdünn "Bremsbelag" drauf.

    Nach der Reinigung mit Isopropanol rutschte da nichts mehr durch. Vorher war wohl eine Staubschicht aufgewalzt gewesen.

    Nur wenn ich die Bandspannhebel per Hand so drücke, sodass kaum noch einen Gegenzug besteht, funktioniert es.

    Auch das ist relativ. Diese Hebel regeln doch auch bei Dir sicher das Drehmoment der Spulen. Normalerweise ist das so ausbalanciert, dass in beiden Richtungen die gleiche Kraft am Band zieht und nur der Capstan die Bewegung des Bandes verursacht.


    Gab es mal eine Änderung des Magnetbandstandards, was die Griffigkeit der Bandrückseiten betraf?

    Betrifft das alle BASF-Bänder?

    Muss man ggf. die Laufwerksmechaniken speziell für solche Bänder anders einstellen?

    1. nicht dass ich wüsste

    2. kann ja sein dass die ursprünglich anders "griffig" waren und mit dem Alter schlechter wurden.

    3. ganz bestimmt nicht. Es sei denn, es geht darum alte Bänder doch noch zu Lesen. Dann sollte man aber genau darüber nachdenken, was man verstellt (Handbuch zum Laufwerk vorhanden?)

  • Cassetten, sind BASF

    DIe waren dafür "bekannt" oder besser, es wurde ihnen nachgesagt, eine rauhere Oberfläche als andere zu haben und daher die Tonköpfe abzuschleifen.

    Ob das so war erinnere ich mich aber nicht mehr. :grübel:

    Ich habe immer die TDK genutzt.

    ABer das ist eigentlich OT, angst

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • auch wenn sich das natürlich nicht auf Computerbänder übertragen lässt - bei Audiobändern und Cassetten, sind BASF Teile die ersten die quietschen und rauschen. :fp:

    Das kann ich Dir nur bestätigen! Wenn ich mit Kasetten oder Disketten Probleme hatte, dann mit BASF!!! Datenverlust, Bandsalat, Lesefehler - mit anderen Herstellern hatte ich nie Probleme!


    Kann mich noch dunkel erinnern:

    "Einseitige" BASF Diskette in meinem Apple II+ Clone - soweit ich noch weiß haben die Apple-Laufwerke die andere Seite gelesen und beschrieben. Die "falsche" Seite war ok!

    Mit einem Diskettenlocher die Diskette "doppelseitig" gemacht: Die geprüfte, normale Seite hatte Lesefehler!!!


    Seitdem habe ich auf BASF outside geachtet... (BASF Kasetten waren ein Horror!!!)


    :)Franky

  • OT: Meine BASF-Kassette C60 Chromdioxid, die ich von 1977 bis 1980 mit dem WANG-Computer der Schule genutzt habe, lässt sich nach fast 40 Jahren Lagerung auch heute noch einwandfrei in mehreren Laufwerken lesen und macht keinerlei Geräusche. 8-)

    Sammle Computer, Tisch- und Taschenrechner bis ca. 1990, CPUs, Speicher, Speichermedien aller Art und suche u. a. EPROM C1701, Intel C4040 CPU, i487SX-CPU, IBM CGA-Karte, Netzteil für IBM 5155, Video Seven FastWrite und V-RAM ISA-VGA-Karte, Texas Instruments Notebook TravelMate 3000, Citizen W1D 3,5"-Disklaufwerk, MiniSD- und eMMC-Karten, Magnetblasenspeicher, Bänder (3/4"/1"/AIT/Mammoth/Travan/VXA) und Medien (2" LT-1, Apple Twiggy-Disk 5,25", Bernoulli Box II, HiFD, Jaz, Quest, SQ100-400)

  • Reinige die Oberfläche mal mit Isopropanol.

    Das hatte ich bereits im Vorfeld getan, ohne Erfolg.

    Mit drei Laufwerken probiert: identisches Problem bei allen BASF-Bändern, problemlos bei allen anderen Bandtypen.


    Zitat von Reinhard

    Diese Rollen sind auf keinen Fall mit den weichen Gummirollen beim Audioband zu vergleichen.

    Bei meinen sieht das eher wie Bremsbelag beim Auto aus.

    In meinem Fall ist es schwarzer Gummi auf einer Aluminiumrolle. Deren Zustand muss ich als gegeben hinnehmen, ich kriege keinen Ersatz dafür.


    Meine BASF-Bänder sind rückseitig braun, sehen recht glatt aus.


    Zitat von Reinhard

    Normalerweise ist das so ausbalanciert, dass in beiden Richtungen die gleiche Kraft am Band zieht und nur der Capstan die Bewegung des Bandes verursacht.


    Ja. Die "Straffheit" des Bandes beeinflusst aber die Kraft, die der Capston aufwenden muss.


    Zitat von Reinhard

    Es sei denn, es geht darum alte Bänder doch noch zu Lesen.

    Genau darum geht's fürs erste. :)


    Zitat von Reinhard

    Dann sollte man aber genau darüber nachdenken, was man verstellt (Handbuch zum Laufwerk vorhanden?)

    Handbuch ist vorhanden.

    Aber bekanntermaßen ist die Einstellung mühsam, darum wollte ich das erst mal theoretisch abklären.


    Zitat von Franky

    Wenn ich mit Kasetten oder Disketten Probleme hatte, dann mit BASF!!! Datenverlust, Bandsalat, Lesefehler - mit anderen Herstellern hatte ich nie Probleme!

    Kann ich nicht bestätigen: Bei Disketten finde ich, ist BASF eins der besten Produkte.

    Schlimm finde ich da hingegen Nashua, Precision und ISOT.


    Zitat von e2k

    Hast Du denn die Bänder gebacken, bevor Du sie nach Jahren wieder benutzt hast?

    Nein, bislang bin ich auch nur bis zu BOT-Marke gefahren.

    Das Rutschen wird da auch bei wiederholtem Versuch nicht besser.


    Zitat von Reinhard

    Bei Bedarf kann ich gerne eines Deiner Bänder probieren - musste mir halt zusenden.

    Momentan komme ich nicht ans Band ran: Reiseverbot wegen Corona.

    Falls ich es gar nicht hinkriege, werde ich auf Den Angebot zurück kommen.

  • Vor und hinter dem Magnetkopf ist bei meinen Laufwerken je eine feststehende Achse aus verchromten Stahl, mit einer festen Seitenbegrenzung auf der einer Seite und einer (per Feder angedrückten) beweglichen Seitenbegrenzung auf der anderen Seite, beide aus einem Keramik-ähnlichen Material. Die dienen der seitlichen Ausrichtung des Bandes zum Kopf.


    In beiden Ausrichtern klemmt sich das Band förmlich fest, es kommt daraufhin parallel zu den Kanten auch zu einer leichten Knickung des Bandes.



    Ich habe, soweit technisch möglich, ein BASF-Band ausgemessen im Vergleich zu einem Band eines anderen Herstellers.
    Weder in der Breite noch in der Dicke unterschieden die sich mehr als einige µm.



    Das BASF-Material fühlt sich auf jeden Fall weicher an als das etwas steifere Konkurrenzprodukt.
    Wahrscheinlich drücken die Federn der Ausrichter fälschlich das BASF-Band zusammen, während sie bei den Konkurrenzbändern seitlich am flachen Band anliegen.
    Weglassen der Ausrichter im Bandweg führt zu massiven Lesefehlern, das wäre also keine Lösung.


    Andere Bandlaufwerksarten sind vielleicht von diesem Problem nicht betroffen.

  • Abschlussbericht:

    BASF-Bänder zuerst ausbacken 8h bei 40°C und Luftfeuchte 0 hilft, dann werden sie wieder für ein paar Wochen benutzbar.

    Um das Band-zu-weich-Problem zu beheben, habe ich ein Ringel normalhartes Magnetband um die Ausrichterrollen gewickelt und verklebt, das spreizt die Bandführung auf das erforderliche Maß.